Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Element aus
einem Träger und einer lichtempfindlichen Schicht.
Auf dem Gebiet der Leiterplattenherstellung, der Metall
präzisionswerkstücke und ähnlichem ist es bekannt, lichtempfindliche
Harzmassen und lichtempfindliche Elemente, die
unter Verwendung der lichtempfindlichen Harzmassen hergestellt
werden, als Abdeckmaterialien bei der Modifizierung
von Substraten unter Verwendung chemischer und elektrochemischer
Verfahren, wie Ätzen, Plattierung und ähnlichem,
zu verwenden. Als lichtempfindliche Elemente werden die verwendet,
die man erhält, indem man eine Schicht aus einer
lichtempfindlichen Harzmasse auf eine Trägerschicht laminiert.
Die lichtempfindlichen Harzmassen und lichtempfindlichen Elemente,
die man unter Verwendung dieser Harzmassen erhält,
müssen gute Beständigkeit gegenüber Chemikalien und eine
gute Adhäsion gegenüber dem Substrat aufweisen, so daß sie
- wenn sie als Ätzabdeckmittel oder Plattierungsabdeckmittel
verwendet werden - dies aushalten, und sie müssen weiterhin
für die praktische Verwendung eine ausreichende Lichtempfindlichkeit
besitzen.
Auf dem Gebiet der Leiterplattenherstellung werden seit
kurzem Schaltungen mit höherer Dichte entwickelt. Die
lichtempfindlichen Harzmassen und lichtempfindlichen Elemente,
die dafür verwendet werden, müssen eine bessere
Adhäsion gegenüber dem Substrat aufweisen als die bisherigen.
Im Hinblick auf eine Verkürzung des Verfahrens sollen die
lichtempfindlichen Harzmassen und die lichtempfindlichen
Elemente eine höhere Lichtempfindlichkeit besitzen.
Ein allgemeines Verfahren für die Herstellung einer lichtempfindlichen
Harzmasse mit höherer Lichtempfindlichkeit,
insbesondere in dem polymerisierbaren System, welches ungesättigte
Verbindungen und Initiatoren, die freie Radikale
bilden, enthält, besteht darin, die Lichtempfindlichkeit
der ungesättigten Verbindungen zu erhöhen. Für diesen Zweck
wurden verschiedene ungesättigte Verbindungen untersucht.
Im allgemeinen werden Polyacrylate von mehrwertigen Alkoholen
häufig verwendet. Unter ihnen sind die Acrylate mit
Polyetherbindung, insbesondere solche, die die Struktur
von Polyethylenglykol aufweisen, als hochempfindliche Acrylate
wirksam. Beispiele solcher Acrylate sind Tetraethylen
glykoldiacrylat, Nonaethylenglykoldiacrylat usw., die im
Handel erhältlich sind. In einigen Fällen wird eine Poly
ethylenglykolstruktur in andere Komponenten außer den ungesättigten
Verbindungen eingeführt, um den gleichen Zweck
zu erreichen. Die Verwendung solcher Verbindungen zu diesem
Zweck wird beispielsweise in der JA-PS 33 801/80 beschrieben.
Solche Verbindungen, wie Acrylate mit einer Polyethylen
glykolstruktur, sind für die Erhöhung der Empfindlichkeit
einer lichtempfindlichen Harzmasse oder eines lichtempfindlichen
Elements, bei dem die Harzmasse verwendet wird, wirksam.
Sie besitzen jedoch den Nachteil, daß die Beständigkeit
gegenüber dem Plattieren einer daraus hergestellten Abdeckmasse
unerwünschterweise verschlechtert wird. Daher ist die
verwendbare Menge solcher Verbindungen, wie der Acrylate
mit einer Polyethylenglykolstruktur, begrenzt, wenn eine
Beständigkeit beim Plattieren erforderlich ist, und somit
wird die Empfindlichkeit verschlechtert, abhängig von der
verringerten Menge an Acrylaten.
Zur Vermeidung eines solchen Nachteils wurde die Verwendung
eines Mittels, das die Adhäsion verbessert, wie von
1,2,3-Benzotriazol, in der JA-OS 9 177/75 vorgeschlagen.
