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Behälter für den Transport gefährlicher Flüssigkeiten.
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Die Erfindung betrifft einen Behälter für den Transport gefährlicher
Flüssigkeiten mit einem als Quader mit stark abgerundeten Kanten und Ecken geformten
Kunststoffbehälter und einer Ummantelung aus Pappe, welche auf dem Kunststoffbehälter
formstabil gehalten ist, wobei auf der Quaderoberseite ein zu zwei einander gegenüberliegenden
Seitenflächen parallel verlaufender Griff und in der Verlängerung des Griffs ein
Ausgießstutzen und gegebenenfalls ein Belüftungsstutzen angeformt ist, die zur Längsrichtung
des Griffs parallelen
Seitenflächen der Ummantelung über die Oberfläche
des Kunststoffbehälters nach oben über stehende Laschen aufweisen, welche unter
Bildung jeweils einer zum Griff parallelen, auf der Oberseite des Kunststoffbe'hälters
angeordneten Kammer abgewinkelt sind, deren Höhe derart bemessen ist, daß ihre Oberseite
in oder über einer den höchstgelegenen Punkt des verschlossenen Ausgießstutzens
bzw. des verschlossenen Belüftungsstutzens tangierenden horizontalen Ebene liegt,
und in jede der Kammern ein formstabiles Hohlprofil eingefügt ist0 Ein Behälter
dieser Art ist aus dem DE-Gbm 80 17 829 bekannt.
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Kunststoffbehälter oder -kanister für den Transport gefährlicher Flüssigkeiten
müssen bestimmten Mindestanforderungen entsprechen, insbesondere müssen die Behälter
eine ausreichende Festigkeit aufweisen und es muß eine unzulässig hohe elektrostatische
Aufladung verhindert werden, welche insbesondere bei explosionsgefährdeten Füllgütern
eine hohe Gefahrenquelle darstellt.
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Bekannte, serienmäßig hergestellte sogenannte Kombi-Kanister, welche
diesen Anforderungen gerecht werden sollen, bestehen aus freitragenden Kanistern
aus Polyäthylen hoher Steifigkeit mit einer Ummantelung aus Voll- oder Wellpappe.
Die Kartonummantelung schützt dabei einerseits vor mechanischen Beschädigungen des
Kunststoffbehälters und mindert andererseits wegen des Feuchtigkeitsgehalts der
Pappe die Gefahr der Aufladung.
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Die Konstruktion nach dem DE-Gbm 80 17 829 bringt gegenüber den bisher
serienmäßig hergestellten Kombi-Kanistern wesentliche Verbesserungen. Durch die
quaderförmige Ausbildung des Kunststoffbehä.lters und die Abrundung der Ecken und
Kanten wird ein spezifisch niedriger Materialbedarf bei guter Raumausnützung ermöglicht,
wobei der Kunststoffbehälter im Blasverfahren herstellbar ist. Die durch die Ummantelung
gebildeten Kammern dienen einerseits dem Schutz des Ausgießstutzens und des gegebenenfalls
für ein gluckerfreies Ausgießen ohne Hilfseinrichtung vorgesehenen Belüftungsstutzens,
andererseits ermöglichen sie die Stapelbarkeit der Behälter und schließlich können
sie Behälterzubehör, wie z.B. einen Ausgießer, aufnehmen, wobei dieses Zubehör sowohl
gegen Verlust gesichert, als auch vor Verschmutzung geschützt ist. Die Anordnung
des Griffs und der Stutzen in einer Flucht ermöglicht eine besonders einfache Gestaltung
der Blasform. In beiden Kammern können Grifföffnungen vorgesehen werden, um das
Tragen durch zwei Personen zu ermöglichen. Die für die Stapelbarkeit wichtige Formstabilität
der Kammern wird durch eingesetzte Hohlprofile gewährleistet, welche außerdem die
Abwinkelung der Laschen an den vorgesehenen Falzkanten erleichtern.
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Trotz dieser beachtlichen Vorteile ist auch der Behälter nach dem
DE-Gbm 80 17 829 noch mit gewissen Mängeln behaftet, deren Beseitigung die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist.
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Zur Bildung der Ummantelung und der beiden Kammern werden entsprechende
Abschnitte des Kartonzuschnitts miteinander verklebt. Dies stellt einen zeitraubenden
Arbeitsgang dar, wobei außerdem von Bedeutung ist, daß die Sicherheit der Klebeverbindung
am Kartonboden und im Bereich der Kammern nicht kontrolliert werden kann.
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Durch die Belastung im Stapel können die in die Kammern eingesetzten
Hohlprofile - insbesondere auch wegen der durch die Blastechnik bedingten Neigung
im Kantenbereich des Kunststoffbehälters - nach außen gedruckt werden und können
dabei die Kartonummantelung zerstören.
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Bei einem Fall der gefüllten Behälter auf die obere Schmalseite der
Kammern könnten die Hohlprofile in Längsrichtung durch die Kartonummantelung gestoßen
werden.
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Es stellt sich somit die Aufgabe, den eingangs beschriebenen Behälter
so auszugestalten, daß unkontrollierbare Klebeverbindungen entfallen und die Konfektionierungsarbeit,
d,h, das Einstellen des Behälters in die aufgerichtete Kartonummantelung, das Einsetzen
der Hohlprofile und die Bildung der Kammern und die Festlegung der Ummantelung in
ihrer endgültigen Form so zeitsparend durchführbar ist, daß diese Arbeit während
der Nebenzeit beim Blasen der Kunststoffbehälter durch die Bedienungskraft der Blasmaschine
durchführbar ist.
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Dabei soll der Behälter so gestaltet sein, daß die Hohlprofile in
den Kammern sicher in ihrer Position gehalten werden und auch unter Stapelbelastung
oder bei einem Sturz ihre Lage nicht verändern und somit die Kartonummantelung nicht
beschädigen können.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß jedes Hohlprofil einen Klemmflansch
besitzt, der sich von der dem Kunststoffbehälter zugewandten Unterseite des Hohlprofils
über dessen dem Griff zugewandte Begrenzung hinaus in Richtung auf eine durch den
Griff, sowie den Ausgieß- und gegebenenfalls den Belüftungsstutzen bestimmte Linie
erstreckt, daß die die Kammern bildenden Laschen mit einem Endabschnitt auf dem
Klemmflansch aufliegen und daß jeder Endabschnitt gegen den unter ihm befindlichen
Klemmflansch und die Oberseite des Kunststoffbehälters jeweils durch ein den Behälter
umschließendes Spannband gespannt ist.
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Durch die rasch und mühelos anzubringenden, leicht kontrollierbaren
Spannbänder wird die Ummantelung in ihrer endgültigen Gestalt festgelegt, der durch
sie ausgeübte Klemmdruck verhindert ein Auswandern der Hohlprofile quer zu ihrer
Längsrichtung und -wenn die Spannbänder auf der Behälteroberseite parallel zu der
genannten Linie geführt sind - werden die Hohlprofile in ihrer Längsrichtung formschlüssig
festgelegt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die Hohlprofile
formschlüssig am Kunststoffbehälter festgelegt sind, wobei zweckmäßigerweise beide
Hohlprofile über ihre Klemmflansche zu einer Einheit verbunden sind und die miteinander
verbundenen Klemmflansche Durchtrittsöffnungen für den Griff, sowie den Ausgieß-
und gegebenenfalls den Belüftungsstutzen aufweisen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Anhand der nun folgenden Beschreibung eines in der Zeitung dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung wird diese näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des zu ummantelnden
Kunststoffbehälters, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Behälters mit noch
nicht vollständig geschlossener Ummantelung, Fig. 3 einen gegenüber Fig. 2 stark
vergrößerten Schnitt durch den Bereich einer Kammer und Fig. 4 eine perspektivische
Ansicht im Maßstab der Fig. 2 zweier zu einem einstückigen Element verbundener Hohlkörper.
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Der erfindungsgemäße Behälter setzt sich im wesentlichen aus einem
etwa quaderförmigen Kunststoffbehälter
10 und einer diesen Kunststoffbehälter
10 einhüllenden Ummantelung 12 aus Pappe zusammen. Die Ecken und Kanten des Kunststoffbehälters
10 sind gut abgerundet, wodurch sich ein spezifisch niedriger Materialbedarf ergibt.
Der Kunststoffbehälter 10 ist vorzugsweise aus steifem Niederdruck-Polyäthylen im
Blasverfahren hergestellt. Auf der Oberseite 14 des Kunststoffbehälters 10 ist in
der Formteilebene ein bügelförmiger Handgriff 16 angeformt, wobei in dieser zu zwei
gegenüberliegenden Seitenflächen 18 und 20 des Kunststoffbehälters 10 parallelen
Formteilebene zu beiden Seiten des Handgriffs 16 auf der Oberseite 14 noch ein Ausgießstutzen
22 und ein Belüftungsstutzen 24 angeordnet sind. Der Ausgießstutzen 22 und der Betüftungsstutzen
24 sind jeweils durch einen Schraubverschluß verschließbar.
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Die Ummantelung 12, welche als flacher, gestanzter Zuschnitt aus einer
geeigneten Pappe vorbereitet wird, besitzt eine Bodenkonstruktion beliebiger Art,
beispielsweise einen Steckboden, weshalb der Bodenbereich der Ummantelung 12 nicht
näher dargestellt ist.
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Die Ummantelung 12 besitzt ein Paar zum Handgriff 16 paralleler, langer
Seitenflächen 30 und ein Paar rechtwinklig dazu angeordneter schmaler Seitenflächen
32.
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An die Oberkanten dieser schmalen Seitenflächen 32 schließen sich
zur Abdeckung der Oberseite 14 des Kunststoffbehälters 10 jeweils Decklaschen 34
an, deren Länge so bemessen ist, daß sie gemeinsam die Oberseite 14 des Kunststoffbehälters
10 abdecken.
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Die beiden Decklaschen 34 sind mit geeigneten Ausschnitten für den
Durchtritt des Handgriffs 16 und der beiden Stutzen 22 und 24 versehen..
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Anschließend an die Oberkante der Seitenflächen 32 sind an den seitlichen
Enden der Decklaschen 34 durch entsprechende Stanzschnitte Zungen 36 und 38 abgetrennt,
durch welche die Decklaschen 34 einen etwa T-förmigen Grundriß erhalten und deren
Bedeutung nachfolgend noch erläutert wird.
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An die langen Seitenflächen 30 schließen sich nach oben Laschen 40
an, die mit; einem ersten Abschnitt 42 zunächst in Fortsetzung der Seitenflächen
30 vertikal nach oben geführt und dann unter Bildung eines zweiten, horizontalen
Abschnitts 44 in Richtung auf den Handgriff 16 abgewinkelt sind. Durch Abwinkelung
nach unten wird ein dritter Abschnitt 46 gebildet, der vertikal nach unten bis kurz
vor die Decklaschen 34 geführt ist und an welchen sich ein parallel zu den Decklaschen
34 verlaufender vierter Abschnitt 48 anschließt, der bis zu der durch den Handgriff
16 und die beiden Stutzen 22 und 24 bestimmten Linie geführt ist. Die Lasche 40
bildet somit eine parallel zum Handgriff 16 verlaufende, vom Handgriff 16, vom Ausgießstutzen
22 und vom Belüftungsstutzen 24 einen Abstand einhaltende Kammer 50, deren Höhe
bis zu einer horizontalen Ebene geführt ist, die zumindest die beiden Stutzen 22
und 24 abdeckt.
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Zur Aussteifung der Kammern 50 befinden sich in den Kammern 50 Kunststoffhohlprofile
54. Diese Kunststoffhohlprofile besitzen einen etwa einem Rechteck einbeschriebenen,
die Kammern 50 ausfüllenden Abschnitt 56 und eine die dem Kunststoffbehälter 10
zugewandte Unterseite des Abschnitts 56 in Richtung auf den Handgriff 16 verlängernde,
als Klemmflansch dienende Leiste 58.
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Dieser Klemmflansch 58 befindet sich zwischen der Decklasche 34 und
dem vierten Abschnitt 48 der Lasche 40.
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Bei der Bildung der Ummantelung 12 wird zweckmäßiger Weise das Hohlprofil
54 auf die Decklaschen 34 aufgelegt und dann die Lasche 40 um das Hohlprofil 54
gefaltet.
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Der Klemmflansch 58 kann an seiner Unterseite und/oder an seiner Oberseite
mit scharfkantigen Rippen 60 versehen sein, die sich in die Pape eindrücken und
die Gefahr verringern, daß sich das Hohlprofil 54 gegenüber der Ummantelung 12 verschiebt.
Der horizontale, von der Oberseite 14 des Kunststoffbehälters 10 abgewandte obere
Abschnitt des Hohlprofils 54 weist vorzugsweise zwei nach oben vorspringende, in
Längsrichtung des Hohlprofils 54 mit Abstand voneinander verlaufende Rippen 62 auf,
durch welche unterhalb des zweiten Abschnitts 44 der Lasche 40 eine flache Kammer
64 gebildet wird, in welche die Endabschnitte 36a bzw. 38a der Zungen 36 und 38
eingesteckt werden können, welche auf diese Weise die Kammern 50 nach außen abschließen.
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Die Kammern 50 können somit gegen Verlieren und Verschmutzen gesicherte
Zubehörteile, z.B. einen Ausgießer, aufnehmen.
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Die dem Handgriff 16 zugewandte Seitenfläche 70 des Hohlprofils 54
verläuft von unten nach oben mit zunehmendem Abstand vom Handgriff 16 schräg, wobei
zur Anpassung an den rechteckigen Querschnitt der Kammern 50 der obere Abschnitt
72 des Hohlprofils mit einer am freien Ende nach unten gekrümmten Verlängerung 72a
über die Seitenfläche 70 hinaus verlängert ist, wodurch eine Griff schale entsteht.
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Der dritte Abschnitt 46 der Lasche 40 ist - wie in Fig. 2 zu sehen
ist - mit angestanzten Falz- und Trennlinien 74 für eine Grifföffnung versehen,
die durch Eindrücken zweier Laschen 76 und 78 geschaffen werden kann (Fig. 3).
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Wenn die Decklaschen 34 auf den Kunststoffbehälter 10 aufgelegt, die
Hohlprofile 54 angeordnet und die Lasche 40 über das zugeordnete Hohlprofil 54 gefaltet
ist, wird über jeden der beiden vierten Abschnitte 48 der Laschen 40 in einer zum
Handgriff 16 parallelen Richtung ein Spannband 80 gelegt, das um die gesamte Ummantelung
12 herumgeführt und straff gespannt wird.
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Dadurch werden die Klemmflansche 58 zwischen diesen vierten Abschnitten
48 und den Decklaschen 34 festgeklemmt und sichern damit die Hohlprofile 54 gegen
eine
Verlagerung quer zu ihrer Längsrichtung. In Längsrichtung
sind die Hohlprofile 54 formschlüssig durch die Spannbänder 80 festgelegt.
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Man kann die Hohlprofile 54 durch Verbindung der beiden Klemmflansche
58 zu einer Einheit verbinden, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, wobei dann in
dem gemeinsamen Klemmflansch 58' dieser Einheit 54' eine Ausnehmung 82 vorgesehen
sein muß, die den Durchtritt des Handgriffs 16 und der Stutzen 22 und 24 gestattet.
Damit ergibt sich eine formschlüssige Verbindung der Einheit 54' mit dem Kunststoffbehälter
10, die für eine unverrückbare Positionierung der Einheit 54' gegenüber dem Kunststoffbehälter
10 und damit auch gegenüber der Ummantelung 12 sorgt.
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