DE3231509A1 - Spannvorrichtung fuer ein auf eine gurtrolle aufwickelbares gurtende eines sicherheitsgurtsystemes - Google Patents

Spannvorrichtung fuer ein auf eine gurtrolle aufwickelbares gurtende eines sicherheitsgurtsystemes

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Description

  • "Spannvorrichtung für ein auf eine Gurtrolle auf-
  • wickelbares Gurtende eines Sicherheitsgurtsystemes Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für ein auf eine Gurtrolle aufwickelbares Gurtende eines Sicherheitsgurtsystemes, bei dem zumindest in Kollisionsfall mit der einen Gurtbandauszug nicht mehr zulassenden Gurtrolle eine weitere Rolle bzw. Scheibe in Wirkverbindung gebracht wird und ein um diese Rolle bzw. Scheibe gewickeltes Zugmittel durch ein hilfskraftbetätigtes, aus Kolben und Zylinder bestehendes Spannelement - die Gurtrolle mitnehmend - abgespult wird, wobei die Auszugsbewegung des Zugmittels zur Einzugsbewegung des Gurtbandes entgegengesetzt verläuft.
  • Eine derartige Spannvorrichtung ist durch die DE-OS 28 09 587 bekannt, wobei das freie Ende des Zugmittels am Kolben des Spannelementes festgelegt ist, so daß zur Herbeiführung der zum Spannen des Gurtes erforderlichen Rückzugslänge eine große Baulänge für das Spannelement und eine entsprechend dimensionierte Ladung erforderlich ist. Die Kupplung zwischen der das Zugmittel aufnehmenden Rolle und der Gurtrolle erfolgt durch Zentrifugalkräfte oder durch die Drehbeschleunigung der Rolle, so daß kostbare Zeit verlorengeht, bis der Strammvorgang einsetzt.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, die Spannvorrichtung so auszubilden, da(3 trotz erreichbarer großer Rückstrammlänge nur ein geringer Platzbedarf besteht und ein schnelles Ansprechen der Kupplungseinrichtung erfolgt.
  • Deshalb wird eine Spannvorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, wobei erfindungsgemäß das Zugmittel reibungsarm um die außenliegende Stirnfläche des Spannelementes herumgeführt und sein freies Ende festgelegt ist. Dadurch erhält man eine gegenüber dem Hub des Spannelementes doppelte Auszugslänge des Zugmittels bei hoher, eine schnelle Kupplung zwischen Rolle bzw. Scheibe und Gurtrolle herbeiführenden Auszugsgeschwindigkeit.
  • Durch die DE-OS 23 36 531 ist zwar bereits eine Gurtstrammeinrichtung bekannt, bei der ebenfalls eine bezogen auf den Hub des Spannelementes doppelte Rückstrammlänge erreicht wird, jedoch greift hierbei das Spannelement direkt am Gurtband an, wobei durch die auftretenden kleinen Umlenkradien be einer stärkeren Belastung des Gurtes die Gefahr eines Reißens besteht.
  • Eine Möglichkeit zur weiteren Reduzierung der Ansprechzeit besteht1 darin, daß die Rolle bzw. Scheibe mit am Umfang verteilten Ausnehmungen versehen und im Verlauf des gewickelten Zugmittels ein Nippel angeordnet ist, der beim Straffen des Zugmittels in eine der Ausnehmungen eingreift. Wegen der Eigensteifigkeit des Zugmittels genügt hierbei eine örtliche Ausbauchung zur Aufnahme des Nippels, während das Zugmittel selbst nur mit geringem Abstand zur umlaufenden Rolle oder Scheibe gewunden ist.
  • Es ist aber auch möglich, daß die Rolle bzw. Scheibe durch mindestens einen Scherstift festgelegt und radial von einer eine Klinke aufnehmenden Ausnehmung durchzogen ist, und daß die Klinke von einem entgegengesetzt zum Kolben des Spannelementes bewegbaren Kolbenabschnitt beaufschlagbar ist, und bei diesem Bewegungsablauf die Klinke in ein drehfest mit der Gurtrolle verbundenes Klinkenrad eingreift, worauf nach dem Abscheren der Scherstifte das Klinkenrad zusammen mit der Rolle bzw. der Scheibe umläuft.
  • Eine Baulängenreduzierung und eine Vereinfachung der Montage kann erreciht werden, wenn als Hilfskraft eine Treibladung Verwendung findet, die in eine Höhlung des Kolbens oder Zylinders des Spannelementes eingesetzt ist.
  • Zur Erzielung einer reibungsarmen Umlenkung an der außenliegenden Stirnfläche des Spannelementes ist es zweckmäßig, wenn eine Rolle oder ein Gleitstein zum Einsatz gelangt.
  • Eine hohe Anfangsbelastung der Spannvorrichtung beim Zünden des Treibsatzes wird verhindert, wenn das Festlegen des freien Endes des Zugmittels unter Zwischenschaltung eines vorzugsweise elastisch deformierbaren Dämpfungsteiles erfolgt.
  • Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten erfindungsgemäßen Spannvorrichtung mit im Verlauf des Zugmittels angeordnetem, in eine Ausnehmung der mit der Gurtrolle gekuppelten Scheibe eingreifbarem Nippel, Fig. 2 die Vorderansicht der Anordnung nach Fig. 1 und Fig. 3 eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenansicht einer zweiten erfindungsgemäßen Spannvorrichtung mit in ein zusammen mit der Gurtrolle umlaufendes Klinkenrad eingreifbaren Klinke.