Die Wirkung eines solchen Mittels, welches die Adhäsion
verbessert, wird dahingehend erklärt, daß das Mittel zur
Verbesserung der Adhäsion in der Harzmasse auf das Substrat
hin, wie auf die Kupferoberfläche, orientiert ist
und in direktem Kontakt mit der auf die Oberfläche des
Substrats nach einem an sich bekannten Verfahren aufgetragenen
oder laminierten Masse steht und daß sie
beim Schäumen eine einzige Molekülschicht bildet, die
die Adhäsion zwischen dem Substrat und der Harzmasse oder
dem gehärteten Produkt verbessert. Die Wirkung eines solchen
Mittels zur Verbesserung der Adhäsion ist in einigen
Fällen wirksam, man erhält jedoch manchmal einen
schlechten Einfluß auf spätere Verfahren, da auf der
Oberfläche des Substrats durch das Mittel, das die Adhäsion
verbessert, ein steifer Film gebildet wird. Beispielsweise
treten beim Benzotriazol Nachteile auf, da
eine lichtempfindliche Schicht die Substratoberfläche
merklich im Verlauf der Zeit verfärbt, und wenn die
lichtempfindliche Schicht der nicht-belichteten Oberflächen
durch eine Technik, wie durch Entwicklung oder ähnliche
Verfahren entfernt wird, zeigt die Substratoberfläche
eine Ätzbeständigkeit oder es wird weniger Plattierungsmetall
abgeschieden. Wie oben erwähnt, treten
somit bei der Verwendung eines Mittels zur Verbesserung
der Adhäsion gewisse Schwierigkeiten auf.
In der US-PS 39 61 961 werden Gemische beschrieben, die
ein Copolymeres, eine ungesättigte Verbindung und mindestens
einen Photoinitiator enthalten können, wobei die Photoinitiatoren
auch organische Halogenverbindungen sein können.
Das in 3.a im Anspruch 1 dieser Druckschrift genannte
Polymerisat muß eine bestimmte Formel aufweisen und säurelöslich
sein. Als Komponente zu 3.b wird ein säureunlösliches,
filmbildendes Polymerisat zusammen mit der Komponente 3.a
verwendet, so daß die lichtempfindliche Schicht positiv
und negativ, je wie es gewünscht wird, entwickelt werden
kann. Dieser Druckschrift liegt somit die Aufgabe zugrunde,
ein Material zur Verfügung zu stellen, welches positiv
und negativ entwickelt werden kann.
Im Gegensatz dazu liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein lichtempfindliches Element zur
Verfügung zu stellen, welches eine säureunlösliche, lichtempfindliche
Harzmasse enthält und welches nur negativ
entwickelt werden kann. Die lichtempfindliche Harzmasse
soll eine sehr gute Haftfähigkeit gegenüber dem Substrat
zeigen ohne daß ein Mittel zur Verbesserung der Adhäsion verwendet werden muß, und das lichtempfindliche Element soll eine hohe
Empfindlichkeit aufweisen. Das lichtempfindliche Element
soll die Nachteile der bekannten lichtempfindlichen Elemente
nicht besitzen.
Gegenstand der Erfindung ist ein lichtempfindliches Element,
das aus einem Träger und einer lichtempfindlichen
Schicht besteht, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß
die lichtempfindliche Schicht aus einer Kombination besteht
von
- (a) einem filmbildenden Polymerisat, das ein Vinyl
copolymerisat ist, das als Comonomeres 0,1 bis 10 Gew.-%
eines Monomeren, das eine Aminogruppe aufweist und das
durch die Formel:
dargestellt wird, enthält, worin n 0 oder eine ganze Zahl
von 1 bis 3 bedeutet, R₁, R₂ und R₃ unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, R₄ und
R₅ unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen bedeuten oder worin R₄ und R₅ zusammen
mit dem Stickstoffatom einen gesättigten alicyclischen
4- bis 7gliedrigen Ring bilden,
- (b) einer ethylenisch ungesättigten Verbindung,
- (c) einem Photoinitiator und/oder einem Photo
initiatorsystem,
- (d) einer organischen Halogenverbindung und
- (e) gegebenenfalls weiteren üblichen Zusatzstoffen.
Es ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß ein
Monomeres der Formel (1) zur Bildung des Polymerisats
(a) und eine organische Halogenverbindung (d) als wesentliche
Komponenten verwendet werden.
Das Polymerisat (a), das der Harzmasse Filmbildungseigenschaften
verleiht, kann leicht nach an sich bekannten
Vinylpolymerisationsverfahren unter Verwendung als Comonomeren
von mindestens einem aliphatische Aminogruppen
enthaltenden Monomeren der Formel (1) und einem oder
mehreren anderen polymerisierbaren Vinylmonomeren hergestellt
werden.
Beispiele anderer polymerisierbarer Vinylmonomere sind
Methylmethacrylat, Butylmethacrylat, Laurylmethacrylat,
Ethylacrylat, Methylacrylat, Styrol, Vinyltoluol, α-Methyl
styrol, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxyethyl
acrylat, Acrylamid etc.
