DE2814448C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/16—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
- C07C51/21—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen
- C07C51/255—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting
- C07C51/265—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting having alkyl side chains which are oxidised to carboxyl groups
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes
Verfahren zur Rückgewinnung von Katalysator, Lösungsmittel und
Oxidationszwischenprodukte aus der Mutterlauge einer Terephthalsäuresynthese,
das im wesentlichen auf einer Teilentwässerung
der Mutterlauge beruht.
Gemäß der US-PS 31 70 768 wird p-Xylol mit Luft in Essigsäurelösung
gemäß der Gleichung oxidiert:
C₆H₄(CH₃)₂ + 3 O₂ → C₆H₄(COOH)₂ + 2 H₂O
Diese Patentschrift beschreibt ein Katalysatorsystem aus Kobalt,
Mangan und Brom, die Kristallisation der Terephthalsäure und
ihre anschließende Abtrennung durch Zentrifugieren aus der Mutterlauge,
die Essigsäure, Wasser und Katalysatorelemente (-reste) sowie
Oxidationszwischenprodukte, Nebenprodukte und restliche Spuren
von Terephthalsäure enthält. Die Patentschrift beschreibt weiter,
wie die Mutterlauge zum Kocher einer Kolonne geführt wird, in welcher
eine Blitzdestillation, d. h. eine durch plötzliche Druckverminderung
bewirkte Destillation, stattfindet. Dann fließen
die Dämpfe in eine zweite Kolonne zum Entwässern der Essigsäure,
und zwar zusammen mit wäßriger Essigsäure aus anderen
Teilen der Anlage. Die vom Boden der ersten Kolonne fließende,
konzentrierte Flüssigkeit wird in eine Reihe von Vorrichtungen
geleitet, wo die Komponenten des Katalysatorsystems von den
restlichen organischen Verbindungen und von anderen Verunreinigungen
abgetrennt werden, bevor sie zur Oxidation zurückgeführt werden.
Ähnliche Verfahren sind auch in den DE-OS 12 67 677 und 24 16 177
sowie in der JP-PS 5 861/69 beschrieben.
Nach neueren Verfahren, z. B. gemäß der US-PS 39 70 696 (siehe
auch die DE-OS 24 36 177, 24 23 408 und 21 04 909), wird die
Mutterlauge weder destilliert noch anderweitig behandelt, sondern
insgesamt per se zur Synthese zurückgeführt; der Wassergehalt
der Mutterlauge muß jedoch unter einem vorherbestimmten Wert
liegen, wobei ein solch niedriger Prozentsatz nur mit einer besonderen
und komplizierten Syntheseanlage erreicht werden kann. Beide Verfahren
weisen jedoch Nachteile auf. Beim ersten unterliegt die
Mutterlauge einem langandauernden Konzentrationsverfahren, das
die organischen Materialien verändert und den Katalysator inaktiviert,
weshalb eine Abtrennung und Regeneration des Katalysators
notwendig wird. Das letztgenannte Verfahren vermeidet solche Veränderungen,
erleichtert jedoch die Akkumulierung von Substanzen und
unerwünschten Metallionen, wie Eisenionen, die aufgrund von Korrosion
aus der Anlage stammen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Überwindung der
obigen Nachteile. Das Reaktionswasser verdünnt die Säure und
behindert die Oxidation. Vom industriellen Standpunkt aus verläuft
die Oxidation nicht zufriedenstellend,
wenn der Wassergehalt über 30% und manchmal sogar nur 20 Gew.-%
der reagierenden Mischung ausmacht. Neben der Notwendigkeit, die
Essigsäure zu entwässern, besteht auch die Schwierigkeit, daß die
Essigsäure aus mehr oder weniger verdünnten Lösungen gewonnen werden muß,
die aus den verschiedenen Teilen der Anlage stammen, z. B. aus
der von den Zentrifugen kommenden Mutterlauge, wo feste Terephthalsäure
isoliert wird. Bisher wurden die verschiedenen wäßrigen
Essigsäurelösungen zu einer Rektifizierungskolonne geführt,
wo eine große Anzahl von Böden und ein hohes Rückflußverhältnis
die Gewinnung von fast wasserfreier Essigsäure (als Sumpfmaterial
der Kolonne) und von Essigsäurereste enthaltendem Wasser (als
Kopfmaterial der Kolonne) erlaubten. Die bisher durchgeführten
Destillationen hatten z. B. die folgenden Nachteile:
- a) viele Böden (manchmal bis zu 80) und übermäßiger Wasserdampfverbrauch, um am Kolonnenkopf einen nicht mehr als 1000-5000 ppm Essigsäure enthaltenden Wasserstrom und am Kolonnenboden einen nicht mehr als 3 Gew.-% Wasser enthaltenden, entwässerten Säurestrom zu erhalten;
- b) vollständiger Verlust des den Kolonnenkopf zusammen mit Wasser verlassenden Methylacetates.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist auch die Überwindung
der letztgenannten Nachteile.
