DE3248472C1 - Faerbeelektrolyt - Google Patents
FaerbeelektrolytInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D11/00—Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
- C25D11/02—Anodisation
- C25D11/04—Anodisation of aluminium or alloys based thereon
- C25D11/18—After-treatment, e.g. pore-sealing
- C25D11/20—Electrolytic after-treatment
- C25D11/22—Electrolytic after-treatment for colouring layers
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Description
Die Erfindung betrifft einen Färbeelektrolyten zum elektrolytischen Einfärben von anodisch erzeugten
Oxidschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen in Farben unterschiedlicher Buntheit und Helligkeit,
insbesondere zur Anwendung bei Profilen für Fenster-, Türen-, Fassadenelemente u. dgl.
Es sind bereits elektrochemische Färbebäder zum Einfärben von anodisch erzeugten Oxidschichten auf
Aluminium und dessen Legierungen bekannt, die ein Metallsalz zur Einfärbung der Oxidschicht enthalten.
Dabei wird zunächst an der Oberfläche der Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen mittels Gleichstrom in
beispielsweise schwefelsaurer Lösung eine definierte Oxidschicht erzeugt und diese anschließend mittels
Wechselstrom unter Verwendung eines schwachsauren Färbeelektrolyten eingefärbt. Dabei enthält der Färbeelektrolyt
vielfach ein Sulfat, beispielsweise des Eisens, Nickels oder Cobalts, wodurch ein Bronzeton bestimmter
Farbstichigkeit erzeugt wird. Ausnahmen der Bronzefärbung lassen sich nur durch einen Zusatz im
elektrochemischen Färbebad in Form von Kupfersulfat — wodurch eine rötliche Färbung der Oxidschicht
erzeugt wird —, Silberfulfat oder Goldsulfat erzeugen, wodurch eine bläuliche bzw. gelbliche Färbung der
Oxidschicht zustande kommt. Abgesehen davon, daß die Verwendung von Gold- und Silbersalzen zumeist aus
wirtschaftlichen Gründen nicht zu vertreten ist, so.60 ergeben sich vielfach bei gleicher Färbebadzusammensetzung
und gleicher Behandlungsfolge doch unterschiedliche Bronzetöne, was sich insbesondere dann
sehr nachteilig auswirkt, wenn eine größere Anzahl von Aluminiumprofilen eingefärbt werden soll und die
nebeneinander verwendeten Profile optisch einen ungleichmäßigen Farbeindruck hinterlassen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Färbeelektrolyten der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit dem es möglich ist, auf wirtschaftlich vertretbare Weise anodisch ,oxidierte Schichten von
Aluminium und Aluminiumlegierungen in bezug auf Buntheit und Helligkeit bei entsprechender Auswahl
beliebig einzufärben.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Färbeelektrolyt außer einem Metallsalz eine
organische Farbstoffkomponente enthält. Dadurch läßt sich der vom Metallsalz erzeugte Farbton bei
entsprechender Auswahl der organischen Farbstoffkomponente derart überlagern, daß eine gewünschte
Farbe entsteht.
In vielen Fällen ist es beispielsweise wünschenswert,
eine unbunte Farbe an der Oberfläche des Aluminiums bzw. der Aluminiumlegierung zu erzeugen. Es lassen
sich die Gesetze der Farbmischung anwenden, wobei die Mischung von zwei Komplementärfarben bzw. die
additive Farbmischung mit einer gegebenen Farbvalenz durch eine kompensative Farbe dann eine unbunte
Farbe entstehen läßt. Um nun eine derartige unbunte Farbe der Oxidschicht des Aluminium bzw. der
Aluminiumlegierung zu erzeugen, enthält die neben dem Metallsalz im Elektrolyten enthaltene Farbstoffkomponente die Spektralfarbe Violett-Blau. Damit kommt die
unbunte Farbe »grau« an Aluminium-Oxidschichten zustande, weil der über die elektrochemische Metallabscheidung
anfallende Farbton »Bronze« durch den elektroadsorptiv angelagerten Farbton »Violett-Blau«
gewissermaßen neutralisiert wird. Dabei kommt vorzugsweise als organische Farbstoffkomponente ein
metallkomplexhaltiger Azofarbstoff zur Anwendung.
Zur gemeinsamen Einlagerung der Farbstoffkomponente und des Metalls in die Oxidschicht ist der
Elektrolyt vorzugsweise auf "einen pH-Wert von pH 4 bis pH 5 eingestellt. Dabei wird.als Spannungsquelle
Wechselstrom für die Abscheidung des Metalls und die Einlagerung des metallkomplexhaltigen Azofarbstoffes
benutzt.
Um die Einlagerung der Farbstoffkomponente in die Oxidschicht zu stabilisieren, ist dem Färbeelektrolyt
vorzugsweise eine Stickstoffverbindung zugesetzt. Eine derartige Stickstoffverbindung könnte beispielsweise
ein Sulfat sein, das in seiner Verbindung Stickstoff enthält.