Als aliphatische Aminogruppen enthaltende Monomere der
Formel (1) sind solche mit einer basischen Aminstruktur
bevorzugter als solche mit einer nukleophilen Aminstruktur.
Dies liegt daran, daß die aliphatischen Aminogruppen,
die in die Seitenketten des Polymerisats (a) eingeführt
werden, quaternäre Ammoniumsalze in der Masse bilden
sollen, indem sie unmittelbar die Protonen, die durch
Bestrahlung mit aktinischem Licht erzeugt werden, binden.
Daher sind aliphatische Alkylamine mit geeigneter
sterischer Hinderung bevorzugt. Wenn man diese Dinge in
Betracht zieht, sind R₄ und R₅ in der Formel (1) unabhängig
voneinander bevorzugt eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe,
eine Propylgruppe, eine Isopropylgruppe, eine n-Butylgruppe
oder eine Isobutylgruppe oder R₄ und R₅ bilden zusammen
mit dem Stickstoffatom einen gesättigten alicyclischen
Ring, wie einen Piperidinring etc. Bevorzugtere
Beispiele von R₄ und R₅ in der Formel (1) sind unabhängig
eine Methylgruppe und eine Ethylgruppe.
Die Länge der Alkylengruppe in dem aliphatische Aminogruppen
enthaltenden Monomeren der Formel (1) kann abhängig
von dem Zweck ausgewählt werden. Eine längere Alkylengruppenlänge
ergibt eine bessere Lichtempfindlichkeit.
Andererseits wird durch die Anwesenheit einer solchen
Alkylen/Ether-Bindung die Beständigkeit gegenüber
dem Plattieren wie im Falle der Polyethylenglykolstruktur
verschlechtert.
Unter Beachtung dieser Überlegungen ist eine längere Alkylengruppe
nicht erforderlich und ″n″ in der Formel (1)
bedeutet bevorzugt 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 3.
Insbesondere sind Dialkylaminoethylacrylate und Dialkyl
aminoethylmethacrylate bevorzugt. Besonders bevorzugte
Beispiele der Monomeren der Formel (1), die leicht im
Handel erhältlich sind, sind N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dimethylaminoethylacrylat, N,N-Diethylamino
ethylmethacrylat und ähnliche Verbindungen.
Der Gehalt an dem aliphatische Aminogruppen enthaltenden
Monomeren in dem Polymerisat (a) beträgt bevorzugt 0,1
bis 10 Gew.-%, mehr bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%. Es ist
sehr überraschend, daß man selbst, wenn der Gehalt an dem
Monomeren der Formel (1) 1 Gew.-% oder weniger beträgt,
eine ausreichende Wirkung erhält.
Als organische Halogenverbindung (d) werden bevorzugt
solche verwendet, die leicht Halogenradikale mittels aktinischem
Licht freisetzen oder die leicht Halogenradikale
durch Kettenübertragung freisetzen. Unter diesen
sind aliphatische Halogenverbindungen mit recht schwacher
Kohlenstoff/Halogen-Bindungskraft, insbesondere aliphatische
Halogenverbindungen mit zwei oder mehreren Halogenatomen,
die an ein Kohlenstoffatom gebunden sind,
und organische Bromverbindungen bevorzugt.
Beispiele für organische Halogenverbindungen (d) sind
Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Bromoform, Jodoform,
Methylenchlorid, 1,1,1-Trichlorethan, Methylenbromid, Methylenjodid,
Tetrabromkohlenstoff, 1,1,2,2-Tetrabromethan,
Pentabromethan, Tribromacetophenon, Bis-(tribrom
methyl)-sulfon, Tribrommethylphenylsulfon, Vinylchlorid,
chlorierte Olefine und ähnliche. Diese organischen Halogenverbindungen
können alleine oder als ihre Gemische
verwendet werden. Unter den organischen Halogenverbindungen
(d) geben solche mit einer Tribrommethylgruppe
die besonders bevorzugten Wirkungen.
Die Menge an organischen Halogenverbindungen ist nicht
besonders beschränkt, aber bevorzugt werden 0,2 bis 10 mol,
mehr bevorzugt 0,5 bis 3 mol pro mol aliphatische
Aminogruppen enthaltender Monomerer der Formel (1) ver
wendet.
