DE3229035C1

DE3229035C1 - Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zum Aufbringen von Puder

Info

Publication number: DE3229035C1
Application number: DE19823229035
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl.-Ing. Fischer (FH), 8900 Augsburg
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1982-08-04
Filing date: 1982-08-04
Publication date: 1984-01-05
Also published as: FR2531378B1; FR2531378A1; GB2124979A; GB8320735D0; GB2124979B

Description

.25

Die Erfindung betrifft Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise zum Bedrucken einer Druckträgerbahn, mit mindestens zwei hintereinander angeordneten Druckwerken, die jeweils mindestens einen Gummituchzylinder und einen Plattenzylinder sowie einen Gegendruckzylinder und eine Pudervorrichtung von dem Druckwerk umfassen.

Rollen-Offsetrotationsdruckmaschinen der vorangehend bezeichneten Gattung sind allgemein bekannt. Bei derartigen Maschinenkonfigurationen tritt besonders bei hohen Geschwindigkeiten, bspw. ab einer Bahngeschwindigkeit von 7 m/s, an dem zweiten und an nachfolgenden Druckwerken ein Doublieren auf. Dieses Doublieren konnte durch die üblichen konstruktiven Maßnahmen, bspw. durch Beseitigung des Zahnspieles im Antriebszug, nicht beseitigt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine der eingangs bezeichneten Gattung so weiterzubilden, daß ein Doublieren auch bei hohen Bahngeschwindigkeiten in dem zweiten und den nachfolgenden Druckwerken nicht auftreten kann. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Durch die Aufbringung von Puder vor dem Einlaufen der Druckträgerbahn in das erste Druckwerk wird erreicht, daß der Abreißwinkel der aus diesem Druckwerk rauslaufenden Bahn verkleinert wird. Durch das Einbringen des Puders in die zugeführte Farbschicht wird deren Aufspaltung in zwei Teilfarbschichten auf der Druckträgerbahn und deren Gummizylinder erleichtert.

Dadurch wird der bei den bekannten Rollenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise auftretende nachteilige Doubliereffekt vermieden.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben, wobei bezug auf die Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigt

F i g. 1 eine schematische Darstellung einer bekannten Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise und

F i g. 2 eine schematische Darstellung eines Teils des ersten Druckwerkes mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

F i g. 1 zeigt eine Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise, mit drei hintereinander angeordneten Druckwerken 1,2 und 3. Mit diesen Druckwerken kann in bekannter Weise eine Druckträgerbahn 4 beidseitig, d. h. im Schön- und Widerdruck, jeweils mit drei Farben bedrückt werden.

Das Druckwerk 1 umfaßt zwei Plattenzylinder 5, 6 sowie Gummizylinder 7, 8. Die gleich aufgebauten nachgeordneten Druckwerke 2 und 3 weisen Plattenzylinder 9,10 und Gummizylinder 11,12 bzw. Plattenzylinder 13,14 mit Gummizylindern 15,16 auf.

Besonders bei Bahngeschwindigkeiten ab etwa 7 m/s wird durch die Zähigkeit der auf den Gummituchzylindern befindlichen Druckfarbe das Ablösen der Druckträgerbahn 4 hinter der Drucklinie erschwert. Bei der versetzten Anordnung der übereinanderliegenden Gummizylinder wird jeweils einer der Gummizylinder, bspw. die oberen Gummizylinder 7,11 und 15 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1, teilweise umschlungen, so daß die Druckträgerbahn 4 von diesen Gummizylindern unter einem spitzen Winkel abreißt, unter dem zusätzlichen Einfluß der Klebewirkung der Farbe wird dieser Winkel noch spitzer, so daß nach dem Abreißen der Druckträgerbahn 4 in dem Bahnabschnitt zwischen dem ersten und zweiten Druckwerk eine erhebliche Unruhe in der Bahnführung auftritt, die in Form einer Schwingung vorstellbar ist. Diese Schwingung der Druckträgerbahn 4 ist bei 4' angedeutet. Durch diese Unruhe der Druckträgerbahn 4 erfolgt nun beim Einführen der Druckträgerbahn 4 in das zweite Druckwerk 2 ein vorzeitiges Anklatschen an den unteren Gummizylinder 12, wodurch das eingangs erwähnte nachteilige Doublieren entsteht. Dieser Vorgang kann sich auch an den nachfolgenden Druckwerken wiederholen.