Die Erfindung ist nachfolgend näher beschrieben und wird anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Zur Herstellung einer elektrolytisch und elektroadsorptiv eingefärbten Oxidschicht von Aluminium und
Aluminiumlegierungen werden die aus dem Aluminium bzw. dessen Legierungen hergestellten Gegenstände
zunächst einer in bekannter Weise durchgeführten anodischen Oxidation unterzogen, wobei mittels Gleichstrom
in einer zur Elektrolyse geeigneten Lösung — wie beispielsweise Schwefel-, Oxal- oder Chromsäure —
eine definierte Oxidschicht erzeugt wird und diese anschließend in dem schwachsauren Färbeelektrolyten
unter Zuführung von Wechselstrom eingefärbt wird.
Zur Erzielung eines beispielsweise unbunten Farbtones — d. h. eines Grautones — mag der Färbeelektrolyt
als Metallsalz Cobaltsulfat sowie als organische Farbstoffkomponente eine chromkomplexhaltige Azoverbindung
enthalten. Legt man an diesen Färbeelektrolyten eine elektrische Wechselspannung an, so wandern
unter dem Einfluß des elektrischen Feldes der metallkomplexhaltige Farbstoff und die Cobalt-Ionen in
die Mikroporen der Aluminiumoxidschicht ein, wobei die Cobalt-Ionen am Porengrund zu Metall reduziert
werden. Der organische Farbstoff lagert sich tiefer in die Poren ein, als dies- bei einer rein adsorptiven
Einfärbung der Fall ist. Infolge dieser tieferen Einlagerung in den Poren sowie der Rekomplexierung
des Farbstoffes mit den in den Poren verbleibenden Schwermetallsalzen während der hydro-thermalen
Behandlung — dem sogenannten Sealen —, gelingt es in wirtschaftlicher Weise sogenannte licht- und wetterfeste
Grautöne auf anodisiertem Aluminium zu erhalten.
Dabei lassen sich unterschiedliche Farbnuancen der definierten Aluminiumoxidschichten durch gezieltes
Abstimmen der Einflußgrößen in zwei aufeinander folgenden Behandlungsstufen erzielen. Als erste Behandlungsstufe
ist die Vorbehandlung der aus Aluminium bzw. dessen Legierungen hergestellten Gegenstände
mit nachfolgender anodischer Oxidation anzusehen, während die zweite Behandlungsstufe durch das
Einfärben der Oxidschicht in einem Färbeelektrolyten dargestellt ist. Während bei der ersten Behandlungsstufe
die Legierung und der Zustand der anodisierten Halbzeuge, deren Glanz- bzw. Mattheitsgrad der
Oberfläche sowie die Elektrolytzusammensetzung und die Arbeitsbedingungen während des Anodisiervorganges
als Einflußgrößen in Frage kommen, sind als Einflußgrößen der zweiten Behandlungsstufe die Zusammensetzung
des Färbeelektrolyten, deren pH-Wert, Temperatur, Verweilzeit und Stromdichte anzusehen.
Wenn nun beispielsweise ein Strangpreßprofil der Aluminiumlegierung AlMgSi 0,5 Mittelgrau entsprechend
der Dunkelstufe D 4,5 des DIN-Blattes 6164, Beiblatt 25, eingefärbt werden soll, so wird das
Strangpreßprofil zunächst nach bekannten Verfahren entfettet, gebeizt und anodisiert. Der die anodische
Oxidation bewirkende Elektrolyt enthält 190 g Schwefelsäure je 11 Wasser (190 g/l H2SO4) und 10 g
Aluminium pro 1 1 Elektrolyt (10 g/l). Die Temperatur des zur Anodisation vorgesehenen Elektrolyten beträgt
200C, während die Stromdichte 1,5 A/dm2 betragen soll.
Um die im Anodisations-Elektrolyten erzeugte Oxidschicht
mittelgrau einzufärben, wird das Strangpreßprofil anschließend in den Färbeelektrolyten eingetaucht,
der bei diesem speziellen Ausführungsbeispiel 12 g ">
Cobalt je 11 (12 g/l Co), 8 g metallkomplexhaltiger Farbstoff je 1 1 (8 g/l) und 12 g Borsäure je 1 I (12 g/l)
enthält, wobei der pH-Wert des Elektrolyten auf pH 4,3 und dessen Temperatur auf 24° eingestellt ist.
Das Strangpreßprofil wird in den Färbeelektrolyten
Das Strangpreßprofil wird in den Färbeelektrolyten
'" eingetaucht, anschließend für 2 Minuten und 30 Sekunden
an eine Wechselspannung von 11 Volt angeschlossen und konstant gehalten, wonach das Profil aus dem
Färbeelektrolyt gehoben wird. Je 1 dm2 Profiloberfläche sollen 1,0 A.min Färbestrom geflossen sein.
