-
Bohrmaschine. Die Erfindung erstreckt sich auf solche Bohrmaschinen,
die zum glelichzeitigen Bohren einer größeren oder kleineren Anzahl Löcher in mehr
oder weniger dichten Abstande zueinander dienen und bei denen dlie Patronen, welche
zur Befestigung und Führung der Bohrer dienen, mit exzentrischen Zapfen verseben
sind, mittels weicher sie zusammen mit den Bohrern in Umdrehung ver-_ setzt werden.
-
Den bekannten Bohrmaschinen dieser Art gegenüber besteht die Erfindung
im wesentlichen darin, daß die exzentrischen Zapfen der Patronen in den Bohrungen
einer Scheibe geführt werden, .in der ein auf der Hauptwelle starr befestigtes Exzenter
umläuft und der Scheibe hierdurch eine solche Bewegung erteilt, daß jeder Punkt
der Scheibe eire Kreisbahn beschreibt,-deren Radius gleich der Exzentrizität des
Exzenters ist. Die exzentrischen Zapfen der Bohrpatronen sind gemäß der Erfindung
stufenförmig ausgebildet, wobei eine obere Stufe der- Zapfen über die untere Stufe
d'er Nachbarzapfen hinübergreift.
-
Die Anordnung .nach der Erfindung ergibt für die Bohrmaschine eine
wesentlich kleinere Ausladung und damit einen leichteren Bau, als dies bei den bekannten
Maschinen der gleichen Art bisher möglich ist, während anderseits letzteren gegenüber
auch eine dichtere hrebeneinanderlagerung der Bohrer. stattfinden kann, so daß sich
die Maschine nach der Erfindung zum Bohren von Bürstenhölzern besonders eignet.
-
Dile Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Maschine.
Fig. i ist ein senkrechter Schnitt. durch die Mittellinie der senkrechten Hauptbohrspindel
und Fig. 2 ein ebensolcher Schnitt, der winkelrecht zu dem Schnitt in Fig. i und
ferner noch durch die Mitte der Maschinensäule geführt ist. Fig. 3 zeigt die Maschine
mit der Deutlichkeit halber fortgenommenen Riemen im Grundriß. Fig.4 bis 17 zeigen
Einzelheiten in vergrößertem Maßstabe, und zwar zeigen Fi(g.4 bis 6 die Hauptbohrspindelwelle
in drei verschiedenen Ansichten und Fig. 7 bis g ebenso eine Bohrpatrone mit eingeschraubten
Bohrern in gleicher Weilge. Fig. io bis 12 zeigen das Kupplungsstück zwischen Hauptbohrspindel
und den Bohrpatronen in zwei zueinander senkrechten S:chnitt@n so wie im Grundriß.
Fig. 13 und 14 zeigen im senkrechten Schnitt und im Grundriß die Tischplatte unterhalb
des Kupplungsstückes, Fig. 15 und 16 eine Führungsscheibe für die Bohrer. Fig. 17
zeigt eine abgeänderte Ausführungsforfn der Patronenzapfen, die eine größere Exzentrizität
des Zapfens bei gleichem Abstande zwischen -den. Bohrern erlaubt. Fig. 18 zeigt
ei-n mit Hilfe der Maschine gebohrtes Bürstenholz im Grundriß.
-
Die hohleSäule der dargestellten freistehenden Bohrmaschine ist mit
i bezeichnet. Auf der Fußplatte :2 derselben befinden sich zwei Lager 3, 3, in denen
eine Vorgelegewelle 4 gelagert ist. Auf der Welle 4 sitzen drei Rnemischeiben 5,
6,.7. Die :lose Riemscheibe 5 und die fest aufgekeilte Riemscheibe 6 werden
von einer beliebigen Kraftquelle bzw. einem Zwischenvorgelege angetrieben.
