-
Horizontaler Ofen zum Rösten von Erzen, in welchem die Erze durch
eine über -die Länge des Ofens entgegengesetzt zum Vorschub der Erze bewegte rotierende
Rührwalze mechanisch bearbeitet werden. Die Erfindung bezieht sich auf einen horizontalen
Ofen zum Rösten von Mineralien, wie Schwefelkees, Blenden; u. dgl., in dem die mechanische
Bearbeitung der Erze durch eine Rührwalze bewirkt wind. Diese Rührwalze besitzt
gleichzeitig eine Drehbewegung und eine Bewegung über die Länge des Ofens. Letztere
Bewegung verläuft dabei entgegengesetzt zum Transport der Erze auf dem Ofenherd»
Bei diesen, im der Technik bereits bekannten Einrichtungen wurde die Rührwalze,
nachdem sie unter Bearbeitung des Erzes den Ofen in der Längsrichtung durcheilt
hatte, durch eine geeignete Vorrichtung angehoben und zu dem Ausgangspunkt ihres
Arbeitsganges zurückgeführt. Diese Bewegung findet: dabei über den Erzen statt,
und zwar entweder innerhalb oder außerhalb des Ofens.
-
Diese Einrichtungen besitzen den Nachteil, daß sie zur Erzielung der
Bewegung der Rührwalze die Not wendigkeit nachteiliger Kompfikatiohen der Ofeneinrichtung
erforderlich machen. Erfolgt die Rückführung der Rührwalze im Innern des Ofens,
so muß die Höhe desselben -uhrnötig vergrößert werden. Kehrt die Rührwalze außerhalb
des Ofens zu ihrer ursprüngl:iehen Lage zurück, so müssen für die Rührwalze an den
Enden des Ofens besondere Ein- und Austrittsöffnungen geschaffen wenden.
-
Diese Nachteile fallen bei dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung
fort, die sich dadurch kennzeichnet, d'aß die Drehung der Rührwalze am Ende ihrer
Vorwärts- oder Arbeitsbewegung durch Ausschaltung des Drehantriebes in einer Stellung
der Walzet unterbrochen wird, in der die Schaufeln außer Eingriff mit den Erzen
stehen. Die Rührwalze kehrt dann innerhalb des Ofens auf demselben Wege zu dem vorderen
Ende des Ofens zurück, ohne das Erz zu berühren.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in den, beiliegenden Zeichnungen in einer
Beis pielsweisen Ausführungsform bei. einem einfachen Ofen dargestellt.
-
;Fig. i ist ein vertikaler Querschnitt; 'Fig. 2 ist ein vertikaler
Längsschnitt; Fig. 3 zeigt schematisch die verschiedenen Lagen des Apparates zur
Bearbeitung der Erze.
-
über dem Herde i des Ofens. bewegt sich die Rührvorrichtung, die zur
Vorwärtsbewegung der Erze während des Rösters dient. Dieselbe besteht aus einer
hohlen Walze 2 (Fi-g.2), die an jedem Ende in -Lagern ruht und mit Rührschaufeln
3 versehen ist. Die Walzenlager werden von Wagen q. getragen, die sich auf Schienen
5 an jeder Seite des Ofens und parallel zu dessen Längsrichtung verschieben können.
Die Verschiebung dieser Wagen im einen oder andern Sinne wird auf geeignete Weise
hervorgebracht, z. B. durch Ketten, durch eine Welle und Schraube ohne Ende o. dgl.
Außer der Vorwärtsbewehrung der Wagen in den beiden Richturigen gibt man der Welle
eine Drehbewegung durch Organe, die von den Wagen getragen werden (Zahnr
äder,
Ritzel) und die in der Weise angeordnet sind, daß sie der Walze die verlangte Geschwindigkeit
erteilen. Hierbei ist Vorsorge getroffen, daß die Walze nur in einem Sinne, und
zwar nur während der Verschiebung der Wagen von dem vorderen nach dem rückwärtigen
Teil des Ofens (Arbeitsgang) rotiert. Beim Rückgang der Wagen bleibt die Walze in
der weiter unten näher beschriebenen Schlußlage stehen. Durch Triebe 6, die in die
auf die Achsen der Wagen aufgekeilten Ritzel eingreifen und parallel zu den Schienen
5 angeordnet sind, wird das Gleiten der Rollen 7 auf den Schienen verhindert, so
daß die Vorwärtsbewegung der Rührvorrichtung stets in der richtigen Beziehung zu
der Drehung der Rührwalze stattfindet.
