DE4127958A1 - Rueckstrammervorrichtung zum straffen eines sicherheitsgurtes in einem kraftfahrzeug - Google Patents
Rueckstrammervorrichtung zum straffen eines sicherheitsgurtes in einem kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rückstrammervorrichtung zum
Straffen eines Sicherheitsgurtes in einem Kraftfahrzeug
mit einem pyrotechnischen Treibsatz, einer Zündeinrichtung
für den Treibsatz, einem mit dem Sicherheitsgurt verbundenen
Zugmittel, auf das durch den gezündeten Treibsatz eine Zugbewegung
zum Straffen des Sicherheitsgurtes übertragen wird,
und einer Sensoreinrichtung zum Auslösen der Zündung des
Treibsatzes.
Da beim normalen Fahrbetrieb der Sicherheitsgurt locker
am Körper des Fahrzeuginsassen anliegt, besteht bei einem
Unfall die Gefahr, daß eine allzu starke Vorverlegung
des Fahrzeuginsassen trotz Blockierung der Wickelwelle des
Aufrollautomaten erfolgt. Auch sind die Gurtbandlagen auf
der Wickelwelle des Aufrollautomaten relativ locker aufgewickelt,
so daß auch dort eine Gurtlose vorhanden ist, die
trotz Blockierung des Aufrollautomaten zu einer starken
Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen durch Filmspuleffekt
führen kann. Durch die Rückstrammervorrichtung wird im
Crashfall das Sicherheitsgurt gestrafft, so daß die Gurtlose
beseitigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rückstrammervorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Kraftübertragung
des pyrotechnischen Treibsatzes auf das Zugmittel
auf kürzestem Weg erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Zugmittel mit einem durch den Treibsatz antreibbaren Projektil
verbunden ist und daß das Projektil in einem Führungsrohr
geführt ist.
In vorteilhafter Weise ist der Treibsatz in einer am Ende
des Führungsrohres befestigten Kartusche angeordnet, und
das Profil ist auf die Kartusche aufgesetzt. Da das Projektil
sich axial zum Führungsrohr bewegt und auch die
Kartusche in axialer Richtung im Führungsrohr ausgerichtet
ist, wirkt der Treibsatz direkt auf das Projektil in der
Bewegungsrichtung, d. h. in der axialen Richtung des Führungsrohres,
in welcher auch das Zugmittel, welches bevorzugt
als Zugseil ausgebildet ist, mit bewegt wird.
Das Führungsrohr kann zusammen mit dem eingesetzten Treibsatz
und dem Projektil als Pendelmasse für eine noch zu
erläuternde Sensoreinrichtung ausgebildet sein. Diese
Pendelmasse, d. h. bevorzugt das Führungsrohr, ist an einer
fahrzeugseitig gelagerten Pendelachse schwenkbar gelagert.
Die Sensormasse spricht auf Trägheitskräfte, die quer zur
Längsrichtung der Sensormasse, d. h. quer zur Längsrichtung
des Führungsrohres, wirken, an. diese Schwenkbewegung der
Pendelmasse um die Pendelachse wird zum Auslösen einer
Sensoreinrichtung ausgenützt, durch die die Freigabe der
Zündung des Treibsatzes bewirkt wird.
Die Sensoreinrichtung enthält ein Sperrteil, das als
Klinke ausgebildet sein kann. Dieses Sperrteil liegt an
einem fahrzeugzeitig ortsfesten Anschlag an und kann gegen
die Kraft einer Sensorfeder durch die Pendelmassebewegung
außer Angriff mit dem Anschlag gebracht werden. Solange das
Sperrteil am Anschlag anliegt, wird die Zündeinrichtung
durch das Sperrteil in Bereitstellung gehalten.
Die Zündeinrichtung enthält bevorzugt einen schwenkbaren
Zündhebel, der gegen die Kraft einer Zündfeder mit dem
Sperrteil in Eingriff liegt, wenn das Sperrteil am fahrzeugseitigen
festen Anschlag anliegt. Auf diese Weise wird
der schwenkbare Zündhebel in Bereitschaft gehalten.
