DE330003C

DE330003C - Tragflaechenanordnung an Flugzeugen mit wulstartig veraenderlicher Bespannung

Info

Publication number: DE330003C
Application number: DE1920330003D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-02-15
Filing date: 1920-02-15
Publication date: 1920-12-06

Description

Tragflächenanordnung an Flugzeugen mit wulstartig veränderlicher Bespannung. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Tragflächenanordnung an Flugzeugen mit wulstartig veränderlicher Bespannung zum Zweck der Geschwindigkeitsregelung. Von den bekannten Flugzeugen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß ddr veränderliche Teil der Tragflächenbespannung ganz oder teilweise so gedichtet ist, daß er unter Druckluft gesetzt werden kann, um die mechanische Einrichtung zur Erzeugung des Wulstes zu unterstützen oder den Wulst selbst vollkommen zu erzeugen. Die Ausführung dieser Anordnung läßt sich in verschiedener Weise treffen. Durch Anordnung besonderer Öffnungen an dem zur Wulstbildung benutzten Tragflächenhohlraum läßt sich beispielsweise der während des Fluges an der Tragfläche vorbeistreichende Luftstrom ablenken und in den Hohlraum zur Unterstützung der Wulstbildung der Tragflächenbespannung einführen. Der Hohlraum. kann aber auch vollständig geschlossen und.mit einer Druckluftzuführung aus einem Sammelraum oder einer Luftpumpe versehen sein. Die Flanken der Tragflächenbespannung werden hierbei zweckmäßig durch gegeneinander verschiebbare Platten oder zusammenlegbare Stoffbespannungen gedichtet.
Es ist zwar bereits bekannt, die Tragflachen von Flugzeugen mit Öffnungen zu versehen, um der Luft Zutritt in das Innere der Tragflächen zu gestatten, je- doch sind diese önungen dauernd offen und sollen nicht eine Wulstbildung bewirken. Auch hat man bereits Druckluft zur Verwindung von Tragflächen in Vorschlag gebracht; hier dienen aber besondere Säcke zur Aufnahme der Druckluft und nicht das abgedichtete Innere der Tragflächen. Die bekannten Einrichtungen unterscheiden sich also nach Bauart und Wirkungsweise von dem Erfindungsgegenstand.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt:.
Fig. z einen Querschnitt durch die Tragfläche, und Fig.2 eine seitliche Draufsicht auf die Tragfläche.
Der Tragflächenkörper a besitzt eine biegsame Bespannung b, welche sich zweckmäßig im vorderen Teile der Tragfläche wulstartig heben und krümmen läßt. Das. Tragflächengestell ist nach der Stirnseite hin so ausgebildet, däß nasenartige Vorsprünge d gebildet werden, gegen welche sich der vordere Teil der Bespannung b bei der Wulstbildimg anlegen kann. In der gewöhnlichen Lage besitzt die Bespannung b genügende Festigkeit (gegebenenfalls durch Verstärkung mittel Federn), um ihre gewöhnliche Form (punktiert gezeichnet) beim Fluge beizubehalten und nach Niederlegung des Wulstes c wieder anzunehmen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist für die Erzeugung des Wulstes c eine mechanische Vorrichtung vorgesehen, die aus einer Schubstange e mit Kurbelarm f besteht. Beim Niederlegen des Kurbelarmes f wird die Stange e zurückgezogen und der Wulst c senkt sich, während beim Strecken oder Aufrichten der Kurbel f die Stange e zur Wulstbildung ausgestoßen wird.
Mit der ZVelle der Kurbel f ist eine Klappe g verbunden, welche sich bei niedergelegter Kurbel f selbsttätig schließt und bei gehobener Kurbel f zu einer Schrägstellung öffnet. Durch die schräggestellte Klappe g kann in Richtung des Pfeiles lt Luft in den Hohlraum i geleitet werden, um die Wulstbildung zu unterstützen. Hierdurch: wird die abgerundete Form des Wulstes c gesichert.
Die Flankenbespannung (Fig.2) kann so eingerichtet werden, daß ein oder mehrere biegsame Sparren k an den Flanken vorgesehen werden, welche bei der Bildung des Wulstes c durchgebogen werden und dadurch eine Faltung der Seitenbespannung erzeugen.