Die vorliegende Erfindung wird durch die obigen Ansprüche definiert.
Die vorliegende Erfindung soll nun unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert werden.
Fig. 1 zeigt ein mögliches
Fließdiagramm eines Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 zeigt Einzelheiten der azeotropen Destillation und
Gewinnung von Methylacetat;
Fig. 3 entspricht im wesentlichen
Fig. 1; und
Fig. 4 betrifft die Vorbehandlung der Mutterlauge
vor deren Einführung in die Entwässerungskolonne;
Fig. 5 ist
ein ternäres Diagramm.
Das in Fig. 1 dargestellte Verfahren umfaßt die folgenden Stufen
des erfindungsgemäßen Verfahrens:
- a) Einführung der Mutterlauge (1) oberhalb von mindestens einem und vorzugsweise mindestens 5 Böden einer Destillationskolonne (Vorentwässerungskolonne) (6) und Rückführung eines Teils (4) der Bodenflüssigkeit in die Oxidationszone, wobei die Bodenflüssigkeit mindestens 50% des die Kolonne betretenden Katalysators enthält und einen Wassergehalt unter der Menge in der Mutterlauge hat;
- b) Weiterleitung des restlichen Anteils (7) der Bodenflüssigkeit über einen Konzentrator (2) zu einem Wärmeaustauscher (3) und Weiterleiten des aus dem Austauscher (3) kommenden Ausflusses zum Kopf des Konzentrators (2);
- c) Weiterleitung der im Konzentrator (2) freigesetzten Dämpfe zum untersten Boden der Kolonne, Abziehen eines flüssigen Ausflusses (5) vom Konzenttrator (2) und Weiterführung dieses Ausflusses zu üblichen Behandlungsvorrichtungen für die Katalysatorisolierung und -regeneration.
Das Rückführungsgut (4) soll
weniger als 5 Gew.-% Wasser, eine Manganmenge zwischen
50-1000 mg/kg Essigsäure (d. h. 0,005-0,100 Gew.-%) und eine
solche Kobaltmenge enthalten, die einem Mangan-Kobalt-Verhältnis
von 2 : 1 bis 4 : 1 (Gew.) entspricht. Die Verweilzeit der Mutterlauge
in der Kolonne (ausschließlich der sehr langen Verweilzeit
in dem Konzentrator (2)) sollte weniger als 30 Minuten,
vorzugsweise weniger als 10 Minuten, betragen. Das Verhältnis
von Brom zu Mangan + Kobalt sollte zweckmäßig zwischen 0,5 und
2 (Gew.), vorzugsweise zwischen 0,5 und 1,5 (Gew.), liegen. Eisen
sollte in Mengen nicht über 50 mg/kg Essigsäure anwesend sein.
Ein besonders zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung des Katalysatorsystems
wird in der ital. Anmeldung 26 113 A/77
beschrieben.
