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Titel der Erfindung
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Ferngesteuerte Spulenbremse für schwere Korbverseilmaschinen Anwendungsgebiet
der Erfindung Die Erfindung betrifft eine ferngesteuerte Spulenbremse für schwere
Korbverseilmaschinen zur Herstellung von Kabeln mit an den beiden Holmen des Spulenrahmens
gelagerten Bremsscheiben und verstellbaren Bremsbändern.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Bei großen Korbverseilmaschinen
weisen die in Spulenrahmen gelagerten Spulen erhebliche Massen auf. Eine Abzugsvorrichtung
zieht das auf den Spulen gespeicherte Verseilgut ab, wobei der Verseilvorgang im
Bereich zwischen den in den Spulenrahmen gelagerten Spulen und der Abzugsvorrichtung
stattfindet. Die auf die einzelnen Verseilgutstränge wirkende Zugkraft ergibt sich
aus dem Widerstand, der der ziehenden Kraft entgegenwirkt. Um eine gute Verseilqualität
zu erreichen, muß die Abzugskraft eine ganz bestimmte Größe aufweisen. Abgesehen
von der natürlichen Lagerreibung, ist das Bremsmoment an den Ablaufspulen für die
Größe der Abzugskraft an den einzelnen Verseilgutsträngen verantwortlich. Da sich
durch abnehmende Spulenfüllung das Bremsmoment ändert, muß, um eine annähernd konstante
Drahtkraft zu bekommen, das Bremsmoment geändert werden. Bei kleineren Verseilmaschinen
wird in der Regel das Bremsmomemt über ein Hebelsystem durch die Drahtzugkraft geregelt
und auf einen annähernd konstanten Wert gehaltem. Des ist deshalb möglich, weil
bei diesen als
Schnellverseilmaschinen bezeichneten Maschinen auf
die Spulenbremsen keine Fliehkräfte wirksam werden, Bei den genannten Korbverseilmaschinen
können solche 3remssysteme wegen der großen auf Spulen wirkenden Fliehkräfte nicht
verwendet werde.
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In der DD-PS 143 800 (Pkt. 2, D 07 b/212 767) wird eine Spulenbremse
für große Korbverseilmaschinen beschrieben.
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Es handelt sich dabei um eine Spulenbremse, die beidseitig der Spule
aus zwei in den Holmen des Spulenrahmens gelagerten Bremsscheiben4 besteht, deren
Bremsbänder mittels einer achsparallel zur Spulenachse in den Spulenrahmenholmen
gelagerten Welle mit Exzenterhebeln verstellt werden können. Mittels eines an einem
Wellenende befestigten Handrades kann die Welle bei stehender Maschine gedreht;
und der Drehwinkel als Einstellwert abgelesen werden. Obwohl diese Spulenbremse
ein unkompliziertes Nachstellen der Bremskraft erlaubt, gibt es doch noch einige
wesentliche Nachteile.
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Des wesentlichste Nachteil ist, daB man die Verseilmaschine zum Nachstellen
anhalten muß, Da die Verseilmaschinen auf Grund der Gleichstromantriebe neuerdings
auch mit variablen, von der Spulenfüllung abhängigen Drehzahlen betrieben werden,
wäre eine noch häufigere Bremsmomentnachstellung erforderlich, welche die durch
die Drehzahlerhöhung erzielten Vorteile wieder zunichte machen würde. Solange diese
Verseilmaschinen immer mit gleichen Drehzahlen arbeiteten, war dieser Nachstellvorgang
der Spulenbremsen nur selten notwendig und das Anhalten bedeutete keinen allzu großen
Zeitverlust.
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Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, Verlustzeiten
einr zusparen und die Qualität des Verseilgutes zu erhöhen sowie den Bedienungskomfort
zu verbessern.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Die Aufgabe, die durch die Erfindung
gelöst werden soll, besteht darin, eine Spulenbremse für schwere Korbverseilmaschinen
zu schaffen, die über eine Fernsteuerung wäh-
rend des Verseilprozesses
das Ein- bzw. Nachstellen der Bremskraft an jeder einzelnen Spule möglich macht.
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Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß der Bremshebel für jedes Bremsband
der Summenbandbremse über ein Bolzensystem mit einem auf der Exzenterwelle befestigten
Exzenterhebel eines in den Spulenrahmenholmen angeordneten Antriebssystems drehfest
verbunden ist.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß das Antriebssystem aus einem
an sich bekannten Umlaufrädergetriebe mit hoher Übersetzung und einem damit gekoppelten
Standgetriebeteil sowie einem an Umlaufrädergetriebe angeflanschten Elektromotor
besteht, wobei das Antriebsritzel des letzteren mit der Antriebswelle des Umlaufrädergetriebes
über doppelt verzahntes Planetenrad und ein innenverzahntes drehfest verbunden ist
und das Antriebszahnrad der Abtriebswelle einerseits mit dem Zahnrad der Exzenterwelle
und andererseits mit dem Antriebszahnrad eines Potentiometers drehfest verbunden
ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das den Exzenterhebel
mit dem Bremshebel verbindende Bolzensystem aus einem im Durchmesser abgesetzten,
am Exzenterhebel angelenkten Bolzen und einer am Bremshebel gelenkig befestigten
Hülse besteht, in das im Durchmesser kleinere Teil des Bolzens hineinragt und der
dünnere freie Teil des Bolzens von einer Druckfeder umgeben ist, die sich gegen
die Stirnseite der Hülse sowie gegen den dickeren Teil des Bolzens abstützt und
in Abhängigkeit von der Winkelstellung des Exzenterhebels die Bremskraft bestimmt.
