-
-
Schere zum Querunterteilen von strangförmigem Schneidgut
-
Die Erfindung betrifft eine Schere zum Querunterteilen von strangförmigem
Schneidgut, insbesondere einen handbetätigten Kabelschneider, mit zwei Schermessern,
von welchen wenigstens eines scheibenförmig ausgebildet und um eine quer zu seiner
Ebene angeordnete Drehachse schwenkbar gelagert ist und beide Schermesser mit radialem
Abstand von der Drehachse an einer zu dieser zentrischen Ringführung axial und radial
abgestützt sind.
-
Bei Kabelschneidern und vergleichbaren Scheren, insbesondere Handhebelscheren,
die sehr glattflächig und sauber schneiden müssen, ist es von besonderer Bedeutung,
daß die Scherblätter zu Beginn des Schnittes nicht axial auseinander gedrückt werden.
Diese Gefahr ist dort besonders groß, weil die Schermesser normalerweise als Doppelhebel
ausgebildet sind, die an ihren vorderen Enden schneiden und an ihren hinteren Enden
um die mittlere Drehachse verschwenkt werden.
-
Um dem Aufspreizen der freien Scherenenden entgegenzuwirken, hat man
schon am einen Scherblatt einen das andere Scherblatt umgreifenden Bügel angebracht,
der dem Aufspreizen entgegenwirkt. Bei einer anderen bekannten Konstruktion sind
die Scherblätter auf einem Teil ihres Umfanges zu beiden Seiten des Scherenmauls
in Ring-
führungen gehalten, welche die axialen Kräfte auf großer
Fläche jeweils über einen Winkel von ca. 900 aufnehmen sollen (DE-OS 25 16 754).
Dabei sind zwar die Schermesser an ihrem Außenumfang in den Ringführungen zusätzlich
radial abgestützt, aber auch dabei wird in der Drehachse der von herkömmliciien
Scheren her bekannte Lagerbolzen angebracht, der es notwendig macht, das durch die
Schnittkanten der beiden Schermesser begrenzte Scherenmaul mit radialem Abstand
von der Drehachse anzubringen. Der im Schnitt wirksame Hebelarm wird dadurch merklich
vergrößert und steigert einmal die aufzubringende Antriebskraft bzw. das notwendige
Drehmoment und damit die Abmessungen des Scherkopfes ebenso wie die zu installierende
Antriebsleistung und die Größe des Kraftübertragungsgetriebes, wodurch schließlich
die Herstellungskosten bestimmt werden.
-
Die Erfindung befaßt sich daher mit der Aufgabe, eine Schere der eingangs
geschilderten Gattung so zu gestalten, daß sie bei gegebener Schneidleistung kompakt
und leicht ist und sich mit geringen Kosten herstellen läßt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Drehachse körperlos ausgebildet,
und die Schermesser werden ausschließlich in der Ringführung zueinander geführt.
-
Durch die Konzentration auf die Ringführung und den Wegfall des herkömmlichen
Lagerbolzens und der diesen umgreifenden Teile wird zunächst die Anzahl der notwendigen
Bauelemente verringert. Vor allem aber entfällt der durch den Lagerbolzen bedingte
Abstand der Schnittflächen von der Drehachse. Man kann also diesen Abstand wesentlich
kleiner halten und dadurch die Kraftübersetzung an den Schermessern merklich vergrößern,
was wiederum eine Verkleinerung der Abmessungen des Scherkopfes mit einer Ver-
ringerung
der Beanspruchungen in den kraftübertragenden Teilen ermöglicht. Dies führt wiederum
zu einer leichteren und damit preiswerteren Gesamtkonstuktion der Schere.
-
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die Schnittkanten
beider Schermesser unmittelbar an die körperlose Drehachse herangerückt bzw. durch
diese hindurch geführt. Je näher man herangeht, um so größer wird einmal die Ubersetzung,
aber auch der Drehwinkel bis zum Schnittende. Beim Abstand Null ist eirr'-Relativ-Drehwinkel
von 180" notwendig, bei negativem Abstand, d. h.
