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Titel: Kratzer für Mittelkettenkratzförderer, insbe-
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sondere für den Einsatz in Bergbaubetrieben Die Erfindung betrifft
einen mehrteiligen Kratzer für Mittelkettenkratzförderer mit mittig in der Förderrinne
laufender Rundgliederkette.
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Mittelkettenkratzförderer werden bevorzugt in Bergbau-Untertagebetrieben
als Strebförderer u.dgl. eingesetzt, die bekanrtlich außerordentlich hohen Beanspruchungen
unterworfen sind. Aus der DE-PS 12 17 863 ist ein Mittelkettenkratzförderer bekannt,
bei dem die zweiflügeligen Kratzer an ihrer Unterseite mittig eine Haltetasche aufweisen,
die ein horizontales Kettenglied der als Langstrangkette ausgebildeten Rundgliederkette
aufnimmt. Zur Befestigung des Kratzers an der Rundgliederkette dient ein als Doppelgabel
ausgebildeter Bügel, der von unten in die Haltetasche des Kratzers eingesteckt und
mittels horizontaler Schraubenbolzen am Kratzer festgelegt wird.
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Aus der DE-AS 23 53 906 ist auch ein Mittelkettenkratzförderer bekannt,
bei dem die zweiflügeligen Kratzer mittels eines U-förmigen Bügels an der Rundgliederkette
angeschlossen werden, dessen vertikale Bügelschenkel als Gewindezapfen ausgebildet
sind, die vertikale Bohrungen des Kratzers durchfassen. Schließlich ist aus dem
DE-GM 66 00 858 ein Doppelmittelkettenkratzförderer bekannt, bei dem anstelle
einer
durchgehenden Langstrangkette zwei aus kurzen Kettenabschnitten bestehende Rundgliederketten
verwendet werden. Die Kettenabschnitte der beiden Rundgliederketten werden mit ihren
vertikalen Kettengliedern in Doppelkettenschlößer eingehängt, mit denen die Kratzerflügel
der Kratzer mittels horizontaler Schraubenbolzen verbunden werden.
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Die mehrteiligen Kratzer bestehen hier also aus den beiden Kratzerflügeln
und einem dieselben verbindenden Doppelkettenschloß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kratzer für Mittelkettenkratzförderer
zu schaffen, der sich bei einfacher und stabiler Ausführung ohne Verwendung eines
gesonderten Kettenschlosses in di aus einzelnen Kettenabschnitten bestehende Rundgliederkette
zuverlässig einschalten läßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kratzer
aus zwei Kratzerflügeln besteht, deren einander zugewandte Befestigungsenden gemeinsam
eine geschlossene Einhängeöse bilden, in die die Kettenabschnitte der Rundgliederkette
mit ihren vertikalen Kettengliedern einhängbar sind, wobei die Kratzerflügel an
den Befestigungsenden lösbar miteinander verbunden sind. Die Befestigungsenden sind
vorzugsweise einstückig an den Kratzerflügeln angeformt. Die Kratzerflügel können
nebst ihren Befestigungsenden untereinander gleich ausgebildet sein, wobei die Befestigungsenden
jeweils etwa als Halböse ausgebildet sind.
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Andererseits können die Befestigungsenden der beiden Kratzerflügel
aber auch von unterschiedlicher Ausbildung sein.
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Der erfindungsgemäße Kratzer besteht somit aus zwei Kratzerflügeln,
die sich an ihren Befestigungsenden unmittelbar, also ohne Einschaltung eines gesonderten
Kettenschlosses miteinander starr, jedoch lösbar verbinden lassen. Dabei sind die
Befestigungsenden der beiden Kratzerflügel so ausgebildet, daß sie gemeinsam eine
geschlossene
Einhängeöse bilden, in die sich die Kettenabschnitte
der Rundgliederkette mit ihren vertikalen Kettengliedern einhängen lassen. Die Einhängeöse
entspricht in ihrer Außenform etwa der Umrißform eines horizontalen Kettengliedes
der Rundgliederkette, so daß die Einhängeöse ungehindert den Antriebs- und Umkehrkettenstern
des Kratzerkettenantriebs überlaufen kann. Die Kratzerflügel lassen sich zusammen
mit ihren Befestigungsenden in vorteilhafter Weise als stabile einteilige Schmiedestücke
herstellen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Befestigungsenden
der beiden Kratzerflügel etwa nach Art einer Halböse hakenförmig gekrümmt und so
ausgebildet, daß sie mit ihren freien Enden in Taschen und/oder Bohrungen od.dgl.
