DE3244915C2 - - Google Patents
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J23/00—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
- B01J23/90—Regeneration or reactivation
- B01J23/94—Regeneration or reactivation of catalysts comprising metals, oxides or hydroxides of the iron group metals or copper
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/39—Preparation of carboxylic acid esters by oxidation of groups which are precursors for the acid moiety of the ester
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung einer
essigsauren Kobaltlösung und ihre Verwendung als Katalysator
lösung für die Luftoxidation von p-Xylol und/oder p-Toluyl
säuremethylester enthaltenden Gemischen in flüssiger Phase
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 bezeichneten Art.
Therephthalsäuredimethylester (DMT) wird in zahlreichen
großtechnischen Anlagen nach dem Witten-DMT-Verfahren her
gestellt (vgl. DE-PS 20 10 137). Nach diesem Verfahren wird
ein Gemisch von p-Xylol (PX) und p-Toluylsäuremethylester
(PTE) in der flüssigen Phase in Abwesenheit von Lösungs
mitteln und von Halogenverbindungen bei erhöhtem Druck und
erhöhter Temperatur mit Sauerstoff oder einem Sauerstoffent
haltenden Gas in Gegenwart von gelösten Kobalt- und Mangan
verbindungen als Oxidationskatalysatoren oxidiert. Im An
schluß an die Oxidation wird das erhaltene Reaktionsgemisch,
das überwiegend aus Monomethylterephthalat (MMT) und aus
p-Toluylsäure (PTS) besteht; mit Methanol bei erhöhtem Druck
und erhöhter Temperatur verestert. Das Veresterungsprodukt,
der sogenannte "Rohester", wird destillativ in eine haupt
sächlich PTE enthaltende Fraktion (PTE-Fraktion), eine
hauptsächlich DMT enthaltende Fraktion (Roh-DMT-Fraktion)
und einen hochsiedenden teerartigen Rückstand aufgetrennt.
Die PTE-Fraktion wird in die Oxidation zurückgeführt, und
die Roh-DMT-Fraktion wird der weiteren Aufarbeitung zu
Rein-DMT zugeführt. Durch Umsetzung von Diolen, insbe
sondere Ethylenglykol, oder von mehrfunktionellen Alkoholen
mit DMT werden lineare oder vernetzte Polyester herge
stellt. Z.B. wird das Umsetzungsprodukt von DMT mit
Ethylenglykol, das Polyethylenterephthalat; zu Fasern,
Fäden, Filmen oder Formteilen verarbeitet.
In denjenigen Apparaten, Rohrleitungen und Behältern einer
technischen Anlage zur DMT-Herstellung nach dem Witten-
Verfahren, die kobalthaltigen Rohester oder kobalthaltige
hochsiedenden Destillationsrückstand führen, entstehen
kristalline, in aromatischen Estern unlösliche und auch
bei 320°C nicht schmelzende Ablagerungen. Diese Ablage
rungen behindern den Wärmeübergang, führen zu Verstopfungen
und beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit der Produk
tionsanlagen. Für solche kristallinen, in aromatischen
Estern unlöslichen, Ablagerungen waren bisher keine Mög
lichkeiten zur gewerblichen Verwendung bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist die Verwertung der Ablagerungen,
die in denjenigen Apparaten, Rohrleitungen und Behältern
einer technischen Anlage zur DMT-Herstellung nach dem
Witten-Verfahren entstehen, die kobalthaltigen Rohester
oder kobalthaltigen hochsiedenden Rückstand führen, und
ihre Verwendung innerhalb des Witten-DMT-Verfahrens.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung gelöst. Sie besteht
darin, daß bei einem Verfahren der angegebenen Art die
Ablagerungen bei erhöhter Temperatur mit verdünnter Essig
säure unter gleichzeitigem Einleiten von Luft oder Sauer
stoff enthaltendem Gas behandelt werden.
