DE3828637A1 - Gurtstrafferkupplung - Google Patents
GurtstrafferkupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Straffer für einen Sicherheits
gurtaufroller mit einem im Crash-Fall auslösbaren Seil
trieb, dessen Seilscheibe mit der Gurtaufwickelwelle
des Gurtaufrollers über ein an der Seilscheibe ange
ordnetes und radial zum Eingriff in eine an der Gurt
aufwickelwelle vorgesehene Kupplungsverzahnung verlager
bares Sperrglied formschlüssig koppelbar ist.
Eine gattungsgemäße Strammvorrichtung ist aus der
DE-OS 34 07 378 bekannt; hierbei ist an der Seilscheibe
ein exzentrisch gelagertes, im Auslösefall radial gegen
die Kraft einer das Sperrglied in seiner Ruhelage be
lastenden Feder ausschwenkbares Sperrglied vorgesehen,
welches bei seiner Ausschwenkung in die mit der Aufwickel
welle des Gurtaufrollers gekoppelte Verzahnung ein
greift und so eine formschlüssige Verbindung zwischen
Seilscheibe und Gurtaufwickelwelle des Gurtaufrollers
herstellt. Die Lagerungs- und Massenverhältnisse am
Sperrglied sind so ausgelegt, daß im Auslösefall das
Sperrglied aufgrund der ihm eigenen Masseträgheit hinter
der Drehbewegung der Seilscheibe zurückbleibt und auf
grund der exzentrischen Lagerung radial auswärts aus
geschwenkt wird.
Mit einer derartigen Auslegung der Kupplungsverbindung
zwischen Gurtstraffer und Gurtaufroller ist der Nach
teil verbunden, daß die Ansprechschwelle des Sperr
gliedes schwierig festzulegen ist, da zunächst die
Seilscheibe eine gewisse Rotationsbeschleunigung er
fahren muß, bevor die Ansprechschwelle des Sperrgliedes
im Hinblick auf dessen Ausschwenkung erreicht ist;
damit kann ein Teil des begrenzten Antriebsweges für
die Seilscheibe nicht in eine Aufwickelbewegung der
Gurtaufwickelwelle umgesetzt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Straffvorrichtung der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß der Eingriff des kuppelnden Sperrgliedes
unabhängig von der Rotationsbeschleunigung der Seil
scheibe definiert eingeleitet wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus
dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
Die Erfindung geht dabei von dem Grundgedanken aus,
daß an dem Straffer ein relativ zur Seilscheibe verschieb
bares und dabei auf das Sperrglied zu dessen Auslenkung
einwirkendes Steuerelement vorgesehen ist, welches
von dem von der Seilscheibe weggeführten Antriebsseil
beaufschlagt ist. Das Antriebsseil ist dabei in abge
knicktem Verlauf derart über einen Anschlag des Steuer
elementes geführt, daß der Beginn der Straffbewegung
zunächst zu einem Geradeziehen des Antriebsseiles unter
Beseitigung des abgeknickten Verlaufs führt, wodurch
das Antriebsseil das Steuerelement gegenüber der Seil
scheibe verschiebt und das Steuerelement seinerseits
aufgrund seiner Einwirkung auf das Sperrglied letzteres
in die Verriegelungsposition auslenkt.
Hiermit ist der besondere Vorteil verbunden, daß der
Aussteuerungsvorgang für das Sperrglied zeitlich bereits
vor den Beginn der Drehbewegung der Seilscheibe vorver
lagert wird, so daß die Reaktionszeiten in vorteilhafter
Weise abgekürzt sind. Dabei ergibt sich als weiterer
Vorteil, daß die Seilscheibe und das an ihr angeordnete
Sperrglied während dessen Aussteuerbewegung in die
Verriegelungslage noch keiner Arbeitsbelastung unterliegen.