Der größte Teil der aus den verschiedenen Stufen des Syntheseverfahrens
stammenden, von Katalysator freien wäßrigen Essigsäurelösungen
(Leitung 8 in Fig. 1) kann bzw. muß (Kondensat) zweckmäßig
zum Kopf der Vorentwässerungskolonne (6) geführt werden. Dadurch
kann man fast die gesamte, in der Anlage zirkulierende Essigsäure
in einer zur erneuten Verwendung in den Oxidationsreaktoren geeigneten
Form zurückgewinnen. Ein beträchtlicher Anteil der Essigsäure
fließt vom Kopf der Kolonne (6) zusammen mit Wasser ab, weshalb die
Dämpfe vom Kopf der Vorentwässerungskolonne erfindungsgemäß zu einer zweiten
Kolonne (9) geführt werden, wo eine gründliche Rückgewinnung stattfindet.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind bemerkenswert.
Die immer sehr nachteilige Wassermenge in den Oxidationsreaktoren
kann auf einem vernünftigen Niveau gehalten werden, und man
erreicht eine zufriedenstellende (Rück)gewinnung der Essigsäure
in hochgradig entwässertem Zustand sowie geringerer Mengen an
organischen Substanzen in den Strömen aus dem Verfahren. Weiterhin
bemerkenswert ist der geringe Essigsäureverlust aufgrund
einer Verbrennung zu CO₂. Außerdem sind die oberhalb des Mutterlaugeneinführungspunktes
freigesetzten Dämpfe so wasserreich,
daß die Rückgewinnung der darin enthaltenen Essigsäure durch
azeotrope Destillation erfolgen kann, wodurch der Wasserdampfverbrauch
erheblich verringert wird. Erfindungsgemäß wird Isobutylacetat
(Siedepunkt etwa 117°C; latente Wärme etwa
74 kcal/kg; bildet eine azeotrope Mischung mit Wasser, die
16,5 Gew.-% H₂O enthält und bei 87,4°C siedet) als Schleppmittel
für die azeotrope Destillaltion verwendet, weil damit die besten
Ergebnisse erhalten werden können. (Die Verwendung von Butylacetat
als azeotrope Schleppmittel für Essigsäure ist prinzipiell
bekannt, siehe z. B. Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie, Bd. 11, S. 65-67 [1976].)
Isobutylacetat zeigt eine außergewöhnliche Verträglichkeit mit
der Oxidationsreaktion, und die Verringerung des Wasserdampfverbrauches
übersteigt die Werte, die man aufgrund von Berechnungen
erwarten würde. Weiter ist Isobutylacetat äußerst wirksam
bei der Gewinnung von Methylacetat (Siedepunkt etwa 57°C;
latente Wärme etwa 98 kcal/kg; bildet eine azeotrope Mischung
mit Wasser, die 3,5 Gew.-% H₂O enthält und bei 56,5°C siedet).
So kann Methylacetat als 80- und sogar 90gew.-%ige wäßrige
Lösung gewonnen werden. Gleichzeitig werden die letzten Spuren
von nicht umgewandelten p-Xylol, die durch die verschiedenen
Verfahrensstufen mitgeführt werden, zurückgewonnen. Ein weiterer
Vorteil besteht in der ungewöhnlichen Verminderung der
Dimensionen für die Destillationsvorrichtung bei Erzielung
gleicher Ergebnisse; dies macht sich beim Destillieren sehr
verdünnter Lösungen besonders deutlich bemerkbar.