-
wenn die Schnittkante die Drehachse mit geringem Abstand umschließt,
würde es zu einem Abschälen bis auf einen Kerndurchmesser mit dem doppelten Abstand
kommen. Auch aus getriebetechnischen und herstellungstechnischen Gründen kann es
daher angebracht sein, einen kleinen positiven Abstand von der Drehachse zu belassen.
Bei von Hand zu führenden Geräten dürfte dieser Abstand normalerweise zwischen 0,2
mm und 1 mm liegen, aber auch bei größeren Scheren kommt man in der Regel mit Abständen
unter 2 mm aus. Auf diese Weise wird der erforderliche Schwenkwinkel hinreichend
unter 1800 gebracht, und es wird bis zum Schluß dann im Prinzip mit gleicher Bewegungsrichtung
geschnitten und dadurch die Schnittfläche vergleichmäßigt.
-
Dieser Vergleichmäßigung dient auch die genaue Relativführung der
Schermesser auf großer Umfangslänge. Je nach der Art des zu schneidenden Materials
kann man auch die Schnittkanten entsprechend so gestalten, daß schon bei dem anfänglichen
Schnitt, bei dem das größtmögliche Drehmoment aufzubringen ist, auf kleinerer Länge
ein que#tschender Schnitt ausgeführt wird oder ein ziehender Schnitt mit großer
Spiralenlänge, der dann erst zum Kern hin mehr in einen Quetschschnitt übergeht.
-
Von besonderem Vorteil kann es sein, die radiale Abstützung
cler
Ringführung für wenigstens ein Schermesser zur Drehachse geneigt anzuordnen, insbesondere
kegelförmig auszubilden, derart, daß die Schermesser durch die Schnittreaktionskraft
gegeneinander gedrückt werden.
-
Auf diese Weise läßt sich ein evtl. durch Fertigungsungenauigkeiten
bedingtes Spiel vermeiden und einem Auseinanderdrücken der Scherblätter entgegenwirken.
Es wird gar durch dieses ständige Aneinanderdrücken in der radialen Schnittebene
ein Nachschleifvoraang erzielt,und die Andrucklwcraft ist weitgehend proportional
dem Schnittwiderstand, fehlt also weitgehend beim offenen der Schere.
-
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, eine Betätigungsvorrichtung
wenigstens einem Schermesser derart zuzuordnen, daß die auf dieses Messer einwirkende
resultierende Kraft annähernd auf die Mitte des Schneidgutes gerichtet ist. Auf
diese Weise werden Reibungskräfte zwischen den Anlageflächen der beiden blesser,
vor allem in den Mantelflächen, nahezu aufgehoben. Die aufgebrachte Antriebskraft
wird also mit großem Wirkungsgrad nahezu optimal umgesetzt, was nebst kleiner Primärarbeit
auch die Ilerstellung außergewöhnlich leichter Scheren mit entsprechend großer Schnittleistung
ermöglicht.
-
Nach einem weiteren Erfindungsvorschlag sollte ein beide Schermesser
umfassender Scherkopf gegen Scherköpfe anderer Ausbildung und/oder Größe auswechselbar
an einem mit einer Betätigungsvorrichtung versehenen Halter befestigt werden.
-
Man braucht also im Prinzip diesen Halter nur einmal und kann dann
nach Bedarf Scherköpfe für unterschiedliche Materialien ansetzen.
-
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden beide Schermesser
unmittelbar und ausschließlich aneinander geführt. Dabei wird zweckmäßigerweise
eines der beiden Schermesser als Festmesser an einem den Scherkopf tragen-
den
Halter befestigt, und das andere Schermesser wird als Losmesser am Festmesser drehbar
gelagert und an die Betätigungsvorrichtung angeschlossen. Das Festmesser übernimmt
dabei also zusätzlich die Funktion einer Lagerung des Losmessers.