Erst wenn das Sperrglied zum Eingriff in die Kupplungs
verzahnung vorbereitet ist, setzt eine Drehbewegung
der Seilscheibe aufgrund der Abwicklung des Antriebs
seiles von der Seilscheibe ein mit der Folge, daß unmittel
bar damit bereits die Kopplung der Seilscheibe mit
der Gurtaufwickelwelle verwirklicht ist.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zwischen
Steuerelement und Sperrglied ein Winkelhebel zwischenge
schaltet, auf dessen einen Arm das Steuerelement bei
seiner Verschiebung unter der Wirkung des Antriebsseiles
drückt und dessen anderer Arm bei der so hervorgerufenen
Verschwenkung des Winkelhebels dann das Sperrglied
in seine Verriegelungslage verschiebt.
Eine besonders vorteilhafte Wirkung ergibt sich, wenn
der entsprechende, mit dem Winkelhebel zusammenwirkende
Fortsatz des Steuerelementes sowie der Winkelhebel
selbst aus einem federnden Material gebildet sind.
Sofern die Sperrverzahnung des Sperrgliedes und die
Kupplungsverzahnung der Gurtaufwickelwelle zum Zeitpunkt
der Aussteuerung des Sperrgliedes nicht deckungsgleich
voreinanderliegen, wird das Sperrglied aufgrund der
federnden Wirkung seiner Betätigungsglieder in Form
des Winkelhebels sowie des Fortsatzes des Steuerelementes
unter eine Vorspannung gesetzt, so daß unmittelbar
mit Beginn der Drehung der Seilscheibe und damit einer
Korrektur der Lage der Verzahnungen gegeneinander das
Sperrglied in die Verriegelungslage gebracht wird.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ferner
eine das Sperrglied in seine Ruhelage belastende Feder
vorgesehen, so daß unter der Wirkung dieser Feder das
Sperrglied nach Beendigung des Straffvorganges wieder
in seine Ausgangslage zurückgeführt wird. Damit ist
der Forderung nachzukommen, daß die Mechanik des Gurt
aufrollers als solchem nach Beendigung der Straffvor
richtung durch die Straffeinrichtung nicht beeinträchtigt
ist.
Schließlich sieht die Erfindung in einem weiteren Aus
führungsbeispiel auch vor, durch die Anordnung eines
Sichtfensters in dem Gehäuse der Straffvorrichtung
sowie eines Funktionsanzeigers an dem Steuerelement
die Möglichkeit zu schaffen, den Zustand der Straff
vorrichtung von außen her zu bestimmen, indem nach
der Auslösung des Straffers und der damit verbundenen
Verschiebung des Steuerelementes der am Steuerelement
vorgesehene Funktionsanzeiger im Bereich des Sicht
fensters des Gehäuses zu liegen kommt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben wird.
Es zeigt
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung die Kupplungs
seite eines Gurtstraffers in unverriegelter
Position des Sperrgliedes,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem Zwischen
stadium nach Auslösung der Straffvorrichtung,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 1 bei verriegeltem
Sperrglied,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 1 nach Abschluß der
Straffbewegung.
Auf einem Fortsatz 10 der Gurtaufwickelwelle eines
nicht weiter dargestellten Gurtaufrollers ist eine
Seilscheibe 11 gelagert, die auf ihrem äußeren Umfang
von einer an der Gurtaufwickelwelle in der Ebene der
Seilscheibe 11 ausgebildeten Kupplungsverzahnung 12
umgeben ist. Die Systemseite mit der Seilscheibe 11
ist von einem Gehäuse 13 umschlossen.
Ein Antriebsseil 14 ist in mehreren Windungen auf der
Seilscheibe 11 aufgewickelt und von hier aus in einem
abgeknickten Verlauf durch eine in einem am Gehäuse
13 angeordneten und geführten, gegenüber der in der
Ruhelage stillstehenden Seilscheibe 11 verschiebbaren
Steuerelement 15 ausgebildete Öffnung 16 zu einem
Gehäuseaustritt 17 geführt, von wo es an eine nicht
im einzelnen dargestellte und im Crash-Fall auslösbare
Antriebsvorrichtung angeschlossen ist. Die Öffnung
16 in dem Steuerelement 15 bildet dabei einen abge
rundeten Anschlag 18 für das aufgrund seiner abgeknickten
Führung hier umgelenkte Antriebsseil 14 aus.
In der Seilscheibe 11 ist in einer Öffnung 19 ein radial
nach außen verschiebbares und dabei über den Umfang
der Seilscheibe 11 hervortretendes Sperrglied 20 angeord
net, welches den Wellenfortsatz 10 als Anschlag umgreift.
Zwischen einem Fortsatz 21 des Sperrgliedes 20 und
dem Seilscheibenkörper 11 stützt sich eine Feder 22
ab, die in einem längs der Öffnung 20 verlaufenden
Schlitz 23 angeordnet ist, in welchen der Fortsatz
21 des Sperrgliedes hineinreicht. Die Feder 22 belastet
das Sperrglied 20 in seine nicht verriegelte Ruhelage.
An seiner einen Seite weist das Sperrglied 20 eine
zum Eingriff in die Kupplungsverzahnung 12 der Gurtauf
wickelwelle eingerichtete Sperrverzahnung 24 auf, und
an seinem anderen Ende ist das Sperrglied 20 von einem
an der Seilscheibe 11 angeordneten Winkelhebel 25 be
aufschlagt, dessen einer Arm 26 formmäßig angepaßt
an dem Sperrglied 20 anliegt, und dessen anderer Arm
27 über den Umfang der Seilscheibe 11 hinausragend
in den Verschiebeweg des Steuerelementes 15 reicht.
Zum Zusammenwirken mit dem Arm 27 des Winkelhebels
25 weist das Steuerelement 15 einen armartigen Fort
satz 28 auf.
Das Steuerelement 15 ist am Gehäuse 13 über einen Scher
stift 29 festgelegt, während die Seilscheibe 11 über
zwei eigene Scherstifte 30 ebenfalls mit dem Gehäuse 13,
seine Ruhelage sichernd, verbunden ist.
Schließlich weisen das Gehäuse 13 noch ein Sichtfenster
31 und das Steuerelement 15 einen Funktionsanzeiger
32 auf, wobei der Funktionsanzeiger 32 am Steuerelement
15 so angeordnet ist, daß nach Abschluß der Verschiebe
bewegung des Steuerelementes 15 (Fig. 2-4) der
Funktionsanzeiger 32 vor dem Sichtfenster 31 zu liegen
kommt.
Die Funktion eines erfindungsgemäßen Gurtstraffers
ergibt sich folgendermaßen:
Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Ruhelage
des Straffers mit seinen Systemteilen ergibt sich mit
Auslösung der Antriebsvorrichtung im Unfallgeschehen
eine auf das Antriebsseil 14 wirkende Zugkraft in Richtung
des Pfeiles 33. Da zunächst einmal die Seilscheibe
11 unbeweglich verharrt, führt die auf das Antriebs
seil 14 einwirkende Zugkraft zu einer Streckung des
Seiles unter Beseitigung seiner abgeknickten Führung
durch das Steuerelement 15. Aufgrund der so in Verschiebe
richtung des Steuerelementes wirkenden Kraftkomponente
wird das Steuerelement 15 unter Bruch des Scherstiftes
29 in Richtung des Pfeils 34 verschoben und drückt
dabei gemäß Fig. 2 mit seinem Fortsatz 28 auf den
Arm 27 des Winkelhebels 25.
Sofern die Sperrverzahnung 24 des Sperrgliedes 20 einer
seits und die Kupplungsverzahnung 12 der Gurtaufwickel
welle andererseits eine korrespondierende Lage auf
weisen, führt die Verschwenkung des Hebels 25 unmittelbar
zu einer Aussteuerung des Sperrgliedes 20 in die Kupp
lungsverzahnung 12.
In Fig. 2 ist aber davon ausgegangen, daß eine derartige
korrespondierende Lage der Verzahnungen 12, 24 nicht
verwirklicht ist, und in diesem Fall ergibt sich aufgrund
der federnden Auslegung des Winkelhebels 25 wie auch
des Fortsatzes 28 des Steuerelementes 15 eine auf das
Sperrglied 20 einwirkende in die Verschieberichtung
des Sperrgliedes gerichtete Vorspannung.
