-
-
Nachladesystem für Nehrfach-Raket enwerf er
-
Auf Fahrzeugen montierte Nehrfach-Raketenwerfer besitzen hohe Beweglichkeit
bei Ein- und Ausfahren aus der Feuerstellung und zeichnen sich durch bhe Feuerkraft
in relativ kurzer Zeit aus. Das Nachladen erfordert jedoch durch Ausführung mit
der Hand einen hohen Zeitaufwand, was sich besonders bei Änderung des Kampfauftrags
und einem damit verbundenen Wechsel der Munitionsart nachteilig auswirkt.
-
Es bestand daher die Aufgabe, die Nachladezeit von Mehrfach-Raketenwerfern
zu verkürzen.
-
Gemaß der Erfindung wird zur Lösung der gestellten Aufgabe ein Nachladesystem
für Nehrfach-Raketenwerfer entsprechend dem Anspruch 1 vorgeschlagen.
-
Das Nachladesystem gemäß der Erfindung weist eine die Raketen enthaltende
Nachladeeinheit auf, welche auch als
Transport- und Lagerbehälter
für die Raketen dienen kann, sowie die eigentliche Einschub- oder Nachladevorrichtung,
welche das gleichzeitige Einschieben aller Raketen aus der Nachladeeinheit in das
Werferpaket gestattet.
-
Die im Gebrauch befindlichen Mehrfach-Raketenwerfer gehören zu verschiedenen
Systemen mit verschiedener, vorgegebener Anzahl und Verteilung der Werferrohre bzw.
Führun einrichtungen für die Raketen sowie mit verschiedenem Kaliber der Raketen.
-
Daher ist erfindungsgemäß für jedes System von Mehrfach-Raketenwerfern
eine angepaßte Nachladeeinheit vorgesehen, in welcher Raketen in Rohren, auf Führungsschienen
od. dgl in derselben vorgegebenen Anzahl und Verteilung über den Querschnitt angeordnet
sind wie im Werferpaket des zugehörigen Werfers selbst. Die Raketen sind dabei gegen
vorzeitiges Herausgleiten aus der Nachladeeinheit, beispielsweise durch entsprechende
Verriegelungen gesichert. Um ggf. ein lageorientiertes Einschieben der Raketen in
die Rohre eines Werferpaketes zu erreichen, können die Rohre der Nachladeeinheit
mit entsprechenden schienenartigen Leiteinrichtungen versehen werden.
-
Dabei ist es zur Vermeidung von Fehlladungen zweckmäßig, die Nachladeeinheiten
und die Werferpakete des zugehörigen Werfersystems an ihren beim Ladevorgang aneinanderzusetzen
den Stirnflächen mit einen Formschluß erlaubenden Paßflächen zu versehen, welche
sicherstellen, daß nur systemgleiche Geräte aneinandergesetzt und gegeneinander
fixiert werden können, also eine Nachladeeinheit an ein systemfremdes Werferpaket
nicht ansetz- und verriegelbar ist.
-
Beispielsweise können dazu entsprechende axiale Bohrungen an dem einen
Gerät und korrespondierende Zapfen am anderen Gerät vorgesehen werden.
-
Die eigentliche Einschub- oder Nachladevorrichtung weist eine Greifeinrichtung
zum Aufnehmen, Transportieren und Ansetzen der Nachladeeinheit an das Werferpaket
auf.
-
Weiterhin ist eine Druckplatte vorgesehen, die mit der Greifeinrichtung
über wenigstens eine Verschiebeeinrichtung verbunden ist, deren Schubstangen an
der Druckplatte entsprechend der vorgegebenen Verteilung der Raketen im Werferpaket
und damit auch der Verteilung der Raketen in der Nachladeeinheit angeordnet sind,
so daß durch die wegung der Druckplatte in Einschubrichtung die Raketen aus der
Nachladeeinheit in die Werferrohre eingeshhoben werden Dabei ist am Beginn des Einschubvorgangs
die Druckplatte wenigstens um den Einschubweg der Raketen zurückgefahren.
-
Eine geeignete Verschiebeeinrichtung bewirkt die Verschiebung der
Druckplatte mit den Schubstangen in Einschubrichtung und deren Zurückfahren in die
Ausgangsposition.
-
Der Antrieb der Verschiebeeinrichtung kann von Rand, beispielsweise
mittels eines Zahnstangenantriebes erfolgen, erfolgt jedoch nach Anspruch 2 vorteilhafterweise
mittels einer pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch angetriebenen Langhubzylindereinrichtung
mit darin laufender Kolbenstange, deren freies Ende mit der Druckplatte verbunden
und deren Länge entsprechend der Länge des Einschubweges bemessen ist. Der Langhubzylinder
ist mit der Greifeinrichtung fest verbunden.
