DE3240345C3 - Seiltrommelantrieb - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Seiltrommelantrieb gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Dem Prospekt Complanes UH und der Ersatzteilliste SHN 7-2012 der Firma F. Siebenhaar ist ein derartiger Seiltrommelantrieb zu entnehmen, wobei zwar die Lager innerhalb der Trommel angeordnet sind, aber die Lagerung der Trommel durch Stegbleche erfolgt, die axial im Abstand von diesen Lagern außerhalb der axialen Trommelerstreckung angeordnet sind. Dies führt insbesondere bei Elektroseilzügen, wie sie als fahrbare Einheiten bei Hubwerken eingesetzt werden, zu erheblichen Biegekräften, und zwar aufgrund der relativ großen axialen Länge der Trommel. Diese ist wiederum notwendig, weil derartige Einheiten nur einlagig das Hubseil aufnehmen. Auch ist dort keine Kupplung in der Seiltrommel unterbringbar, wodurch der Motor nicht raumsparend angebracht werden kann.

Bei einem Seiltrommelantrieb nach der DE-OS 23 04 370 ist die stets erforderliche Kupplung nicht in raumsparender Weise in der Seiltrommel unterbringbar. Auch kann der Motor wegen der Bremsenanordnung nicht direkt an dem Tragrahmen der Seiltrommel angebracht werden. Wenn diese Seittrommel nicht freitragend ausgebildet sein soll, ist an dem dem Tragrahmen gegenüberliegenden Ende ein weiteres Lager für die Abstützung des Getriebes oder der Seiltrommel erforderlich. Dadurch entsteht eine statisch unbestimmte Abstützung. Die DE-OS 23 04 370 offenbart keinen einfachen, leicht herstellbaren kompakten Seiltrommelantrieb.

Eine bezüglich der Kupplung kompakte Bauweise zeigt zwar die DE-OS 22 59 338. Die Kupplung ist zwischen in die Seiltrommel eingeschweißten Stegplatten angeordnet und nur nach dem Entfernen des Lagers zur Überwachung ausbaubar. Insgesamt handelt es sich bei dieser Bauweise nicht um eine Kompaktbauweise, denn die Endstufe des Getriebes ist ausdrücklich außen vor der Seiltrommel angeordnet.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Seiltrommel mit Antrieb in kompakter Bauweise zu schaffen, der mit geringem Aufwand leicht herstellbar ist, wobei die Abstützung der Seiltrommel im Tragrahmen so erfolgt, daß der Tragrahmen keine großen Biegemomente aufnehmen muß.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Abstützung der Seiltrommel erfolgt auf einer Seite zusammen mit dem Motor unter Zwischenschaltung des Gehäusehalses des Getriebes auf eine Tragrahmenseite, wobei die im Gehäusehals angeordnete Kupp­ lung etwaige Fluchtungsfehler problemlos ausgleicht. Auf der anderen Seite ist die Seiltrommel über ein Stegblech auf der Nabe des An­ triebes abgestützt, die über das Lager in der anderen Tragrahmensei­ te gehalten ist. Diese Bauweise gewährleistet eine statisch bestimm­ te Lagerung der Seiltrommel und des Getriebes, wobei unvermeidbare Lagerkräfte der Seiltrommel keine nachteiligen Auswirkungen haben. Auch ist die Bauweise der Seiltrommel mit Antrieb äußerst kompakt und ermöglicht die Übertragung hoher Drehmomente.

Die Abtriebswelle der letzten Getriebestufe ist über eine Anschlagscheibe in einer Ring­ fläche gegen Axialverschiebung im Deckel des Getriebegehäuses gesi­ chert. Der Deckel ist vom zylindrischen Teil des Gehäuses abschraub­ bar und ermöglicht damit ein leichtes Zusammensetzen und Demontieren des Getriebes, dessen Abtriebswelle eine als Kupplung ausgebildete Verzahnung für eine Übertragungswelle hat, die das Drehmoment auf einen Verzahnungsring im Stegblech der Seiltrommel überträgt. Die Übertragungswelle gleicht Unterschiede in der Baulänge zwischen Ge­ triebe und Seiltrommel aus und ist mittels in ihr eingelassener Sprengringe gegen übermäßige Axialverschiebung gesichert.

Das Lager liegt mit seinem dem Planetengetriebe zugewandten Ende an Anschlagringflächen des Stegbleches und des Tragrahmens an und ist mittels Ringnuten eingesetzter Sprengringe darin gesichert. Die Walzen des Traglagers liegen direkt an einer In­ nenringfläche der Seiltrommel und einer Außenringfläche des Getrie­ begehäuses an. Dadurch entsteht ein Lager sehr geringer Höhe, das den Einbau des Getriebegehäuses in die Seiltrommel ohne Raumver­ schwendung ermöglicht.

In dem Gehäuseflansch des Planetengetriebes kann eine Ringnut für eine an der Stirnseite der Seiltrommel anliegende Dicht­ lippe vorhanden sein, die eine Verschmutzung des Innenraumes der Seiltrommel und vor allem des Traglagers und ein Austreten des La­ gerfettes verhindert.

Die erfindungsgemäße Anordnung im Innenraum der Seiltrommel ermög­ licht, mit ein- bis fünfstufigen Planetengetrieben die Drehzahl je­ dem speziellen Einsatzfall anzupassen und die Verbindung von Getrie­ be und Motor so variabel auszubilden, daß bis zu sechs Motorbau­ größen sowie verschiedene Motorarten, wie Kurzschlußläufermotoren, Schleifringläufermotoren, Gleichstrommotoren sowie explosionsge­ schützte Motoren problemlos angebaut werden können. Die Anordnung der Trommellager wurde so gewählt, daß in den Seitenflanschen und damit auch in den Tragrahmen möglichst wenig Biegemomente auftreten. Das Getriebe ist so ausgelegt, daß die Planetenstufen entsprechend den Baugrößen der Seiltrommeln nach Stufensprüngen entsprechend den Belastungen ausgelegt sind und dadurch eine Wiederverwendung der Planetenstufen in anderen Baugrößen ermöglicht wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen darge­ stellt und im folgenden erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Seiltrommel mit dem Ge­ triebe sowie Motor und Kupplung in der Ansicht,

Fig. 2 die Einzelheit A im größeren Maßstab,

Fig. 3 die Einzelheit B im größeren Maßstab,

Fig. 4 die Einzelheit C im größeren Maßstab.

Fig. 1 zeigt einen Motor 1 mit einer Motorwelle 3 und einer Kupp­ lung 4 zur Verbindung zum Planetengetriebe 5. Dieses ist in einem Gehäuse 6 innerhalb der Seiltrommel 20 angeordnet und hat einen Gehäuseflansch 7, an dem auch das Lagerschild 2 anliegt. Das Schild 2 und der Flansch 7 sind mittels Schrauben 30 an einer Stirnplatte 25a eines Tragrahmens 26 befestigt, der auf dem, dem Motor gegen­ überliegenden Ende eine eingezogene Stirnplatte 25 mit einem Trag­ ring 24 für eine Lager 22 hat, in dem ein Stegblech 19 der Seiltrom­ mel 20 über einen Lagerring 21 abgestützt ist. Tragring 24 und La­ gerring 21 haben Anschlagringflächen 21a und 24a als Anschläge für das Lager 22 und außerdem Ringnuten 29 für darin eingesetzte Spreng­ ringe 23 zur axialen Sicherung des Lagers 22, wie auch Fig. 2 zeigt.

Die Seiltrommel 20 ist auf der Motorenseite über ein auch in Fig. 4 gezeichnetes Traglager auf das Gehäuse 6 des Planetengetriebes 5 und über dessen Gehäuseflansch 7 auf dem Tragrahmen 26 abgestützt und mittels einer in eine Ringnut 31 eingesetzten Dichtlippe 28 abge­ dichtet. Sie liegt gleitend an der Stirnfläche 17 der Seiltrommel 20 an. Gehäuse 6 und Seiltrommel 20 haben eine bearbeitete Außenring­ fläche 6a und Innenringfläche 20a für die Walzen 27 des Traglagers. Eine weitere Dichtlippe 28 schützt die Walzen 27 auf der der erstge­ nannten Dichtlippe gegenüberliegenden Seite.

Eine an ihren Enden mit Verzahnungen 11 versehene Übertragungswelle 12 überträgt das Drehmoment von der Abtriebswelle 10 der letzten Stufe des Planetengetriebes zum Lagerring 21 und über das eingezo­ gene Stegblech 19 zur Seiltrommel 20. Der Deckel 14 des Gehäuses 6 hat eine Ringfläche 15 für eine Anschlagscheibe 13, an der die Ab­ triebswelle 10 des Planetenträgers 9 in einem Scheibenanschlag 16 anliegt, wie auch Fig. 3 zeigt. In die Übertragungswelle 12 einge­ lassene Sprengringe 18 begrenzen eine etwaige Axialverschiebung der Übertragungswelle 12 zwischen der hülsenförmigen Abtriebswelle 10 und dem Lagerring 21.

Claims (4)

1. Seiltrommelantrieb mit einem in einer Seiltrommel angeordnetem Planetengetriebe und einem vor einer Stirnseite der Seiltrommel angeordneten Motor, von dem eine Abtriebswelle zu der Antriebsseite des Planetengetriebes führt, dessen Abtriebswelle zu der dem Motor gegenüberliegenden Seite der Seiltrommel geführt und damit drehfest verbunden ist, wobei die Seiltrommel auf der dem Motor zugewandten Seite über ein Traglager bildende Walzen auf dem Planetengetriebe und auf der dem Motor abgekehrten Seite über ein Wälzlager auf einem an einer Tragkonstruktion befestigten Tragring abgestützt ist, wobei die Walzen bzw. Wälzlager innerhalb der Trommel liegen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kupplung (3, 4) in einem Gehäusehals (6) angeordnet ist, der die Walzen (27) direkt neben einem Gehäuseflansch (7) trägt und mit dem Gehäuseflansch (7) an einer motorseitigen Stirnplatte (25a) eines Tragrahmens (26), an dem auch der Motor-Gehäuseflansch (2) befestigt ist, drehfest gehalten ist, und die Abtriebswelle (10) des Planetengetriebes (5) eine als Kupplung ausgebildete Innenverzahnung (11) für eine Übertragungswelle (12) hat, die durch einen Lagerring (21) im Stegblech (19) der Seiltrommel (20) geführt und über ein gegen Axialverschiebung gesichertes Lager (22) in einer der Motorseite gegenüberliegenden eingezogenen nahe zur Trommel (20) liegenden Stirnplatte (25) mit Tragring (24) des Tragrahmens (26) abgestützt ist.

2. Seiltrommelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle (10) der letzten Stufe des Planetengetriebes (5) über eine Anschlagscheibe (13) in einer Ringfläche (15) im Deckel (14) des Getriebegehäuses gehalten ist.

3. Seiltrommelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (22) an dem Planetengetriebe zugewandten Anschlag-Ringflächen (21a, 24a) des in das Stegblech (19) eingesetzten Lagerringes (21) und in der Stirnplatte (25) des Tragringes (24) des Tragrahmens (26) anliegt und mittels in Ringnuten (29) eingesetzter Sprengringe (23) darin gesichert ist.

4. Seiltrommelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuseflansch (7) eine Ringnut (31) für eine an der Stirnseite der Seiltrommel (20) anliegende Dichtlippe (28) vorhanden ist.