Wenn durch die Pendelbewegung der Pendelmasse das Sperrteil
vom Anschlag gelöst ist, wirkt eine von der am Zündhebel angreifenden
Zündfeder verursachte Kraftkomponente an der Eingriffstelle
zwischen Sperrteil und Zündhebel in der Weise,
daß Sperrventil und Zündhebel voneinander getrennt werden.
Hierzu können der Zündhebel und das Sperrteil schräge Anschlagflächen
aufweisen, die in Eingriffstellung aneinanderliegen.
Bei vom Anschlag gelösten Sperrteil gleiten die
beiden schräg verlaufenden Anschlagflächen aneinander unter
dem Einfluß der von der Zündfeder erzeugten Kraftkomponenten
im Sinne einer Auseinanderbewegung von Zündhebel und Sperrteil.
Sowohl der Zündhebel als auch das Sperrteil können schwenkbar
am Führungsrohr gelagert sein.
Es wird durch diese Anordnung von Sensoreinrichtung und
Zündeinrichtung sowie Treibsatz mit dem Projektil eine
kompakte Anordnung erzielt, wobei kurze Wege und Reaktionszeiten
zwischen der Auslösung der Sensoreinrichtung aufgrund
der Pendelmassebewegung bis zum Zünden des Treibsatzes,
welcher unmittelbar in Bewegungsrichtung des Projektils
wirkt, erreicht werden.
Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die
Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 im Schnitt eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
in Bereitstellung;
Fig. 2 das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bei ausgelöster
Sensoreinrichtung und betätigter Zündeinrichtung,
wobei nur die Sensoreinrichtung
und die Zündeinrichtung dargestellt sind; und
Fig. 3 in schnittbildlicher Darstellung eine Draufsicht
auf das Ausführungsbeispiel.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
einer Rückstrammereinrichtung besitzt ein Gehäuse 7, in
welchem ein Führungsrohr 4 angeordnet ist. Das Gehäuse 7
kann an einem Fahrzeugteil, beispielsweise an der B-Säule
des Fahrzeugs, mit seiner Achse in vertikaler Anordnung befestigt
werden. Das Führungsrohr 4 ist im Gehäuse um eine
Pendelachse 6 schwenkbar gelagert. Die Pendelachse 6 ist in
Form eines Bolzens am Gehäuse 7 befestigt.
Das Führungsrohr 4 ist an seinem einen Ende schwenkbar
um die Pendelachse 6 im Gehäuse 7 gelagert. Am anderen
Ende des Führungsrohres 4 befindet sich ein pyrotechnischer
Treibsatz 2 in einer Kartusche 5. Die Kartusche 5 kann
eingepreßt, eingeschraubt oder sonstwie in geeigneter Weise
am Ende des Führungsrohres befestigt sein. Die Kartusche,
in welcher der Treibsatz 2, welcher in bekannter Weise ausgebildet
ist, untergebracht ist, bildet den Endabschluß des
Führungsrohres 4. Der Treibsatz 2 beinhaltet in bekannter
Weise eine Zündhütcheneinrichtung, die, wie im einzelnen
noch erläutert wird, durch einen Zündhebel 11 gezündet
werden kann. Die entsprechende Endfläche der Kartusche 5
liegt im Schwenkbereich des Zündhebels 11.
Am anderen Ende der Kartusche 5 ist ein Projektil 3 aufgesetzt.
Mit dem Projektil 3 ist ein Zugseil als Zugmittel 1,
das mit dem Sicherheitsgurt in bekannter Weise verbunden
ist, fest verbunden. Das Zugseil 1 ist durch die Kartusche 5
gasdicht hindurchgeführt und ist durch eine Öffnung 20
aus dem Gehäuse 7 herausgeführt und in bekannter Weise mit
dem Sicherheitsgurt verbunden. Das Zugseil und das Projektil
3 sowie die Kartusche 5 und der in der Kartusche
angeordnete Treibsatz 2 sind in axialer Richtung des Führungsrohres
4 ausgerichtet.