Gemäß Fig. 2 wird der Ausfluß (20/I) vom Kopf der azeotropen Destillationskolonne
(9) kondensiert und in zwei Phasen geteilt,
wobei die wäßrige Phase zwecks Rückgewinnung vom Isobutylacetat
zu einer Strippkolonne (19) geführt wird. Der Ausfluß vom Kopf
der Strippkolonne wird teilweise kondensiert und zur Trennvorrichtung
(15) geführt; die flüssige, im wesentlichen aus Isobutylacetat
bestehende Phase (20) wird zur azeotropen Destillationskolonne
zurückgeführt, während die vorherrschend aus Methylacetat
bestehende Dampfphase (16) zuerst kondensiert und abgekühlt
und dann in einem Lagertank gesammelt wird. Das den Boden der
Strippkolonne verlassende Wasser enthält äußerst niedrige Prozentsätze
an organischem Material, die wesentlich unter den Werten
bisheriger Verfahren liegen. Diese ausgezeichneten und unerwarteten
Ergebnisse erlauben einen abwärts geführten Betrieb, was aus
ökologischen Gründen sicherer ist. Das Rückflußverhältnis zwischen
der durch Leitung (17/I) zurückgeführten Isobutylacetatmenge und
der Wassermenge im Ausfluß (20/I) sollte vorzugsweise zwischen
4 : 1 bis 14 : 1, insbesondere zwischen 6 : 1 bis 10 : 1 (Gew.), betragen.
Die vorliegende Erfindung kann entsprechend abgeändert werden. So
sollte das Material in Leitung 5 von Fig. 2 vorzugsweise hoch
konzentriert sein; vor den Isolierungs- und Regenerationsbehandlungen
ist es zweckmäßig, vorzugsweise Dünnschichtwärmeaustauscher
zu verwenden, die wahlweise mit rotierenden, koaxial
zur abwärts laufenden Schicht liegenden Rührern versehen sind.
Wahlweise kann eine vertikale Prallplatte den Boden der Vorentwässerungskolonne
in zwei Abschnitten teilen. Diese Prallplatte
muß so angebracht sein, daß die von den Kolonnenböden kommende
Flüssigkeit nur in den ersten der beiden Abschnitte fällt, in
die der Boden unterteilt wird; der zweite Abschnitt wird von der die
Prallplatte überfließenden Flüssigkeit gefüllt (vgl. Fig. 2). Die
Vorrichtungen (2) und (6) von Fig. 1 können auch - wie in
Fig. 3 dargestellt - zu einer einzigen Kolonne zusammengefaßt
werden; in diesem Fall muß die nicht durch Leitung (4) zur Oxidation
zurückgeführte Flüssigkeit durch eine mit Leitung (17)
verbundene Überfließdüse diametral gegenüber dem abwärts laufenden
Bodenmaterial abgezogen werden, um möglichst viel suspendierte
Terephthalsäure, die man zurückgewinnen möchte und die
daher im Ausfluß (5) nur in sehr geringen Mengen anwesend sein
soll, zu dekantieren. Diese Alternative ist nur empfehlenswert,
wenn es sich um nur geringe Mengen an Ausflußmaterial handelt
und wenn die zur Oxidation zurückgeführte Flüssigkeit (4) mindestens
90% der Katalysatormenge enthält, die in die Kolonne eingeleitet
wurde.
Der Boden der Vorentwässerungskolonne, wo der Katalysator
zurückgewonnen wird, soll selbstverständlich mit geeigneten Vorrichtungen
oder Formteilen versehen sein, um die Akkumulierung
fester Niederschläge und die damit verbundene Gefahr von Verstopfungen
zu vermeiden. Gewöhnlich enthält die Mutterlauge
weniger als 1 Gew.-% suspendierte Feststoffe in Form sehr
feinkörniger Teilchen, die größtenteils aus Terephthalsäure
bestehen. Gemäß Fig. 4 fließt die Mutterlauge (1) daher vor dem
Eintritt in die Kolonne in einen mit Rührer versehenen Tank und
wird absitzen gelassen. Wenn sich am Boden eine ausreichend hohe
Feststoffmenge akkumuliert hat, wird der Rührer angestellt, und
eine Pumpe führt (in unregelmäßigen Abständen) die erhaltene
Aufschlämmung zu einer Zentrifuge (23). So erzielt man eine
beachtliche Verminderung der Terephthalsäureverluste. Der in der
Zentrifuge gebildete Kuchen wird in einen Trichter mit geneigter
Wand (24) auf einer Förderschnecke (25)
gegeben. Wenn das Trichtervolumen groß genug ist, bilden sich
weder Krusten noch Brücken. Zweckmäßig wird die Trichterwand mit
Polytetrafluorethylen oder einem anderen Material mit niedrigem
Reibungskoeffizienten ausgekleidet. Die die Kolonne durch Leitung
(26) betretende Mutterlauge sollte weniger als 0,10 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 0,05 Gew.-%, suspendierte Feststoffe enthalten,
um Verstopfungen der Kolonnenböden zu vermeiden.
Bei der Xyloloxidation kann man weiterhin oxidierende Gase mit
mindestens 7 Vol.-% Sauerstoff und Verweilzeiten zwischen
0,5-3 Stunden sowie Oxidationsreaktoren mit mehreren Einlässen
(vgl. die US-PS 38 39 435) verwenden.
Außerdem kann man die rohe Terephthalsäure nach verschiedenen Verfahren
(z. B. denen der italienischen PS 8 91 448) reinigen, und die
Oxidation kann mit geringen Mengen Acetaldehyd gemäß der japanischen
OS 66 643/1974 aktiviert werden. Die Reaktivierung des im
Ausfluß enthaltenen Katalysators kann z. B. gemäß der US-PS
38 40 641 und 38 80 920, der DOS 22 60 491, 22 60 497 und
22 60 498 oder den italienischen PS 10 04 435 und 10 04 479
erfolgen.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
(Dieses Beispiel beschreibt nur einen Teil des erfindungsgemäßen
Verfahrens.)
Gemäß Fig. 1 wurde die aus der Terephthalsäurezentrifugierung
kommende, etwa 85 Gew.-% Essigsäure enthaltende Mutterlauge (1)
oberhalb des dritten Bodens vom Boden einer Kolonne (6) eingeführt,
in deren Kopf ein Strom (8) aus wäßriger, etwa 70gew.-
%iger, vom Katalysator befreiter Säure aus anderen Verfahrensstufen
eingeführt wurde.
Am Boden der Kolonne (6) waren noch etwa 0,2 Gew.-% suspendierte
Feststoffe, im wesentlichen Terephthalsäure, enthalten, die
zweckmäßig zurückgewonnen werden sollten. Ein Teil der Bodenflüssigkeit
mit 94 Gew.-% Essigsäure, 56 Gew.-% des in die Kolonne
eingeführten Katalysators (Kobalt, Mangan und Brom), 3
Gew.-% Wasser und Oxidationszwischenprodukten wurde durch Leitung
(4) zur Synthese zurückgeführt. Ein anderer Teil dieser Bodenflüssigkeit
floß zum Kocher der Kolonne (6), der aus einem
Konzentrator (2), welcher mit einem Rührer versehen war, und einem in
Reihe angeordneten, mit Wasserdampf beheizten Wärmeaustauscher
(3) bestand. Ein konzentrierter Ausfluß wurde durch
Leitung (5) zu einem (nicht gezeigten) Dünnschichtverdampfer
und von dort in eine Verbrennungsanlage geführt.
Der restliche Anteil der aus dem Konzentrator (2) kommenden
Flüssigkeit passierte den Austauscher (3) und floß
zum Konzentrator (2) zurück, wo die Dämpfe vor dem erneuten
Eintritt in den Kolonnenboden entspannt wurden.
Die etwa 6 Minuten betragende Verweilzeit der Flüssigkeit
am Boden der Kolonne (6) führte zu keiner Veränderung
der organischen Substanzen im Rückführungsgut (4).
Die die Kolonne (6) am Kopf
verlassenden Dämpfe liefen zu einer Lösungsmittelrückgewinnungskolonne
(9), von deren Boden eine fast wasserfreie Essigsäure
(10) ausfloß, die zusammen mit dem Rückführungsgut (4) und einer
Essigsäurelösung (11), die regenerierten und frischen
Katalysator zum Ausgleich der Verluste enthielt, erneut in den
Oxidationsreaktoren verwendet wurde. Die Mischung konnte zweckmäßig
in einem Lagertank hergestellt werden, in den die p-Xylolbeschickung
durch Leitung (11/a) eingeführt wurde. Die vom Tank
kommende Leitung (11/b) führte direkt zu den Oxidationsreaktoren.