-
Die seitlichen, in der Längsrichtung sich erstreckenden Öffnungen
8 gestatten den Durchgang der Schaufelwalze 2 und werden durch geeignete Vorrichtungen
geschlossen.
-
Das Erz wird auf die Herdplatte i. durch einen Trichter
9 aufgebracht, dessen Boden durch eine besondere Verteilvorrichtung verschlossen
ist, die die Regelung des Beschickungsvolumens gestattet. Der Betrieb der Verteilvorrichtung
ist in der Weise geregelt, daß die Beschickung auf einmal oder in mehreren Teilen
im geeigneten Moment in den Ofen fällt, wenn der Schürmechanismus die bei dem vorhergehenden
Gange gefallene Beschickung verschoben hat.
-
Die Kanäle io, die im vorderen Teil des Ofens angeordnet sind und
nach abwärts führen, nehmen das Erz auf, das nach dem Rösten -aus dem Ofen fällt.
Sie werden durch Klappen i i geschlossen, die im geeigneten Moment selbsttätig gefüllt
werden, um das geröstete Erz in die Waggons oder auf eine Fördervorrichtung fallen
zu lassen.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung @ ist folgende: Es soll angenommen
werden, daß die Herdplatte gleichmäßig mit Erzen gedeckt ist, während die Rührwalze
2 an dein linken Ende ihres Hubes (Fig. :2, Lage i der Fig. 3) in dem Moment sich
befindet, in welchem die Schaufeln 3-die Erzschicht nicht berühren.
-
Die Wagen q. werden in Bewegung gesetzt und gehen von links nach -rechts
(Fig. 2) entsprechend der Länge des Ofens vorwärts.
-
Die Schaufeln 3 der Walze 2 drehen sich und gelangen nun entsprechend
der von ihnen infolge der gleichzeitigen Verschiebung und Drehung beschriebenen
Kurve in Berührung mit den Erzen, die sie scheibenweise abtrennen lind nach und
nach von rechts nach links schieben.
-
In I (Fig. 3) hat die Schaufel a die Erzschicht noch nicht berührt.
Die Wälze 2 ist noch nicht in Bewegung. In II kommt die Schaufel ä gerätd.e in Berührung
mit dem Erz. In III hat die Schaufel a eine erste Menge Erz in den Kanal io fallen
lassen. Die Schaufeil c kommt in Berührung mit der Erzschicht, aber infolge der
Vorwärtsbewegung von links nach rechts wird die von der Schaufel c verschobene Menge
Erz ein, wenig weiter gegen die linke Seite zurückgebracht werden (IV). Nun kommt
die Schaufel b in Berührung mit der Erzdecke, um eine zweite Menge Erz gegen die
linke -Seite zurückzubringen (V). Die verschiedenen Schaufeln a, b und c
kommen (VI und VII) von neuem in Berührung mit der Erzdecke und werden nach und
nach diese von der rechten zur linken Seite vorwärts gehen lassen, entsprechend
dem Pfeil X in Fig. 3, d. h. also in einer I'@ichtung, die der Verschiebung-der
Schaufelwalze 2 (Pfeil Y) entgegengesetzt .ist.
-
Die Schaufelwalze wird schließlich (VIII) am rechten Ende ihres Hubes
ankommen, und zwar in dem Moment, wo keine Schaufel in Berührung mit der Erzdecke
sein wird. In diesem Augenblick wird die Bewegungsrichtung umgekehrt und die Wagen
gehen von rechts nach links zurück. Die Schaufelwalze wird in dieLageI zurückkehren(Fig.3).
Während dieser Rückwärtsbewegung der Walze dreht sieh, wie weiter oben erwähnt,
die Rührwalze nicht mehr. Die Schaufeln bleiben also in der Lage, in der sie sich
(VIII) befanden, so daß sie die Erzdecke bei ihrem Rückgang nicht berühren. Auf
diese Art wird die gesamte. Beschickung um eine gewisse Entfernung um die linke
Seite verschoben, ohne daß Staub u. dgl. entsteht.
-
Ferner ist hierdurch eine günstige oxydierende Wirkung der Luft gesichert,
da die Erze infolge der besonderen Rührwalzensteuerung periodisch geschüttelt und
in Ruhezustand gelassen werden.
-
Zur Reparatur oder Erneuerung der Rührwalzen werden die an der vorderen
Seite des Ofens befindlichen Deckel abgenommen.
-
Es ist noch hervorzuheben, daß die Erfindung an zwei parallel zueinander
liegenden Ofen angewendet werden kann. Man würde auf diese Weise einen Doppelofen
erhalten, der tnit einem einzigen Wagen zwei Schürapparate bedient, die an jeder
Seite angeordnet sind.