-
Dies ist verhältnismäßig einfach, wenn ein Schermesser mit seinem
Außenrand in eine nutförmige Ringführung des anderen Schermessers eingreift. Dabei
kann wahlweise die Führungsnut im Festmesser oder im Losmesser angebracht sein.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Losmesser
einen an seine Messerscheibe seitlich angeformten Ringflansch auf an dem außen die
Betätigungsvorrichtung angreift und der innen die Führung für das von der offenen
Seite des Ringflansches her gehaltene Festmesser aufweist. Diese Anordnung mit dem
einseitig#gehaltenen Festmesser hat noch den Vorteil, daß die andere Seite des Losmessers
völlig frei bleibt, man also dicht an seitlichen Hindernisssen schneiden oder am
Losmesser verschiedenartige Betätigungsmittel anschließen kann.
-
Ob nun das Festmesser oder Losmesser innen sitzt, stets kann eine
als Führung dienende Innennut axial durch einen abnehmbaren segmentförmigen Ringansatz
begrenzt sein. Nach Lösen eines solchen Ringansatzes, der auch mehrteilig sein kann,
läßt sich dann das Innenmesser axial frei herausnehmen.
-
Nach einem anderen Erfindungsvorschlag wird das innerhalb eines ersten
Schermessers geführte zweite Schermesser als Scheibensegment mit einer der Offnungsweite
einer Maulöffnung des ersten Schermessers angepaßten größten Breite ausgebildet
und mit einem seine Führung verlängernden An-
satztteil versehen.
Im Prinzip kann ein solcher Ansatzteil, etwa durch Verkleben, Verlöten o. dgl. nach
dem Einsetzen fest mit dem inneren Schermesser verbunden bleiben, zweckmäßigerweise
wird er jedoch lösbar angebracht, um das Messer zwischenzeitig wieder herausnehmen
oder auswechseln zu können.
-
Der Ansatzteil wird vorzugsweise als Halteplatte mit einem das zweite
Schermesser übergreifenden Kupplungsflansch ausgebildet, der zwischen dem Schermesser
und einem Anschlußflansch des Halters eingespannt ist.
-
Am Umfang des Losmessers kann eine Verzahnung angebracht sein, in
die ein insbesondere durch Verschwenken eines Schwenkhebels gegen einen Haltehebel
mittelbar oder unmittelbar bewegbares Fortschaltelement eingreift. Um den Schwenkweg
zu vergrb#ßern, kann die Betätigungsvorrichtung ein dem Losmesser vorgeschaltetes
Ritzel aufweisen, in das Schalt- und Rastklinke eingreifen.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine Schere mit zwei Schermessern, von
welchen wenigstens ein Losmesser gegen das andere mittels eines Klinkenschaltwerkes
mit Rastklinke und Schaltklinke verschwenkbar ist, die in eine dem Losmesser zugeordnete
Verzahnung eingreifen und an gegeneinander bewegbaren Trägern, insbesondere verschwenkbaren
Hebeln gelagert sind. Dabei wird eine besonders einfache und preiswerte Schaltwerksanordnung
erzielt durch eine einzige zwischen den beiden Klinken in Eingriffsrichtung auf
diese und deren Träger einwirkende Spannfeder. Diese einzige Feder erfüllt also
drei Funktionen und läßt sich beispielsweise in Form einer flexiblen Druckfeder
ausbilden und an den Klinken auf unterschiedlichen Seiten ihrer Drehachsen abstützen,
um bei gegensinniger Kraftwirkung einen gleichsinnigen Anschwenkdruck zu erhalten.
-
Schließlich bezieht sich die Erfindung noch auf eine Schere; insbesondere
Handschere, zum Querunterteilen von strangförmigem Schneidgut, mit wenigstens einem
drehbar gelagerten Losmesser, auf das eine ausrückbare Betätigungsvorrichtung und
eine Rückstellfeder einwirken. Bei derartigen Scheren ist die Rückstellung bisher
stets in Uffnungsrichtung erfolgt. Wenn man jedoch, wie bei der erfindungsgemäßen
Schere, ein über 1800 hinaus verschwenkbares Losmesser vorsieht, so wird vorteilhafterweise
die Rückstellfeder mit einer über die Drehachse hinaus bewegbaren Kraftwirkungslinie
versehen und verspannt als "ov-er~center spring" das Losmesser je nach dessen Stellung
in der einen oder anderen Drehrichtung. Wenn man einen Schwenkwinkel von annähernd
1800 für den Schnittvorgang ausnützt, kann es einfach sein, durch ein bis drei weitere
Schaltvorgänge das Losmesser über den Totpunkt hinauszurücken und dadurch der jetzt
in Vorwärtsrichtung wirkenden Rückstellfeder freizugeben, die zudem im ersten Teil
des Verstellbereiches das Messer entgegen dessen Drehrichtung zurückstellt.
