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Die Erfindung betrifft eine Rückschlagklappe, insbesondere für einen Abwasser-Rückstauverschluß, mit einem Rückschlagklappenkörper, der in einer in seiner Mitte gelegenen Lagerstelle über einen zur Rückschlagklappenebene annähernd senkrechten Zapfen drehbar mit einem Schwenkhebel verbunden ist, der um eine annähernd parallel zur Rückschlagklappenebene liegende Achse schwenkbar ist.
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Eine derartige Rückschlagklappe ist durch den Prospekt der Firma Buderus "Rückstauverschlüsse Sperrquick . . . ", IFAT 1981 bekannt geworden.
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Bei dieser ist der Rückschlagklappenkörper eine kreisförmige Scheibe, die in der Mitte an dem Schwenkhebel gelagert ist. Beim Blockieren wird die zum Blockieren aufgebrachte Kraft über diese Lagerstelle auf den Rückschlagklappenkörper ausgeübt und zwar in etwa senkrecht zu dessen Hauptebene. Da nun speziell in der Abwassertechnik zumeist im größten Abstand von der Lagerstelle des Schwenkhebels, d. h. im unteren Bereich des Sitzes der Rückschlagklappe die größte Kraft erforderlich ist, um einen einwandfreien und dichtenden Sitz der Rückschlagklappe zu erzielen bzw. dort anhaftende Verschmutzungen beiseite zu drücken, kommt es häufig vor, daß sich der Rückschlagklappenkörper biegt, vor allem, wenn Verunreinigungen sich am Klappenrand anlagern. Abwässer und Kanalgase können dann leicht am unten liegenden Rand der Rückschlagklappe vorbeilecken. Dieser Nachteil kann auch bei außerordentlich stabiler Ausbildung der Lagerstelle bzw. des Rückschlagklappenkörpers kaum vermieden werden, wobei der dann zu treibende bauliche und technische Aufwand nicht mehr vertretbar ist.
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Die Vorder- bzw. Rückseite des Rückstauklappenkörpers sind jeweils symmetrisch zu Lotrechten ausgebildet. Die die Klappe umgebende Strömung verläuft deshalb symmetrisch zur Mittelebene durch den Kanal, die diese Lotrechte enthält. Der Rückschlagklappenkörper ist zwar drehbar auf dem Zapfen gelagert, wird sich jedoch im Betrieb wegen der Reibung in der Zapfenlagerung und der aufgezeigten Symmetrieverhältnisse nicht verdrehen. Die weiter oben erwähnte stärkere Belastung des unteren Klappenbereichs führt dann zu einem vergleichsweise schnelleren Verschleiß in diesem Bereich.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die Randbereiche des Rückstauklappenkörpers schmutzfrei zu halten und den Verschleiß am Rand gleichmäßig über den Umfang verteilt zu erreichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an dem Rückschlagklappenkörper wenigstens eine Strömungsflosse angeordnet ist, welche infolge der Strömung eine Drehbewegung des Rückschlagklappenkörpers um den Zapfen bewirkt.
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Auf diese Weise wird eine selbsttätige Drehbarkeit des Rückschlagklappenkörpers erreicht. Dies hat den Vorteil, daß jeweils unterschiedliche Stellen zwischen dem Rückschlagklappenkörper und der diesem zugeordneten Dichtsitz zusammenarbeiten, so daß stets eine gute Abdichtung einerseits und eine gleichmäßige Verschleißverteilung andererseits erzielt wird. Mit der als Drehimpulsteil wirkenden Strömungsflosse wird nämlich durch die Strömung, die von der Rückschlagklappe kontrolliert wird, ein Drehimpuls auf den Rückschlagklappenkörper ausgeübt, durch den sich dieser am Schwenkhebel verdreht. Am Rückschlagklappenkörper festgelegte Ablagerungen werden auf diese Weise einfach entfernt bzw. weggespült.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß auf die eingangs erwähnte, an sich erforderliche stabile Ausbildung der Lagerstelle bzw. des Rückschlagklappenkörpers verzichtet werden kann. Statt dessen kann eine insgesamt leichte und grazile Ausbildung der Lagerstelle beibehalten werden.
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Nachstehend wird anhand der Zeichnung eine Ausführungsform der Erfindung erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Rückschlagklappe, und
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Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rückseite des Rückschlagklappenkörpers der Rückschlagklappe von Fig. 1.
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In den Fig. 1 und 2 ist eine Rückschlagklappe 1 erkennbar, wie sie üblicherweise in der Abwassertechnik zur Bildung eines Rückstauverschlusses eingesetzt wird. Zu diesem Zweck ist ein scheibenförmiger Rückschlagklappenkörper 4 mit einer außen umlaufenden Dichtung 5 an einem Schwenkhebel 2 gelagert, der um eine parallel zur Rückschlagklappenkörperebene liegende Schwenkachse 3 schwenkbar aufgehängt ist.
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Die Rückschlagklappe 1 kann demzufolge bei einer in Fig. 1 von rechts kommenden Strömung selbsttätig im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 3 schwenken und die Strömung durchlassen. Bei einer in Fig. 1 von links kommenden Strömung wird die Rückschlagklappe 1 hingegen mit ihrer Dichtung 5 an einem nicht dargestellten Dichtsitz angepreßt und verhindert das Durchdringen von rückstauendem Abwasser oder Kanalgasen.
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Die Rückschlagklappe 1 kann also selbsttätig arbeiten, ohne daß von außen auf ihre Bewegung Einfluß genommen zu werden braucht. In Notsituationen, z. B. bei einem Unwetter mit zu erwartendem Rückstau muß die Rückschlagklappe 1 diesen Rückstau an einer Fortsetzung hindern. Zu diesem Zweck kann außerdem dann von außen eingegriffen und durch einen Kraftangriff die Rückschlagklappe 1 in ihre Schließstellung gebracht und in dieser blockiert werden. Zu diesem Zweck ist der Schwenkhebel 2 oben mit einer Druckfläche 14 ausgestattet, auf die dann in Richtung eines Pfeiles 16 gedrückt wird. Eine besondere Formgebung 15 dient dazu, daß bei länger geschlossen gehaltener Rückstauklappe 1 dort eine Öffnungseinrichtung angreifen kann, um die Rückschlagklappe 1 von ihrem Dichtsitz abzureißen.
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Alternativ ist es möglich, anstelle eines Angriffes auf der Druckfläche 14 (Pfeil 16) willkürliche Krafteinwirkung auch bei 16&min;oder 16&min;&min; am Schwenkhebel 2 auszuüben.
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Der Rückschlagklappenkörper 4 weist an seiner Rückseite einen mittigen, einstückig angeformten Zapfen 7 auf, der von einer Verrippung aus Radialrippen 6 und einer umlaufenden Ringrippe 12 im Abstand umgeben wird. Der Zapfen 7 durchsetzt mit seinem freien Ende eine Bohrung 10 des Hebels 2. Eine Sicherung 9 am freien Ende 8 verhindert, daß der Rückschlagklappenkörper 4 vom Schwenkhebel 2 getrennt werden kann. Der Schwenkhebel 2 ist über die Lagerung bei 10 und 7 hinaus verlängert und trägt am Ende dieser Verlängerung 11 der Rückseite des Rückschlagklappenkörpers 4 zugewandt eine Abstützfläche 13 a, die einer auf dem Kamm der Ringrippe 12 gebildeten Gegenabstützfläche 13 b gegenüberliegt. Gleichzeitig ist zwischen der Rückseite des Rückschlagklappenkörpers 4 und dem Schwenkhebel 2 im Bereich der Lagerung bei 10 und 7 ein axiales Spiel S vorgesehen. Zwischen der Bohrung 10 und der Schwenkachse 3 ist am Schwenkhebel 2 eine weitere Abstützfläche 18 vorgesehen, die ebenfalls auf dem Kamm bzw. auf die Gegenabstützfläche 13 b der Ringrippe 12 auflegbar ist. Neben der Abstützfläche 13 a befindet sich am Schwenkhebel 2 ein Vorsprung 21, der neben die Gegenabstützfläche 13 b greift, und wenn der Schwenkhebel 2 gemäß Pfeil 16 angedrückt wird, drückt dieser Vorsprung 21 radial gegen die Ringrippe 12 und gibt der Rückschlagklappe 1 Stabilität und Führung.
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Es bedeutet, daß zum Blockieren der Rückschlagklappe 1 in ihrer Schließstellung bei einer Kraft am Schwenkhebel 2 (16, 16&min; oder 16&min;&min;) nicht unbedingt der Zapfen 7 zur Kraftübertragung herangezogen wird, sondern der Schwenkhebel 2 mit seinen Abstützflächen 18 und 13 a und dem Vorsprung 21 auf den Gegenabstützflächen 13 b der Ringrippe 12 zur Auflage bzw. Anlage kommt, die der am Rand des Körpers 4 umlaufenden Dichtung 5 wesentlich näher liegen, als der Zapfen 7. Die Biegebelastung für den Rückschlagklappenkörper 4 wird dadurch erheblich reduziert, während gleichzeitig eine gleichmäßige Anpressung der Dichtung 5 erzielt wird. Infolge des Spiels S und eines bewußten radialen Spiels zwischen dem Zapfen 7 und der Bohrung 10 kann sich nach Abbau der Kräfte (16, 16&min;, 16&min;&min;) der Rückschlagklappenkörper 4 sehr leicht relativ zum Schwenkhebel 2 um den Zapfen 7 verdrehen, was im Hinblick auf eine gleichmäßige Abnutzung der Dichtung 5 bzw. eine gleichmäßige Dichtwirkung und eine selbständige Reinigung an der Dichtung 5 notwendig ist. Die Verdrehung des Rückschlagklappenkörpers 4 spielt aber für die einwandfreie Kraftübertragung keine Rolle, da stets wieder die Abstützflächen 13 a und 18 dem Kamm der Ringrippe 12 gegenüberstehen.
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Die Ringrippe 12 wird durch die Radialrippen 6 einerseits abgestützt, während andererseits die Belastungen zum Anpressen der Dichtung 5 von den Radialrippen 6 besonders gut auf einen äußeren, umlaufenden massiven Bereich 20 des Rückschlagklappenkörpers 4 übertragen werden, der ohnedies sehr verwindungssteif ist. Das Innere des Rückschlagklappenkörpers 4 kann grazil und leicht ausgebildet sein, was der Leichtgängigkeit der Rückschlagklappe 1 beim normalen Arbeiten zugute kommt.
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Um sicherzustellen, daß sich der Rückschlagklappenkörper 4 auch tatsächlich gegenüber dem Schwenkhebel 2 verdreht, ist an der Vorderseite des Rückschlagklappenkörpers 4 eine Strömungsflosse 19 angeformt, die aus einer vorbeifließenden Strömung einen Drehimpuls ableitet. Es können mehrere solcher Strömungsflossen 19 vorgesehen sein. Auch ein entsprechend gewählter Verlauf der Rippen 6 von der Rückseite des Rückschlagklappenkörpers 4 könnte zum Erzeugen eines Drehimpulses genutzt werden.