des jeweils anderen Kratzerflügels einfassen, um eine form- und kraftschlüssige
Verbindung der beiden Kratzerflügel zu erreichen. Beispielsweise kann jeder Kratzerflügel
am Übergangsbereich zu seinem hakenförmig gekrümmten Befestigungsende eine seitlich
offene Tasche aufweisen, in das Befestigungsende des anderen Kratzerflügels einfaßt.
Die Verbindung an den Eingriffsstellen kann mittels Bolzen- bzw. Schraubenverbindungen
erfolgen, wobei die Bolzen horizontale oder auch vertikale Bolzenlöcher durchfassen
können.
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Im einzelnen läßt sich die Anordnung mit Vorteil z.B. so treffen,
daß die hakenartigen Befestigungsenden der Kratzerflügel mit etwa in Richtung der
Kratzerachse oder parallel hierzu verlaufenden Riegel enden in die Taschen des jeweils
anderen Kratzerflügels einfassen und an diesen Riegelenden mittels Schraubenbolzen
in den Taschen arretiert werden.
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Die Taschen können zur Kratzer seite hin offen oder aber zu beiden
Seiten der Kratzerflügel hin geschlossen sein. Auch ist eine Kratzerausführung möglich,
bei der der eine Kratzerflügel an seinem Befestigungsende einen in die Tasche des
anderen Kratzerflügels lose einfassenden Riegelansatz
aufweist,
während der andere Kratzerflügel an seinem Befestigungsende mit Hilfe der Schraubverbindung
an den erstgenannten Kratzerflügel festgelegt wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen
die beiden Kratzerflügel an ihren.Befestigungsenden einen etwa diagonal verlaufenden
Gewindezapfen sowie eine etwa diagonal verlaufende Bohrung für den wechselseitigen
Durchgriff der Gewindezapfen auf. Einer der beiden diagonal verlaufenden Gewindezapfen
kann auch ersetzt werden durch einen axialen Riegelansatz, der in eine entsprechende
Tasche des anderen Kratzerflügels mit Formschluß lose einfaßt.
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' Ferner läßt sich die Anordnung so treffen, daß der eine Kratzerflügel
an seinem Befestigungsende axial verlaufende Gewindezapfen aufweist, die in entsprechende
axiale Zapfenlöcher am Befestigungsende des anderen Kratzerflügels einfassen.
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In allen Fällen empfiehlt es sich, an den Befestighngsenden der Kratzerflügel
Vorsprünge anzuformen, die die Einhängeöse im mittleren Bereich auf ein Maß einengen,
das kleiner ist als die Stärke der eingehängten vertikalen Kettenglieder der Kettenabschnitte.
Diese Vorsprünge halten die in die Einhängeöse eingehängten vertikalen Kettenglieder
der Kettenabschnitte auf Distanz, ohne deren Gelenkbeweglichkeit in Frage zu stellen.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 schematisch in Draufsicht einen erfindungsgemalen Kratzer im Bereich der Befestigungsenden
seiner Kratzerflügel;
2in zweites Aufhrungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
zweiteilxgen Kratzers; Fig. 3 bis 6 jeweils in einer Draufsicht weitere Ausgestaltungsformen
eines erfindungsgemäßen Kratzers.
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In der Zeichnung sind mit 1 und 2 die Kratzerflügel des zweiteiligen
Kratzers bezeichnet, an denen bei allen gezeigten Ausführungsformen die eine Einhängeöse
bildenden Befestigungsenden einstückig angeformt sind. Die Kratzerflügel 1 und 2
mit ihren Befestigungsenden bestehen vorzugsweise aus einteiligen Schmiedestücken.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die beiden Kratzerflügel
1 und 2 untereinander gleich ausgebildet. Sie weisen an ihren äußeren Enden z.B.
die in Fig. 2 angedeutete Formgebung auf. Die einander zugewandten Befestigungsenden
3 der beiden Kratzerflügel 1 und 2 sind jeweils etwa nach Art einer Halböse hakenförmig
gekrümmt. Die Kratzerflügel 1 und 2 weisen im Übergaiigsbereich zu ihren hakenförmig
gekrümmten Befestigungsenden 3 seitlich offene Taschen 4 auf.