Gemäß Fig. 2 wurde die Mutterlauge durch Leitung (1) zu einer
mit 5 Böden versehenen Vorentwässerungskolonne geführt, die
einen unteren Teil mit vergrößertem Durchmesser aufwies. Dieser
untere Teil war mittels eines kegelstumpfartigen Zwischenstückes
mit dem oberen, zylindrischen Teil verbunden und durch
eine vertikale Wand in zwei Abschnitte unterteilt; der erste
Abschnitt lag unter dem abwärts eintreffenden Material vom
unteren Boden, und von diesem ersten Abschnitt wurde das Rückführungsgut
(4) abgezogen und direkt zur Oxidation geleitet.
Dieses Rückführungsgut enthielt etwa 50% des die Kolonne
betretenden Katalysatorsystems (Kobalt, Mangan und Brom) und etwa
60% der als Lösungsmittel für die Oxidation notwenidgen Essigsäure.
Der Wassergehalt dieses Rückführungsgutes betrug etwa
3 Gew.-%. Der konzentrierte Ausfluß (5) enthielt den restlichen
Anteil des Katalysatorsystems, aber nur eine geringe Menge
Essigsäure, da der Austauscher (3) die Freisetzung der für die
Destillation notwendigen Essigsäuredämpfe bewirkte.
Auch ein flüssiger Strom (8) aus 70gew.-%iger wäßriger Essigsäure
aus anderen Teilen der Anlage betrat den Kopf der Kolonne
(2). Die den Kolonnenkopf verlassenden Dämpfe betraten eine
zweite, mit Böden versehene Kolonne (9), die mit Kocher, Rückflußkühler
und einem Trenntank (12) versehen war. Durch Leitung
(13) wurde eine zum Ausgleich von Verlusten ausreichende Menge an
Isobutylacetat (azeotropes Schleppmittel) zum Rückflußkühler
geführt. Eine im Tank (12) angebrachte vertikale Prallplatte
erlaubte die leichte Abtrennung der organischen Phase (die
zum Kolonnenkopf zurückfloß) von der wäßrigen Phase. Nacheinander
wurden Isobutylacetat, Methylacetat und andere organische
Verbindungen durch Abstrippen mit direktem Wasserdampf in
Kolonne (19), die mit einem Vorkühler versehen war,
zurückgewonnen. Ein Tank (15) trennte die unkondensierte
Dampfphase (16), die zu 92% aus Methylacetat bestand,
von der flüssigen, vorherrschend aus Isobutylacetat bestehenden
Phase ab, die zum Trenntank (12) lief. Die vorherrschend aus
Methylacetat bestehende Dampfphase wurde im Austauscher (18)
kondensiert und zur Lagerung geleitet. Das vom Boden der Abstrippkolonne
fließende Wasser wurde verworfen und zeigte einen äußerst
geringen Gehalt an organischem Material; tatsächlich enthielt
es nur 30 ppm Essigsäure und 20 ppm Isobutylacetat gegenüber
10 000 ppm an verschiedenen organischen Komponenten, die gewöhnlich
in derartigen Ausflüssen bei üblichen Destillationen
anwesend sind.
Die zurückgewonnene, entwässerte Essigsäure floß vom Boden der
Kolonne (9) zwecks Rückführung aus und enthielt nur 3 Gew.-%
Wasser. Das ternäre Diagramm von Fig. 5, bei 30°C experimentell
bestimmt, betrifft die Mischbarkeit und Nichtmischbarkeit
von Mischungen aus Wasser, Methylacetat und Isobutylacetat.
Die Beispiele 1 und 2 wurden wiederholt, wobei die Mutterlauge (1) vor
dem Eintritt in die Kolonne gemäß Fig. 4 dekantiert wurde; der
Rührer im Absetztank wurde in Abständen angestellt und die
akkumulierte Aufschlämmung zur Zentrifuge (23) zurückgeführt.