Bei der vorliegenden Erfindung sind alle Reaktionen in
der lichtempfindlichen Harzmasse nicht eindeutig bekannt,
aber es scheinen die folgenden Reaktionen stattzufinden:
Halogenradikale, die direkt oder indirekt
aus der organischen Halogenverbindung durch Bestrahlen
mit aktinischem Licht gebildet werden, bilden
Halogenwasserstoffe durch Entnahme von Wasserstoff aus
einem Wasserstoffdonor und die Halogenwasserstoffe reagieren
mit den Alkylaminogruppen in den Seitenketten des
Polymerisats (a) unter Bildung quaternärer Ammoniumsalze.
Dies kann durch die folgenden Gleichungen dargestellt
werden:
Polare Gruppen mit einer ionischen Struktur werden neu
in die Seitenketten des Polymerisats (a) durch Bestrahlung
mit aktinischem Licht eingeführt, wodurch offensichtlich
bei der vorliegenden Erfindung die Adhäsion
verbessert wird.
Allgemein gesagt bewirkt die Anwesenheit polarer Gruppen
in den Seitenketten des Polymerisats (a) eine physikalische
Adhäsion gegenüber dem Substrat und dem gehärteten
Material, sie zeigt jedoch nicht immer eine solche Wirkung
gegenüber einer üblichen sauren oder alkalischen
Ätzlösung und einer Plattierungslösung. Dies ist besonders
bemerkenswert im Falle der Durchführung einer Plattierung.
Beispielsweise ergibt das Polymerisat (a) mit
Carboxylgruppen in den Seitenketten eine ausreichende
Beständigkeit gegenüber der sauren Ätzlösung, jedoch eine
wesentlich verringerte Beständigkeit gegenüber dem alkalischen
Kupferpyrophosphat-Plattierungsbad. Diese Neigung
ist besonders in dem oben erwähnten System, welches Poly
ethylenglykolacrylate enthält, ausgeprägt. In einem solchen
System wird in der Tat die Absorption des gehärteten
Materials an gesättigtem Wasser in Wasser proportional
zu dem Gehalt der polaren Gruppen und dem Gehalt der
Polyethylenglykolacrylatderivate erhöht, was die Hauptursache
für die Verschlechterung der Beständigkeit beim
Plattieren ist. Obgleich angenommen wird, daß polare
Gruppen, insbesondere Gruppen mit ionischer Struktur,
in dem gehärteten Material, welches sich von der lichtempfindlichen
Harzmasse ableitet und das Polymerisat (a)
und die organische Halogenverbindungen (d) enthält, und
in dem lichtempfindlichen Element, welches durch Verwendung
dieser Harzmasse hergestellt wird, gebildet werden,
ist es sehr überraschend, daß erfindungsgemäß die Plattierungs
beständigkeit verbessert wird.
Es ist weiterhin bei der vorliegenden Erfindung sehr
überraschend, daß die Lichtempfindlichkeit der lichtempfindlichen
Harzmasse verbessert wird. Hieraus folgt
ebenfalls, daß die vorliegende Erfindung sehr nützlich
ist.
Als ethylenisch ungesättigte Verbindung (b) kann man an
sich bekannte Verbindungen alleine oder ihre Gemische
verwenden. Wegen der hohen Lichtempfindlichkeit ist die
Verwendung von Acrylatmonomeren oder Methacrylatmonomeren
bevorzugt. Besonders bevorzugte Beispiele von Acrylatmonomeren
oder Methacrylatmonomeren sind Polyacrylate
oder Polymethacrylate von mehrwertigen Alkoholen, wie
Trimethylolpropantriacrylat, Pentaerythrittriacrylat,
1,6-Hexandioldiacrylat, 2,2-Bis-(4-methacryloxyethoxy
phenyl)-propan, 2,2-Bis-(4-acryloxyethoxyphenyl)-propan,
Dipentaerythritpentacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat
etc., Acrylsäure- oder Methacrylsäureaddukte von
Trimethylolpropantriglycidylether, Epoxyacrylate oder
-methacrylate, wie Acrylsäure- oder Methacrylsäureaddukte
von Bisphenol-A-Epichlorhydrinepoxyharzen, ungesättigte
Polyester mit niedrigem Molekulargewicht, wie die
Kondensate von Phthalsäureanhydrid/Neopentylglykol/Acrlysäure
(1 : 2 : 2 Molverhältnis) usw. Weiterhin werden bevorzugt
Verbindungen des Polyethylenglykolacrylattyps oder
-methacrylattyps, wie Diethylenglykoldiacrylat, Tetra
ethylenglykoldiacrylat, Nonaethylenglykoldiacrylat, Tetra
ethylenglykoldimethacrylat, Polyethylenglykol(Molekulargewicht
etwa 400)diacrylat etc. verwendet. Die Menge
dieser Verbindungen sollte innerhalb eines Bereiches
bestimmt werden, so daß die Plattierungsbeständigkeit
erhalten bleibt. Die gemeinsame Verwendung dieser mit
den oben erwähnten mehrwertigen Alkoholpolyacrylaten ist
besonders bevorzugt.