-
Als Rückstellfeder wird zweckmäßigerweise eine flexible Zugfeder auf
einer Stirnseite des Losmessers angeschlossen und dieses von der gegenüberliegenden
Stirnseite her freStagend gelagert. Dabei wirkt es auch nicht störend, wenn die
Zugfeder gegen Ende des Schnittes am Werkstück zur Anlage kommt und etwas zur Seite
ausgelenkt wird.
-
Die Zeichnung gibt verschiedene Ausführungstormen der Erfindung beispielsweise
wieder. Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht einer ersten erfindungsgemä#ßen Kabelschere,
Ffg. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine teilweise nach
der Linie III-III geschnittene Ansicht von links in Fig. l,
Fig.
4 einen Schnitt längs der Line IV-I\r in Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie
V-V in Fig. 3, Fig. 6 bis 9 den Fortgang des Schnittes beim Schneiden durch zylindrisches
Vollmateriat in verschiedenen Messerstellungen, Fig. 10 einen teilweise nach der
Linie X-X in Fig. 11 verlaufenden Schnitt durch eine zweite erfindungsgemäße Kabelschere,
Fig. 11 eine Seitenansicht dieser Kabelschere, teilweise längs der Linie XI-XI in
Fig. 12 geschnitten, Fig. 12 eine Ansicht der Kabelschere von links in Fig. 11 gesehen,
Fig. 13 eine der Fig. 10 entsprechende Darstellung der Kabelschere mit um die Endstellung
ause inanderge schwenkten ?iebe In, und Fig. 14 in einem der Fig. 11 entsprechenden
Teilschnitt eine Abwandlung der radialen Abstützung des Losmessers.
-
Tragender Teil der in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Kabel-#schere ist
ein Haltehebel 1, an dem einerseits der Scherkopf 2 befestigt ist und der über einen
Gelenkbolzen 3 schwenkbar einen Schwenkhebel 4 trägt. Beide Hebel 1 und 4 sind durch
U-förmig gebogene Bleche gebildet.
-
Wesentliches ELement des Scherkopfes 2 ist das Losmesser 5 in der
Form einer ebenen zylindrischen Messerscheibe 6, an deren Rand einseitig ein Ringflansch
7 angeformt ist, der durch eine außen angebrachte Verzahnung 8 zum Zahnkranz ausgebildet
ist und auf seiner Innenseite eine Ringnut 9 bildet, die durch einen niedringen
Ringansatz 11 begrenzt wiid.
-
In dieses Losmesser ist eine radial nach außen geöffnete Maulöffnung
12 eingeformt, deren Nutgrund 13 die Form
eines Halbkreises hat,
von dessen Rändern parallel zueinander eine Schnittkante 14 und eine Stützkante
15 ausgehen. Die Schnittkante 14 liegt, wie am besten aus Fig.
-
3 zu erkennen, in der Schnittebene 17 auf der Innenseite der Messerscheibe
6. Die außenliegende Anschliffläche 16 ist teilweise auch in Fig. 4 zu erkennen.
-
Das Festmesser 18 hat die Form einer annähernd halbzylindrischen
Scheibe, deren Außenrand 19 in der Ringnut 9 geführt ist. Die Schnittkante 21 des
Festmessers verläuft in der Uffnungsstellung nach den Fig. 1 und 5 längs der Stützkante
15 und des Nutgrundes 13 und ist dort von einer Anschliffläche 22 umgeben. #ie Sc'#n:ittkante
21 geht dann über in eine senkrechte zurszesserebene stehende Endfläche 23.
-
(Fig. 4, 5).
-
Die Abmessungen des Festmessers 18 sind so gewählt, üaß es sich als
Ganzes durch die Maulöffnung 12 des Losmessers hindurch in dessen Ringnut 9 einführen
läßt. Wegen der begrenzten Größe der Maulöffnung 12 reicht jedoch der Umfangswinkel
für eine ordnungsgemäße Führung oft nicht aus, und auch die Befestigung des Festmessers
bereitet dann Schwierigkeiten. Zur Verbesserung der Führung und der Halterung dient
eine gesonderte Halteplatte 24 deren dickerer Teil 25 sich in der Ebene des Festmessers
an dessen Endfläche 23 anfügt und mit einem Segmentulst 26 versehen ist, der gleiche
Dicke wie das Festmesser 18 hat und passend in die Ringnut 9 eingreift. Von diesem
dickeren Führungsteil weg ragt ein Kupplungsflansch 27, der von außen über dem Festmesser
18 liegt.
-
Zur gemeinsamen Halterung des Festmessers 18 und der Halteplatte
24 dient ein nach oben ragender Anschlußflansch 28 des Haltehebels 1. In diesem
Anschlußflansch sind vier Durchbrechungen 29 für die als Imbusschrauben ausgebildeten
Kopfschrauben 31 vorgesehen. Diesen sind
rechts In Fig. 5 zwei
Gewindebohrungen 32 im Führungsteil 25 der Halteplatte 24 zugeordnet, in deren Kupplungsflansch
27 zwei Durchbrechungen 33 eingeformt sind, die über Gewindebohrungen 34 des Festmessers
18 liegen. In diesem Bereich ist also das Festmesser durch die Schrauben 31 über
die zwischengeschaltete Halteplatte 24 am Anschlußflansch 28 festgespannt. Diese
Verbindung wird durch das Festschrauben im Bereich des Führungsteils 25 noch ausgesteift.
Da zudem der Segmentwulst 26 die Um-Umfangslänge der Randführung für das Losmesser
5 auf ca.
-
3700 vergrößert, ist eine zuverlässige und exakte Führung des Losmessersin
radialer und axialer Richtung am Umfang der durch das Festmesser und die Halteplatte
24 gebildeten Führungseinheit gegeben.
-
Wie sich vor allem aus den Fig. 1 und 5 bis 9 entnehmen läßt, führt
der Nutgrund 13 des Losmessers 5 ebenso wie die Schnittkante 21 durch die körperlose
Drehachse 36 des Losmessers am Festmesser, wo der Hebelarm Null ist, die wirksame
Schnittkraft bei irgendeinem gegebenen Drehmoment sich also einem unbegrenzten Wert
nähert, wie dies anhand der Fig. 6 bis 9 noch erläutert wird.
-
Zum Antrieb des Losmessers 5 dient eine am Schwenkhebel 4 mittels
eines Stiftes 30 gelagerte Schaltklinke 37, die den Gelenkbolzen 3 mit einer Spielbohrung
38 umgreift und deren Schaltnase 39 mit der Verzahnung 8 des Lösmessers zusammenwirkt.
-
In die gleiche Verzahnung 8 greift das freie Ende einer Rastklinke
41, die fest auf einer drehbar im. Haltehebel 1 gelagerten Welle 42 sitzt. Diese
Welle ragt mit einem Ende nach außen und trägt dort wiederum drehfest einen Stellhebel
43, der einen nach außen gebogenen Betatigungsw lappen 44 und an seinem freien Ende
einen nach innen in einen Segmentschlitz 45 ragenden Anschlaglappen 46 auf-
weist.
Mittels des Stellhebels 43 kann somit die Rastklinke 41 von außen unmittelbar verstellt
werden.