-
Die Hauptbohrspindelwelle 8 wird in zwei
Lagern 9
und io geführt, welche mit Hilfe einer geteilten, zusammengeschraubten Schelle in
geeigneter Höhe an der Säule i befestigt bzw. festgeklemmt sind. Auf der Welle 8
sitzt eine Riemscheibe i i, die zwischen den beiden Führungslagern 9 und io fest
aufgekeif ist. Im- rückwärtigen Teil der zum Lager io gehörenden Schelle ist eine
Welle 12 mit zwei losen Riemscheiben -oder -rollen 13 und 14 gelagert. Mit Hilfe
des stückweise halbkreisförmig geführten, teilweise abgebrochen gezeichneten Riemens
15 wird die durch die feste Riemscheibe 6 auf die Welle 4 übertragene Kraft von
der gleichfalls festen Riemscheibe 7 über die Führungsrolle 13 auf die Riemscheibe
i i und damit auf die Hauptbohrspindelwellle 8 übertragen. Von der Riemscheibe i
i läuft der Riemen 8 über die Führungsrolle 14 wieder zurück zur Riernsch-eibe 7.
Zur Aufnahme der senkrecht auf die Hauptbohrspi:ndelwelle wirkenden Kräfte, d. h.=
im wesentlichen des Gewichts der Ha'uptbohrspindelwelle und der Riemsicheibe i i
einerseits und des Bohrdruckes anderseits, dienen die beiden Kugellager 16 und 17,
deren der Riemscheibe i i benachbarte Hälften auf der Welle 8 befestigt sein können.
-
Am unteren Ende der Welle 8 befindet sich ein mit ihr aus einem Stück
bestehender exzentrischer Wulst oder eine an der Welle befestigte Exzenterscheibe
18, mittels welcher die Drehbewegung auf die verschiedenen Bohrspindeln übertragen
wird. Diese Art und Weise, in der die Übertragung stattfindet, ist für- die ganze
Konstruktion kennzeichnend.
-
Wie aus den beiliegenden Fig. i und 2 hervorgeht, dreht sich nämlich
das Exzenter 18 in einer beweglichen Scheibe 19, die als Kupplung dient. Die Scheibe
befindet sich auf bzw. oberhalb einer Tischplatte 2o, die mit Hilfe einer Schelle
in geeigneter Höhe an der Säule i festgeklemmt ist. Diese Tischplatte besitzt eine
ganze Reihe Löcher 21 (Fig. 14) in den Anforderungen des herzustellenden Gegenstandes
bestimmten entsprechenden Abständen. In diesen Löchern drehen sich Bohrpatronen
22, in die die Bohrer 23 eingeschraubt sind. .Am oberen Ende der Bohrpatronen befindet
sich eine kleine Scheibe bzw. ein kleiner Bund .24 (Fig. 7 bis 8), der das Durchfallen
der Bohrpatrone durch die Löcher 21 verhütet. Auf diesem Bund sitzen exzentrische
Zapfen 25, die in entsprechende Löcher 26 an der Unterseite des Kupplungsstückes
19 eingreifen und in diesen Löchern geführt werden. Zur Aufnahme des auf die Bohrer
ausgeübten senkrechten Druckes von dein Kupplungsstück '19 sind in den Löchern 26
oberhalb der Zapfen 25 Kugeln vorgesehen, die umlaufen können. Auch dem Druck zwischen
der Exzenterscheibe i$ und dem Kupplungsstück 19 begegnet man am besten durch Anordnung
eines Kugellagers unter. der Scheibe 18.
-
Auf der Tischplatte 2o befinden sich zwei senkrechte seitliche Rippen
27, gegen deren Enden -zwei an die Tischplatte 2o angeschraubte Winkeleisen 28 sich
anlegen und hierdurch mit der Platte einen nach oben offenen und durch die auf das
Kupplungsstück 19 geschraubte Scheibe 29 gegen einfallenden Schmutz und Überspritzen
des Öles schützenden Ölbehälter für das an dieser Stelle nötige Schmieröl bilden.