Als Photoinitiator oder Photoinitiatorsystem
(c), welche freie Radikale durch aktinisches Licht bilden,
kann man an sich bekannte Verbindungen alleine oder
als ihre Gemische verwenden.
Beispiele von Photoinitiatoren sind Benzophenon und
seine Derivate, wie p,p-Dimethylaminobenzophenon,
p,p-Diethylaminobenzophenon, p,p-Dichlorbenzophenon
etc. und ihre Gemische, Anthrachinone, wie
2-Ethylanthrachinon, t-Butylanthrachinon etc., 2-Chlor
thioxanthon, Benzoinisopropylether, Benzoinethylether,
Benzyl, 2,4,5-Triarylimidazoldimere etc.
Der Ausdruck "Photoinitiatorsystem" wird in der
vorliegenden Anmeldung verwendet, um eine Kombination
aus Photoinitiator und Initiatorhilfsmittel
zu beschreiben. Beispiele solcher Photoinitiatorsysteme
sind Gemische aus 2,4,5-Triarylimidazoldimerem
und 2-Mercaptobenzochinazol, Leukokristallviolett, Tris-
(4-diethylamino-2-methylphenyl)-methan und ähnlichen. Es
ist möglich, solche Arten von Zusatzstoffen zu verwenden,
obgleich sie per se keine photoinitiierenden Eigenschaften
aufweisen, jedoch kann ein Photoinitiatorsystem
mit noch besserer Photoinitiierungseigenschaften als Ganzes
ergeben, wenn sie zusammen mit den oben erwähnten Materialien
verwendet werden. Typische Beispiele solcher
Zusatzstoffe sind tertiäre Amine, wie Triethanolamin,
wenn es zusammen mit Benzophenon verwendet wird.
In den lichtempfindlichen Harzmassen
wird das Polymerisat (a) bevorzugt in einer Menge von
30 bis 80 Gewichtsteilen verwendet. Die ethylenisch ungesättigte
Verbindung (b) wird bevorzugt in einer Menge
von 70 bis 20 Gewichtsteilen verwendet und die Gesamtmenge
beträgt 100 Gewichtsteile. Zu 100 Gewichtsteilen
der Komponenten (a) und (b) gibt man bevorzugt 0,5 bis
10 Gewichtsteile des Photoinitiators und/oder des
Photoinitiatorsystems (c), welches freie Radikale
durch aktinisches Licht bilden kann, und 0,2 bis 10 Gewichtsteile
der organischen Halogenverbindung (d) unter
Bildung der lichtempfindlichen Harzmasse. Hinsichtlich
der Reihenfolge des Mischens der Komponenten (a), (b),
(c) und (d) gibt es keine besonderen Beschränkungen und
jedes beliebige Mischverfahren kann verwendet werden.
Die lichtempfindliche Harzmasse kann
weiterhin einen oder mehrere an sich bekannte Farbstoffe,
Weichmacher, Pigmente, Mittel zur Erhöhung der Feuer
beständigkeit, Stabilisatoren und ähnliche,
wie auch Mittel zur Verbesserung der Adhäsion ent
halten.
Das erfindungsgemäße lichtempfindliche Element wird hergestellt,
indem man eine Lösung aus der lichtempfindlichen
Harzmasse auf einen Träger aufbringt und sie
trocknet. Das lichtempfindliche Element kann hergestellt
werden, indem man eine Lösung aus lichtempfindlicher
Harzmasse auf den Träger, beispielsweise einen Film aus
einem organischen Polymerisat, aufbringt, so daß ein
beschichteter Film mit vorbestimmter Dicke erhalten wird.
