DE327123C

DE327123C - Verfahren zur Gewinnung eines Klebstoffs

Info

Publication number: DE327123C
Application number: DE1915327123D
Authority: DE
Original assignee: EMILIO SONCINI DR; POLENGHI LOMBARDO ESPORTAZIONE
Current assignee: EMILIO SONCINI DR; POLENGHI LOMBARDO ESPORTAZIONE
Priority date: 1915-03-31
Filing date: 1915-08-22
Publication date: 1920-10-05

Description

Verfahren zur Gewinnung eines Klebstoffs. Die Erfindung betrifft die Herstellung eines ammoniaklöslichen Labkaseins, das vermöge seiner Eigenschaften sich zur Herstellung von Glanz- und Buntpapier, zum Leimen von Papier und Pappen sowie zum Appretieren .von Leder und Geweben besonders eignet.
Es sind zwei verschiedene Arten von Kasein bekannt, und zwar i. das aus Magermilch durch Säuerung und Gärung erhältliche Kasein, und 2. das aus Magermilch mittels Lab gefällte - Parakasein. Diese beiden Produkte besitzen ganz und können infolgedessen auch nicht zu den gleichen Verwendungszwecken benutzt werden.
Insbesondere. war bisher kein mit Lab hergestelltes Kasein bekannt, welches sich wie die durch Säurung und Gärung erhältlichen Milchkaseine als Klebstoff zu den obengenannten Zwecken verwenden läßt.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung eines mit Hilfe > von Lab erhältlichen Kaseins, welches sich zu denselben Zwecken verwenden läßt wie die bekannten Milchkaseine, diesen gegenüber aber noch eine erheblich höhere Klebkraft besitzt und infolge= dessen entsprechend wirtschaftlicher im Verbrauch ist. -Das neue Verfahren besteht darin,. daß man Magermilch, gegebenenfalls nach Versetzen mit Milchsäurebakterien, der Milchsäuregärung überläßt und ihr, nachdem sie einen auf zoo ccm Milch 3,6 ccm Normal-Natronlauge entsprechenden Säuregehalt erreicht hat, bei etwa 40 ' C Lab hinzufügt.
Man -erhält auf diese Weise ein ammoniaklösliches Kasein, dessen alkaliche Lösungen mit den Lösungen der Hydrate der-alkalischen Erden keine Niederschläge, sondern Lösungen bilden, die sich in der Hitze wie Albuminlösungen verhalten. Ein derartiges Kasein besitzt eine besonders hohe Kleb- und Bindekraft.
Wenngleich es auch als bekannt zu gelten hat, daß Milchsäure die Koagulation -.der Milch und daher die Labwirkung erleichtert, , so war aus dieser Tatsache doch nicht zu erwarten= daß diese Arbeitsweise unter den Bedingungen, welche das neue Verfahren kennzeichnen, ein.Produkt von neuen und technich besonders wertvollen Eigenschaf- ; ten ergeben würde.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung eines zur Herstellung von Glänz- und Buntpapier, zum Leimen von Papier und Pappen sowie zum Appretieren von Leder und Geweben geeigneten Klebstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß man Magermilch der Milchsäuregärung- überläßt und ihr, nachdem sie einen auf ioo ccm Milch 3,6 ccm 1/1 Normal-Natronlauge entsprechenden Säuregehalt erreicht hat, bei etwa q.0° C Lab hinzufügt.