Die so erhaltene Lösung wird, ggf. nach Filtrieren, zur
Katalyse der Luftoxidation von PX und/oder PTE enthaltenden
Gemischen in flüssiger Phase, ggf. nach Versetzen mit
Manganacetat, verwendet.
Die Behandlung mit verdünnter Essigsäure unter gleich
zeitigem Einleiten von Luft oder Sauerstoff enthaltendem
Gas kann in denjenigen Apparaten, Rohrleitungen und Be
hältern durchgeführt werden, in denen diese Ablagerungen
entstanden sind, wenn vor der Behandlung der Rohester und
der Destillationsrückstand aus diesen Anlageteilen ent
fernt werden. Die Ablagerungen können auch mechanisch aus
diesen Anlageteilen entfernt und anschließend der erfin
dungsgemäßen Behandlung und erworfen werden; zweckmäßig
nach mechanischer Zerkleinerung.
Geringe Verunreinigungen der kristallinen in aromatischen
Estern nicht löslichen Ablagerungen mit in aromatischen
Estern löslichen Verbindungen stören nicht. Wenn die Ab
lagerungen höhere Konzentrationen solcher in Estern lös
lichen Verbindungen enthalten, ist es vorteilhaft, diese
löslichen Verbindungen durch Extrahieren mit aromatischen
Estern zu entfernen, bevor die in aromatischen Estern un
löslichen Ablagerungen mit verdünnter Essigsäure unter
gleichzeitigem Einleiten von Luft behandelt werden.
Vorteilhaft ist die Behandlung der Ablagerungen bei einer
Temperatur wenig unterhalb des Siedepunktes der verdünnten
Essigsäure. Eine Behandlung unter erhöhtem Druck hat den
Vorteil, daß ohne Überschreiten des Siedepunktes höhere
Temperaturen angewandt werden können und dadurch kürzere
Reaktionszeiten möglich sind. Durch die gleichzeitige Ein
leitung von Luft oder sauerstoffhaltigen Gasen bei der Be
handlung mit verdünnter Essigsäure erfolgt ein Aufwirbeln
der zerkleinerten Ablagerungen in der Lösung. Z. B. kann
man während der Behandlung Luft von unten durch die Lösung
steigen lassen und durch Rührer, Düsen, Lochböden o. ä.
für eine gute Verteilung der Luft in der Lösung sorgen.
Anstelle von Luft kann auch ein anderes Sauerstoff ent
haltendes Gas verwendet werden. Die Anwesenheit von Sauer
stoff während der Behandlung der Ablagerungen ist kritisch.
Die Menge des Gases, die zweckmäßig eingeblasen wird, ist
vom Sauerstoffgehalt des Gases, von der Geometrie des
Reaktors und von den Verteilungsmaßnahmen abhängig. Es
ist zweckmäßig, die Konzentration an gelöstem Kobalt in
der wäßrigen essigsauren Lösung in regelmäßigen zeitliche
Abständen zu messen und die Menge des eingeblasenen Gases
so einzustellen, daß die Konzentration an gelöstem Kobalt
möglichst schnell ansteigt, ohne daß zuviel flüchtige
Bestandteile abdampfen.
Besonders vorteilhaft ist die Behandlung mit einer wäßrigen
Lösung, die 10 bis 15 Gew.-% Essigsäure enthält. Eine
solche Lösung kann z. B. durch Aufkonzentrieren des essig
säurehaltigen Oxidationsabwassers, das bei der Oxidation
von PX und/oder PTE nach dem Witten-Verfahren anfällt,
hergestellt werden.
Die Behandlung der Ablagerungen wird zweckmäßig dann be
endet, wenn die Konzentration des gelösten Kobalts in der
wäßrigen Lösung nicht mehr oder nur noch langsam ansteigt.
Nach Beendigung der Behandlung ist es zweckmäßig, die
erhaltene Suspension zu klären, z. B. durch Filtrieren oder
Dekantieren.
