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Vorrichtung zum Eindicken von Leimwasser. Gegenstand der Erfindung
ist eine Vorrichtung zum Eindicken von bei der Tierkörperv erwertung durch Eindämpfen
usw. entstehendem Leimwasser durch sprühregenartige Verteilung und Hindurchführung
eines warmen Luftstromes.
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Die Erfindung verfolgt vor allem den Zweck, das Leimwasser möglichst
schnell einzudicken, um eine Zersetzung der als Nahrungs- oder Futtermittel zu verwendenden,
in dem Leimwasser enthaltenen Eiweißstoffe zu verhüten. Zu diesem Zweck ist die
Vorrichtung gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß die Flüssigkeit äußerst fein
zerstäubt und dem Warmluftstrom gleichzeitig Gelegenheit geboten wird, sich vollständig
mit dem für die Haltbarkeit der Leimsubstanzen schädlichen Wassergehalt und den
Riechstoffen zu sättigen.
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Hiernach besteht die Erfindung darin, daß der die sprühregenartigeVerteilung
desLeimwassers bewirkende Schleuderteller nebst dein die Luft ansaugenden Ventilator
unterhalb eines am oberen Ende des Eindickbehälters vorgesehenen Trichters angeordnet
sind, durch selchen die Leimflüssigkeit auf den Schleuderteller fällt und der mit
der Wand des Behälters einen im Querschnitt winkelförmigen Ringraum bildet, gegen
dessen Wände der entsprechend geformte Teller die Flüssigkeit zwecks feiner Zerstäubung
in Form eines Kegels schleudert und in dem der von dem Ventilator aus an der Behälterwand
sich aufwäres bewegende Luftstrom sich fängt, so daß in genanntem Raum eine vollständige
Sättigung des Luftstromes stattfindet. Außerdem i-,t die Wand des Eindickbehälters
als gewellte Fläche ausgebildet, an welcher die nach oben geschleuderte Leimflüssigkeit
entgegen dem Warmluftstrom nach unten rieselt und ihren schädlichen Wassergehalt
und Riechstoffe an den letzteren abgibt.
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Bei ähnlichen bekannten Verfahren oder Vorrichtungen, z. B. zum Pulverisieren
von Flüssigkeiten, werden diese mit besonderen Druckvorrichtungen durch Düsen in
einen Trockenraum gespritzt. Es müssen besondere Siebe vorgesehen sein, um zu verhüten,
daß der durch die Trockenkammer geschickte Luftstrom feste Teilchen mitnimmt. Demgegenüber
wird beim Erfindungsgegenstand die Flüssigkeit nicht unter Druck eingeführt, so
daß Druckvorrichtungen und Düsen nicht erforderlich sind, und außerdem ist der Bau
und die Wirkung der vorliegenden Vorrichtung derart, daß der Warmluftstrom keine
festen Teilchen mit nach außen nehmen kann, trotzdem kehle Siebe vorgesehen sind.
Diese werden hier durch den vom Schleuderteller nach oben. gerichteten Flüssigkeitskegel
ersetzt, der ein Durchdringen der Luft an dieser Stelle und eine Mitnahme von festen
Teilen durch den Luftstrom verhütet.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen der Vorrichtung
im Schnitt: Diese besteht aus zwei ineinander gebauten Blechzylindern a und b mit
dem Ventilator c und der Heizvorrichtung. Der innere Zylinder b besitzt zur Vermehrung
der Oberfläche eine ge-,vellte Wandung. Der Abschlußdeckel e ist innen mit einem
Trichter f versehen, um die bei r in die Vorrichtung
eintretende
Leimflüssigkeit auf die Mitte des Ventilators c zu leiten.
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DerBodenh des innerenZylindersb istnach oben gewölbt und besitzt in
der Mitte eine Öffnung i, welche von einem aufrechtstehenden Rand k umgeben ist,
der die untere Abschlußwand l des Ventilators c trägt. In dem von dem Rand k gebildeten
Stutzen ist das Stützlager in der Ventilatorwelle n angeordnet, welche bis über
den Deckel e reicht und hier mit einem Antrieb versehen ist. Am unteren Ende der
Welle n ist ein Schleuderteller o befestigt, der an seiner unteren Fläche die Schraubenflügel
p des Ventilators c trägt. Dieser Teller o ist wie auch die auf dem Stutzen
7, sitzende feste Scheibe i an seinem äußeren Umfange nach oben aufgebogen.
Die Schräge dieser Aufbiegung ist so gewählt, daß die aus dem Trichter f auf die
obere Fläche des Tellers o fallende Flüssigkeit bei voller Umdrehungszahl des Ventilators
bzw. des Tellers in möglichst feiner Verteilung in der Richtung auf die innere Kante
zwischen dem Zylinder b und dem Trichter f geschleudert wird. Je weiter
der Schleuderteller o von dem oberen Rand des inneren Zylinders b entfernt ist,
desto feiner wird die Flüssigkeit verteilt.
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. Der gewölbte Deckel e hat seitlich eine Üffnung q für den Luftaustritt
und noch einen Rohranschluß r für die Zuleitung der Leimflüssigkeit. In dem Raum
zwischen dem inneren und äußeren Zylinder ist, wenn es sich um Dampfheizung handelt,
wie bei der Ausführungsform (Fig. i) dargestellt, eine Rohrschlange s eingebaut,
an welche ein Kondenswasserableiter z angeschlossen ist. Der äußere Zylinder a hat
unmittelbar unter seinem oberen Rande rund um seinen ganzen Umfang schlitzförmige
Öffnungen t für den Eintritt der 'Außenluft.
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Soll die zu dem Eindickungsprozeß nötige Wärme durch Heizgase beschafft
werden, so wird nach der in Fig. a dargestellten Ausführungsform unter dem unteren
Boden des inneren Zylinders durch Verdoppelung des Bodens eine allseitig geschlossene
Kammer zc gebildet, welche an ihrem Umfange durch möglichst viele dünnwandige Blechrohre
z, mit dem äußeren Rand des Deckels e verbunden ist für dezi Eintritt der äußeren
Luft. Die Heizgase treten dann etwa bei w in die Vorrichtung und verlassen diese
oben etwa bei x.
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Für den Abfluß der eingedickten Flüssigkeit ist am unteren Rand des
inneren Zylinders b ein Rohr y angebracht, welches nach außen durch den äußeren
Zylinder a geht.
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Der Vorgang des Eindickungsprozesses ist folgender: Nachdem der Ventilator
mit dem Schleuderteller auf die zum Ansaugen der erwärmten Luft erforderliche Umdrehungszahl
gebracht ist, läßt man unter entsprechendem Druck die. einzudickende Flüssigkeit
durch das Zuflußrohr r in den Apparat eintreten. Die Flüssigkeit fällt durch den
Trichter f auf den sich drehenden Teller o, welcher die Flüssigkeit in feiner sprühregenartiger
Verteilung in Form eines Kegels nach oben bis unter den äußeren Trichterränd schleudert.
Hier wird sie durch den Aufprall weiter zerstäubt und rieselt zum Teil an der inneren
Wand des Zylinders b abwärts, teils fällt sie von der unteren Trichterseite wieder
auf den rotierenden Teller o. Der gleichzeitig durch den Ventilator c bei dem Emporschleudern
und Zerstäuben der Flüssigkeit angesaugte Luftstrom wird zunächst -gegen die gewellte
Wand des Zylinders getrieben und bewirkt unter gleichzeitiger Wasseraufnahme, daß
die Flüssigkeit in den Rillen aufgehalten wird, also langsamer nach unten abläuft,
wodurch sie längere Zeit dem Luftstrom an der gewellten erwärmten Zylinderwand ausgesetzt
wird.
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Der von dem Ventilator c nach oben getriebene Luftstrom fängt sich
unter dem Trichter f und hat Gelegenheit, sich vollständig mit Wasser zu sättigen,
bevor er weiter durch die Trichteröffnung nach oben aus dem Apparat gedrückt wird.
Die auf den Boden des inneren Zylinders fließende- eingedickte Flüssigkeit kann
bis zu einer gewissen Menge im Apparat gesammelt werden oder sie läuft beständig
der Zuführung der einzudickenden Flüssigkeit entsprechend aus dem Abflußrohr y unter
einem bestimmten Druck ab.
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Durch Regelung des Zuflusses der einzudickenden Flüssigkeit und der
Heizvorrichtung kann ermöglicht werden, daß aus dem Abflußrohry die einzudickende
Flüssigkeit beständig in einer bestimmten Dichte abläuft und daß die Wasserentziehung
unter möglichster Erhaltung der bei diesem Vorgange leicht veränderlichen Stoffe
(z. B. Eiweißkörper) vor sich geht, da besonders dem wasserentziehenden Luftstrom
eine ganz bestimmte Temperatur gegeben werden kann. Zu gleicher Zeit wird die sprühregenartig
verteilte Flüssigkeit durch den Luftstrom von den ihr unter Umständen anhaftenden
Riechstoffen ebenfalls befreit, da bei der Verteilung der Flüssigkeit möglichst
kleine Wasserbläschen entstehen, denen die Riechstoffe durch den Luftstrom leicht
und vollständig entzogen werden können.
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Außer bei der sprühregenartigen Verteilung der Leimflüssigkeit wird
dem Luftstrom auch bei dem Herablaufen der Flüssigkeit an der inneren Zylinderwand
durch ihre gewellte Gestalt eine weitere günstige Gelegenheit geboten,, der Flüssigkeit
Wasser zu entziehen, zunächst- durch die . Erwärmung
und Vermehrung
der Oberfläche der Wand, dann aber auch dadurch, daß durch den nach oben wirbelnden
Luftstrom die Flüssigkeit in den Rillen der Wand zurückgehalten wird und daher längere
Zeit der wasserentziehenden Wirkung des Luftstromes ausgesetzt ist. Der durch den
Ventilator in dem Apparat erzeugte Druck kann dazu benutzt werden, die eingedickte
Flüssigkeit gegebenenfalls in ein höher gelegenes Gefäß zu befördern.