DE3228595A1 - System zur parenteralen verabreichung eines wirkstoffs - Google Patents
System zur parenteralen verabreichung eines wirkstoffsInfo
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Description
Wirkstoffs
Die Erfindung betrifft sowohl ein parenterales Verabreichungssystem (Infusions-System) als auch
eine Wirkstoffkammer, in der ein Wirkstoff enthalten
ist (und aus der dieser Wirkstoff an die Flüssigkeit abgegeben wird).
Die parenterale Verabreichung (Infusion) von medizinischen Flüssigkeiten ist übliche klinische Praxis.
Die Flüssigkeiten werden insbesondere intravenös verabreicht und dieses Verfahren wird außerordentlich
weit verbreitet als Teil der täglichen Behandlung von internistischen und chirurgischen Patienten
angewandt. Die üblicherweise verabreichten (infundierten) Flüssigkeiten umfassen Blut und Blutersatzstoffe,
Dextroselösung, Elektrolytlösung und Salzlösung. Im allgemeinen werden die Flüssigkeiten aus
einem Infusions-System verabreicht, das einen
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Behälter umfaßt, der oberhalb des Patienten aufgehängt ist und bei dem die Flüssigkeit
über eine Infusionsnadel dem Patienten zugeführt wird.
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Die Infusion von Flüssigkeiten ist ein wertvoller und wichtiger Bestandteil der optimalen
Behandlung von Patienten. Sie stellt jedoch noch kein befriedigendes Mittel dar,
um gleichzeitig damit einen zusätzlichen Wirkstoff (beneficial agent) zu verabreichen. Zur
Zeit wird ein solcher zusätzlicher Wirkstoff intravenös auf folgende Arten verabreicht;
1. Entfernung des Infusions-Systems und Unterbrechen
des Flüssigkeitsstroms und anschließen-, de intravenöse Verabreichung des Wirkstoffs
bzw. Mittels an den Patienten und erneutes Anschließen des Infusions-Systems;
2. der Wirkstoff wird zu der Flüssigkeit in
dem Infusions-Behälter zugesetzt und dann durch den Flüssigkeitsstrom an den Patienten verabreicht;
3. der Wirkstoff wird zu einer Flüssigkeit in einem getrennten Behälter zugesetzt, der als
Teilfüllung (partial fill) bezeichnet und mit der ersten Infusions-Leitung verbunden ist,
durch die der Wirkstoff mit dem Flüssigkeitsstrom zu dem Patienten gelangt·;
4. ein Wirkstoff ist in einei^'piggyback" Flasche
enthalten, in die eine Infusions-Flüssigkeit eingefüllt wird und wobei die Flasche anschließend mit
der ersten Leitung verbunden wird, durch die der Wirkstoff an den Patienten gelangt, oder
5. der Wirkstoff wird mit Hilfe einer Pumpe verabreicht, die eine Kraft auf eine den Wirkstoff
enthaltende Flüssigkeit zur intravenösen Ver-
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abreichung ausübt.
Obwohl diese Verfahren angewandt werden, besitzen sie entscheidende Nachteile. Zum Beispiel führt die
Verabreichung eines Wirkstoffs durch wiederholtes Einstechen einer Nadel zu nicht notwendigen
Schmerzen und Verletzungen, außerdem erfordern die anderen Methoden getrennte Zuleitungen und
Verbindungen, mit der ersten Infusions-Leitung, durch die die Verabreichung weiter erschwert
wird. Die Verwendung von Pumpen kann zu Drücken führen, die an der Verabreichungsstelle variieren
und der Druck kann zur Bildung von Trombosen führen und die Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoff
an den Patienten verabreicht wird, ist oft nicht bekannt, da keine geschwindigkeitsbestimmende
Verabreichung möglich ist, sondern diese von dem Strom der Flüssigkeit abhängt. Darüber hinaus
ist häufig eine Vorbereitung des Wirkstoffs durch den Krankenhausapotheker oder die Schwester erforderlich.
Im Hinblick auf die obigen Ausführungen besteht ein Bedarf auf dem Gebiet der parenteralen
Therapie besonders auf dem Gebiet der Infusion an einem für Krankenhauszwecke geeigneten Verfahren
zur Verabreichung eines Wirkstoffs mit geregelter Geschwindigkeit über parenterale, insbesondere
intravenöse d. h. Infusions-Systeme.
Es ist folglich Aufgabe der Erfindung, ein parenterales Abgabesystem zur Verabreichung eines Wirkstoffs
mit geregelter Geschwindigkeit zu entwickeln, um dadurch die Behandlung eines Menschen
zu verbessern, dem ein bestimmter Wirkstoff intravenös verabreicht bzw. infundiert werden soll.