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Ausführungsbeispiel Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 den Spulenrahmen einer großen
Korbverseilmaschine mit Spulenbremse und Spule Fig. 2 die Spulenbremse mit Bremsband
und Bremshebelsystem
Fig. 3 Ant;riebssystem mit Anzeige skala für
die Spule bremse Fig. 4 den Getriebeplan für das Antriebssysbem.
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Die abzubremsenden Spulen 4 sind gemäß der Fig. 1 jeweils in einem
Spulenrahmen 1 in der üblichen Weise gelagert.
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An jeder lagerseite der einzelnen Spule ist am Spulenrahmenholm 2,
3 eine Bremsscheibe 5, 6 gelagert und bei eingesetzter Spule 4 mit; dieser drehfest
verbunden.
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Nach Fig. 2 besteht die als Summenbandbremse 11 bezeichnete Spulenbremse
aus dem um die Bremsscheibe 5, 6 herumgelegten Bremsband 12, das seinerseits an
einem Bremshebel 8 mit; beiden Enden befestigt ist. Der Bremshebel 8 ist, bezogen
auf seinen Drehpunkt 26, als einarmiger Hebel ausgebildet, wobei die Befestigungsstellen
für die Enden des Bremsbandes 12 so um den Drehpunkt 26 angeordnet sind, daß beim
Schwenken des Bremshebels 8 beide Befest;igungsstellen die Bremskraft verstärken
oder verkleinern. Das Bremsband 12 kann mittels der Mutter 25 verstellt werden.
Das freie Ende des Hebelarmes 8 ist über ein Bolzensystem 13 mit; einem Exzenterhebel
15 einer Exzenterwelle 16 verbunden. Das Bolzensystem 13 besteht aus einem abgesetzten
Bolzen 27, der mit; seinem dickeren Ende am Exzenterhebel 15 angelenkt ist und aus
einer Hülse 28, in die das dünnere Ende des Bolzens 27 hineinragt; und darin verschiebbar
gelagert ist. Um den dünneren Teil des Bolzens 27 ist eine Druckfeder 14 gelagert,
die sich mit ihren Enden einerseits gegen die Stirnseite der Hülse 28 und andererseits
gegen die Stirnseite des diese ren Teils des Bolzens 27 abstützt. Die Stellung des
Exzenterhebels 15 bestimmt; über die Federkonstante der Druckfeder 14 in Verbindung
mit Bremshebel 8 die Bremskraft der Summenbandbremse 11 und die Drahtzugkraft. Zur
Verstellung des Exzenterhebels 15 ist; ia jeden Spulenrahmenholm 2, 3 ein Antriebssystem
9, bestehend aus einem Umlaufrädergetriehe mit hoher Übersetzung (Wolfromgetriebe)
und einem Standgetriebeteil, angeordnet. Als Antrieb ist ein kleiner Motor 21 am
Umlaufrädergetriebe angeflanscht, dessen Antriebsritzel 23 über ein Planetenrad
7 und ein innenverzahntes Stirnrad 10 die Abtriebswelle 24 des Antriebssystems 9
dreht, deren Ab-
triebszahnrad 18 einerseits mit dem Zahnrad 17
der Exzenterwelle 16 d andererseits mit; dem Antriebszahnrad eines Potentiometers
22 im Eingriff steht. Mit der Abtriebswelle 24 ist weiterbin ein Zeiger 20 drehfest
verbunden, dem am Spulenrahmenholm 2, 3 eine die Drahtzugkraft anzeigende Skala
19 zugeordnet ist. Das von der Abtriebswelle 24 angetriebene Potentiometer 22 überträgt
gleichzeitig die Einstellwerte auf ein elektrisches Anzeigegerät am zentralen Schaltpult.
Hier wird auch der Motor 21 ein- und ausgeschaltet.
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Endschalter verhindern ein Überschreiten des zulässigen Verdrehwinkels
des Exzenterhebels 15 von mal 180°. Die Stromübertragung aus dem Verseilkorb zum
Schaltpult erfolgt über Schleifringe in der üblichen Weise.
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Die Vorteile der neuen Spulenbremse bestehen in der Möglichkeit, während
des Betriebes der Verseilmaschine die Bremskraft entsprechend den Qualitätsanforderungen
einzustellen bzw. nachzustellen. Außerdem können die Bremskräfte beim Einfädeln
von Drähten oder Seilen bei stehender Verseilmaschine schnell und problemlos auf
"Null" gestellt werden, um ein leichtes Drehen der Spulen möglich zu machen.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 - Spulenrahmen 2, 3 -
Spulenrahmenholme 4 - Spule 5, 6 - Bremsscheiben 7 - Planetenrad 8 - Bremshebel
9 - Antriebssystem 10 - Stirnrad 11 - Summenbandbremse 12 - Bremaband 13 - Bolzensystem
14 - Druckfeder 15 - Exzenterhebel 16 - Exzenterwelle 17 - Zahnrad 18 - Abtriebszahnrad
19 - Skala 20 - Zeiger 21 - Motor 22 - Potentiometer 23 - Antriebsritzel 24 - Abtriebswelle
25 - Mutter 26 - Drehpunkt 27 - Bolzen 28 - Hülse