-
Die Verschiebeeinrichtung kann so massiv ausgelegt sein, daß sie gleichzeitig
als Führungseinrichtung für die Druckplatte relativ zur Greifeinrichtung dient.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch die Ausbildung nach Anspruch
3 vorgesehen. Diese zusätzliche Führungseinrichtung kann z.B. nach Art eines Teleskoprohres
ausgebildet sein.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Greifeinrichtung ist im
Anspruch 4 angegeben. Danach besteht
die Greifeinrichtung jedoch
aus zwei oder ggf. drei, U-förmigen, im Abstand voneinander miteinander verbundenen
Rahmen. Die Rahmen können durch Streben miteinander verbunden sein, jedoch erfolgt
zweckmäßig die Verbindung der Rahmen durch Bestandteile der Verschiebeeinrichtung,
besonders durch den die Druckplatte heran- und zurückziehenden Langhubzylinder mit
Kolbenstange und die zugehörigen Führungseinrichtungen. Unten an der Greifeinrichtung
oder den U-förmigen Rahmen angebrachte Halterungen sichern die Nachladeeinheit gegen
Herausgleiten und halten diese in vorbestimmter Position und Richtung in der Greifeinrichtung
und zugleich in der gesamten Einschubvorrichtung.
-
Das Nachladesystem kann beispielsweise mit Hilfe des Bordkrans eines
Munitionsfahrzeuges und einem mit der Greifeinrichtung verbundenen Kettengehänge
an das Werferpaket angesetzt werden und ist nach dem Ansetzen und vor dem Einschubvorgang
mit dem Werferpaket so zu verriegeln, daß die Achsen der Werferrohre, die Achsen
der in der Nachladeeinheit befindlichen Raketen und damit auch die der Schubstangen
fluchtend zueinander liegen.
-
In zweckmäßiger Weise läuft der Nachladevorgang wie folgt ab: Die
Einschubvorrichtung mit ihrer Greifeinrichtung wird mit Hilfe des Bordkranes auf
einer zugleich als Transportbehälter für die Raketen dienenden Nachladeeinheit abgesetzt,
wobei die Greifeinrichtung die Nachladeeinheit von oben und den beiden Längsseiten
umfaßt. Die am unteren Ende der beiden U-Rahmen der Greifeinrichtung angebrachten
Halterungen werden unter der Nachladeeinheit, beispielsweise von Hand oder pneumatisch,
arretiert.
-
Zweckmäßigerweise sind Nachladeeinheit und Greifeinrichtung durch
Fixierwinkel, Anschläge od. dgl. aufeinander abgestimmt, um sie einfach und zuverlässig
relativ zueinander positionieren zu können.
-
Mit dem Bordkran wird das Nachladesystem mit der Nachladeeinheit stirnseitig
an das entsprechende Werferpaket angesetzt und durch Fixierungen und Verriegelungen
mit diesem starr verbunden, so daß die Achsen der Werferrohre und die ider Führungen
in der Nachladeeinheit fluchtend liegen.
-
Die an der Nachladeeinheit vorhandenen Sicherungen der Raketen gegen
Herausrutschen werden nunmehr oder erforderlichenfalls auch vor dem Ansetzen beseitigt,
so daß die Raketen frei und ausschiebbar in den Führungen liegen.
-
PTit der Verschiebeeinrichtung werden dann die Raketen aus der Nachladeeinheit
in die Rohre des Werferpaketes eingeschoben. Dabei wird die Druckplatte an die Nachladeeinheit
herangezogen, so daß die Schubstangen mit an ihrem vorderen Ende angeordneten Druckstücken
gegen das hintere Ende der Raketen drücken und diese nach vorn hinausschieben.
-
Selbstverständlich kann das Werferpaket anstelle von Rohren auch entsprechende
Führungsschienen für die Raketen aufweisen, in welchen die Raketen in bekannter
Weise gehalten und beim Start geführt wird.
-
Nachdem die Raketen in dem Werferpaket liegen, wird durch Umkehrsteuerung
die Druckplatte in ihre Ausgangsposition zurückgeschoben. Die Greifeinrichtung setzt
dann nach Entriegelung die leere Nachladeeinheit auf dem Boden oder einem Fahrzeug
ab und eine neue Nachladeeinheit kann aufgenommen werden.
-
Der eigentliche Einschubvorgang braucht eine sehr kurze Zeit von beispielsweise
20 bis 40 s und kann gut visuell beobachtet werden.
-
Ein Mehrfach-RaketenwerSer mit zwei Werferpaketen kann so beispielsweise
in drei bis vier Minuten unabhängig von der Anzahl der Raketen ie Werferpaket geladen
werden.
-
Das Nachladesystem für Mehrfach-Raketenwerfer und seine Verwendung
wird in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und anhand dieser noch näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Nachladesystem und Fig. 2 die Nachladeeinheit
im Ausschnitt.