-
Eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Feder 47 greift mit ihren
beiden Enden jeweils in eine Bohrung der Klinken 37 und 41 in solcher Weise ein,
daß beide Klinken entgegen dem Uhrzeigersinn in die Verzahnung 8 des Losmessers
eingeschwenkt gehalten und zudem zwischen dem Haltehebel 1 und dem Schwenkhebel
4 eine im Sinne Aufschwenken wirkende Kraft aufgebracht wird. Man kann also die
Schere mit einer Hand bedienen, indem man lediglich periodisch die Hebel 1 und 4
zusammendrückt. Dabei wandert der Stift 30 im Uhrzeigersinn auf einer Segmentbahn
um den Gelenkbolzen 3 und schiebt die durch die Feder 47 in der Verzahnung 8 gehaltene
Schaltnase 39 nach rechts oben in Fig. 5, verschwenkt also das Losmesser 5 um den
Schaltweg. Dabei wird die Rastklinke 41 von jedem Zahn gegen die Kraft der Feder
47 kurzzeitig ausgerastet, und rastet dann durch deren Kraft wieder ein und verhindert
dadurch ein Rückschwenken des Losmessers, wenn zwischenzeitig der Schwenkhebel 4
- wiederum durch die Feder 47 - nach )außen geschwenkt wird.
-
Die Verzahnung 8 ist nicht über den ganzen Umfang des Losmessers erstreckt.
An beiden Enden sindunverzahnteSegmentteile 48 und 49 stehengeblieben, die für die
Fortschaltung nicht benötigt werden, aber das Ausrichten auf Anfangs-und Endstellung
erleichtern. So greift die Schaltnase 39 in der gezeigten Ausgangsstellung mit voller
Oeffnung gerade am zweiten Zahn hinter dem Segment 49 an. In dieser Stellung ist
es möglich, einen Zylinderstab 51 einzulegen, der den gleichen Radius wie der Nutgrund
13 haben kann.
-
Schaltet man dann ,durch den Schwenkhebel 4 in der beschriebenen Weise
fort, so nähern sich die Schnittkanten 14 und 21 einander beim ersten Schwenkwinkel
von 300 in
Fig. 7, wobei die Verformung noch verhä#tnismäßig weit
außen erfolgt, man also noch ein größeres Drehmoment aufbringen muß. Beim weiteren
Fortgang des Schnittes verkleinert sich jedoch ständig der wirksame Schnitthebelarm
von der Drehachse 36, d. h. das aufzubringende Drehmoment wird immer kleiner bzw.
bei gegebenem Antriebsdrehmoment wird die Ubersetzung immer größer. Nach Fig. 9
wird dann kurz vor der Schließstellung der im Schnitt wirksame Hebelarm annähernd
Null.
-
Die Fig. 7 bis 9 lassen erkennen, daß die wirksamen Schnittkanten
bis zum Schluß noch einen gewissen Abstand von der Drehachse 36 haben. Grundsätzlich
ist es möglich, die Schnittkanten 14 und 21 stärker spiralenförmig und mit einer
stärkeren Krümmung in der Nähe der Drehachse auszubilden, so daß wengistens zu Beginn
mehr mit ziehendem Schnitt gearbeitet werden kann, man also schon beim Schnittbeginn
mit kleinerem Drehmoment auskommt und einen größeren Schaltwinkel ausnutzen kann.
Zum Schluß liegt dann die Restschnittfläche noch näher bei der Drehachse 36.
-
Nach Schnittende kann man das Losmesser 5 ohne weiteres in Schnittrichtung
weiterdrehen, wobei beide Klinken 37 und 41 ohne sonderlichen Widerstand über die
Verzahnung und auch die zahnlosen Segmente 48 und 49 gleiten. Vor allem in dem Fall,
daß ein Schnitt nicht zu Ende geführt werden kann, braucht man jedoch lediglich
den Stellhebel 43 im Uhrzeigersinn in Fig. 1 zu verschwenken, wobei gemäß Fig. 2
durch die Welle 42 einmal die Rastklinke 41 unmittelbar aus dem Eingriff ausgeschwenkt
wird, die zudem durch Anschlag an der Schaltklinke 37 diese mitverschwenkt und ebenfalls
aus dem Eingriff hebt. Dann kann das Losmesser 5 auch gegen die Schaltrichtung aus
dem Schnitt zurückgeschwenkt werden.
