DE3838829A1 - Anodisch oxidiertes und elektrolytisch eingefaerbtes gussteil aus einer titanhaltigen almg-gusslegierung - Google Patents
Anodisch oxidiertes und elektrolytisch eingefaerbtes gussteil aus einer titanhaltigen almg-gusslegierungInfo
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- C25D11/02—Anodisation
- C25D11/04—Anodisation of aluminium or alloys based thereon
- C25D11/18—After-treatment, e.g. pore-sealing
- C25D11/20—Electrolytic after-treatment
- C25D11/22—Electrolytic after-treatment for colouring layers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C21/00—Alloys based on aluminium
- C22C21/06—Alloys based on aluminium with magnesium as the next major constituent
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein anodisch oxidiertes und
elektrolytisch eingefärbtes Gußteil aus einer titanhaltigen
AlMg-Gußlegierung.
Zur Erzielung eines feinkörnigen Gefüges wird AlMg-Guß
legierungen Titan zugegeben. Die Titangehalte in der Legierung
können dabei nach DIN 1725, Blatt 2, bis zu 0,20 Gew.-% be
tragen. Gußteile aus derartigen Legierungen weisen nach der
Anodisation und elektrolytischen Färbung (Zweistufenverfahren)
in metallionenhaltigen Elektrolyten oftmals deutlich sichtbare
Fehlstellen in der gefärbten Oxidschicht auf. Insbesondere bei
hohen Ti-Gehalten sind gleichmäßig dunkle, braune bis schwarze
Farbtöne nicht herstellbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Gußteil aus
einer titanhaltigen AlMg-Gußlegierung mit feinkörnigem Gefüge zu
entwickeln, bei dem durch elektrolytische Färbung nach dem Zwei
stufenverfahren eine gleichmäßige Farbgebung in allen gewünschten
Farbtönen von Hell über Bronze bis insbesondere Schwarz erzeugt
werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Titangehalt im Guß
teil auf Werte zwischen 0,001 und 0,035 Gew.-% eingeschränkt
wird.
Zur elektrolytischen Färbung von Gußteilen aus Aluminiumlegie
rungen nach dem Zweistufenverfahren wird zunächst mittels
Gleichstrom eine farblose, feinporige, transparente Oxidschicht
erzeugt. In der zweiten Stufe wird diese Oxidschicht mittels
Wechselstrom in einem metallsalzhaltigen Elektrolyten gefärbt.
Dabei wird das Metall aus der Metallsalzlösung vom Porengrund
ausgehend in den Poren der Oxidschicht abgeschieden. Die vorher
helle, durchsichtige Oxidschicht absorbiert nun das Licht und
erscheint dadurch gefärbt.
Die erreichte Farbintensität richtet sich nach der abgeschiede
nen Metallmenge. Zur Färbung werden Metallsalze auf der Basis
von Zinn, Kobalt, Nickel, Mangan, Silber oder Kupfer verwendet.
Die Anwendung von Zinnsalzen wird beispielhaft in
DE-AS 20 25 284 beschrieben.
Versuche zur Anwendung dieses Verfahrens bei der elektrolyti
schen Färbung von Gußteilen aus titanhaltigen AlMg-Gußlegie
rungen zeigten, daß bei bestimmten Legierungszusammensetzungen
keine gleichmäßige Färbung auf der gesamten anodisierten Ober
fläche der Gußteile erzielt werden kann. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn der Titangehalt im Gußteil bestimmte Werte
überschreitet. Bei Titangehalten von z.B. 0,051 und 0,086
Gew.-% zeigt die Oberfläche elektrolytisch schwarz gefärbter
AlMg-Gußteile sternförmige, ungefärbte und daher metallisch
glänzende Stellen (Fig. 1, oben und mitte). Entsprechend be
handelte Gußteile mit 0,008 Gew.-% Ti weisen derartige Be
reiche nicht auf, sondern sind auf der gesamten Oberfläche
gleichmäßig eingefärbt (Fig. 1, unten). Der Effekt wird beson
ders deutlich bei braun bzw. schwarz eingefärbten Oxidschichten
auf den genannten Gußteilen. Nach den vorliegenden Untersuchungen
entstehen die nicht eingefärbten Bereiche auf im Schliffbild
deutlich sichtbaren Zonen innerhalb der Körner des Legierungsge
füges. Diese Zonen sind titanreich. Ihre Ausprägung nimmt mit
zunehmendem Titangehalt der Gußteile deutlich zu (Fig. 2).
Die Mikrosondenanalysen eines Querschliffs nach Fig. 3 und
Fig. 4 zeigen beispielhaft die Verhältnisse für ein Gußteil aus
einer AlMg-Gußlegierung mit durchschnittlich 0,086 Gew.-% Titan,
das in einem zinnionenhaltigen Elektrolyten schwarz eingefärbt
wurde. Eine zur Färbung ausreichende Metallabscheidung (Zinn)
erfolgt danach nur auf der Oberfläche von Bereichen mit geringen
Titangehalten (Fig. 3). Titanreiche Phasen an der Gußteilober
fläche verhindern die Metallabscheidung (Zinn) nahezu vollstän
dig, so daß hier die ursprüngliche Farbe des Grundmetalls unver
ändert beibehalten wird (Fig. 4).
