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Fahrerhaus für Schlepper, Traktoren und Baufahrzeuge Die Erfindung
betrifft ein Fahrerhaus für Schlepper, Traktoren und Baufahrzeuge, welches mit oder
ohne-Schutzrahmen und mit flexiblen oder festen Seitenwänden, einem Dachteil sowie
mit einer festen Frontscheibe mit Einstiegstür oder einer aufschwenkbaren Frontscheibe
ausgerüstet ist.
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Man ist in neuerer Zeit mehr und mehr dazu übergegangen, die Schlepper
und Traktoren mit Fahrerhäusern oder kabinenähnlichen Aufbauten zu versehen.
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Darüber hinaus hat auch bereits der Sesetzgeber vorgeschrieben, derartige
Schlepperfahrzeuge mit einem Schutzrahmen auszurüsten, um dem Fahrer und gegebenenfalls
Beifahrer eine Möglichkeit zu geben, den Unfall unverletzt zu überstehen. Diese
Schutzrahmen sind dabei vorzugsweise käfigförmig ausgebildet und bestehen im wesentlichen
aus einem vorderen und einem hinteren U-förmigen Rahmenteil, die in ihren oberen
Eckbereichen durch Längsprofile miteinander verbunden sind.
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In der Landwirtschaft sind die Ansprüche an Fahrerhäuser sehr unterschiedlich,
da hier die jeweiligen Einsatzbedingungen
und auch die Wünsche
des Kunden eine besonders große Rolle spielen. Hierbei ist es bereits bekannt, den
gesetzlich vorgeschriebenen Schutzrahmen z.B. nicht nur als Grundausstattung sondern
auch als Grundgerüst für ein nachträglich anzubauendes Fahrerhaus zu verwenden.
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Die Fahrerhauskonstruktionen selber sind in den verschiedensten Bauformen
bekannt. Es gibt solche, deren vorderer Bereich mit einer um eine obere horizontale
Achse nach vorne aufschwenkbaren Frontscheibe ausgerüstet sind und solche, bei denen
die eigentliche Frontscheibe festgelegt ist, dafür aber einen seitlichen Einstieg
durch eine entsprechend vorgesehene Tür am Fahrerhaus ermöglichen.
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Je nach den Einsatzbedingungen und der Bauart des Schlepperfahrzeuges
haben die jeweiligen Fahrerhaus-Konstruktionen ganz spezifische Vor- und Nachteile,
so daß hier insbesondere auf die Wünsche des jeweiligen Kunden eingegangen werden
muß. So ist beispielsweise ein Schlepperfahrzeug, welches ausschließlich mit einem
Schutzrahmen ausgerüstet ist und keinerlei Winterschutz aufweist, praktisch für
die Landwirtschaft bei einem im Jahr durchgehenden Einsatz völlig ungeeignet.
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Es wird daher angestrebt, diese Schutzrahmen - insbesondere für den
Export - zumindest mit einem leichten Winterschutz auszurüsten, der entweder nur
aus einer Dachschute, die über den Schutzrahmen nach vorne vorgezogen ist, besteht,
oder hierzu zusätzliche flexible oder auch nachträglich anbaubare feste Seitenwände
vorgesehen werden können.
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Diese Bauform hat insbesondere beim Export und beim Anbau ausländischer
Anb auge räte zwischen den Achsen den Vorteil, weil hierbei eine Behinderung der
Anhaugeräte weitgehendst vermieden wird.
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Diese im Vorstehenden aufgezeichneten Kritierien, insbesondere Wünsche
der Kundschaft, erzwingen aber sowohl beim Handel als auch bei den Schlepperwerken
eine erhebliche Vorratshaltung der unterschiedlichsten Fahrerhauskonstruktionen
einschließlich der hierfür jeweils erforderlichen Ersatzteile. Darüber hinaus ergibt
sich zwangsläufig durch die verschiedenen Fahrerhausausführungen auch hinsichtlich
einer eventuellen Kombination ein wesentlicher Arbeitsaufwand, um beispielsweise
ein bereits vorgeplantes Fahrerhaus den jeweiligen Wünschen des Kunden anzupassen.
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Diesem Obelstand abzuhelfen und eine Möglichkeit zu schaffen, ohne
große Lagerhaltung an Fahrerhäusern und deren Ersatzteilen, das dem Kunden jeweils
zusagende Fahrerhaus ohne übermäßigen zusätzlichen Arbeitsaufwand und damit verbundenen
Kosten bieten zu können, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung.
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Zur Erreichung dieses Zieles wird bei einem Fahrerhaus der eingangs
beschriebenen Ausführung gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das Fahrerhaus aus
zwei in der Herstellung voneinander getrennten und in ihrer Ausbildung unterschiedlich
ausgestalteten Einzelteilen (Hinterteil, Frontteil) besteht, deren Anschlußbereiche
jedoch in der Art einer Normung derart mit gleichen Konturen ausgerüstet sind, daß
sie unabhängig von ihrer sonstigen konstruktiven Gestaltung genau zueinander passen
und zur Verbindung mit
korrespondierenden beliebigen bekannten Anschlußmitteln
ausgerüstet sind.