-
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion liegt auch
darin, daß man am Anschlußflansch 28 recht unterschiedliche Scherköpfe 2 anschließen
kann. Dies gilt hinsichtlich des Messermaterials ebenso wie der Form der Schnittkanten
und gar des Durchmessers der beiden Schermesser, wobei die Grenzen lediglich durch
Länge und Festigkeit der Hebel 1 und 4 und des Anschlußflansches 28 gesetzt sind
Von der vorbeschriebenen Ausführung unterscheidet sich die in den Fig. 10 bis 13
dargestellte zunächst durch ein Scha-ltritzel 52, das in die Verzahnung 8 des Losmessers
5 eingreift. Auf diese Weise wird zusätzlicher Schaltweg gewonnen, der dem Winkel
zwischen den beiden Klinken 37 und 41 entspricht. Die Segmentteile 148 und 149-
sind zwar auch von Verzahnungen freigehalten, ihr Außendurchmesser entspricht aber
dem Fußdurchmesser der Verzahnung, so daß in diesem Bereich das Losmesser am Schaltritzel
52 entlanggedreht werden kann das auf einem Bolzen 53 im Schwenkhebel 104 gelagert
ist. Im Scherkopf 2 sind lediglich noch abweichend die beiden Paßstifte 50, die
eine genauere Ausrichtung der Halteplatte 24 am Festmesser 18 ermöglichen, und die
Verbindung aussteifen.
-
Da das Schaltritzel 52 gegensinnig zum Losmesser 5 dreht, liegen Schaltklinke
37 und Rastklinke 41 auf der anderen Seite, links in Fig. 10 am Schaltritzel an.
Die zwischen beiden Klin#ken eingeschaltete Rebscherfeder 147 greift daher oberhalb
des Lagerstiftes 130 an der Schaltklinke und unterhalb des Lagerstiftes 142 an der
Rastklinke 141 an.
-
Beim Schwenkhebel 104 ist ein Hakenarm 54 vorgesehen, dessen abgebogener
Endlappen 55 in eine Ausnehmung 56 der Rastklinke 141 greift und in der Ausschwenk-Endstellung
nach Fig 13 an deren Anschlagfläche 57 zur Anlage kommt.
-
Dadurch wird die Rastklinke 141 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt
und aus dem Schaltritzel 52 herausgehoben.
-
Ebenso kommt kurz vor dieser Endstellung die Schaltklinke 137 an einem
Anschlaglappen 58 des Schwenkhebels 104 zur Anlage und hebt die Schaltklinke aus
dem Schaitritzel 52 heraus, so daß das Losmesser in der vorbeschriebenen Weise frei
gedreht werden kann.
-
Diese Drehung besorgt hier zudem eine als Zugfeder ausgebildete Rückstellfeder
59, die im Bereich des Lagerstiftes 142 am Halte hebel 101 mit ihrem einen Hakenende
61 angeschlossen ist, während ihr anderes Hakenende 62 mit radialem Abstand von
der Drehachse 36 am Losmesser 5 eingehakt ist. Die Anschlußstelle ist überdies so
gewählt, daß die mittlere Kraftwirkungslinie der Feder zwischen den beiden Hakenenden
in der Schnitt-Endst#llung nach Fig. 12 etwa durch die Drehachse verläuft. Da auch
die Ausgangs-oder Uffnungsstellung der Schnittendstellung etwa um 1800 gegenüberliegt,
wird das Losmesser nach Ausheben. der beiden Klinken in der einen oder anderen-Drehrichtung
wieder in die Ausgangsstellung für einen neuen Schnitt zurückgeschwenkt. Auch beim
Vorwärtsschwenken sind damit keine Verletzungsgefahren verbunden, da ja zu Schwenkbeginn
die Schnittöffnung schon geschlossen ist und über die Ausgangsstellung praktisch
nicht hinausgeschwenkt wird.
-
Die Rückstellfeder 59 ist zudem innerhalb einer'Auswölbung 63 des
Haltehebels 101 geführt und dadurch nach außen abgeschirmt.