ι j Durch die Wahl der Abscheidungs- und Arbeitsbedingungen
lassen sich beispielsweise die unbunten Farben, d. h. die Grautöne, ab der Dunkelstufe 2,5 bis
Dunkelstufe 8 gemäß DIN 6164, Beiblatt 25 in beliebiger Dunkelheit und Farbstichigkeit nach DIN 55 981 in
demselben Färbeelektrolyten herstellen.
In Anlehnung an das Farbkoordinatensystem nach CIELAB 1976 gilt für die unbunte Farbe »Grau« im
physikalischen Sinne, daß die Farbkoordination a* und b* gleich 0 sind. Die Farbe »Grau« unterscheidet sich
von den Farben »Weiß« und »Schwarz« nur durch die variable Helligkeit, die im CIELAB-System von 100
(Weiß) bis 0 (Schwarz) bewertet ist.
Wie bereits erwähnt, gibt das vorbeschriebene Anwendungsbeispiel die Erfindung lediglich beispielsweise
wieder und ist keinesfalls allein darauf beschränkt. Es sind vielmehr noch mancherlei Änderungen der
Anwendung möglich. Wenn beispielsweise das Strangpreßprofil eine Farbstichigkeit nach Blau aufweisen soll
und nach dem CIELAB-Farbkoordiantensystem die
Farbkoordination a* = 1,3 und b* = 3,0 aufweisen soll,
so kann entweder der pH-Wert des Färbeelektrolyten angehoben oder aber die Tauchzeit verlängert werden.
- Leerseite -
Claims (5)
1. Färbeelektrolyt zum elektrolytischen Einfärben von anodisch erzeugten Oxidschichten auf Aluminium
und Aluminiumlegierungen in Farben unter- ■>
schiedlicher Buntheit und Helligkeit, insbesondere zur Anwendung bei Profilen für Fenster-, Türen-,
Fassadenelemente u.dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß der Färbeelektrolyt außer einem Metallsalz eine organische Farbstoff komponente ι ο
enthält.
2. Färbeelektrolyt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die neben dem Metallsalz im
Elektrolyten enthaltene Farbstoffkomponente die Spektralfarbe Violett-Blau enthält.
3. Färbeelektrolyt nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß die organische Farbstoffkomponente
ein metallkomplexhaltiger Azofarbstoff ist.
4. Färbeelektrolyt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt zur gemeinsamen Einlagerung der Farbstoff komponente und des Metalls in
die Oxidschicht auf einen pH-Wert von pH 4 bis pH 5 eingestellt ist.
5. Färbeelektrolyt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Stabilisierung der Farbstoffkomponente dem Färbeelektrolyt eine Stickstoffverbindung zugesetzt
ist.
30
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3248472A DE3248472C1 (de) | 1982-12-29 | 1982-12-29 | Faerbeelektrolyt |
AT83112387T ATE36356T1 (de) | 1982-12-29 | 1983-12-09 | Faerbeelektrolyt. |
EP83112387A EP0113862B1 (de) | 1982-12-29 | 1983-12-09 | Färbeelektrolyt |
DK591783A DK591783A (da) | 1982-12-29 | 1983-12-22 | Farveelektrolyt |
ES528468A ES528468A0 (es) | 1982-12-29 | 1983-12-28 | Procedimiento para colorear electronicamente capas de oxidos sobre aluminio y aleaciones de aluminio producidas anodicamente. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3248472A DE3248472C1 (de) | 1982-12-29 | 1982-12-29 | Faerbeelektrolyt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3248472C1 true DE3248472C1 (de) | 1984-02-16 |
Family
ID=6182048
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3248472A Expired DE3248472C1 (de) | 1982-12-29 | 1982-12-29 | Faerbeelektrolyt |
Country Status (5)
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AT (1) | ATE36356T1 (de) |
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DK (1) | DK591783A (de) |
ES (1) | ES528468A0 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL33375C (de) * | 1930-07-23 |
-
1982
- 1982-12-29 DE DE3248472A patent/DE3248472C1/de not_active Expired
-
1983
- 1983-12-09 AT AT83112387T patent/ATE36356T1/de not_active IP Right Cessation
- 1983-12-09 EP EP83112387A patent/EP0113862B1/de not_active Expired
- 1983-12-22 DK DK591783A patent/DK591783A/da not_active Application Discontinuation
- 1983-12-28 ES ES528468A patent/ES528468A0/es active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0113862A1 (de) | 1984-07-25 |
ES8407526A1 (es) | 1984-09-16 |
DK591783A (da) | 1984-06-30 |
ATE36356T1 (de) | 1988-08-15 |
DK591783D0 (da) | 1983-12-22 |
EP0113862B1 (de) | 1988-08-10 |
ES528468A0 (es) | 1984-09-16 |
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