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Dabei ist es weiterhin von Vorteil, daß das Hinterteil des Fahrerhauses
vorzugsweise im Bereich der Vorderkante der hinteren Kotflügel abschließt, damit
ein nahtloser Anschluß des entsprechenden Vorderteiles des Fahrerhauses gewährleistet
ist.
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Eine insbesondere für den Export gedachte Konstruktion nach der Erfindung
wird dadurch gekennzeichnet, daß das Hinterteil des Fahrerhauses beispielsweise
mit einer an sich bekannten, nach vorne überstehenden Dachschute ausgerüstet ist,
wobei das Frontteil im wesentlichen aus planenförmigen Teilen besteht und in sogenannter
Leichtbauausführung an das Hinterteil des Fahrerhauses und der Dachschute anschließbar
ist.
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Erfindungsgemäß wesentlich ist aber, daß das Frontteil in an sich
bekannter Art als festes Bauteil aus einer festen Frontscheibe mit Türausführung
oder aus einer Schwenkscheibe besteht.
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Somit ist es gemäß der Erfindung möglich, die beliebigsten Vorderteile
eines Fahrerhauses auch unabhängig von der Konstruktion des jeweiligen Fahrerhaus-Hinterteiles
mit diesen zu kombinieren und dadurch ein schwierigkeitsloses Anbringen des jeweiligen
Frontteiles an das vorhandene Hinterteil zu ermöglichen. Jederzeit kann hier der
Kunde die Fahrerhaus-Konstruktion wechseln und die für ihn vorteilhafteste Kombination
wählen, ohne daß dadurch dem Herstellerwerk einerseits und dem Händler andererseits
zusätzliche Belastungen entstehen.
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Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung, die in schematischen Seitenansichten
einige Kombinationsmöglichkeiten darstellt, näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schlepper mit Schutzrahmen, Fig. 2 einen Schlepper
mit Schutzrahmen und Dachschute, Fig. 3 einen Schlepper mit Schutzrahmen, Dachschute
und festen Seitenwänden, Fig. 4 einen Schlepper entsprechend der Fig. 3 mit einem
zusätzlichen Leichtbau-Vorderteil zur Bildung eines einfachen Fahrerhauses, Fig.
5 das Leichtbau-Vorderteil als Einzelheit, Fig. 6 einen Schlepper mit flexiblen
Seitenwänden, Fig. 7 ein Frontteil für ein Fahrerhaus mit Schwenkscheibe, Fig. 8
den Schlepper gemäß Fig. 6 mit angebautem Frontteil nach Figur 7 zu einem kompletten
Fahrerhaus, Fig. 9 ein Frontteil für das Fahrerhaus mit Türausbildung, Fig. 10 den
Schlepper gemäß Fig. 6 mit angebautem Frontteil nach Fig. 9 zu einem kompletten
Fahrerhaus,
Fig. 11 einen Schlepper mit festen Seitenwänden, Fig.
12 ein Frontteil für das Fahrerhaus mit Schwenkscheibe entsprechend der Fig. 7,
Fig. 13 den Schlepper gemäß Fig. 11 mit angebautem Frontteil nach Fig. 12 zu einem
kompletten Fahrerhaus, Fig. 14 ein Frontteil mit Türausbildung in einer anderen
Ausführung als in Fig. 9 gezeigt, und Fig. 15 den Schlepper gemäß Fig. 11 mit angebautem
Frontteil nach Fig. 14 zu einem kompletten Fahrerhaus.
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In allen Seitenansichten des allgemein mit 1 bezeichneten Schleppers
ist der Boden, auf welchem der Schlepper 1 steht oder fährt mit 2 angedeutet. Gleiche
Bezugszeichen wurden bei den entsprechewnden Schlepperausführungen für die Vorderräder
3, Hinterräder 4, Motorhaube 5, Lenkrad 6, Kotflügel 7 und die Vorderkanten 7a der
Kotflügel 7 gewählt.
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Fig. 1 zeigt einen Schlepper 1, der mit einem einfachen käfigförmigen
Schutzrahmen 8 ausgebildet ist, dessen käfigförmige Konstruktion aufgrund der Seitenansicht
nicht in Einzelheiten erkennbar ist. Der käfigförmige Schutzrahmen 8 besteht im
wesentlichen aus zwei vorderen 1J-förmigen Profilbügeln, die in ihren oberen Eckbereichen
durch Längsprofile miteinander verbunden sind.
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Der Schlepper 1 nach Fig. 2 entspricht dem Schlepper 1 nach Fig. 1,
ist jedoch mit einer sogen. Dachschute 9
ausgerüstet, die über den
Schutzrahmen 8 nach vorne vorsteht und dem Fahrer zumindest von oben einen gewissen
Wetterschutz bietet.
