DE3243755C1

DE3243755C1 - Verfahren zur Verhinderung der Rußbildung in den Abgasen der Heizzüge eines Verkokungsofens sowie Anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens

Info

Publication number: DE3243755C1
Application number: DE19823243755
Authority: DE
Inventors: Manfred Dipl.-Ing. 4300 Essen Blase
Original assignee: Didier Engineering GmbH
Current assignee: Didier Engineering GmbH
Priority date: 1982-11-26
Filing date: 1982-11-26
Publication date: 1984-01-26

Description

Erfindungsgemäß ist in der Heizgasleitung 2 ein Heizgasabsperr- oder Regelventil 3 angeordnet, welches einen Betätigungshebel 12 aufweist. An dem freien Ende des Betätigungshebels 12 greift der Kolben einer Hydraulik-Kolben-Zylinder-Anordnung 13 an, welcher über Hydraulikölleitungen 14 von einer (nicht dargestellten) Steuereinrichtung aus betätigbar ist. Die Steuereinrichtung sorgt dafür, daß die Heizgaszufuhr von der Heizgasverteilungsleitung 1 über die Heizgasleitung 2 zu den Heizzügen der betreffenden Ofenkammer für die Dauer möglicher Rohgasübertritte bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Verbrennungsluftzufuhr abgestellt oder gedrosselt wird.
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Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verhinderung der Rußbildung in den Abgasen der Heizzüge eines Verkokungsofens während des Füllens oder bestimmter Betriebsbedingungen einer Ofenkammer, d a d u reh g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Heizgaszufuhr zu den der Ofenkammer benachbarten Heizzügen für die Dauer möglicher Rohgasübertritte bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Verbrennungsluftzufuhr abgestellt oder gedrosselt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstellen oder Drosseln der Heizgaszufuhr z. B. nach Ofennummer und/oder Füllzeit von der Füllwagenwaage aus gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizgaszufuhr von einem Zeitschaltwerk gesteuert wird.
4. Anlage zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer Heizgasverteilerleitung und davon zu den Heizzügen abzweigenden Heizgasleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß in der jeweiligen Heizgasleitung (2) ein Heizgasabsperr- oder Regelventil (3) angeordnet ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizgasabsperr- oder Regelventil (3) von einem z. B. hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch von einer Steuereinrichtung betätigbaren Verstellorgan (13) betätigbar ist.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verhinderung der Rußbildung in den Abgasen der Heizzüge eines Verkokungsofens während des Füllens oder bestimmter Betriebsbedingungen einer Ofenkammer.

In den Kammerwänden von alten und hohen Verkokungsöfen können sich nach relativ langer Betriebszeit Risse ausbilden, die unter bestimmten Betriebsbedingungen, wie z. B. sehr hohe Verkokungstemperaturen oder der Einsatz von Kohle mit sehr hohem Anteil an flüchtigen Bestandteilen oder sonstiger ungünstiger Zusammensetzung, zu Undichtigkeiten führen, durch die beim Füllen der Ofenkammer Rohgas in die benachbarten Heizzüge gedrückt wird. Beim Füllen können in der Ofenkammer derart hohe Gasdrücke auftreten, daß soviel Rohgas durch die Altersrisse oder sonstigen Undichtigkeiten in die Heizzüge eintritt, daß der übliche Luftüberschuß der Beheizung nicht zum vollständigen Verbrennen des übergetretenen Rohgases ausreicht. In diesem Fall tritt ein Kracken oder ein unvollständiges Verbrennen der Kohlenwasserstoffe des übergetretenen Rohgases unter Rußabscheidung auf. Der Ruß kann sich in Regeneratoren oder Kanälen ablagern oder als Emission am Schornstein mit den Abgasen austreten.

Zur Vermeidung dieses Problems ist in der DE-OS 31 02 610 ein Verfahren der gattungsgemäßen Art vorgeschlagen worden, wonach die Abgase aus denjenigen Heizwänden, die einer gerade zuvor mit Kohle beschickten Ofenkammer benachbart sind, während einer vorgegebenen Zeitdauer durch eine Rauchnebenschlußleitung und eine Staubsammelleitung geleitet werden. Hierzu ist parallel zu der Staubsammel- leitung eine Staubnebenschlußleitung vorgesehen, die eine Reinigung der nach der Füllung auftretenden Abgase ermöglicht. Bei der bekannten Lösung bereitet die räumliche Unterbringung der zusätzlichen Sammelleitung neben den Abgasventilen Schwierigkeiten.

Außerdem verbraucht der erforderliche Ventilator Energie. Die Investitionskosten und der Wartungsaufwand sind unbefriedigend hoch.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der gattungsgemäßen Art zur Verbesserung des Betriebes und zur Erhöhung des Wirkungsgrades alter bzw. nach langer Betriebszeit undicht gewordener Verkokungsöfen derart, daß die Verhinderung der Rußbildung mit einfacheren Maßnahmen erreichbar ist.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Heizgaszufuhr zu den der Ofenkammer benachbarten Heizzügen für die Dauer möglicher Rohgasübertritte bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Verbrennungsluftzufuhr abgestellt oder gedrosselt wird. Dadurch steht bei einem normalen Luftüberschuß von z. B. 25% die fünffache Verbrennungsluftmenge zur Verbrennung des übertretenden Rohgases zur Verfügung. Eine unvollständige Verbrennung und Rußbildung ist dadurch mit Sicherheit vermieden. Auch die zuvor notwendigen Reinigungsarbeiten infolge der Rußabscheidung durch unvollständige Verbrennung und die bisher sichtbaren Emissionen werden damit vermieden. Ein weiterer Vorteil, der mit der Erfindung erreicht wird, besteht darin, daß durch die Verbrennung des übertretenden Rohgases in den Heizzügen die Energie dieses Rohgases im Verkokungsofen selbst genutzt wird.

Das Abstellen oder Drosseln der Heizgaszufuhr zu den Heizzügen in dem erfindungsgemäßen Sinne kann beispielsweise von Hand vorgenommen werden.

Nach einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch das Abstellen oder Drosseln der Heizgaszufuhr z. B. nach Ofennummer und/oder Füllzeit von der Füllwagenwaage aus selbsttätig gesteuert.

Die Steuerung der Heizgaszufuhr kann dabei z. B. von einem Zeitschaltwerk aus in Anpassung an die Dauer möglicher Rohgasübertritte erfolgen.

Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Anlage zur Durchführung des zuvor geschilderten Verfahrens. Sie weist eine Heizgasverteilerleitung und davon zu den Heizwänden abzweigende Heizgasleitungen auf und zeichnet sich dadurch aus, daß in der jeweiligen Heizgasleitung ein Heizgasabsperr- oder Regelventil angeordnet ist.

Das Heizgasabsperr- oder Regelventil ist vorzugsweise von einem z. B. hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch von einer Steuereinrichtung betätigbaren-Verstellorgan betätigbar.

Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Ertindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der die Erfindung betreffenden Anlage anhand der beiliegenden Zeichnung.

Von der Heizgasverteilerleitung 1 zweigt zu einer jeweiligen Ofenkammer eine Heizgasleitung 2 ab, die sich zu den auf beiden Seiten der Ofenkammer liegenden Heizwänden mit Heizzügen in Düsenleitungen 10 und 11 aufspaltet. In diesen Düsenleitungen 10 und 11 ist jeweils ein Heizgasumstellhahn 4 und 5 mit von den Umstellgestängen 6 und 7 betätigbaren Umstellhebeln 8 und 9 angeordnet.