  • Gemäß den Fig. 1 und 2 weist ein an einem fahrzeugfesten Teil 1 festgelegter Gurtroller 2 eine das freie Ende eines Sicherheitssystemes aufnehmende Gurtrolle 3 auf und ist in nicht dargestellter Weise mit bekannten Mitteln versehen, die zumindest verzögerungsabhängig eine Sperrung der Gurtrolle 3 herbeiführen.
  • Im Anschluß an die aufgewickeltes Gurtband 4 beherbergende Gurtrolle 3 ist eine starr mit deren Achse 5 gekuppelte Scheibe 6 vorgesehen, die ein Teil einer Spannvorrichtung 7 darstellt. Wie weiter insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, ist die Scheibe 6 mit am Umfang verteilten Ausnehmungen 6a versehen und mit geringem Abstand von der Scheibe 6 ist ein als Seil ausgebildetes Zugmittel 8 gewickelt, das sich infolge seiner relativ geringen Flexibilität am Gehäuse 9 des Gurtrollers 2 abstützt.
  • Das eine Ende 10 des Zugmittel 8 ist in der Außerbetriebsstellung am Gehäuse 9 festgelegt, während das andere Ende 11 des Zugmittels 8 unter Zwischenschaltung eines Dämpfungsteiles 12 mit dem fahrzeugfesten Teil 1 verbunden ist. Nahe dem Ende 10 nimmt das Zugmittel 8 einen Nippel 13 auf, der in einer Ausbauchung 14 des Gehäuses 9 liegt und somit auf Abstand zur Scheibe 6 gehalten wird.
  • Insbesondere aus Fig. 1 geht hervor, daß das Zugmittel 8 um die obere-Stirnfläche 15 eines Spannelementes 16 herumgeführt ist, wobei zur Verminderung der Reibung an der Umlenkstelle eine Rolle 17 eingesetzt ist. Das mit dem Gehäuse 9 des Gurtrollers 2 in Verbindung stehende Spannelement 16 besteht aus einem Zylinder 18 und einem Kolben 19, der hilfskraftbetätigt nach oben bewegt werden kann.
  • Als Hilfskraft dient eine Treibladung 20, die in einer Höhlung 21 des Kolbens 19 eingelassen und durch eine Berstscheibe 22 nach außen hin abgeschlossen ist. Die Zündung der Treibladung 20 erfolgt - ausgelöst durch einen nicht dargestellten Sensor - durch eine elektrische Zündeinrichtung 23, deren Zündleitungen in nicht gezeigter Weise zu einer außenliegenden Kupplung 24 (Fig. 2) führen.
  • Wird im Kollisionsfall die Treibladung 20 gezündet, so zerstören die entstehenden Treibgase die Berstscheibe 22 und der durch einen O-Ring 25 abgedichtete Kolben 19 bewegt sich nach oben, wobei er das Zugmittel 8 mitnimmt, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist. Das Zugmittel 8 wird gestrafft und legt sich an die Scheibe 6 an, sodaß der Nippel 13 in die nächstliegende Ausnehmung 6a eingreift. Damit ist der Kraftschluß zur Gurtrolle 3 hergestellt, so daß bei dem nun einsetzenden Auszug des Zugmittels 8 nach dem Ausschalten des sogenannten Filmspuleneffektes an der Gurtrolle 3 Gurtband 4 eingezogen wird. Zu Beginn dieses Bewegungsablaufes verhindert das elastisch deformierbare Dämpfungsteil das Auftreten einer gefährlichen Anlaufspitze. Die Hubbewegung des Kolbens 19 und damit die Auszugslänge des Zugmittels 8 wird dadurch begrenzt, daß in nicht näher dargestellter Weise der Kolben 19 an in Fig. 2 angedeutetenAnschlägen26 des Zylinders 18 zur Anlage kommen.
  • Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht weitgehend dem nach den Fig. 1 und 2, so dalf für artgleiche Teile auch gleiche Positionsnummern verwendet werden. Mit der Achse 5 ist ein Klinkenrad 27 starr gekuppelt und diesem zugeordnet ist eine Klinke 28, die in einer Ausnehmung 29 ruht, welche in einer das aufgewickelte Zugmittel 8 aufnehmenden Scheibe 30 eingelassen ist. Letztere ist über drei Scherstifte 31 mit dem Gehäuse 9 verbunden.
  • Die Klinke 28 ist einem Kolbenabschnitt 32 vorgelagert, der aus seiner dargestellten Ruhelage beim Zünden der nicht dargestellten Treibladung nach unten bewegt wird, während der Kolben 19 in bereits beschriebener Weise nach oben wandert. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbenabschnittes 32 wird die Klinke 28 mitgenommen und greift in das Klinkenrad 27 ein, wodurch eine starre Verbindung zwischen der Scheibe 30 und der Achse 5 hergestellt wird.
  • Die gleichzeitig einsetzende Aufwärtsbewegung des Kolbens 19 unter Auszug des Zugmittels 8 führt zu einem Abscheren der Scherstifte 31 und zum Lösen der Klinke 28 vom Kolbenabschnitt 32, so daß - gekuppelt über die Klinke 28 - die Scheibe 30 zusammen mit dem Klinkenrad 27 umläuft, während das nicht gezeigte Gurtband bis zu einer vorbestimmten, Verletzungen ausschließenden Vorlast angezogen wird. Leerseite