Das geeignete Mengenverhältnis von verdünnter Essigsäure
und Ablagerungen ist von der Zusammensetzung der hetero
genen Ablagerungen abhängig; es wird vorteilhaft durch
Laborversuche so festgelegt, daß nach vollständiger Auf
lösung allen löslichen Kobalts eine Konzentration von min
destens 15 g Kobalt pro Liter Lösung erhalten wird. Man
kann jedoch auch höhere Mengen verdünnter Essigsäure ein
setzen und die erhaltene Lösung nachher auf mindestens
15 g Kobalt pro Liter konzentrieren.
Die geklärte Lösung, die mindestens 15 g Kobalt pro Liter
enthält, enthält keine Katalysatorgifte und keine Oxida
tionsinhibitoren. Sie wird vorteilhaft zur Katalyse der
Luftoxidation von PX und/oder PTE enthaltenden Gemischen
in flüssiger Phase verwendet, mit besonderem Vorteil nach
Zusatz von löslichen Manganverbindungen entsprechend
der DE-PS 20 10 137.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß aus Stoffen, für die bisher keine
gewerbliche Verwendung bekannt war, wertvolle Kobalt
lösungen gewonnen werden, und daß diese Kobaltlösungen zur
Katalyse der Oxidation von PX und/oder PTE nach dem
Witten-DMT-Verfahren verwendet werden. Die nachfolgenden
Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Eine Veresterungskolonne einer nach dem Witten-DMT-Ver
fahren arbeitenden technischen Anlage wurde kontinuierlich
bei 280°C und 24 bar Absolutdruck betrieben. Das soge
nannte Oxidat und Methanol wurden im Gegenstrom durch die
Veresterungskolonne geführt. Das Oxidat enthielt im Mittel
29 Gew.-% MMT,
21 Gew.-% PTS,
17 Gew.-% Terephthalsäure,
15 Gew.-% PTE,
10 Gew.-% DMT,
2 Gew.-% Isophthalsäuredimethylester,
1 Gew.-% Terephthalaldehydsäuremethylester,
2 Gew.-% Benzoesäuremethylester,
3 Gew.-% weitere, größtenteils höher als DMT siedende, aromatische Ester,
130 ppm Kobalt,
15 ppm Mangan.
21 Gew.-% PTS,
17 Gew.-% Terephthalsäure,
15 Gew.-% PTE,
10 Gew.-% DMT,
2 Gew.-% Isophthalsäuredimethylester,
1 Gew.-% Terephthalaldehydsäuremethylester,
2 Gew.-% Benzoesäuremethylester,
3 Gew.-% weitere, größtenteils höher als DMT siedende, aromatische Ester,
130 ppm Kobalt,
15 ppm Mangan.
Die mittlere Verweilzeit des Oxidats in der Veresterungs
kolonne betrug 5 Stunden, die mittlere Verweilzeit des
Methanols wurde so eingerichtet, daß die Säurezahl des
Reaktionsproduktes zwischen 1,8 und 0,5 mg KOH/g lag.
Nach dreÿährigem kontinuierlichen Betrieb wurde die Ver
esterungskolonne leergefahren, bei 200°C, mit PTE gespült
und erneut leergefahren. Danach erhielt sie im Sumpf, auf
den Böden und an den Wänden mehrere Tonnen kristalline,
bei 320°C nicht schmelzende und in aromatischen Estern
nicht löslich, Ablagerungen, die mechanisch aus der
Kolonne entfernt wurden. Diese Ablagerungen wurden grob
zerkleinert, dann wurden 250 g dieser Substanzen bei 95°C
unter Rückfluß mit zwei Liter 15%iger wäßriger Essigsäure
verrührt, gleichzeitig wurden unter fortgesetztem Rühren
500 Normalliter Luft (bei 0°C und 1 bar) pro Stunde von
unten in die Suspension geleitet. Im Abstand von 4 Stunden
wurden Proben gezogen, auf 20°C abgekühlt, filtriert und
im Filtrat die Kobaltkonzentration gemessen. Sie hatte
nach 24 Stunden einen konstanten Wert von 24 g Kobalt
(Co++) pro Liter Lösung erreicht.