Man kann eine Beschichtungsvorrichtung mit einem Rakelmesser,
eine Umkehrbeschichtungsvorrichtung oder eine
ähnliche Vorrichtung verwenden. Der Träger wird dann
getrocknet, wie beispielsweise in heißer Luft, mit
fernem Infrarot-Licht oder nach einem ähnlichen Verfahren
gepreßt und laminiert, gegebenenfalls wird ein zweiter organischer
Polymerisatfilm als Schutzfilm auf die so gebildete
lichtempfindliche Schicht aufgebracht und dann
wird der so behandelte Träger aufgerollt. Eine Vorrichtung
zur Herstellung des erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Elements ist in Fig. 1 dargestellt. In Fig. 1
wird ein Träger von einer Trägerabgabewalze 1 wegtransportiert,
mit einer Lösung 6 der lichtempfindlichen
Harzmasse beschichtet und in die Trocknungsvorrichtung 7
geleitet und getrocknet. Gegebenenfalls kann ein Schutzfilm
aus der Schutzfilmabgabewalze 8 entnommen werden
und auf die so erhaltene Schicht aus lichtempfindlicher
Harzmasse laminiert werden. Man erhält so ein lichtempfindliches
Element. Die Bezugszeichen 2, 3, 4, 9 und
10 bezeichnen unabhängige Walzen, 5 bezeichnet das Rakelmesser
und 11 ist eine Walze zum Aufrollen des lichtempfindlichen
Elements.
Der Träger kann lichtundurchlässig sein. In einem solchen
Fall sollte er jedoch vor der Belichtung entfernt werden.
Beispiele von besonders bevorzugten Trägern sind ein
Polypropylenfilm, ein Polyethylen-terephthalat-film,
ein Polystyrolfilm, ein Polyethylenfilm, ein Polyvinyl
chloridfilm und ähnliche Filme. Ein Polyethylenfilm ist
besonders bevorzugt. Diese Filme müssen nicht einer
Dehnung unterzogen werden, jedoch wurden sie einer biaxialen
Dehnung bzw. Streckung unterworfen.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Elements wird in den US-Patentschriften 34 69 982 und
35 26 504 beschrieben. Das in diesen US-Patentschriften
beschriebene Material kann als Schutzfilm verwendet wer
den.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle
Teile und Prozentgehalte sind, sofern nichts anderes angegeben,
durch das Gewicht ausgedrückt.
Beispiel 1
(I) Jedes Polymerisat, welches filmbildende Eigenschaften
ergibt und eine aliphatische Aminogruppe enthält
(im folgenden kurz als "Polymerisat" bezeichnet),
wird nach dem folgenden Verfahren hergestellt.
In einen 1-l-Kolben gibt man 250 g Toluol und 150 g von
jedem der Monomerengemische M-1 bis M-4 jeweils 400 g,
wie sie in Tabelle I aufgeführt sind, und erhitzt auf
85°C unter Einleitung eines Stickstoffstroms. Anschließend
wird eine Lösungsmittelmischung, die 250 g restliches
Monomeres, 150 g Toluol und 0,56 g Azobisisobutyronitril
enthält, in den Kolben tropfenweise im Verlauf
von 3 h zugegeben, während die Temperatur bei 85°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird der Kolben bei
dieser Temperatur während 4 h gehalten. Dann wird eine
Lösung, die man erhält, indem man 0,28 g Azobisisobutyronitril
in 75 g Toluol auflöst, in den Kolben tropfenweise
im Verlauf von 30 min zugegeben. Nach Beendigung
der Zugabe wird die Temperatur bei diesem Wert während
4 h gehalten. Die Reaktionslösung wird dann mit 75 g Toluol
und 75 g Methylethylketon verdünnt. Man erhält die
jeweilige Polymerisatlösung P-1 bis P-4 mit einem Gehalt
an nicht-flüchtigen Stoffen von 36 bis 38%. Die
Eigenschaften der entstehenden Polymerisatlösungen sind
in Tabelle II angegeben.
(II) Unter Verwendung der Polymerisatlösungen P-1 bis
P-4 werden lichtempfindliche Harzmassen V-1 bis V-6, wie
in Tabelle III angegeben, hergestellt.
Jede der lichtempfindlichen Harzmassen, die so
hergestellt wurden (V-1 bis V-6), wird einheitlich auf
einen Poly-(ethylenterephthalat)-film mit einer Dicke von
25 µm aufgetragen, so daß man einen beschichteten Film
mit einer Dicke von 25 µm nach dem Trocknen erhält. Nach
dem Trocknen bei 80°C während 5 min erhält man die jeweiligen
lichtempfindlichen Elemente, wie sie in Tabelle IV
(F-1 bis F-6) aufgeführt sind. In der Tabelle IV sind F-3
und F-4 erfindungsgemäße Beispiele und die anderen Ver
gleichsbeispiele.
(III) Der Grad der Empfindlichkeit der einzelnen so hergestellten
lichtempfindlichen Elemente F-1 bis F-6 wird
wie folgt bewertet.