Die Sensoreinrichtung beinhaltet ein als Klinke ausgebildetes
Sperrteil 8, das mit Hilfe eines am Führungsrohr 4
vorgesehenen Halters 21 schwenkbar am Führungsrohr 4
gelagert ist. Die Schwenkachse des Sperrteils 8 befindet
sich am einen Ende des Sperrteils 8. In Ruhestellung bzw.
in Bereitschaftstellung liegt das Sperrteil 8 mit seinem
anderen Ende an einem Anschlag 9, der an der Innenseite
des Gehäuses 7 vorgesehen ist, an. Mit dem Sperrteil 8
steht der Zündhebel 11, welcher ebenfalls am Halter 21
schwenkbar gelagert ist, in Eingriff. Hierzu ist an den
Schwenkhebel 11 ein Eingriffsteil 22 angeformt. Das Eingriffsteil
22 besitzt eine abgeschrägte Anschlagfläche 14,
die mit einer ebenfalls schräg verlaufenden, gegebenenfalls
noch abgerundeten Anschlagfläche 13, in der in Fig. 1 dargestellten
Bereitschaftstellung in Eingriff steht. An der
Eingriffstelle zwischen den Anschlagflächen 13 und 14 wirkt
eine Kraftkomponente einer Zündfeder 12, mit welcher der
Zündhebel 11 in Schlagrichtung auf die Zündeinrichtung des
Treibsatzes 2 hin geschwenkt werden kann. Bei der in der
Fig. 1 dargestellten Bereitschaftstellung wird durch den
Eingriff des Sperrteils 8 am Zündhebel 11 an der Eingriffstelle
der Anschlagflächen 13 und 14 diese Zündbewegung des
Zündhebels 11 gesperrt.
Die Sensoreinrichtung enthält ferner noch eine Sensorfeder
10, welche entgegengesetzt zur Schwenkrichtung der Pendelmasse
bzw. des Führungsrohres 4 um die Pendelachse 6 wirkt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel greift die Sensorfeder
10 am Halter 21 an. Hierdurch wird die Pendelmasse,
die Sensoreinrichtung und die Zündeinrichtung mit dem
Zündhebel 11 in der in Fig. 1 dargestellten Bereitschaftstellung
gehalten.
Im Crashfall wird die Pendelmasse und mithin das Führungsrohr
4 um die Pendelachse 6 geschwenkt. Diese Schwenkbewegung
erfolgt gegen die Kraft der Sensorfeder 10. Hierbei
kommt der Sperrhebel 8 außer Eingriff mit dem Anschlag
9. Aufgrund der Kraftkomponenten, welche an der Eingriffstelle
zwischen Zündhebel 11 und Sperrteil 8 in Bereich
der Anschlagflächen 13 und 14 wirkt, werden der Zündhebel 11
und das Sperrteil 8 voneinander entfernt, so daß aufgrund
der Wirkung der Zündfeder 12 der Zündhebel 11 auf die Zündeeinrichtung
des Treibsatzes 2 geschwenkt und geschlagen wird.
Bei Zündung des Treibsatzes 2 expandiert dieser in den Expansionsraum
der Kartusche 5 und wirkt auf die Rückseite
des Projektils 3, welches in axialer Richtung entlang dem
Führungsrohr 4 bewegt wird. Dabei wird eine Zugkraft auf
das Zugseil 1 ausgeübt, und das Zugseil führt mit dem
Projektil 3 eine Rückstrafferbewegung aus, wodurch die im
Gurtband vorhandene Gurtlose beseitigt wird.
Im Führungsrohr 4 kann eine Brems- und Stoppeinrichtung 19
für das Projektil 3 vorgesehen sein. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um schräg nach innen
gedrückte, gegebenenfalls ausgestanzte Rohrteile des
Führungsrohres 4.
In der Fig. 2 ist der Zündhebel 11 in seiner Endstellung
nach der Freigabe vom Sperrteil 8 dargestellt.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, enthält die Rückstrammervorrichtung
noch eine Sicherheitseinrichtung, durch die
vor der Endmontage der Rückstrammereinrichtung sichergestellt
wird, daß die Sensoreinrichtung nicht ausgelöst
wird und somit die Zündeinrichtung nicht gezündet wird.