Claims (6)

  1. Ansprüche 1.) Spannvorrichtung für ein auf eine Gurtrolle aufwickelbares Gurtende eines Sicherheitsgurtsystemes, bei dem zumindest im Kollisionsfall mit der einen Gurtbandauszug nicht mehr zulassenden Gurtrolle eine weitere Rolle bzw. Scheibe in Wirkverbindung gebracht wird und ein um diese Rolle bzw. Scheibe gewickeltes Zugmittel durch ein hilfskraftbetätigtes, aus Kolben und Zylinder bestehendes Spannelement - die Gurtrolle mitnehmend abgespult wird, wobei die Auszugsbewegung des Zugmittels zur Einzugsbewegung des Gurtbandes entgegengesetzt verläuft, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e daß das Zugmittel (8) reibungsarm um die außenliegende Stirnfläche (15) des Spannelementes (16) herumgeführt und sein freies Ende (11) festgelegt ist.
  2. 2.) Spannvorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Rolle bzw. Scheibe (6) mit am Umfang verteilten Ausnehmungen (6a) versehen und im Verlauf des gewickelten Zugmittels (8) ein Nippel (13) angeordnet ist, der beim Straffen des Zugmittels (8) in eine der Ausnehmungen (6a) eingreift.
  3. 3.) Spannvorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Rolle bzw. Scheibe (30) durch mindestens einen Scherstift (31) festgelegt und radial von einer eine Klinke (28) aufnehmenden Ausnehmung (29) durchzogen ist, und daß die Klinke (28) von einem entgegengesetzt zum Kolben (19) des Spannelementes (16) bewegbaren Kolbenabschnitt (32) beaufschlagbar ist, und bei diesem Bewegungsablauf die Klinke (28) in ein drehfest mit der Gurtrolle verbundenes Klinkenrad (27) eingreift, worauf nach dem Abscheren der Scherstifte (31) das Klinkenrad (27) zusammen mit der Rolle bzw. der Scheibe (30) umläuft.
  4. 4.) Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß als Hilfskraft eine Treibladung (20) Verwendung findet, die in eine Höhlung (21) des Kolbens (19) oder Zylinders (18) des Spannelementes (16t eingesetzt ist.
  5. 5.) Spannvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die reibungsarme Umlenkung an der außenliegenden Stirnfläche (15) des Spannelementes (16) durch eine Rolle (17) oder Gleitstein erfolgt.
  6. 6.) Spannvorrichtung nach einem der vorangegangengen Ansprüche d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Fe legen des freien Endes (11) des Zugmittels (8) unter Zwischenschaltung eines vorzugsweise elastisch deformierbaren Dämpfungsteiles (12) erfolgt.
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DE3231509C2 (de) 1985-04-18

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