Jedes lichtempfindliche Element (F-1 bis F-6) wird auf
eine Kupferoberfläche eines mit Kupfer belegten Laminats
laminiert, welches zuerst durch Polieren unter Verwendung
einer Nylonbürste gereinigt worden ist. Man verwendet
einen Hochtemperaturlaminator und die Temperatur
der Kautschukwalze beträgt 165°C. Das so hergestellte
Produkt aus dem lichtempfindlichen Element und
dem mit Kupfer laminierten Laminat wird bei Zimmertemperatur
30 min stehen gelassen und dann mit ultraviolettem
Licht aus einer 2-KW-Ultrahochdruck-Quecksilberlampe
durch ein Graukeilnegativ (Stufe Tablett Nr. 2 (21 Stufen))
während 15 s belichtet. Nach dem Belichten mit Licht
wird das Element
länger als 30 min stehen gelassen und dann wird der Poly-
(ethylenterephthalat)-film abgeschält und anschließend
wird unter Verwendung von 1,1,1-Trichlorethan entwickelt.
Der Grad der Empfindlichkeit durch die Zahl der Stufen
des Stufentabletts, welche nicht bei der Entwicklung
herausgewaschen wurden, wird bewertet und im folgenden
als "ST-Stufenzahl" bezeichnet. Die Ergebnisse sind in
Tabelle V angegeben.
Aus der Tabelle V folgt, daß die erfindungsgemäßen Systeme,
die sowohl das Polymerisat (a) als auch die organische
Halogenverbindung (d) enthalten, d. h. F-3 und F-4,
hohe ST-Stufenzahlen zeigen, was bedeutet, daß F-3 und
F-4 den höchsten Empfindlichkeitsgrad aufweisen. Dies
bedeutet beispielsweise, daß die Zeit in s, die erforderlich
ist, um sie zu belichten, um die gleiche ST-Stufenzahl
zu erreichen, bei 30 bis 60% der Fälle von F-3
und F-4 reduziert werden kann, verglichen mit F-1.
(IV) Unter Verwendung der gleichen Verfahren, wie
sie oben bei (III) beschrieben wurden, wurde ein Laminat
aus einem lichtempfindlichen Element und einem mit Kupfer
belegten Laminat mit ultraviolettem Licht durch ein
Negativ mit einem vorgegebenen Druckmuster belichtet und
so entwickelt, daß die ST-Stufenzahl 8 Stufen beträgt.
Dann wird das entwickelte Element mit Kupfer in einem
Kupferpyrophosphat-Plattierungsbad plattiert und anschließend
erfolgt ein glanzfreies Zinnplattieren. Die
Vorbehandlungen und Plattierungsbedingungen sind in Tabelle VI
angegeben.
Nach dem Plattieren werden die Oberflächen mit dem nackten
Auge geprüft und, wie in Tabelle VII angegeben, be
wertet.
Vergleichsbeispiel 1
Eine Masse wird wie folgt hergestellt.
Bestandteile |
Teile |
P-1 |
165,7 |
Trimethylolpropantriacrylat |
35 |
Tetraethylenglykoldiacrylat |
5 |
Benzophenon |
4,5 |
Michler′s Keton |
0,5 |
Methylenbis-(1,1-di-t-butyl-4,4′-dimethylphenol) |
0,5 |
Tetrabromkohlenstoff |
2,5 |
Viktoria-Reinblau (C. I. 42 595) |
0,08 |
Leukokristall-Violett (Methyliden-tris-(N,N-di-methylanilin |
0,5 |
Methylethylketon |
40 |
In diesem Vergleichsbeispiel 1 wurden die Mengen an Tri
methylolpropantriacrylat und Tetraethylenglykoldiacrylat
geändert und insbesondere wurde der Anteil an letzterem
wesentlich erniedrigt.
Unter Verwendung der gleichen Verfahren, wie im Beispiel 1
beschrieben, wurden die ST-Stufenzahl und die Plattierungs
bewertung wie in Tabelle VIII erhalten.
Aus Tabelle VIII folgt eindeutig, daß die Plattierungs
eigenschaften verbessert werden können, wenn man die
Menge an Tetraethylenglykoldiacrylat auf einen niedrigen
Wert verringert, aber daß der Empfindlichkeitsgrad umgekehrt
erniedrigt wird.