Die quantitative Wirkung des Titans auf die elektrolytische Ein
färbbarkeit von Gußteilen aus AlMg-Gußlegierungen wurde durch
Messung des Lichtreflexionsanteils einer mit Zinn-Metall schwarz
gefärbten Oxidschicht in Abhängigkeit vom Titangehalt des Grund
metalls ermittelt (Fig. 5). Dabei zeigte sich, daß bei vorgege
benen Farbparametern der Reflexionsanteil bis zu einem Grenzwert
von ca. 0,02 Gew.-% Ti konstant gering bleibt. Oberhalb dieses
Grenzwertes steigt der Reflexionsanteil mit zunehmendem Titan
gehalt nahezu linear an. Eine gleichmäßige Einfärbung der Oxid
schichten ist daher nur bis zu diesem Grenzgehalt gewährleistet;
höhere Ti-Konzentrationen bilden zunehmend Fehlstellen in der
gefärbten Zone der Oxidschicht. Eine geringere Abkühlgeschwin
digkeit bei der Erstarrung der Legierung (Sandguß) führt zwar zu
einer stärkeren Fehlstellenbildung oberhalb der oben angegebenen
Titangrenzkonzentration, der Grenzgehalt selbst bleibt jedoch
praktisch unbeeinflußt von der Abkühlgeschwindigkeit (Fig. 5).
Der Titangehalt eines AlMg-Gußteiles, bei dem durch elektro
lytische Färbung nach dem Zweistufenverfahren eine gleichmäßige
Färbung in allen möglichen, insbesondere dunklen Farbtönen er
zeugt werden soll, sollte daher einen Wert von etwa 0,02 Gew.-%
nicht überschreiten. Insbesondere bei helleren Farbtönen führt
ein höherer Anteil an Fehlstellen zu keiner erkennbaren Beein
trächtigung der dekorativen Wirkung der gefärbten Gußteile. In
diesen Fällen können Titangehalte bis zu etwa 0,035 Gew.-% tole
riert werden. Zur Gewährleistung einer ausreichenden kornfeinen
den Wirkung des Titans, eventuell in Kombination mit Bor, ist
jedoch ein Mindestgehalt von 0,001 Gew.-% Ti nicht zu unter
schreiten.
Claims (5)
1. Anodisch oxidiertes und elektrolytisch eingefärbtes
Gußteil aus einer titanhaltigen AlMg-Gußlegierung, dadurch
gekennzeichnet, daß der Titangehalt im Gußteil zwischen 0,001
und 0,035 Gew.-% und der Mg-Gehalt zwischen 1 und 11 Gew.-%
liegt.
2. Gußteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Titangehalt im Gußteil zwischen 0,001 und 0,02 Gew.-%
liegt.
3. Gußteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gußteil aus einer AlMg-Gußlegierung
mit
2,5 bis 6 Gew.-% Mg,
bis zu 2,5 Gew.-% Si,
bis zu 0,5 Gew.-% Mn,
bis zu 0,3 Gew.-% Fe
sowie herstellungsbedingten Verunreinigungen und als Rest Aluminium besteht.
2,5 bis 6 Gew.-% Mg,
bis zu 2,5 Gew.-% Si,
bis zu 0,5 Gew.-% Mn,
bis zu 0,3 Gew.-% Fe
sowie herstellungsbedingten Verunreinigungen und als Rest Aluminium besteht.
4. Verwendung einer titanhaltigen AlMg-Gußlegierung mit
0,001 bis 0,035 Gew.-% Titan, vorzugsweise 0,001 bis
0,02 Gew.-% Titan, 1 bis 11 Gew.-% Mg, bis zu 2,5 Gew.-% Si,
bis zu 0,5 Gew.-% Mn, bis zu 0,3 Gew.-% Fe sowie herstel
lungsbedingten Verunreinigungen und als Rest Aluminium zur
Herstellung von Gußteilen mit gleichmäßig elektrolytisch
eingefärbten Oxidschichten.
5. Verwendung einer titanhaltigen AlMg-Gußlegierung nach An
spruch 4 zur Herstellung von Gußteilen mit gleichmäßig
elektrolytisch eingefärbten Oxidschichten in dunklen, insbe
sondere braunen bis schwarzen Farbtönen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838829 DE3838829A1 (de) | 1988-11-17 | 1988-11-17 | Anodisch oxidiertes und elektrolytisch eingefaerbtes gussteil aus einer titanhaltigen almg-gusslegierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838829 DE3838829A1 (de) | 1988-11-17 | 1988-11-17 | Anodisch oxidiertes und elektrolytisch eingefaerbtes gussteil aus einer titanhaltigen almg-gusslegierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3838829A1 true DE3838829A1 (de) | 1990-05-23 |
Family
ID=6367300
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883838829 Withdrawn DE3838829A1 (de) | 1988-11-17 | 1988-11-17 | Anodisch oxidiertes und elektrolytisch eingefaerbtes gussteil aus einer titanhaltigen almg-gusslegierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3838829A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994016667A1 (de) * | 1993-01-26 | 1994-08-04 | Boenhoff Markus | Befestigungsteil für zahnmedizinische zwecke, insbesondere bracket |
WO1996015281A1 (de) * | 1994-11-15 | 1996-05-23 | Aluminium Rheinfelden Gmbh | Aluminium-gusslegierung |
NL1004154C2 (nl) * | 1996-09-30 | 1998-04-06 | Arend Anne Mollee | Aluminium-magnesiumlegering. |
EP0841196A1 (de) * | 1996-09-30 | 1998-05-13 | Arend Anne Mollee | Radkörper |
EP1234893A1 (de) * | 2001-02-21 | 2002-08-28 | Alcan Technology & Management AG | Gusslegierung vom Typ AIMgSi |
-
1988
- 1988-11-17 DE DE19883838829 patent/DE3838829A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |