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Fahrerschutzrahmen für Ackerschlepper od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrerschutzrahmen für Ackerschlepper
od. dgl., mit vorderen und hinteren, am Schlepperrumpf abgestützten Eckstehern,
einem starr auf den Eckstehern sitzenden Dachrahmen und jeweils im Bereich der hinteren
Ecksteher angeordneten Kotflügeln.
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Um die Verletzungsgefahr bei den recht häufigen Ackerschlepperunfällen
möglichst klein zu halten, wird auf den Schlepper ein Fahrerschutzrahmen aufgebaut,
der für den Fahrer die gewünschte Sicherheitszelle ergeben soll. An diese vielfach
bereits gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerschutzrahmen werden daher auch sehr strenge
Anforderungen hinsichtlich Verformbarkeit, Belastbarkeit u. dgl. gestellt, deren
volle Erfüllung erst die Voraussetzung für eine behördliche Zulassung bzw. Typisierung
eines solchen Fahrerschutzrahmens ist. Genügt dann eine bestimmte Schutzrahmenkonstruktion
nach entsprechenden Belastungsproben den Vorschriften, sind Veränderungen oder Umbauten
an der einmal genehmigten Konstruktion nicht mehr gestattet. Die bisher bekanntgewordenen
Fahrerschutzrahmen verwenden nun, um die erforderlichen Festikeitseigenschaften
zu erbringen, die Kotflügel als wichtige mittragende Elemente, die so einen festen
Bestandteil des Rahmens darstellen und voll in das die Sicherheitszelle bildende
Tragwerk des Schutzrahmens integriert sind. Ein solcher Schutzrahmen ist daher nach
seiner
behördlichen Zulassung auch in den die Kotflügel betreffenden Details festgelegt,
und es ist nicht möglich, diesen Fahrerschutzrahmen an Schlepper unterschiedlicher
Spurweiten, Raddimensionen, Platzverhältnisse u. dgl. anpassen zu können. Durch
die tragende Funktion der Kotflügel bleiben dabei schon von vornherein die Möglichkeiten
der Gestaltung und des Materialeinsatzes eng begrenzt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen
und einen Fahrerschutzrahmen der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der jederzeit
bei voller Erfüllung der vorgeschriebenen Festigkeitsbedingungen eine beliebige
Materialwahl und eine weitgehende Gestaltungsfreiheit für die Kotflügel gewährleistet.sowie
weitere Verbesserungen der durch den Schutzrahmen gegebenen Raumverhältnisse mit
sich bringt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß Ecksteher und Dachrahmen
ohne Berücksichtigung der vorhandenen Korflügel die Sicherheitszelle erforderlicher
Formsteifigkeit bilden und als Kotflügel abnehmbare Bauteile vorgesehen sind. Der
Schutzrahmen wird also von Anfang an entgegen den bisherigen Ausführungen so ausgelegt,
daß allein die Ecksteher mit dem Dachrahmen die notwendigen Festigkeitseigenschaften
erbringen, wodurch die Kotflügel aus dem die Sicherheitszelle bildenden Tragwerk
des Schutzrahmens herausgelöst und nicht wie bisher in dieses miteinbezogen sind.
Die Kotflügel brauchen demnach keine tragende Aufgabe mehr für den Schutzrahmen
zu erfüllen und können daher aus beliebigem,geeignetem Material bestehen und auch
wunschgemäß gestaltet werden. Außerdem ergibt sich dadurch die Möglichkeit, die
Kotflügel als abnehmbare Bauteile zu konzipieren, was ihren Austausch erlaubt und
die Anpassung des Eahrerschutzrahmens an verschiedene Ackerschleppertypen gestattet.
Da außerdem trotz aller Freiheit in der
Formgebung und Materialwahl
die Kotflügel einerseits zumindest einen gewissen Versteifungseffekt mit sich bringen
und die Ecksteher mit dem Dachrahmen anderseits ja allein bereits die notwendige
Formsteifigkeit garantieren, kommt es neben den Vorteilen der abnehmbaren Kotflügel
sogar zu einer besseren Schutzwirkung des fertigen Schutzrahmens, wenn damit bekannte,nur
zusammen mit den Kotflügeln den Formsteifigkeitsbedingungen genügende Fahrerschutzrahmen
verglichen werden.
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In einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens
eine die hinteren Ecksteher miteinander verbindende, oberhalb des Schlepperrumpfes
verlaufende und an diesem abgestützte Querstrebe angeordnet.
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Diese Querstrebe führt zu einer wesentlichen Versteifung des Fahrerschutzr
ahmens und erlaubt daher eine entsprechend schwächere Dimensionierung der Rahmeneinzelteile.
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Um den Fahrerschutzrahmen ohne die Kotflügel demontieren zu können,
sind die hinteren Ecksteher etwa in halber Höhe quergeteilt, so daß die unteren
Teile der hinteren Ecksteher mit den Kotflügeln auch bei abgenommenem Schutzrahmen
am Schlepper verbleiben können. Liegen nun erfindungsgemäß die Stoßflächen der Steherteile
etwa in Vertikalebenen, wird sowohl genügend Platz für eine entsprechende Stoßausbildung
als auch für die Befestigung der Kotflügel geschaffen, da eben nicht wie bisher
ein horizontaler Stoß den Kotflügelanschluß behindert. Der Kotflügel kann auf einfache
Weise mit wenigen Handgriffen montiert und demontiert werden und befindet sich vom
Schlepperrad her gesehen vor den Stehern, was eine Verschmutzung der Steher einerseits
und eine Beeinträchtigung des Fahrbetriebes etwa bei auf die Räder aufgelegten Ketten
durch die Steher anderseits verhindert.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn die hinteren Ecksteher erfindungsgemäß
durch eine entsprechende, etwa mittige Abwinkelung einen gegenüber dem unteren Abschnitt
nach
außen versetzten oberen beschnitt aufweisen.
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Dieser winkelige Verlauf des hinteren Stehers schafft einen größeren
Freiraum innerhalb des Fahrerschutzrahmens und bietet auch eine passende Ausgestaltung
hinsichtlich der Kotflügelanordnung.
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Da den Eckstehern aus Festigkeitsgründen nicht von vornherein bestimmte
Wandteile zugeordnet sind, kann der Fahrerschutzrahmen in geeigneter Weise kabinenartig
verkleidet werden. So ist es möglich, daß nach oben an die Kotflügel Seitenwandteile
anschließen, die jeweils am Dachrahmen und am hinteren Ecksteher befestigt sind,
was auf einfache Weise die Ausgestaltung von Seitenfenstern, das Anschlagen von
Scharnieren für eine Kabinentür od. dgl.
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ermöglicht.
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Da das Material für den Kotflügel nicht mehr nach speziellen Festigkeitseigenschaften
ausgewählt zu werden braucht, können erfindungsgemäß die Kotflügel aus Kunststoff
bestehen, welches Material wesentliche Vorteile hinsichtlich der Herstellung, Beständigkeit,
Wartungsfreiheit, Gewicht u. dgl. mit sich bringt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
rein schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und einen erfindungsgemaßen
Fahrerschutzrahmen in Seitenansicht und hälftiger Rückansicht.
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Ein Fahrerschutzrahmen 1 für Ackerschlepper od. dgl.
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umfaßt vordere Ecksteher 2, hintere Ecksteher 3, einen auf den Eckstehern
2, 3 sitzenden Dachrahmen 4 sowie Kotflügel 5. Die Ecksteher 2, 3 stützen sich über
Konsolen od. dgl. 6, 7 am nur angedeuteten Schlepperrumpf bzw. dessen Hinterachstrichtern
ab und bilden mit dem Dachrahmen 4 aber ohne Einbeziehung der Kotflügel 5 als Versteifungselemente
od. dgl. die Sicherheitszelle erforderlicher Stabilität für den ochlepperfahrer.
Die liotflUgel 5 gehören also nicht zum tragenden Teil des Fahrerschutzrahmens 1
und
kdnnen,ohne die Sicherheitszelle zu beeinträchtigen, abgenommen
werden. Sie unterliegen außerdem keinem Form-und Naterialzwang und sind zur Anpassung
an verschiedene Schleppertypen auch austauschbar.
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Zur Versteifung des Fahrerschutzrahmens ist zwischen den beiden hinteren
Eckstehern 3 eine Querstrebe 8 eingesetzt, die ihrerseits über eine entsprechende
Abstützung 9 am Schlepperrumpf befestigbar ist und zur wesentlichen Erhöhung der
Formsteifigkeit der durch den Fahrerschutzrahmen entstehenden Sicherheitszelle beiträgt.
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Setzen sich die hinteren Eckpfeiler 3 jeweils aus zwei Teilen 3a,
3b zusammen, kann der Fahrerschutzrahmen 1 ohne die unteren Teile 3b der hinteren
Ecksteher 3 vom Ackerschlepper abgebaut werden, so daß diese unteren Steherteile
3b auch bei demontiertem Schutzrahmen für die Halterung der Kotflügel 5 zur Verfügung
stehen. Um durch den Stoß der beiden Steherteile 3a, 3b den Platz für die Anordnung
bzw. Befestigung des Kotflügels 5 nicht zu beeinträchtigen, liegt dieser Stoß 10
etwa in einer Vertikalebene, womit dieser Stoß die Möglichkeit einer einfachen,
gut zugänglichen horizontalen Anschlußstelle 11 für die Befestigung des Kotflügels
5 offen läßt.
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Weist außerdem der Steherunterteil 3b im Stoßbereich eine nach außen
gerichtete Abwinkelung 12 auf, verläuft im zusammengesetzten Zustand der Oberteil
3a des hinteren Eckstehers gegenüber dem Unterteil 3b nach außen versetzt, so daß
sich Platz innerhalb des Fahrerschutzrahmens 1 gewinnen läßt und sich sogar eine
dem Kotflügelquerschnitt angenäherte Stehergestaltung ergibt. Die Kotflügel 5 decken
dabei auch die Steher gegenüber dem Rad ab.
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Der Fahrerschutzrahmen 1 kann ohne die Formsteifigkeit der allein
von den Stehern 2, 3 und dem Dachrahmen bereits gewährleisteten Sicherheitszelle
unerlaubt zu verändern
und die tragende Grundkonzeption zu beeinträchtigen,
auf verschiedenste Weise ausgestattet werden, was bereits mit den abnehmbaren Kotflügeln
anfängt. Es können aber auch zusätzlich Verkleidungsteile vorgesehen sein wobei
sich zweckmäßigerweise Kotflügel und Verkleidungsteile ergänzen. So kann an den
Kotflügeln 5 nach oben hin ein Seitenwandteil 13 anschließen, der am Dachrahmen
4 und dem Steheroberteil 3a befestigt ist. Dieser Seitenwandteil kann ein Fenster
14 aufweisen und auch mit Scharniren 15 zum Anschlagen einer nicht dargestellten
Kabinentür od. dgl. bestückt sein. Sowohl die Kotflügel 5 als auch eventuelle zusätzliche
Wandteile u. dgl. erlauben nicht nur die Anpassung des Fahrerschutzrahmens an verschiedenste
Schlepper, Ausstattungswünsche u. dgl., sondern bringen zusätzlich noch einen Verstärkungseffekt
mit sich, der die Schutzfähigkeit der geschaffenen Sicherheitszelle über das geforderte
Maß hinaus erhöht.
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