F i g. 2 zeigt einen Ausschnitt der Gummizylinder 7,8 des ersten Druckwerkes 1. Der Gummizylinder 7 trägt ein Gummituch 17 und der Gummizylinder 8 ein Gummituch 18. Auf den Gummizylindern 7 und 8 ist jeweils eine Farbschicht 19 bzw. 20 mit einer Dicke in der Größenordnung von etwa 3 μπι angedeutet.

Um ein besseres, d. h. ein schnelleres Ablösen der Druckträgerbahn 4 von den Gummituchzylindern zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vor dem Druckwerk 1 mindestens eine Pudereinrichtung 21 angeordnet. Es ist zweckmäßig, unterhalb der Druckträgerbahn 4 eine Pudereinrichtung 22 zum Bepudern der Unterseite der Druckträgerbahn 4 anzuordnen, um auch eine erleichterte Ablösung der Druckträgerbahn von dem unteren Gummizylinder 8 zu ermöglichen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn z. B. der obere Gummituchzylinder 7 nur auf einem kleinen Teilbereich eine Farbschicht trägt, während der Gummituchzylinder 8 vollständig mit einer Farbschicht bedeckt ist. In diesem.Fall würde die die Drucklinie zwischen den Gummizylindern 7, 8 verlassende Druckträgerbahn über einen verhältnismäßig langen Bereich an dem unteren Gummituchzylinder 8 ankleben, bevor es zum Abreißen der Druckträgerbahn 4 von der Oberfläche des Gummituches 18 kommt. Dadurch würde es ebenfalls zu den erwähnten Unruhen in der Bahn kommen, die ein Doublieren im nachfolgenden Druckwerk 2 verursachen.

Die verwendeten Pudereinrichtungen 21, 22 sind im Handel erhältlich und können zusätzlich mit Ionisations-

vorrichtungen ausgestattet sein, mit denen die Haftfähigkeit des Puders auf der Oberfläche der Druckträgerbahn 4 erhöht werden kann.

Vorzugsweise soll der verwendete Puder eine Korngröße zwischen 15 μπι und 80 μηι aufweisen. Die bei 23 angedeuteten Puderkörner werden beim Durchlaufen der Drucklinie zwischen den Gummituchzylindern 7, S mit den Farbschichten 19, 20 überzogen Durch eine im Versuch zu ermittelnde Puderkonzentration auf der Druckträgerbahn 4 wird erreicht, daß das Haftvermögen, gemeint ist das Ankleben der Drucktragerbahn 4 an den Gummitüchern 17 oder 18 ausreichend herabgesetzt wird, so daß die Druckträgerbahn 4 bald nach dem Verlassen der Drucklinie sich von den Gummituchoberflächen zu lösen vermag, und die erwähnte Unruhe der Druckträgerbahn vermieden wird. Als Pudereinrichtungen 21, 22 kommen bekannte Pudergeräte in Frage, wie sie zur Vermeidung des Abschmierens bei Bogen- und Rollenmaschinen verwendet werden. Bekanntlich kommen derartige Pudergeräte hinter dem letzten Druckwerk zum Einsatz, um die frischbedruckten Flächen zu bepudern und so ein Ablegen der Farbe in Stapel oder beim Aufwickeln zu vermeiden.

Falls der im Zusammenhang mit den Druckwerken 1 und 2 beschriebene Effekt in nachgeordneten Druckwerken auftritt, kann eine Vorrichtung zum Pudern der zu bedruckenden Bahn auch vor dem 2., 3. usw. Druckwerk in der gleichen Weise angeordnet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentansprüche:

1. Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise zum Bedrucken einer Druckträgerbahn, mit mindestens zwei hintereinander angeordneten Druckwerken, die jeweils mindestens einen Gummituchzylinder und einen Plattenzylinder sowie einen Gegendruckzylinder und eine Pudervorrichtung vor dem Druckwerk umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß vor einem Druckwerk die Vorrichtung (21) zum Aufbringen von Puder auf die zu bedruckende Seite der Druckträgerbahn (4) angeordnet ist.

2. Rollen-Off Setrotationsdruckmaschine nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig der Druckträgerbahn (4) jeweils eine Vorrichtung (21, 22) zum Aufbringen von Puder angeordnet ist.

3. Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Körnung des Puders zwischen 15 und 80 μπι liegt.