Die in der Mutterlauge suspendierte Feststoffmenge nahm so auf
weniger als 0,03 Gew.-% ab. Das Rückführungsgut (4) zur Oxidation
enthielt weniger als 0,02 Gew.-% suspendierte Feststoffe.
Es wurden so gegenüber den Beispielen 1 und 2 noch weiter verbesserte
Ergebnisse erzielt.
Die Ausbeute in Beispiel 3 betrug 95% (Mol Terephthalsäure pro
Mol Xylol), und die Terephthalsäure hatte die folgenden Eigenschaften:
Carboxybenzaldehyd|1450 ppm | |
Farbe (Farbe einer 15%igen Lösung aus Terephthalsäure in 2 N KOH) | 35 APHA |
Lichtdurchlässigkeit (340 nm Licht durch eine 15gew.-%ige Terephthalsäurelösung in 2 N KOH) | 58,7% |
Dann wurde die Carboxybenzaldehydmenge durch Hydrierungsbehandlung
auf weniger als 20 ppm verringert. Die so enthaltene,
gereinigte Terephthalsäure (PTA) eignete sich zur Faserherstellung.
In Beispiel 4 wurden folgende Ergebnisse erzielt (nachgereicht):
Vorentwässerungskolonne (Siebböden)
- a) Flüssige Beschickung (Leitung 1 in Fig. 2):
14 000 Gew.-Teile (H₂O = 13,5 Gew.-%); - B) Kopfabflußdämpfe (Kopfdämpfe; zur Kolonne 9 in Fig. 2 geleitet):
3790 Gew.-Teile (H₂O = 39,5 Gew.-%); - C) Sumpfflüssigkeitsabfluß (Rückführung; Leitung 4 in Fig. 2):
10 210 Gew.-Teile (H₂O = 3,85 Gew.-%).
Kolonne (9) (Siebböden):
- A) Dampfbeschickung aus der vorhergehenden Kolonne:
3790 Gew.-Teile (H₂O = 39,5 Gew.-%); - B) zweite Beschickung in der flüssigen Phase (direkt zur Kolonne
(9) geleitet; vgl. Leitung 8 in Fig. 3):
7275 Gew.-Teile (H₂O = 31,5 Gew.-%); - C) Kopftemperatur = 88°C;
- D) Rückflußflüssigkeit (Leitung 17/1 in Fig. 2):
29 300 Gew.-Teile der folgenden Zusammensetzung:
Isobutylacetat: | |
81,91 Gew.-%, | |
H₂O: | 1,71 Gew.-%, |
Methylacetat: | 15,36 Gew.-%, |
andere: | 1,02 Gew.-%; |
- E) Sumpftemperatur: 128°C;
- F) Sumpfabfluß (Leitung 10 in Fig. 2):
6841 Gew.-Teile (H₂O = 3,96 Gew.-%).
Beispiel 4 wurde unter Erhöhung der Menge des Rückführungsgutes
(4) wiederholt, so daß 86% der katalytischen Elemente,
die die Kolonne vor dem Entwässern betreten hatten, zur Oxidation
zurückgeführt wurden. Die Ergebnisse waren mit denen
von Beispiel 4 vergleichbar.
Ein Titanreaktor mit Rührer, Rückflußkühler, Zufuhr- und
Ablaßleitungen wurde mit den folgenden Substanzen beschickt:
1000 Gew.-Teile para-Xylol,
3800 Gew.-Teile 96,4%ige Essigsäure,
1,69 Gew.-Teile Kobaltacetat-Tetrahydrat,
5,35 Gew.-Teile Manganacetat-Tetrahydrat,
1,63 Gew.-Teile Bromwasserstoff
und ein Teil der kondensierten Dämpfe (flüssiges Kondensat) wurde aus dem Rückflußkühler abgezogen, um die Prozentsätze an Wasser im Reaktionsmedium auf etwa 10 Gew.-% zu halten.