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Bei der-Montage werden die vertikalen Kettenglieder 5 der die endlose
Rundgliederkette bildenden Kettenabschnitte 6 in die hakenartigen Befestigungsenden
eingehängt und anschließend die beiden Kratzerflügel 1 und 2 so gegeneinander gesetzt,
daß ihre Befestigungsenden 3 jeweils in die Tasche 4 des anderen Kratzerflügels
formschlüssig einfassen. Die Sicherung der Verbindung die Arretierung der beiden
Kratzerflügel 1 und 2 erfolgt mittels vertikaler Bolzen, vorzugsweise Schraubenbolzen
6, die vertikale Bolzenlöcher der Kratzerflügel 1 und 2 im Bereich ihrer Taschen
4 und ein entsprechendes Auge der Befestigungsenden 3 durchfassen. Durch den Formschluß
der in die Taschen 4 einfassenden
Befestigungsenden und durch die
Arretierung der Kratzerflügel mit Hilfe der Befestigungsbolzen werden die. Kratzerflügel
starr miteinander verbunden. Die hakenförmig gekrümmten Befestigungsenden 3 weisen
eine Umrißform auf, die angenähert der Umrißform eines horizontalen Kettengliedes
der Kettenabschnitte 6 entspricht, wobei das Tei?ngsmaß der von den Befestigungsenden
3 gebildeten Ketteneinhänge öse gleich dem Teilungsmaß der Kettenabschnitte 6 ist.
Infolgedessen kann der Kratzer mit seiner von den Befestigungsenden 3 gebildeten
Einhängeöse ungehindert über den Antriebs- und Umkehrkettenstern des Fördererantriebes
hinweglaufen.
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Die beiden Kratzerflügel 1 und 2 weisen im Übergangsbereich zu ihren
hakenförmig gekrümmten Befestigungsenden 3 jeweils einen gerundeten wulstartigen
Vorsprung 8 auf. Die beiden Vorsprünge 8 engen die Einhängeöse im mittleren Bereich
auf ein Maß X ein, das kleiner ist als die Stärke der eingehängten vertikalen Kettenglieder
5 der Kettenabschnitte 6.
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Die vertikalen Kettenglieder 5 der beiden Kettenabschnitte-6 werden
daher von den wulstartigen Vorsprüngen 8 zueinander distanziert, ohne daß die freie
Gelenkbeweglichkeit der eingehängten Kettenglieder 5 in Frage gestellt wird. Es
versteht sich, daß die hakenförmig gekrümmten Befestigungsenden 3 sowohl an ihren
inneren Einhängestellen der vertikalen Kettenglieder 5 als auch in ihrer äußeren
Kontur entsprechend der Formgebung der Kettenglieder der Kettenabschnitte 6 gekrümmt
sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist der eine Kratzerflügel
2 die beiden gerundeten Einhängestellen 9 für die vertikalen Kettenglieder 5 der
Kettenabschnitte 6 auf. Das Befestigungsende 10 des Kratzerflügels 2 ist hier also
nach Art einer seitlich offenen Doppelöse ausgebildet, in die die vertikalen Kettenglieder
5 der Kettenabschnitte 6 eingehängt werden. An den freien Enden der beiden Schenkel
des
Befestigungsendes 10 sind axiale Gewindezapfen 11 angeordnet,
die entsprechende axiale Bohrungen 12 am Befestigungsende 13 des anderen Kratzerflügels
1 durchfassen. Die Verbindung und Fixierung der beiden Kratzerflügel 1 und 2 erfolgt
mittels Muttern 14, die auf die Gewindezapfen 11 aufgeschraubt werden. Im übrigen
bilden auch hier die beiden Befestigungsenden 10 und 13 der Kratzerflügel 1 und
2 gemeinsam die nach Art eines horizontalen Kettengliedes ausgebildete Einhängeöse.
