-
Anzeigevorrichtung, insbesondere für funkentelegraphische Abstimmapparate.
Die Anforderungen, welche an die Einstell-und Anzeigevorrichtungen der Abstimmapparate
von Geräten für drahtlose Telegraphie gestellt werden, sind in neuerer Zeit, insbesondere
durch die immer mehr gesteigerte Abstiminschärfe der Apparate, außerordentlich gewachsen.
Die Einstellung des Abstimmapparates mittels des an der Achse des drehbeweglichen
Systems des Apparates angebrachten Drehknopfes ist für feine Winkelverstellungen
nicht geeignet, um ohne große Mühe und Zeitverlust genügend genaue Einstellungen
vornehmen zu können. Es sind daher zunächst die Abstimmapparate mit einer besonderen
Feineinstellvorrichtung ausgerüstet worden. Aus der vorzugsweisen Verwendung derartiger
Einrichtungen für militärische Zwecke ergab sich aber die Bedingung, die Abstiinmapparate
nicht nur fein, sondern auch möglichst rasch grob einstellen zu können. Aus diesem
:Grunde ist man dazu übergegangen, neben einem Grobeinstellknopf einen besonderen
für sich bedienbaren Feineinstellknopf mit entsprechendem - Übersetzungsgetriebe
vorzusehen. Die erforderliche hohe Übersetzung zwischen Grob- und Feineinstellachse
bedingt aber große Reibungswiderstände, die einer schnellen Grobeinstellurig hinderlich
im Wege stehen, wenn dabei die - Feineinstellvorrichtung mitgeschleppt werden soll.
Aus diesem Grunde ist die Feineinstellvorrichtung lösbar von der Grobeinstellvorrichtung
ausgebildet worden, derart, daß sie bei der Grobeinstellung nicht nitgenoinnien
wird, sondern nur bei der Feineinstellung mit der Grobeinstellvorrichtung zwangläufig
gekuppelt ist.
-
Bei einer derartigen Ausbildung des Abstirnmapparates stellen sich
aber der Sichtbarmachung der genauen Winkeleinstellung sehr erhebliche Schwierigkeiten
entgegen. Die zunächstliegende und scheinbar einfachste Anordnung besteht in der
Verbindung des Feinablesezeigers mit dem Feneinstellknopf, der ja bereits die erforderliche
hohe Übersetzung gegenüber der Drehachse des Abstinnnapparates besitzt. Dieser scheinbar
einfachen Lösung steht aber die Schwierigkeit entgegen, daß bei der Grobeinstellung,
wie vorhin erwähnt, die mechanische Verbindung zwischen Grob- und Feineinstellv
orrichtung gelöst werden muß. Es würden also die Grob- und Feinskala bei abwechselnder
Bedienung der Grob- und Feineinstellung nicht ohne weiteres dauernd in Übereinstimmung
sein. Um diese Übereinstimmung zu erzielen, müssen besondere mechanisch recht schwierige
Einrichtungen vorgesehen werden, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.
Es ist jedoch ohne weiteres erkennbar, daß die zusätzlichen Einrichtungen den Apparat
komplizieren, -seinen Raumbedarf wesentlich vergrößern und insbesondere die Bedienung
erschweren, da außer der eigentlichen Betätigung der Knöpfe für die Grob- und Feineinstellung
noch ein besonderer Handgriff erforderlich ist, um die Mereinstirnmung der beiden
Skalen zu bewirken.
-
Die Hauptschwierigkeit, die einer befrie-(ligend'en Lösung der gestellten
Aufgabe entgegensteht,
besteht somit darin, daß die Feineinstellvorrichtung
lösbar von der Grobein-Stellvorrichtung vorgesehen sein muß, wodurch besondere Mittel
zur Herbeiführung einer Übereinstimmung von Fein- und Grobskala erforderlich werden.
Erfindungsgemäß w=ird diese Schwierigkeit dadurch umgangen, daß die Feinablesevorrichtung
ihren Antrieb nicht von der Feineinstellvorrichtung erhält, sondern über ein geeignetes
Übersetzungsgetriebe in dauernder zwangläufiger Verbindung mit der Grobeinstellachse
steht. Hierdurch wird zwar eine ständige Übereinstimmung zwischen Grob- und Feinskala
gesichert, es sind aber zusätzliche übersetzungsgetriebe erforderlich, die bei der
Grobeinstellung mitgeschleppt werden müssen, so daß diese Lösung anscheinend keinen
Fortschritt darstellt. In Wirklichkeit wird man aber durch die Trennung der Feinablese-
von der Feineinstellvorrichtung unabhängig in der Wahl der Mittel zum Betriebe der
ersteren von den Antriebsmitteln der letzteren. Es w=ird durch Zuhilfenahme eines
Nonius gegebenenfalls in Verbindung mit einem optischen Linsensystem möglich, eine
derartig genaue Ablesung zu erzielen, daß die Vergrößerung der Winkelverstellung
für die Feinskala viel geringer gehalten werden kann als für die Feineinstellvorrichtung.
Anstatt ein Schneckengetriebe oder eine mehrfache Räderübersetzung benutzen zu müssen,
genügt ein einfaches Stirnrädergetriebe, das ohne Schwierigkeit bei der Grobeinstellung
mitgenommen werden kann. Durch die Möglichkeit der Verwendung eines Rädergetriebes
mit niedriger Übersetzung läßt sich auch jeder Totgang bei bequemer Herstellung
und leichtem Gang des Getriebes vermeiden durch die Verwendung eines geteilten Rades,
dessen Radhälften mittels einer Feder in tangentialer Richtung zangenartig gegen
den Zahn des Nachbarrades drücken. Bei einem einfachen Übersetzungsgetriebe beeinflußt
die daraus resultierende Reibungsarbeit die Grobeinstellung nicht fühlbar.
-
Um eine Anzeigeskala von verhältnismäßig großem Durchmesser und damit
eine genügende Vergrößerung der Winkelbewegung bei geringem Raumbedarf und kleiner
Übersetzung der Antriebsräder zu erhalten, wird der weiteren Erfindung gemäß die
Feinskala als drehbare Scheibe unterhalb der Grobskala derart angeordnet, daß nur
ihr eigentliches . Ablesefeld seitlich herausragt. An dieser Stelle ist gleichfalls
ein Nonius anstatt der üblichen Ablesemarke angeordnet, der in besonderen Fällen
mittels eines optischen Linsensystems vergrößert ablesbar eingerichtet sein kann.
Die Ablesung bei ungünstigen Belichtungsverhältnissen kann ferner durch Anbringung
einer besonderen Lichtquelle an dem Ablesefeld der Feinskala erleichtert werden,
wobei letztere zweckmäßig durchscheiuend ausgebildet und von rückwärts beleuchtet
wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der neuen Einstellvorrichtung
in Fig, i in Draufsicht und in Fig. 2 in schaubildlicher Ansicht.
-
Auf der Achse a des drehbeweglichen Systems des Apparates h sitzt
außer dem Einstellknopf c und dein sich längs einer Skala d bewegenden Zeiger
e löse ein Schneckenrad f.
Zwischen dem Schneckenrad und einem Stellring
h ist eine Schraubenfeder g eingeschaltet, welche das Schneckenrad gegen eine Scheibe
i andrückt, mit der sie zusammen die Reibungskopplung bildet. Das Schneckenrad fsteht
in Eingriff mit der auf der Feineinstellachse 1, angeordneten Schnecke 1. Die Feineinstellachse
ist in einer Kugelpfanne in gelagert und wird durch eine Feder ii gegen das Schneckenrad
angedrückt. Auf der Grobeinstellachse a sitzt erfindungsgemäß ferner ein geteiltes
Rad q, dessen Hälften mittels einer Feder r in tangentialer Richtung zangenartig
gegen einen Zahn eines Zahnrades s drücken, das auf der Achse t der Feinablesevorrichtung
sitzt. Die Achse t ist in dein Lagerbügel v gelagert und trägt an ihrem oberen Ende
die als drehbare Scheibe ausgebildete Feinableseskala zel. Diese ist unterhalb der
Grobableseskala d -angeordnet und ragt mit ihrem Ablesefeld seitlich über den Rand
der ersteren heraus. An dieser Stelle ist gleichfalls ein Nönius y angeordnet. Die
Skala ist durchscheinend ausgebildet und wird von rückwärts durch eine Lampe z erleuchtet.
Die Genauigkeit der Ablesung wird durch ein oberhalb des Ablesefeldes angeordnetes
Linsensystem z - erleichtert.
-
Die Grobeinstellung erfolgt durch Drehung an dem Einstellknopf c.
Hierbei gleiten die beiden Teile f, i des Reibungsgetriebes übereinander
und die Feineinstellvorrichtung steht wegen der Selbstsperrung des Schnekkengetriebes
still. Dagegen wird die Feinableseskala w durch den Eingriff zwischen den Rädern
i- und s bei der Grobeinstellung mitgenommen. Wird der Feineinstellknopf p gedreht,
so erfolgt durch das Reibungsgetriebe i., f gleichfalls die Drehung der Grobeinstellachse
und damit auch die Drehung der mit dieser in zwangläufigem Eingriff stehenden Feinableseskala.