1000 Gew.-Teile para-Xylol,
3800 Gew.-Teile 96,4%ige Essigsäure,
1,69 Gew.-Teile Kobaltacetat-Tetrahydrat,
5,35 Gew.-Teile Manganacetat-Tetrahydrat,
1,63 Gew.-Teile Bromwasserstoff
und ein Teil der kondensierten Dämpfe (flüssiges Kondensat) wurde aus dem Rückflußkühler abgezogen, um die Prozentsätze an Wasser im Reaktionsmedium auf etwa 10 Gew.-% zu halten.
Die Reaktionstemperatur wurde bei 220°C gehalten, und die
Fließgeschwindigkeit betrug 5000 kg para-Xylol pro Stunde
und pro m³ flüssiger Phase. Die Verbrennungsverluste waren
auf 3,38 Mol COX-Mischung (Mischung aus Kohlenmonoxid [CO]
und Kohlendioxid [CO₂]) pro kg para-Xylolbeschickung begrenzt;
gleichzeitig wurden 22,90 kg Methylacetat pro kg
para-Xylol-Beschickung gebildet. Die rohe, feste Terephthalsäure
wurde dann mittels Zentrifugieren aus der Synthese-
Mutterlauge abgetrennt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung einer Essigsäurelösung, die bei
der Herstellung von Terephthalsäure wieder verwendet wird, wobei
die Herstellung die Oxidation von para-Xylol in Essigsäurelösung
bei 100 bis 230°C und bei 1 bis 30 bar in
Anwesenheit eines katalytischen Systems auf der Grundlage
von Mangan, Brom und Kobalt umfaßt, die Wassermenge
in der flüssigen Oxidationsmischung unter 10 Gew.-%,
bezogen auf die Essigsäure, beträgt, Methylacetat ein
Nebenprodukt ist, feste Terephthalsäure aus der Mutterlauge
abgetrennt wird, aus der Oxidationszone eine Flüssigkeit
(Kondensat) abgezogen wird, die durch Kondensieren
der während der Oxidation freigesetzten Dämpfe erhalten
worden ist und die hauptsächlich aus Essigsäure und Wasser
besteht, die Menge der in der Mutterlauge suspendierten
Feststoffe auf weniger als 0,30 Gew.-%, bezogen auf
die Mutterlauge, verringert und anschließend die Mutterlauge
zusammen mit dem Kondensat in einer Vorentwässerungskolonne
teilweise entwässert wird, um die Wassermenge
unter mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf die Essigsäure,
zu bringen, worauf ein Teil der teilweise entwässerten,
mindestens 50% des in der ursprünglichen Mutterlauge
anwesenden Katalysatorsystems enthaltenden Essigsäurelösung
zur Oxidationszone zurückgeführt und der
restliche Teil als Ausfluß zu üblichen Abtrenn- und
Regenerationsvorrichtungen für den Katalysator geleitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) den vom Kolonnenkopf der Vorentwässerungskolonne kommenden Strom einer azeotropen Destillation zuführt, wobei das Schleppmittel Isobutylacetat ist;
- (b) die leichten Enden der azeotropen Destillation, die mit Wasser angereichert sind, kondensiert und sie in eine wäßrige Phase und eine organische Phase trennt, worauf die schwere wäßrige Phase, die Isobutylacetat und Methylacetat enthält, zwecks Rückgewinnung dieser Verbindungen zu einer Strippzone geleitet wird, und die organische Phase zu der azeotropen Destillation zurückgeführt wird;
- (c) die als Sumpf der azeotropen Destillation anfallende, nicht mehr als 5 Gew.-% Wasser enthaltende Essigsäurelösung zur Oxidationszone zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rückflußverhältnis zwischen der Menge an Isobutylacetat,
das mit der organischen Phase zurückgeführt wird,
und der Wassermenge in den leichten Enden 6 bis 10 : 1
(Gew.) beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sumpf der azeotropen Destillation höchstens 3 Gew.-%
an Wasser, bezogen auf Essigsäure, enthält.
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