Ein solches Abgabesystem soll eine Wirkstoff-
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kammer umfassen, in der ein Wirkstoff enthalten ist und aus der der Wirkstoff an die parenterale
Flüssigkeit (Infusions-Lösung) mit geregelter Geschwindigkeit abgegeben wird.
Die Erfindung betrifft ein parenterales Abgabe-
*) system und eine Wirkstoffkammer, die zusammen
mit diesem parenteralen (Infusions-)System
angewandt werden kann. Die Wirkstoff kammer enthält a) einen Wirkstoff, der sich selbst mit
der in die Wirkstoffkammer eintretenden parenteralen
Flüssigkeit in situ mischt und dann einem Patienten (biological recipient) infundiert werden
kann oder die Wirkstoffkammer enthält b) einen
Wirkstoff, der in einem Abgabemittel enthalten ist, z. B. in einer Abgabevorrichtung für den
Wirkstoff oder einer geschwindigkeitsbestimmenden Dosierungsfonn, das sich in der Kammer befindet
und in dem eine Menge des Wirkstoffs festgehalten wird, um ein vorbestimmtes Programm zur Verabreichung
zu ermöglichen und eine vorprogrammierte unbeeinflußte Abgabe des Wirkstoffs an die
Flüssigkeit zu ermöglichen, die in die Wirkstoff kammer eintritt. Der Wirkstoff wird nach
der Freisetzung aus dem Abgabemittel, d. h.
der Vorrichtung bzw. Dosierungsform, in situ
mit der parenteralen (Infusions-flüssigkeit,
die in die Wirkstoffkammer eintritt, vermischt bzw. formuliert. Das Abgabemittel setzt in einer
bevorzugten Ausführungsform den Wirkstoff mit gesteuerter Geschwindigkeit frei, die im wesentlichen
unabhängig ist von der Geschwindigkeit. (dem Volumen) mit der die Infusions-Flüssigkeit
in die Wirkstoffkammer eintritt und dann an den
*) (Mischkammer = formulation /5 chamber)
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Patienten infundiert wird. Die Erfindung betrifft auch ein parenterales Abgabesystem (Infusions-System)
zur Verabreichung eines flüssigen Mittels, in dem das Mittel bzw. der Wirkstoff in situ mit der Flüssigkeit vermischt
bzw. formuliert wird und wobei das parenterale Abgabesystem eine Kombination folgender Bestandteile umfaßt:
a) einen Behälter zur Aufbewahrung einer pharmakologisch
geeigneten Flüssigkeit, die auch ein pharmakologisch annehmbarer Träger für den
Wirkstoff ist;
b) eine Wirkstoffkammer, umfassend eine Wand,
die einen Hohlraum umschließt und an der Oberseite eine Einlaßöffnung besitzt, die eine
Kommunikation mit dem Behälter erlaubt, damit Flüssigkeit aus dem Behälter in die Wirkstoffkammer
gelangen kann sowie einen Auslaß, durch den der zubereitete Wirkstoff aus der Kammer
austritt;
c) einen Wirkstoff, eine Dosierungsform oder eine Abgabevorrichtung in der Wirkstoffkammer und
d) eine Leitung, die mit der Auslaßöffnung der Kammer in Verbindung steht und sich bis zu
dem Patienten erstreckt.
Die Erfindung betrifft auch ein parenterales Abgabesystem, das folgende Bestandteile umfaßt:
1. Eine erste oder primäre· Flüssigkeitsleitung, bestehend aus einem Behälter mit einer medizinischen
Flüssigkeit und einem ersten Schlauch, der sich von dem Behälter bis zu einem gemeinsamen
Schlauch erstreckt, der zu der Infusionsstelle bei dem Patienten (bzw. Tier) führt und
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2. eine zweite Flüssigkeitsleitung, bestehend aus einem Minibehälter für eine medizinische Flüssigkeit,
der in Verbindung steht mit einer Wirkstoffkammer, die mit einem zweiten Schlauch in Verbindung
steht und dann mit dem gemeinsamen Flüssigkeitsschlauch zur Infusion.
Die Erfindung betrifft auch ein parenterales Abgabesystem, umfassend
1. eine erste Flüssigkeitsleitung, bestehend aus einem Behälter mit einer medizinischen Flüssigkeit, einer Tropfkammer, einer Wirkstoffkammer und einem ersten Schlauch, der mit der Wirkstoffkamer in Verbindung steht, sowie einem gemeinsamen Schlauch, der zu der Infusionsstelle führt, und
1. eine erste Flüssigkeitsleitung, bestehend aus einem Behälter mit einer medizinischen Flüssigkeit, einer Tropfkammer, einer Wirkstoffkammer und einem ersten Schlauch, der mit der Wirkstoffkamer in Verbindung steht, sowie einem gemeinsamen Schlauch, der zu der Infusionsstelle führt, und
2. einer zweiten Flüssigkeitsleitung, bestehend aus einem Behälter mit einer medizinischen Flüssigkeit,
einer Tropfkammer, einer Wirkstoffkammer und einem zweiten Schlauch, der mit der Wirkstoffkammer und
dem gemeinsamen Schlauch, der zu der Infusionssstelle führt, in Verbindung steht.
Die Figur 1 zeigt ein wirksames intravenöses Verabreichungssystem (Infusions-System) nach der
Erfindung, das allgemein als 10 bezeichnet wird. Das System 10 umfaßt einen Behälter 11 aus einem
flexiblen oder halbstarren vorzugsweise transparenten Kunststoff wie Polyvinylchlorid oder einem Polyolefin,
der eine medizinische Flüssigkeit 12 enthält, die zur intravenösen Verabreichung bzw.
Infusion geeignet ist. Die medizinische Flüssigkeit in dem Behälter 11 ist typischerweise eine sterile
Lösung, wie eine wäßrige Lösung von Dextrose, eine Lösung von Dextrose in Salzlösung, eine Elektrolytlösung
und/oder Salzlösung. Die medizinische Flüssig-
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keit 12 ist auch ein pharmazeutischer Träger zur intravenösen Verabreichung und ein pharmazeutischer
Träger für einen Wirkstoff, der an
den Patienten verabreicht werden soll. Der Behalter 11 besitzt bei der gezeigten Ausführungsform keine Belüftungsöffnung und die medizinische
Flüssigkeit steht unter Atmosphärendruck und der Behälter fällt in sich zusammen, wenn die
Flüssigkeit 12 ausfließt. Der Behälter 11 ist üblicherweise so ausgebildet, daß er mit dem
Hals nach unten an einen Haken 13 gehängt werden kann mit Hilfe einer Öse oder eines Loches 14,
die mit dem Behälter verbunden oder das ein integraler Bestandteil des Behälters 11 ist.
Der Behälter 11 besitzt an der von Aufhängesteile
entfernten Seite,d. h. am Hals,eine Verabreichungs-Öffnung
15» in die ein Verabreichungsset eingeführt werden kann.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Verabreichungsset
wird angewandt, um die Flüssigkeit 12 und einen zu dem Infusionssystem 10 zugesetzten Wirkstoff
an den Patienten zu verabreichen. Das Verabreichungsset ist steril, pyrogenfrei und nach einmaliger
Verwendung wegwer'fbar.Das Verabre ichungs set umfaßt
die später näher beschriebenen Bestandteile und wird mit der Öffnung 15 des Behälters 11 verbunden.
Die "Öffnung" 15 kann ein in dem Behälter vorhandenes ( nicht gezeigtes) Diaphragma sein oder
ein hohles Verbindungsstück 16. Das Verbindungsstück 16 ist geeignet, um das Ende 17 einer
Tropfkammer 18 aufzunehmen, wobei das Ende' 17 dicht
über das Verbindungsstück 16 paßt. Die Tropfkammer
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•wird angewandt, um Luft abzufangen und eine
Einstellung der Fließgeschwindigkeit der Flüssig- - keit 12 von dem Behälter 11 zu ermöglichen, so daß
der Fluß tropfenweise statt findet. Der Auslaß in der Tropfkammer 18 ist mit einem ersten Abschnitt
eines Schlauches 20 verbunden, der in den Auslaß 19 paßt. Eine einstellbare Klemme 21
vom Roll- oder Schraubentyp an dem Schlauch 20 klemmt den Schlauch ab und verringert den inneren
■10 Durchmesser, um den Flüssigkeitsfluß zusammen mit der Tropf-Sicht-Kammer 18 zu regeln. Ein
zweiter Abschnitt des Schlauches 20 ist mit dem Einlaß 23 einer Wirkstoffkammer 22 verbunden.
Ein dritter Abschnitt des Schlauches 20 ist mit dem Auslaß 26 der Wirkstoffkammer 22
und mit einer Adapter-Nadel-Anordnung 27 verbunden, die in eine Vene oder gegebenenfalls eine
Arterie eines Menschen (bzw. Warmblüters) eingeführt ist.