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Bei der Ausführungsform des Kratzers nach Fig. 3 weisen beide Kratzerflügel
1 und 2 ebenfalls ein einstückig angeformtes, etwa hakenartig gekrümmtes und nach
Art einer Halböse ausgeformtes Befestigungsende 3 auf. Die beiden Befestigungsenden
3 enden in einem etwa diagonal verlaufenden Gewindezapfen 15, der eine entsprechende
diagonal verlaufende durchgehende Bohrung 16 des anderen Kratzerflügels durchfaßt.
Die Arretierung und Verspannung der Verbindung erfolt mittels Muttern 17, die auf
die Gewindeenden der Gewindezapfen 16 aufgeschraubt werden und die versenkt in Ausnehmungen
18 an den beiden gegenüberliegenden Seitenflächen des Kratzers liegen. Die Verbindung
der beiden Kratzerflügel 1 und 2 erfolgt auch hier durch Form- und Kraftschluß.
Die Kratzerflügel 1 und 2 mit den angeformten Befestigungsenden 3 sind auch bei
diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch zueinander ausgebildet.
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Fig. 4 zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 3. Hier
ist nur das Befestigungsende 3 des einen Kratzerflügels 2 als diagonal verlaufender,
eine diagonale Bohrung 16 durchgreifender Gewindezapfen 15 ausgebildet. Das Befestigungsende
3 des anderen Kratzerflügels 1 ist nach Art eines axialen Riegelansatzes 19 ausgeführt,
der in eine axiale Bohrung oder Tasche 20 des Kratzerflügels 2 mit Formschluß einfaßt.
Die Tasche 20 ist zu den beiden gegenüberliegenden Seitenflächen des Kratzers sowie
nach oben
und zweckmäßig auch nach unten hin geschlossen. Bei der
Kratzermontage wird das Befestigungsende 3 des Kratzerflügels 1 nach dem Einhängen
des Kettengliedes 5 mit seinem axialen Riegelansatz in die axiale Tasche 20 eingeführt
und gleichzeitig der diagonale Gewindezapfen 15 durch die diagonale Bohrung 16 des
Kratzerflügels 1 geschoben. Durch Aufschrauben und Verspannen der Mutter 17 werden
die beiden Kratzerflügel 1 und 2 gegeneinander festgelegt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind die beiden Kratzerflügel
1 und 2 nebst ihren angeformten Befestigungsenden 3 ebenfalls symmetrisch ausgeführt.
Die hakenartig gekrümmten, jeweils eine Halböse bildenden Befestigungsenden 3 laufen
in einem axialen Riegelansatz 19 aus, der in eine seitlich offene Tasche 21 des
anderen Kratzerflügels formschlüssig einfaßt. Die Verspannung und Sicherung der
Verbindung der beiden Kratzerflügel 1 und 2 erfolgt hier mittels horizontaler Schraubenbolzen
22, die horizontale Bolzenlöcher der Riegelansätze 19 und der Kratzerflügel durchfassen.
Mit 23 sind die auf die Schraubenbolzen 22 aufgeschraubten Muttern bezeichnet, die
zweckmäßig auf der der Förderrichtung abgewandten Kratzerseite liegen.
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Die Ausführungsform nach Fig. 6 unterscheidet sich von derjenigen
nach Fig. 5 lediglich dadurch, daß die axialen Riegelansätze 19, die von den freien
Enden der hakenförmig gekrümmten Befestigungsenden 3 der Kratzerflügel 1 und 2 gebildet
werden, in axiale Taschen 20 formschlüssig einfassen, die zu beiden Kratzerseiten
hin geschlossen sind und in der Kratzerachse liegen.
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Bei sämtlichen vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen bilden
die an den Kratzerflügeln 1 und 2 vorzugsweise einstückig angeformten Befestigungsenden
gemeinsam eine geschlossene, nach Art eines horizontalen Kettengliedes ausgeformte
Einhängeöse, in die die vertikalen Kettenglieder
5 der die Rundgliederkette
bildenden Kettenabschnitte 6 mit dem erfoderlichen Gelenkspiel eingehängt werden.
Die Verbindung der Kratzerflügel 1 und 2 sowie das Lösen der Verbindungen zum Zwecke
des Auswechselns der Kratzerflügel oder der Kettenabschnitte läßt sich einfach und
rasch bewerkstelligen.