Diese Sicherheitseinrichtung enthält einen Verriegelungsstift
16, der an seinem einen Ende ein keilförmiges Verriegelungsteil
15 aufweist. In der Sicherungsstellung
steht dieses Verriegelungsteil 15 in Eingriff mit einem
Ansatzstück 23 am Halter 21. Der Sicherungsstift und das
Verriegelungsteil 15 werden in die Verriegelungsposition
durch eine Verriegelungsfeder 17 vorgespannt. Wenn das
Gehäuse 7 der Rückstrammervorrichtung an einem Fahrzeugteil
fest montiert wird, wird an der Montagestelle durch
einen dort vorgesehenen Vorsprung über ein Betätigungsteil
18 entgegen der Kraft der Feder 17 der Verriegelungsstift
16 und das Verriegelungsteil 15 verschoben, so daß das
Ansatzstück 23 freigegeben wird. Die Sensoreinrichtung und
damit die Zündeinrichtung ist dann entsichert, und die
Rückstrammervorrichtung ist dann betriebsbereit.
Claims (13)
1. Rückstammervorrichtung zum Straffen eines Sicherheitsgurtes
in einem Kraftfahrzeug mit einem pyrotechnischen
Treibsatz, einer Zündeinrichtung für den Treibsatz, einem
mit dem Sicherheitsgurt verbundenen Zugmittel, auf das
durch den gezündeten Treibsatz eine Zugbewegung zum Straffen
des Sicherheitsgurtes übertragen wird, und eine Sensoreinrichtung
zum Auslösen der Zündung des Treibsatzes bei überhöhter
Fahrzeugbeschleunigung bzw. -abbremsung, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (1) mit einem durch den
Treibsatz (2) antreibbaren Projektil (3) verbunden ist
und das Projektil (3) in einem Führungsrohr (4) geführt
ist.
2. Rückstrammervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Treibsatz (2) in einer am Ende des Führungsrohres
(4) befestigten Kartusche (5) angeordnet ist
und daß das Projektil (3) auf die Kartusche (5) aufgesetzt
ist.
3. Rückstrammervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (4) eine Stoppeinrichtung
(19) für das angetriebene Projektil (3) aufweist.
4. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (4) mit dem
eingesetzten Treibsatz (2) und Projektil (3) als Pendelmasse
(2-4) für die Sensoreinrichtung (8-10) an einer fahrzeugseitig
gelagerten Pendelachse (6) gelagert ist.
5. Rückstrammervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pendelachse (6) an einem am Fahrzeug
fixierten Gehäuse (7) gelagert ist.
6. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (8-10)
ein an einem Anschlag (9) anliegendes Sperrteil (8) aufweist,
das durch die Pendelmassebewegung außer Eingriff mit dem
Anschlag (9) gegen die Kraft einer Sensorfeder (10) bewegbar
ist, und daß die Zündeinrichtung (11, 12) durch das
Sperrteil (8) in Bereitstellung gehalten ist.
7. Rückstrammervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (9) fahrzeugseitig ortsfest
angeordnet ist.
. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung (11, 12)
einen schwenkbaren Zündhebel (11) aufweist, der in Bereitstellung
gegen die Kraft einer Zündfeder (12) mit dem
Sperrteil (8) in Eingriff liegt.
9. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß bei vom Anschlag (9) gelöstem
Sperrteil (8) die Zündfeder (12) auf die Eingriffstelle
(13, 14) eine das Sperrteil (8) und den Zündhebel (11) voneinander
trennende Kraftkomponente ausübt.
10. Rückstrammervorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingriffstelle (13, 14) zwischen
Sperrteil (8) und Zündhebel (11) durch eine schräg verlaufende
Anschlagfläche (13) am Sperrteil (8) und eine
schräg verlaufende Anschlagfläche (14) am Zündhebel (11)
gebildet wird.
11. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrteil (8) und der
Zündhebel (11) am Führungsrohr (4) schwenkbar gelagert sind.
12. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (1) als Zugseil
ausgebildet ist, das gasdicht durch die Kartusche (5)
geführt ist.
13. Rückstrammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Montage der Rückstrammervorrichtung
am Fahrzeug die Schwenkbewegung der
Pendelmasse (2-4) durch eine Sicherheitseinrichtung (15-18),
die bei der Montage der Rückstrammereinrichtung am Fahrzeug
automatisch entriegelbar ist, gesichert ist.
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