-
Bei allen Antriebs- bzw. Betätigungsvorrichtungen ist hier dafür gesorgt,
daß die von außen auf das Losmesser ausgeübte Antriebs-Betätigungskraft wenigstens
annähernd durch die Mitte des Schnittgutes, etwa in der Messerstellung zwischen
den Fig. 7 und 8, hindurchgeht. Auf diese Weise
werden die Reibungskräfte
zwischen den beiden Messern nahezu aufgehoben. Dadurch ergibt sich ein außergewöhnlich
großer Wirkungsgrad, d. h. man kann mit verhältnismäßig kleiner Antriebskraft und
entsprechend kleinem Werkzeuggewicht außergewöhnlich hohe Schnittleistungen erreichen.
-
Die Schnittqaulität wird noch verbessert, wenn nach. Fig.
-
14 das Losmesser 105 mit seiner Ringnut 109 mittels einer kegelförmigen
Anlagefläche 60 am Außenrand des Festmessers 181 abgestützt ist. Die zwischen beiden
Messern vornehmlich radial wirkende Schnittreaktionskraft erzeugt dabei eine axiale
Andruckkomponente in der radialen Schnittebene. Auf diese Weise wird evtl. vorhandenes
-Spiel ausgeglichen, das durch Fertigungsun#genauigkeiten bedingt sein kann. Es
wird einem Auseinanderspreizen der Messer entgegengewirkt und ein ständiges Nachschleifen
erzielt. Mit Wegfall des Schnittwiderstandes, insbesondere beim offen der Schere,
entfällt auch die Andrückkraft.
-
Eine besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion liegt auch
darin, daß man praktisch alle Funktionen aus dem Bereich von Haltehebel 1 und Schließhebel
4 steuern kann, also nicht auf Manipulationen im vorderen Bereich der Schere angewiesen
ist. Dadurch wird die Vollisolierung des Werkzeuges erleichtert, und man kann auf
einen tatsächlichen Einhandbetrieb übergehen. Beispielsweise ließen sich mit einer
erfindungsgemäßen Schere, die lediglich 500 g wiegt, wesentlich größere Schnittleistungen
bei verbesserter Schnittgüte erzielen als mit einer herkömmlichen Schere, die 1,3
kg Gewicht hat, erzielt werden konnte.
-
Die gezeigten Ausführungen können noch in mancherlei Weise abgewandelt
werden. So lassen sich mancherlei Federn für die Rückstellung verwenden, insbesondere
verschiedenartige
Blattfedern. Die Lagerungen des Losmessers mit
ihrer Innennut auf dem Festmesser hat sich hier zwar als zweckmäßig erwiesen, aber
es können auch andere Lagerungen vorgesehen werden, daß man z. B. das5 Losmesser
an einer gesonderten Lagerung anbringt bzw. innen im äußeren Festmesser lagert.
-
Ebenso kann es angebracht sein, ein Messer aus seiner Führung am anderen
Messer axial herausnehmbar durch einen abnehmbaren Segmentring zu halten. Auf diese
Weise entfällt beispielsweise die Kupplung des Fstmessers in Umfangsrichtung mit
der Halteplatte 24, und der zur Führung verwendete Segmentteil ist einstückig. Es
müssen selbst nicht die Schnittkanten exakt durch die Drehachse 36 gehen, sofern
nur gegen Ende des Schnittes die in Eingriff befindlichen Kantenteile kleiner werdenden
Abstand von dieser Drehachse haben. Auf diese Weise ist bei großer Übersetzung sichergestellt,
daß ein angesetzter Schnitt auch zuverlässig durchgeführt werden kann. Die erzielten
Schnitte sind auch glatt und sauber, da die Relativführung auf großer Umfangslänge
erfolgt und die Messer im Bereich der Schnittebene1 statt aneinanderliegend gehalten
werden und sich dort auch gegenseitig abschleifen. Es ist zudem der dabei: auftretende
Schnittwiderstand trotz der großen Anlagefläche nicht sehr erheblich, da die Kräfte
leicht durch; die große Übersetzung überwunden werden können und der tatsächliche
Anlagedruck durch den Schnittwiderstand beeinflußt ist.
-
- Leerseite -