Der nach der 24stündigen Behandlung und Filtration ver
bleibende Filterkuchen enthielt 0,8 Gew.-% Kobalt.
In der Lösung wurde kristallines Mangan (II)-acetat gelöst,
so daß sich eine Konzentration von 2,4 g/l Mangan ergab.
Die Verwendung der so erhaltenen Lösung zur Katalyse der
Luftoxidation von PX und PTE ergab keine Unterschiede
gegenüber der Verwendung einer aus reinem kristallinen
Kobaltacetat und reinem kristallinen Manganacetat herge
stellten essigsauren Lösung mit Konzentrationen von
24 g/l Kobalt und 2,4 g/l Mangan.
Es wurde gearbeitet wie in Beispiel 1 mit dem einzigen
Unterschied, daß statt Luft Stickstoff in die Suspension
geleitet wurde. Jetzt wurde nach 24 Stunden im Filtrat
lediglich eine Konzentration von 10 g Kobalt pro Liter
erhalten. Der verbleibende Filterkuchen enthielt 12,9
Gew.-% Kobalt.
Es wurde gearbeitet wie in Beispiel 1 mit dem einzigen
Unterschied, daß kein Gas in die Suspension eingeleitet
wurde. Jetzt wurde nach 24 Stunden im Filtrat eine Konzen
tration von 10,8 g/l Kobalt erhalten. Der verbleibende
Filterkuchen enthielt 12,3 Gew.-% Kobalt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung einer essigsauren Kobaltlösung aus den Ab
lagerungen, die in einer technischen Anlage zur DMT-Herstellung
durch Luftoxidation in flüssiger Phase von p-Xylol und/oder p-Tolu
ylsäuremethylester mit kobalthaltigem Katalysator, anschließende
Veresterung des Oxidationsprodukts mit Methanol und destillative
Auftrennung des Veresterungsprodukts in denjenigen Apparaten, Rohr
leitungen und Behältern, die kobalthaltigen Rohester oder kobalt
haltigen Destillationsrückstand führen, entstehen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ablagerungen bei erhöhter
Temperatur mit verdünnter Essigsäure unter gleichzeitigem Einleiten
von Luft oder Sauerstoff enthaltendem Gas behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der
Behandlung erhaltene Kobaltlösung geklärt und auf eine Konzentra
tion von mindestens 15 g Kobalt pro Liter eingestellt wird.
3. Verwendung der Kobaltlösung nach Anspruch 2 zur Katalyse der Oxida
tion von p-Xylol und/oder p-Toluylsäuremethylester mit Luft in
flüssiger Phase.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823244915 DE3244915A1 (de) | 1982-12-04 | 1982-12-04 | Verfahren zur gewinnung von kobaltloesung und zu ihrer verwendung als katalysatorloesung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823244915 DE3244915A1 (de) | 1982-12-04 | 1982-12-04 | Verfahren zur gewinnung von kobaltloesung und zu ihrer verwendung als katalysatorloesung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3244915A1 DE3244915A1 (de) | 1984-06-07 |
DE3244915C2 true DE3244915C2 (de) | 1992-12-24 |
Family
ID=6179805
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823244915 Granted DE3244915A1 (de) | 1982-12-04 | 1982-12-04 | Verfahren zur gewinnung von kobaltloesung und zu ihrer verwendung als katalysatorloesung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3244915A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2010137C3 (de) * | 1970-03-04 | 1979-07-05 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Verfahren zur Herstellung von Terephthalsauredimethylester |
-
1982
- 1982-12-04 DE DE19823244915 patent/DE3244915A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3244915A1 (de) | 1984-06-07 |
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HUELS TROISDORF AG, 5210 TROISDORF, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HUELS AG, 4370 MARL, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C07C 53/10 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEGUSSA-HUELS AG, 60311 FRANKFURT, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |