DE3231748C2 - Sammelröhrensystem für Luftführung in Gelenkbauweise - Google Patents

Sammelröhrensystem für Luftführung in Gelenkbauweise

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Abstract

Keramische Rohre mit Muffen werden für die Einzelfortluftführung von korrosiven Gasen aus dem Laboratorium verwendet. Dabei werden in einem Block zusammengeführte Einzelrohre innerhalb des Schachtes im Gebäude schraubenförmig von Stockwerk zu Stockwerk versetzt, wobei das jeweilige Raumanschlußrohr in einer besonders günstigen Montagesituation angeordnet werden kann. Die notwendige Brandsicherheit wird durch eine einheitlich ausgeführte Brandsicherheitsabsperrung erreicht, die durch ein Wassersyfon gekennzeichnet ist und von außen sichtbar kontrolliert werden kann.

Description

Die Erfindung bezieht sich vornehmlich auf ein in einem Sammelblock vereinigtes Einzelluftrohrsystem für Raumluft gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein solches Sammelröhrensystem ist in raumlufttechnischen Anlagen für die Fortführung chemisch&ggressiver Schadstoffluft bekannt Es werden aus chemischen Laboratorien und ähnlichen Arbeitsräumen Schadstoffe aus einzelnen Absaugestellen abgeleitet Dabei wird beispielsweise aus dem Werkstoff technische Keramik der Viereck-Einzelkanalzug oder Sammelkanalzug gemäß F i g. 1 als vertikale Luftführung im Gebäude angewendet. Hohe Schadstoffbeanspruchung und thermische Widerstandsfähigkeit schränken die Werkstoffwahl auf chemikalienresistente Keramik ein, weil bei diesem anorganischen Stoffgefüge, mit Ausnah-ne von heißer Natronlauge und Flußsäure, auch bei hohen Temperaturen die Materialbeständigkeit erhalten bleibt Die unterschiedlichen Eigenschaften chemikalischer Verbindungen zwingen dazu, daß die Abführung der jeweiligen Schadstoffkonzentration aus einem Gasrbzug im Laborraum beispielsweise voneinander getrennt, in einer Gebäuderaumgruppe und in Gebäudeetagen durchgeführt werden muß. Trotz dieser Sicherheitsaufteilungen entstehen in einzelnen Abli'ftleitungen Brände, die durch kondensiertes Lösungsmittel oder durch explosiv wirkende Schadstoffstäube verursacht werden. Hieraus läßt sich erkennen, daß unter sämtlichen Werkstoffen die säureresistente technische Keramik besonders geeignet ist
Bekannt sind auch Luftführungen in rundem Keramikrohr, die als Esnzelzüge Abluft führen. Solche Ausführungen sind beispielsweise in landwirtschaftlichen Betrieben als allgemeines Abluftrohr anzutreffen und in ihrer Darstellungsform mit der Erfindung nicht vergleichbar, da raumsparende Montageweise mit Hilfe des traversierenden Traversierblockes und vereinfachte Bauweise durch die Anwendung von Kernhaltestücken und Langsierrohr fehlen.
Die Vielzahl der notwendigen Luftführungen engen den zur Verfügung stehenden Montageraum besonders in vertikaler Gebäudeausdehnung stark ein.
Ersatz dafür ist daher die Anwendung des Sammelkanalzuges. Letzterer hat jedoch gegenüber der Erfindung folgende Nachteile. Ein- oder mehrzügige keramisehe Kanäle werden im HandarbeJ*sverfahren hergestellt. Das lohnaufwendige Verfahren ist auch dadurch beeinträchtigt, daß die Teile aufgrund ihres Eigengewichtes und der geringen Stabilität im Trocknungs- und Brennprozeß, die erforderliche Maßhaltigkeit verlieren.
Technisch nachteilig ist auch die Verbindungsstelle der Kanalstöße (1). Diese Stelle ist z-förmig ausgeführt und wird durch die chemikalienresistente Vergußmasse abgedichtet Weil die Beständigkeit letzterer nicht der des keramischen Kanalwerkstückes entspricht, treten vorzeitige Undichtigkeiten an dieser Stelle ein, die zur Schädigung im Gebäude und zur Falschluftansaugung führen.
Auch ist die vertikale Befestigung der keramischen Kanalzüge durch handangeformte Pratzen (2) unzweckmäßig, weil diese Formstücke den Herstellungsvorgang erschweren. Notwendig ist die zwei- oder mehrfache Auflagerung des vertikalen Kanales im Geschoßabschnitt, da sonst durch das hohe Eigengewicht der senkrechten Kanalsäure der keramische Werkstoff im unteren Säulenteil zerbricht.
Ein weiterer Nachteil ist der jeweilig erforderliche waagerechte Anschluß an die Absäügestelle in der Raumwand (17). Die in manchen Arbeits- und Laborgebäuden notwendigen vertikalen Abluftführungen können meist nur mittels besonders angeformter Anschlußbogen und Verschleifungen von der entfernt liegenden Einzelluftführung zur Wandanschlußstelle gebracht werden. Hierdurch entsteht ein zusätzlicher Bedarf an
wertvollem Montageraum, hoher Aufwand in der Anfertigung und Montage von passenden Anschlußstükken sowie eine energieaufwendige Luftführung infolge der Vermehrung der Luftkanalwiderstände.
Die Anwendung des runden gegenüber dem viereckigen Kanalquerschnitt ist raumlufttechnisch für den Transport der staubhaltigen Schadstoffluft vorteilhafter, weil Ablagerung brennbarer und explosionsfähiger Stoffverbindungen vornehmlich in den Ecken des Kanalinneren hier nicht möglich ist.
Demgegenüber soll die Erfindung die Aufgabe erfüllen, ein gattungsgemäßes vertikales Sammelluftröhrensystem zu schaffen, ohne daß dabei eine schwierigie Bauweise mit hohem Eigengewicht, Energiemehraufwand und bedeutender Konstruktionsaufwand entsteht.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß anstelle eines immobilen ein- oder mehrzügigen Kanalsammeizuges, ein in Gelenken sich abstützbares Sammelröhrensystem aus Einzelrohren vorgesehen ist. Die aus gleichem keramischem Werkstoff bestehenden Rohre werden in der Abwassertechnik angewandt. Ihre Herstellung erfolgt in vollatomatischen Form-, Trocken- und Brennprozessen. Es ist eine Aufwandsvernngerung in der Herstellung zu erzielen, die nach Vergleich für gleichen Luftdurchsatz im Verhältnis bei 1 zu '/3 liegt
Eine Verbesserung wird auch dadurch erzielt, daß die Verbindung an den Enden der Rohre mittels der maschinell angeformten Glockenmuffe (8) erfolgt Zur Abdichtung gegenüber Falschluftzug dient die plastische Dichtmasse, deren Anordnung im kelchartigen Zwischenraum der Glockenmuffe und Spitzrohrende, größere, für den Falschluftzug relevante öffnungen, nich' zuläßt. Auch ist die Stoßstelle mit Glockenmuffe dem Z-förmigen Verbindungsdetail eines mehrzügigen Einzelkanalblockes überlegen, da das Obertreten der Schadstoffluft aus einem Luftkanalzug in benachbarte Luftkanaizüge nicht möglich ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß durch gelenkartige Stoßverbindung der Glockenmuffe die Hintereinanderfolge der Luftrohre in der vertikalen Trasse ein- oder mehrfach zur Seite hin versetzt werden kann. Es wird dabei in einem Traversierblock (5) dieser schraubenförmige Vorgang gleichmäßig von sämtlichen Einzelzügen und im Bereich einer Rohrlänge durchgeführt (F i g. 3). Der Anschluß (6) an die jenseits der Raumwand befindliche Absaugestelle ist formgleich und deshalb ebenfalls maschinell in einfache·· Weise herzustellen.
Die gegenüber dem Vierkantluftkanal bei der Erfindung vorgesehenen Luftröhre sind dünnwandiger und leichter ausgeführt. Die Anwendung der Rohre vereinfacht auch die aufwendige Maßgenauigkeit, da ungenaue Kantenabstände, Vereckungsgefahr beim runden Querschnitt nicht auftreten.
Vorteilhaft wird das Sammelröhrensystem durch Kernhaltestücke (3), die aus widerstandsfähigem Mcterial wie Beton, Holz oder dergl. bestehen. Die zwei- oder mehrteiligen Kernstücke ordnen das Rohrbündel und ermöglichen, unter Zuhilfenahme von elastischen Zwischenlagen, den Zusammenhalt eines vertikalen Sammelblockteiles.
Ein weiterer Vorteil ist die Anwendung der in der modernen Raumlufttechnik üblichen Hochgeschwindigkeitslüftung. Hierdurch werden die Lüftungskanalquerschnitte kleinen Gegenüber dem hydraulisch nachteiligen Vierkantquerschnitt ist der runde Querschnitt de;; Rohres trotz höherer Luftgeschwindigkeit energiesparender und in den gesamten Konstruktionsabmessungen des Bauteiles platzsparender.
Vereinfacht wird die Montage und Halterung des vertikalen Sammelröhrensystemes durch zwei Langsisrstangen, die mittels Haltebohrungen in den Kernstükken die gesamte Säule des Sammelrohrblockes festhalten und durch einfache Querverbindung an den Geschoßdecken sowie Auflager auf den Etagenboden, die Säule gegen Einstürze sichern.
Eine Vereinfachung wird bei diesem Sammelröhrenblock dann erzielt, wenn eine zweite Luftführung, beispielsweise Zuluft- und Abluftkanal in der senkrechten Trasse unter Beachtung des Traversierschrittes vorgesehen wird. Es ist möglich, bei dieser platzsparenden Konstruktion Zu- und Abluft für den gleichen Anschlußraum in einer Kanaltrasse zu führen.
Anhand eines in Bildern dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 Einzelkanalblock und vierteiliger Sammelkanalblock in Ansicht und Grundriß mit Darstellung der Z-förmigen Stoßstelle,
Fig.2 Darstellung des Traverr-p.-schrittes im Sammelröhrensystem.
Beispiel: Ite und Ute Etage,
F i g. 3 Säule des Sammelröhrenblockes in 2 Gebäudeetagen,
Fig 4 Darstellung in Ansicht und Grundriß eines Sammelröhrensystemes mit Halterung und Traversiergelenken.
Das säulenartige Sammelröhrensystem für Luftführung in Gelenkbauweise und schraubenförmiger, verstellbarer Trassenführung besteht aus einem raumlufttechnischen Rohrsystem, das in vertikaler Anordnung wandbündige Einzelanschlüsse in übereinander liegenden Etagenräumen gestattet. Das Einzelrohr ist in einem in sich arretierten, senkrechten Sarnmelröhrei;-block demontierbar eingebunden. Die Einzelrohre mit Glockenmuffen-Rohrcndcn (8) und gegenüberliegendem Spitzenrohrende besitzen gleiche Abmessungen und werden in das auf gleicher Ebene liegende Anschlußmaß (17) gehalten.
Es wird der senkrechte Sammelröhrenblock von 2 einteiligen Kernhaltestücken (3), die im Abstand angeordnet sind, gebildet. Die Kernstücke besitzen abgerundete Ausnehmungen (19), die als Auflager der Luftröhren (18) dienen. Der mehrteilige Röhrenblock wird durch verstellbare Gürtelbänder zusammengehalten. Letztere besitzen jeweils an der Außenschmalseite des Blocks ein zweiteiliges Gelenk und Festspannschrauben (13).
Das senkrechte in sich arretierte Sammelröhrenbündel (7) ist innerhalb der Sammelröhrensäule jeweils in der oberen Hälfte der Etagenhöhe angeordnet.
Seine Mittellinie fluchtet mit den darüber und darunter r;ig;eordneten senkrechten Sammelblöcken gleicher Gattung. Befestigt sind die Sammelblöcke durch 2 Langsierstanger, (14), die durch die Führungshorn ungen (15) der Kernstücke hindurchführen und vom Gebäudeboden bis zum oberen Ende der Sammelröhrensäule reichen. Ssitwärts sind die Langsierstangen durch starr befestigte halterungen bzw. Halteschienen (16) in den Geschoßdecken abgestützt. Der in abwechselnder Anordnung vorgesehene Traversiersammellufiröhrenblock (5) besteht aus Röhren mit gleichen Abmessungen. Diese werden mittels der Glockenmuffen (8) gehalten. Die Einzelrohre sind in gleichmäßigem Abstand abgewinkelt und ermöglichen damit, die Luft in der benachbarten Trasse weiterzuführen. Die Glockenmuffe (8) dient zur gelenkartigen Aufnahme des abgeschräg-
ten Rohr-Spitzenendes eines fortführenden Rohres. Der Muffenkelch ist mit einem plastischen Kitt (9) ausgefüllt und läßt aufgrund der elastischen Eigenschaft eine geringe Winkelveränderung zu. Die aus den einzelnen Sammelluftröhrenbündeln bestehende Röhrcnbündclsäule kann auch bei senkrechtem Schacht des Gebäudes mit Verankerung an den Decken (16) installiert werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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Claims (4)

Patentansprüche:
1. Sammelröhrensystem für Luftführung in Gelenkbauvveise, dadurch gekennzeichnet, daß dieses in schraubenförmiger, verstellbarer Trassenführung angeordnet ist. daß die einzelnen Röhren (20) mit Verbindungsmuffen (4) hergestellt aus säureresistenter Keramik in einer oder mehreren Reihen hintereinander angeordnet sind, daß die einzelne Röhre jeweils in an sich bekannter Weise durch zwei Kernhaltestücke (3) im vertikalen Trassenteil und durch umfassende Stahlbänder (18), die mit Spannschlössern (13) ausgestattet sind, gehalten werden, daß von Etage zu Etage ein oder mehrere Traversierschritte durch Drehung des Rohrsystemes (Fig.3) vorgenommen wird, daß ein nach Normalabmessungen ausgeführter Anschluß (6) an das der zu entlüftenden Räumlichkeit nächstgelegene Vertikalrohr angesetzt ist, daß die fabrikmäßig hergestellten Keramikrohre in an sich bekannter Weise mit Glockenmuffe (8) und Rohrspitzende (18) ausgeführt sind und die Abdichtung des Glockentopfes mit chemikalienresistentem Kitt (9) erfolgt, daß der gesamte Rohrzug infolge der Glockenmuffenverbindung sich elastisch verhält und somit Spannungen, die den keramischen Werkstoff der einzelnen Röhre belasten, nicht entstehen, daß das Sammetröhrensystem in seiner Längsrichtung durch zwei fortlaufende Langsierrohre (14) gehalten wird, die jeweils durch die Führungsbohrungen (15) der Kernhaltestücke (3) führen und die auftretenden Kräfte aufnehmen, daß das Sammelröhrensystem frei im mehrgeschossigen Gebäude steht und duich die :.nit den Langsierrohren verbundenen Auflageapratzen mit den Geschoßdecken verbunden ist.
2. Sammelröhrensystem für Luftführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sammelröhrenbündel in waagerechter oder in schräger Lage angeordnet ist, und daß die Auflagerung durch Montageböcke und Quertraversen an den Kernhaltestücken (3) erfolgt.
3. Sammelröhrensystem für Luftführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sammelröhrenbündel mit einem ergänzenden Röhrenbündel ausgestattet ist, das im Linienzug des Einzelrohres angeordnet, den gleichen Traversierschriti einnimmt, und in Richtung des Abluftendes weiterführt und Zuluft in den gleichen Raum einführt, der durch den darüber liegenden Anschluß (6) entlüftet wird.
4. Sammelröhrensystem für Luftführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anwendung der Glockenmuffe (8) mit Muffenverbindung nach oben, abwärtslaufende Reinigungsflüssigkeit und aggressive Kondensate in der Form nach unten führt, daß ein Austritt auch bei geringer Undichtigkeit im Muffengelenk nicht stattfindet.
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