Sobald nun durch die im Anschluß an die Streckung des
Antriebsseiles 14 einsetzende Drehbewegung der Seil
scheibe 11 eine geringfügige Verschiebung der Verzahnungen
24, 12 gegeneinander stattfindet, drückt der Winkelhebel
25 das Sperrglied 20 gegen die Wirkung der Feder 22
nach außen in die in der Fig. 3 dargestellte Verriegelungs
lage. Dabei wird aufgrund auch der Ausbildung der Ver
zahnungen 24, 12 das Sperrglied soweit in die Verriegelungs
lage eingezogen, daß der Winkelhebel 25 vollständig
in die Kontur der Seilscheibe 11 einschwenkt, so daß
nach Abschluß der Straffbewegung eine freie Drehbarkeit
der Seilscheibe auf dem Wellenfortsatz 10 gegeben ist,
ohne daß der Winkelhebel 25 nochmals mit dem Steuer
element 15 in einen hemmenden Kontakt kommt.
Nach Abschluß der Straffbewegung sorgt die durch die
Auslenkung des Sperrgliedes 20 vorgespannte Feder 22
für eine Rückführung des Sperrgliedes 20 in die Kontur
der Seilscheibe 11, so daß die Kupplungsverbindung
der Seilscheibe mit der Gurtaufwickelwelle aufgehoben
ist, weshalb das normale Funktionsverhalten des Gurtauf
rollers Platz greifen kann.
Um einen sicheren Rückschluß darauf zu ermöglichen,
daß die Straffvorrichtung zweifelsfrei benutzt worden
ist, kommt durch die Verschiebung des Steuerelementes
ein an diesem ausgebildeter Funktionsanzeiger vor ein
im Gehäuse der Straffvorrichtung angeordnetes Sicht
fenster zu liegen, so daß hierdurch eine Überprüfung
der Funktionslage möglich ist.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan
sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen
barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen
können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
untereinander für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Claims (10)
1. Straffer für einen Sicherheitsgurtaufroller mit
einem im Crash-Fall auslösbaren Seiltrieb, dessen
Seilscheibe mit der Gurtaufwickelwelle des Gurtauf
rollers über ein an der Seilscheibe angeordnetes
und radial zum Eingriff in eine an der Gurtaufwickel
welle vorgesehene Kupplungsverzahnung verlagerbares
Sperrglied formschlüssig koppelbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein relativ zur Seilscheibe
(11) verschiebbares und dabei auf das Sperrglied
(20) zu dessen Auslenkung einwirkendes Steuerelement
(15) vorgesehen ist, welches von dem von der Seil
scheibe (11) weggeführten Antriebsseil (14) beauf
schlagt ist.
2. Straffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das auf der Seilscheibe (11) aufgewickelte
Antriebsseil (14) von seinem Ablaufpunkt in einem
abgeknickten Verlauf über einen an dem Steuerelement
(15) ausgebildeten Anschlag (18) zur Antriebsvor
richtung des Seiltriebes geführt ist.
3. Straffer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsseil durch eine in dem Steuerelement
(15) ausgebildete Öffnung geführt ist.
4. Straffer nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerelement (15) einen
auf das Sperrglied (20) wirkenden Fortsatz (28)
aufweist.
5. Straffer nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Sperrglied (20)
und dem Steuerelement (15) an der Seilscheibe (11)
ein Winkelhebel (25) verschwenkbar angeordnet ist,
dessen einer Arm (27) vom Steuerelement (15, 28)
beaufschlagbar ist und dessen anderer Arm (26)
auf das Sperrglied (20) wirkt.
6. Straffer nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fortsatz (28) des Steuerelementes
(15) und der Winkelhebel (25) jeweils aus einem
federnden Material bestehen.
7. Straffer nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß das an der Seilscheibe (11)
angeordnete Sperrglied (20) in seine Ruhelage feder
belastet (22) ist.
8. Straffer nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerelement (15) an dem
Gehäuse (13) des Straffers mittels eines Scher
elementes (29) festgelegt ist.
9. Straffer nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seilscheibe (11) an dem
Gehäuse (13) des Straffers über Scherelemente (30)
festgelegt ist.
10. Straffer nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (13) des Straffers
ein Sichtfenster (31) und das Steuerelement (15)
einen dem Fenster (31) zuordnenbaren Funktionsanzeiger
(32) aufweisen.
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