Beispiel 2
Polymerisate werden auf die gleiche Weise, wie im Beispiel 1
(I) beschrieben, unter Verwendung der folgenden
aliphatische Aminogruppen enthaltenden Monomeren her
gestellt:
Die Verbindung (2), die auf dem Markt erhalten werden
kann, wird so, wie sie ist, verwendet. Die anderen Verbindungen
werden nach einem bekannten Verfahren unter
Verwendung der entsprechenden Alkylaminoalkohole und
Methacrylsäure oder Acrylsäure synthetisiert. Die Zusammensetzungen
der Rohmaterialien für die Herstellung
der Polymerisate sind wie folgt:
Bestandteile |
Teile |
Methylmethacrylat |
96 |
Ethylacrylat |
2 |
Acrylamid |
1 |
Monomere der Formel (2), (3), (4) oder (5) |
1 |
Die erhaltenen Polymerisate besitzen verringerte Viskositäten
(ηsp/c) im Bereich von 0,30 bis 0,33. Unter Verwendung
dieser Polymerisate werden die folgenden
lichtempfindlichen Harzmassen hergestellt.
Bestandteile |
Teile |
Polymerisat, das die Monomereinheiten von (2), (3), (4) oder (5) enthält |
60 |
Pentaerythrittriacrylat |
30 |
Tetraethylenglykoldiacrylat |
10 |
Benzophenon |
4,5 |
Michler′s Keton |
0,5 |
Methylenbis-(1,1-di-t-butyl-4,4′-dimethylphenol) |
0,6 |
Tetrabromkohlenstoff |
1,5 |
Pentabromethan |
0,5 |
Leukokristall-Violett (Methyliden-tris-(N,N-di-methylanilin)) |
0,3 |
Viktoria-Reinblau (C. I. 42 595) |
0,3 |
Methylethylketon |
40 |
Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, wie im Beispiel 1
(II) beschrieben, werden lichtempfindliche Elemente
mit einer Harzfilmdicke von 50 µm nach dem Trocknen auf
einem Poly-(ethylenterephthalat)-film hergestellt. Die
entstehenden lichtempfindlichen Elemente werden mit ultraviolettem
Licht während 20 s belichtet und anschließend
erfolgt die Entwicklung mit 1,1,1-Trichlorethan auf
die gleiche Weise, wie im Beispiel 1 (III) beschrieben.
Die ST-Stufenzahlen sind in Tabelle IX angegeben. Zum
Vergleich wird ein lichtempfindliches Element, welches
man erhält, indem man als Polymerisat P-1, das keine aliphatische
Aminogruppe aufweist, verwendet, geprüft
(Vergleichsbeispiel 2), und die Ergebnisse sind
in Tabelle IX angegeben.
Beispiel 3
Die gleichen Verfahren, wie sie im Beispiel 1 (I) P-3
beschrieben wurden, wurden wiederholt, ausgenommen, daß
die Menge an Azobisisobutyronitril auf 0,42 g geändert
wurde. Man erhält ein Polymerisat P-5 mit einer reduzierten
Viskosität (ηsp/c) von 0,39. Unter Verwendung von
P-5 wird eine lichtempfindliche Harzmasse V-11 hergestellt,
wobei die im folgenden angegebenen Bestandteile
verwendet werden. Zum Vergleich wird ein Polymerisat,
welches man erhält, indem man das gleiche Monomerengemisch
wie bei M-1 in Tabelle I im Beispiel 1 verwendet
und das gleiche Syntheseverfahren, wie bei P-5 beschrieben,
verwendet, hergestellt. Es besitzt eine reduzierte
Viskosität (hsp/c) von 0,40 (Polymerisat P-6, Ver
gleichsbeispiel 3).
Die Massen von V-11 und Vergleichsbeispiel 3 werden auf
ein mit Kupfer bedecktes Laminat, welches zuvor durch
Polieren gereinigt wurde, aufgetragen, so daß man nach
dem Trocknen eine Filmdicke von 50 µm erhält. Nach dem
Trocknen bei 80°C während 10 min wird die Oberfläche mit
einem Poly-(ethylenterephthalat)-film (25 µm dick) beschichtet
und dann mit ultraviolettem Licht aus einer
2-kW-Ultrahochdruck-Quecksilberlampe während 25 s durch
ein Stufentablett (21 Stufen) belichtet. Nach dem
Stehenlassen während 30 min wird das entstehende Element
mit 1,1,1-Trichlorethan entwickelt. Die ST-Stufenzahlen
nach der Entwicklung sind in Tabelle X angegeben.
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ST-Stufenzahl |
V-11 |
7,8 |
Vergleichsbeispiel 3 |
5,9 |
Aus Tabelle X folgt, daß die aliphatische Aminogruppe
in dem Polymerisat (a) eine große Wirkung bei der Verbesserung
der Empfindlichkeit ergibt.
Wie oben erläutert, besitzen die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Massen einen hohen Empfindlichkeitsgrad und
eine ausgezeichnete Beständigkeit beim Plattieren, so
daß sie als Plattierungsabdeckmittel oder Ätzabdeckmittel
verwendet werden können.