-
In dem in Fig. 1 gezeigten Nachladesystem ist die Einschubvorrichtung
mit der Greifeinrichtung 3 auf die gestrichelt angedeutete Nachladeeinheit 1 aufgesetzt,
wobei die beiden U-förmigen Rahmen 3a die Nachladeeinheit 1 von oben und seitlich
umfassen und Vorderseite wie auch Rückseite der Nachladeeinheit frei lassen, so
daß die in der Nachladeeinheit in Führungen liegenden Raketen aus der Nachladeeinheit
1 ausgeschoben und in das Werferpaket eingeschoben werden können. Ggf. vorzusehende
Deckel an der Vorderseite und Rückseite der Nachladeeinheit sind abgenommen und
ggf. vorzusehende Sicherungen gegen das Herausgleiten der Raketen aus der Nachladeeinheit
sind entfernt.
-
Die Nachladeeinheit 1 ist von unten mit an den Schenkeln der Rahmen
3a befindlichen Haltungen 8 gesichert, die nunmehr in die Horizontale umgeklappt
und in dieser Stellung gesichert sind.
-
Die Rahmen 3a der Greifeinrichtung 3 sind im Abstand zueinander durch
Bestandteile der Verschiebeeinrichtung 5, nämlich den Langhubzylinder 5a und zusätzlich
durch die Führungseinrichtungen 7 so verbunden, daß nunmehr die Raketen bzw. ihre
Führungen 2 in der Nachladeeinheit 1, der Langhubzylinder 5a und dessen Kolbenstange
5b, die Führungseinrichtungen 7 und die Schubstangen 6 zum Einschieben der Raketen
fluchtend dieselbe Richtung aufweisen Die senkrecht zur Richtung von Kolbenstange
5b und der Führungen 7 am freien Ende 5c der Kolbenstange 5b, dem freien Ende der
Schubstangen 6 und der Führungen 7 angebrachte Druckplatte 4 ist soweit in die gezeigte
Ausgangsposition mit Hilfe des Antriebs 9 des Langhubzylinders 5a zurückgefahren,
daß die Schubstangen 6 mit ihren Druckstücken 11 frei vor dem hinteren Ende der
Raketen bzw.
-
deren Führungen 2'liegen, Die Schubstangen 6, von denen in der Fig.
1 aus Gründen der tbersichtlichkeit nur eine sowie die zugehörige Führung 2 der
Nachladeeinheit 1 wiedergegeben ist, während Lage und Verteilung der weiteren Schubstangen
- entsprechen der Anordnung der Raketen in der Nachladeeinheit und im Werferpaket
- durch gestrichelte Kreise an der Druckplatte 4 angedeutet sind, sind auf der Druckplatte
4 senkrecht zu dieser befestigt und somit in derselben Richtung fluchtend wie der
Langhubzylinder 5 und die in der Nachladeeinrichtung 1 liegenden Raketen. Die Länge
der Schubstnngen 6 ist so bemessen, daß aus der in der Fig. 1 gezeigten zurtickge
fahrenen Stellung der Druckplatte 4 durch Einfahren der Kolbenstange 5b in den Langhubzylinder
5a der Verschiebeeinrichtung 5 mit Hilfe des Antriebs 9 die Raketen aus den Führungen
2 der machladeeinheit 1 in die Abschußposition der Raketen in den Werferrohren des
nicht gezeigten Mehrfach-RAketenwerfers eingeschoben werden können. Zu diesem Zeitpunkt
des Einschubvorgangs, d.h. des Nachladens mit Hilfe des erfindungsgemäßen Nachladesystems
ist die auf den Betrachter zuweisende Vorderseite der Nachladeeinheit 1 beispielsweise
mit einem durch Haken und Ketten 10 angedeuteten Gehänge eines Krans des Munitionsfahrzeuges
an die Rückseite des Werferpakets angesetzt und zweckmäßig so verriegelt, daß wahrend
des gesamten Nachladevorgangs die 3Uhrungen 2 der Wachladeeinheit 1 fluchtend zu
denen des Werferpaketes des Raketenwerfers angeordnet sind. Nach dem Ladevorgang
wird das Nachladesystem von dem Werferpaket gelöst, die Druckplatte 4 mit den Schubstangen
6 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung durch Umkehrsteuerung des Antriebs 9 zurückgefahren,
die jetzt leere Nachladeeinheit 1 auf das Transportfahrzeug abgesetzt und von der
Greifeinrichtung gelöst, worauf ein weiterer Mehrfach-Raketenwerfer - auch der eines
anderen Systems mit anderer Anordnung und Verteilung der Raketen - aus
einer
zugehörigen Nachladeeinheit geladen werden kann.
-
In der Fig. 2 ist ein von der Vorderseite gesehener Ausschnitt einer
Nachladeeinheit 1 mit angedeuteten Führungen 2 für die Raketen in schematischer
Darstellung gezeigt.