Die -Exzentrizität der Zapfen 25 im Verhältnis zur Patrone 22 ist gleich der Exzentrizität
der Exzenterscheibe 18 im Verhältnis zur Welle 8, wodurch die Übertragung der Drehbewegung
der Welle 8 auf die Patronen 22 und damit auf die in diesen letzterem eingeschraubten
Bohrer 23 ermöglicht ist. Zur Führung der Bohrer ist unterhalb der Tischplatte 2o
eine ähnliche, mit Hilfe einer Schelle an der Bohrsäule i befestigte Führungsplatte
3o angeordnet, die zum Durchmesser der Bohrer 23 passende Löcher 31 in gleicher
Anzahl und in denselben Abständen wie die Löcher 21 in der -Tischplatte 2o besitzt.
-
Das Arbeitsstück 32 (Fig. 18) wird auf der im -senkrechter Richtung
beweglichen, auf der Säule i geführten Tischplatte 33 befestigt. Dies geschieht
dadurch, daß das Arbeitsstück zwischen zwei auf der Tischplatte 33 in passenden
Abständen geschraubten Führungsleisten 34 gegen einen nicht gezeichneten Anschlag
am Ende derselben geschoben und in dieser Lage in irgendeiner Weise festgehalten
-,wird. Die senkrechte Bewegung der Tischplatte 33 nach oben wird mit Hilfe eines
Hebels 35 bewirkt, der auf einer in der Fußplatte 2 befestigten Stütze 36 drehbar
befestigt ist und am kürzeren Ende eine drehbare Rolle 37 trägt, die von .unten
gegen die Tischplatte 33 gedrückt wird.
-
Das Arbeitsstück (ein Bürstenholz) 32, das ursprünglich eine rechteckige
Form hat, um es in der richtigen Lage auf der Tischplatte 33 unverrückbar festzuhalten,-
wird nach dem Bohren der Löcher herausgenommen und durch Abschrägung oder Abrundung
der Enden in die endgültige Form übergeführt.
-
In gewissen Fällen, wie z. B. beim Bohten von Bürstenhölzern, sollen
die Löcher eine gewisse Tiefe haben, aber nicht durch - das Arbeitsstück hindurchgebohrt
werden. Hierfür müssen besondereVorkebrungen getroffen werden, die außerdem noch
der Verkürzung der Bohrer durch Verschleiß bzw. durch Abschleifen,, wie auch dem
dann notwendig werdenden größeren Hube des Arbeitstisches Rechnu.n@g `tragen. Dem
ersteren -begegnet
man beispielsweise durch Anschläge, die die Bewegung
des Arbeitstisches 33 nach oben begrenzen, dem letzteren durch Höherlegung oder
Verlängerung der Drehstütze 36 mit gleichzeitiger Höherlegung des Arbeitstisches
33.
-
Es hat sich ferner herausgestellt, daß bei kleiner Exzentrizität der
Exzentersch:eibe 18 und der Zapfen 25 bezüglich der Erzielung eines leichten Ganges
gewisse Schwierigkeiten bestehen. Es hängt dies damit zusammen, daß es schwierig
ist, eine durchaus gleiche Exzentrizität an allen Stellen zu erhalten. Es hat sich
herausgestellt, daß @ man ein günstiges Ergebnis erzielt, wenn man bei gleichem
Abstande zwischen den Bohipatronen die Exzentrizitätgrößer macht, z. B. in der Weise,
wie es in Fig. 17 gezeigt ist. An Stelle des Bundes 24 und des Zapfens 25 ist hier
ein treppenförmiger Zapfen getreten, dessen oberer Teil 38 über den unteren Teil
39 der Nachbarpatronen herüberragt. Die Ungenauigkeit wird hier im Verhältnis zerr
Exzentrizität etwa um die Hälfte kleiner. Eine ausgeführte Konstruktion hat einen
bedeutend leichteren Gang der Maschine ergeben. Gegebenenfalls körnen auch mehr
wie zwei Stufen gewählt werden. Selbstredend kann hierbei aber nur die oberste Stufe
in die Kupplungsscheibe i9 hineinragen.