DE32995C - Lasthebewerk für schiefe Ebenen - Google Patents

Description

PATENTAMT.

KLASSE 3S: Hebezeuge.

KARL WAGNER in BERLIN. Lasthebewerk für schiefe Ebenen.

Zum Heben von Lasten auf schiefer Ebene bedient man sich häufig des Hebebaumes, eines Winkelhebels, welcher bei unveränderlichem Drehpunkt während der Drehung stets dasselbe Hebelverhältnifs hat. Bei der Drehung des Hebels wirkt aber diese Unveränderlichkeit des Hebelverhältnisses infolge der nach unten gerichteten Schwerkraft ungünstig ein, indem zwar die Wege zwischen den Punkten o^w i^w 2^W 3^W4^W _: Fig. i, der Hebung der Last proportional, die Hebelarme dagegen, an denen das Gewicht des Arbeiters wirkt, bei Beginn der Drehung sehr klein sind, so dafs die Wege i^e2^e3^e4^e der Kraft nach und nach wachsen. Der Arbeiter kann bei hochstehendem Arm A₀ kaum die Last heben, und in der Stellung ^₃ wäre er im Stande, eine viel gröfsere Last zu fördern. Diese verschiedene Ausnutzung wirkt bei der Förderung unvortheilhaft und ermüdet den Arbeiter.

Um eine stets gleiche Ausnutzung der Arbeitskraft herbeizuführen, ist ein Wechsel des Hebeldrehpunktes - und Hebelverhältnisses während der Drehung des Hebels nothwendig; dies wird durch Verbindung des Gliederwerkes abc mit der Zugvorrichtung \ und der schiefen Ebene e erreicht, und zwar werden gekreuzte Lenker a b verwendet, welche durch den Druckarm c verbunden sind, Fig. 3. Eine Sperrvorrichtung χ hindert die Last am Zurückfallen.

Beim Arbeiten mit dieser Vorrichtung bildet jederzeit der Schnittpunkt ρ der Lenker a b, Fig. 2, den Drehpunkt des Hebels A a, und dieser umhüllt in seinen auf einander folgenden Lagen A₀ a₀, A₁Ci₁ ... eine Curve d₀ d_x . . ., indem sich der jeweilige Drehpunkt ρ nach A₀ zu bewegt, so dafs der Lastarm immer gröfser, der Kraftarm stets kleiner wird.

Durch diese Veränderung des Hebeldrehpunktes wirkt die Vorrichtung günstig für den Arbeiter. Steht das Hebelende A im höchsten Punkte, so kann der Arbeiter auch eine grofse Last heben, da der Drehpunkt nahe am Lastangriffspunkte liegt. Sinkt der Arm A, so gelangt er endlich an eine Stelle, in welcher der Arbeiter nicht mehr die Last weiterbewegen kann; er beginnt dann einen neuen Hub.

Bei dem bisherigen Winkelhebel war es gerade umgekehrt. In der höchsten Hebelstellung wirkte das Hebelverhältnifs für den Arbeiter am ungünstigsten; er konnte oft die Last nicht bewegen und mufste in ausgestreckter Stellung die meiste Kraft und Anstrengung ausüben. Hier bedarf er in dieser Stellung nicht seiner ganzen Kraft, seines ganzen Gewichtes, sondern erst bei niederer Stellung des Hebels, bei welcher er mit Leichtigkeit seine ganze Kraft wirken lassen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Lasthebewerk für schiefe Ebenen, bestehend aus zwei gleich langen, in gekreuzter Lage mit «festen Drehachsen angeordneten Lenkern α und b, deren freie Enden drehbar ein Verbindungsstück tragen, an welchem sowohl der Hebel c für den Angriff des Arbeiters befestigt , als auch die Zugkette \ % für die Last angeschlossen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.