Die Flankendichtung kann aber auch _ dadurch bewirkt werden, daß gegeneinander verschiebbare Platten vorgesehen werden, welche zum Teil in wagerechter und zum Teil in senkrechter Richtung einander übergreifen.
Wird ohne mechanische Einrichtung die Druckluft allein zur Bildung des Wulstes c benutzt, so kommen die Teile e, f, g in Fortfall, und es tritt nur eine Luftzuführungsdüse mit dem Raum in Verbindung, die an einen Drucklufterzeuger angeschlossen ist. Ein- und Abführung der Druckluft kann durch von Gestängen geregelte Ventile erfolgen.
Der Tragflächenhohlraum i, in welchem die Wul,stbildung erfolgt, kann auch durch Querwände unterteilt sein.
Die Luftauslaßöffnungen werden zweckmäßig der Flugrichtung entgegengesetzt gerichtet, um einschnelles Entleeren des Wulstes zu erreichen.
Um die Verbindungsstreben bei ' M.ehrdeckern durch die biegsame Tragflächenbespannung hindurchzufübren, werden zweckmäßig selbstdichtende Öffnungen vorgesehen, deren Dichtung durch weiche Manschetten oder in ähnlicher Weise erfolgt.
Die als Windfänger wirkenden und zur Drucklufteinführung in den Wulsthohlraum dienenden Klappen können auch in verschiedenen Stellungen festgestellt werden, so daß je nach der Öffnung der Klappen eine verschiedene Wulstformung erzeugt wird.
An der Klappenöffnung sind Dichtungsflächen m vorgesehen, welche die nicht wirk- i same Klappenöffnung verschließen und gleichzeitig zur Führung der Klappenkanten dienen.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: i. Tragflächenanordnung an Flugzeugen mit wulstartig veränderlicher Bespannung, dadurch gekennzeichnet, daß der veränderliche Teil der Tragflächenbespannung ganz oder- teilweise so gedichtet ist, daß er unter Druckluft gesetzt werden kann, um die mechanische Einrichtung zur Wulstbildung zu unterstützen oder allein den Wulst zu erzeugen. Tragflächenanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftzuführung durch eine oder mehrere Klappen erfolgt, welche sich bei Nichtgebrauch der Tragflächenwölbung anpassen, nach dem Öffnen aber die Luftströmung in den Wulstraum leiten.' 3. Tragflächenanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die als Windfänger wirkenden und zur Drucklufteinführung in den Wulstholraum dienenden Klappen in verschiedene Stellungen eingestellt werden können, um je nach Einstellung eine verschiedenartie Wulst-23 form zii erzeugen. d. Tragflächenanordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen zwahgläufig mit der mechanischen Aufrichtevorrichtung des Wulstes verbunden sind. 5. Tragflächenanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Bildung des Wulstes bestimmte Hohlraum der Tragfläche mit einer oder mehreren Druckluftdüsen versehen ist, die mit Drucklufterzeugern in Verbindung stehen, wobei die Ein- und Auslaßöffnungen für die Druckluft durch von Gestängen bediente Ventile vom Führersitz aus regelbar sind. 6. Tragflächenanordnung nach Ansprtich i, ,dadurch gekennzeichnet, daß die Tragflächenflanken mit nachgiebigem Stoff bespannt sind; der durch einen öder mehrere biegsame Sparren bei gewöhnlicher Tragflächenwölbung straff gehalten, bei der Wulstbildung und dabei eintretender Durchbiegung der Sparren aber in Falten gelegt wird. 7. Tragflächenanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Tragflächenflanken Wände aus einander übergreifenden Platten gebildet sind, welche die Änderung des; zur Wulstausbildung benutzten Tragflächenhohlraumes in Höhe und Breite ohne Verminderung der Dichtung gestatten. B. Tragflächenanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der abgedichtete Hohlraum -in mehrere Teile durch Zwischenwände geteilt ist.