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Gemäß Fig. 3 ist der in Fig. 2 dargestellte Schlepper 1 mit seinem
Schutzrahmen 8 und Dachschute 9 mit einer festen Seitenwand 10 ausgerüstet, wobei
die feste Seitenwand, wie auch bei später noch näher beschriebenen anderen Schlepperausführungen,
durch die mit 11 und 12 angedeuteten Befestigungsgriffe symbolisiert ist. Die Schlepperausführung
nach Fig. 3 kann insbesondere für den Export mit einem sogenannten Leichtbau-Vorderteil
13 (Fig. 5) ausgerüstet sein, welches aus einem flexiblen Material, wie Planen etc.
besteht, und dann nach dem Anbau an den Schlepper 1 gemäß Fig. 3 eineFahrerhauskonstruktion
gemäß Fig. 4 ergibt. Selbstverständlich kann hier an Stelle der festen Seitenwände
10 auch eine flexible Seitenwand 14, wie sie beispielsweise in Fig. 6 angedeutet
ist, Verwendung finden und würde dadurch das Export-Modell in Anlehnung an das aus
flexiblen Planen bestehende Frontteil 13 noch weiter verbilligen.
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In den weiteren Zeichnungsfiguren werden nunmehr spezielle Kombinationen
eines Fahrerhauses für Schlepper erläutert, die insbesondere für den Einsatz im
Inland vorgesehen sind und den Wünschen des jeweiligen Erwerbers ohne großen Aufwand
angepaßt werden können.
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Der obligatorische Schutzrahmen ist hierbei nicht mehr besonders erwähnt
und angedeutet.
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Figuren 6 bis 15 Zeigen verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, die
eine beliebige Kombination der jeweiligen Vorder- bzw. Hinterteile des Fahrerhauses
veranschaulichen.
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So zeigt die Fig. 6 einen Schlepper 1 mit einer flexiblen Seitenwand
14, die selbstverständlich in der Zeichnungsebene auch auf der entgegengesetzten
Seite vorhanden ist.
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An diesen Schlepper können nun beispielsweise ein in Fig. 7 angedeutetes
festes Frontteil 15 mit einer Schwenkscheibe 16 oder aber auch ein festes Frontteil
15a (Fig. 9) mit einer Türausführung 17 angeordnet werden, wobei sich dann die Fahrerhaus-Ausführungen
entsprechend den Fig. 8 und 10 ergeben.
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Das gleiche gilt für die Schlepperausführung gemäß Fig. 11, bei welcher,
jedoch im Gegensatz zur Fig. 6, feste Seitenwände 10 vorhanden sind, um hierbei
dann eine Kombination mit den in den Fig. 12 und 14 dargestellten Frontteilen 15
bzw. 15b möglich sind, so daß sich die Fahrerhauskonstruktionen entsprechend den
Fig. 13 und 15 ergeben.
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Allen diesen Konstruktionen, und das ist das wesentliche Merkmal der
Erfindung, ist aber eines gemeinsam, daß nämlich die jeweiligen Anschlußbereiche
"A" der Frontteile sowie die entsprechenden Anschlußbereiche "B" der auf dem Kotflügel
7 befestigten Hinterteile so korrespondierend mit gleichen Anschlußkonturen ausgebildet
sind, daß ohne Schwierigkeit eine Angliederung des jeweiligen Frontteils an das
vorhandene Hinterteil des Fahrerhauses auch wechselweise unabhängig von der jeweiligen
Konstruktion möglich ist. Die zur Befestigung der beiden Einzelteile des Fahrerhauses
vorgesehenen Befestigungsmittel können dabei beliebig in an sich bekannter Weise
ausgebildet sein.
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Es ist somit nach der Erfindung möglich, auf einem Schlepper 1 mit
einem beliebig ausgebildeten Hinterteil eines Fahrerhauses,
welches
auf dem Schlepper 1 befestigt ist, ein Fahrerhaus-Vorderteil ebenfalls beliebiger
Ausführung zu kombinieren, und zwar jeweils entsprechend den Wünschen des Kunden,
ohne daß hierzu irgendwelche zusätzlichen Umbauten oder Anbauten erforderlich sind.
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Einzig und allein ist es hier erfindungsgemäß notwendig, daß die entsprechenden
Anschlußbereiche "A" und "B" gleichartig gestaltet sind, d.h. praktisch nahtlos
aneinandergefügt werden können. Der Kunde hat dann die Auswahl, sich selber praktisch
sein Fahrerhaus entsprechend seinen Vorstellungen auswählen und zusammenstellen
zu können.
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In Fig. 15 ist durch einen Pfeil 19 angedeutet, daß beispielsweise
die Dachplatte 18 des Frontteiles 15b nach oben aufgeschwenkt werden kann, um beispielsweise
eine Belüftung des Fahrerhauses von vorne oben zu ermöglichen.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht nur auf die beispielsweise
dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern es bestehen viele weitere Möglichkeiten,
die entsprechenden Einzelteile des Fahrerhauses auch noch konstruktiv anders auszubilden,
ohne dabei jedoch den Gedanken der vorliegenden Erfindung zu verlassen, nämlich
die beiden Anschlußbereiche der beiden Fahrerhausteile miteinander korrespondierend
auszubilden, damit die entsprechenden Frontteile des Fahrerhauses jederzeit ausgewechselt
oder den Wünschen der Kunden entsprechend an anders ausgebildete Hinterteile des
Fahrerhauses angeschlossen werden können.