Die Wirkstoffkammer 22 ist ein einzigartiger Bestandteil des Infusions*-Systems sowohl allein
als auch in Verbindung mit dem System. Diefy/irkstoffkammer
22 besitzt eine solche Größe und ist geeignet zur Anwendung in Infusions-Systemen«,
sie enthält den ganzen Wirkstoff und wird in jeder Weise selbst tätig (is self-contained,
self-priming, self-powered, self-formulating),
und kann billig hergestellt werden. Die Wirkstoffkammer 22 enthält einen intravenös verabreichbaren
Wirkstoff und die Anwendung der Wirkstoffkammer mit dem darin enthaltenen Wirkstoff erfordert keine
Vorbereitung oder kein Vermischen vor der Anwendung. Die Wirkstoffkammer 22 ist eine leichte wegwerfbare
Kammer, umfassend eine Wand 24, die einen Innenraum oder Hohlraum 25 umschließt. Die
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Kammer 22 besitzt einen Einlaß 23, der in Form und Größe geeignet ist, die Kammer 22 in ein
Infusions-System einzusetzen und einen Auslaß 26, der ebenfalls geeignet ist, um die Kammer in
das System einzufügen. Der Einlaß 23 und der Auslaß 26 sind so ausgebildet, daß der Schlauch 20
daran angeschlossen werden kann. Die Kammer 22 besteht aus Glas, Kunststoff oder ähnlichem und
ist in der Zeichnung aus einem transparenten
.10 Material, um die Struktur und den darin befindlichen Wirkstoff bzw. das Mittel zu zeigen. Der
Wirkstoff bzw. das Mittel in der Kammer 22 kann in irgendeiner pharmazeutischen Form vorliegen,
die mit der in die Kammer eintretenden Flüssigkeit eine Wirkstoffzubereitung (ein Wirkstoffmittel)
ergibt. Beispiel für pharmazeutisch geeignete Formen sind fesi^kristallin, mikrokristallin
in Form von Teilchen, Pellets, Granulat bzw. Körnern Pulver, Tabletten, sprühgetrocknet, lypophilisiert
und verpreßte Formen, die in Gegenwart der Infusions-Flüssigkeit zerfallen und/oder sich lösen,
wie verpreßte Teilchen, verpreßtes Pulver, verpreßte Granulate, zerbrechliche Schichten des
Wirkstoffs in Form einer Abgabevorrichtung, bei der der Wirkstoff mit einer durch die Vorrichtung
gesteuerten Geschwindigkeit an die Flüssigkeit, die in die Wirkstoffkammer 22 eintritt(abgegeben
wird, in einer Dosierungsform und ähnlichem. In der Wirkstoffkammer 22 ist im allgemeinen eine
Menge des Wirkstoffs in einer Abgabevorrichtung, einer Dosierungsform, in einer pharmazeutischen
Form oder ähnlichem enthalten, um ein vorgeschriebenes therapeutisches oder sonst nützliches Programm
zu ermöglichen, d. h. eine Menge an Wirkstoff für das vorbestimmte nicht beeinflußte Abgabepro-
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gramm einer therapeutisch oder sonst günstigen
wirksamen Menge des Wirkstoffs, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die Wirkstoffkammer
22 besitzt allgemein ein Fassungsvermögen von ungefähr 10 bis zu 250 ml Flüssigkeit
oder darüber und sie kann ungefähr 5 mg bis 20 g Wirkstoff oder darüber in den verschiedenen
pharmazeutischen Formen und Abgabevorrichtungen enthalten.
Der Ausdruck "Wirkstoff",wie er hier verwendet
wird,bezeichnet allgemein irgendeine Substanz, die zu einer therapeutischen oder sonstigen
günstigen Wirkung führt, wie ein Arzneimittel, ein Kohlenhydrat, ein Elektrolyt und/oder ähnliches,
Der Ausdruck "Flüssigkeit" bezieht sich auf eine Flüssigkeit, die parenteral einschließlich intravenös
bzw. durch Infusion verabreicht werden kann und umfaßt pharmazeutisch bzw. pharmakologisch
verträgliche Flüssigkeiten, die gleichzeitig ein pharmazeutisch verträglicher Träger für den Wirkstoff
sind, wie Wasser, isotonische Salzlösung, Ringer's Laktat und ähnliches. Der Ausdruck
"wirksames Mittel" oder "Zubereitung", wie er hier verwendet wird, gibt allgemein an, daß der
Wirkstoff mit der Flüssigkeit in einer chemisch physikalischen Form vermischt^ in ihr gelöst oder
suspendiert zugesetzt oder von ihr getragen wird und/oder ähnliches zur parenteralen bzw. intravenösen
Verabreichung. Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Infusionsvorrichtung
kann die Wirkstoffkammer 22 gleichzeitig als Tropfkammer dienen, während sie eine
Vorrichtung oder ein Mittel enthält. Bei dieser
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Ausführungsform wird die Wirkstoff-Tropf-Kammer angewandt, um die gewünschte Tropfgeschwindigkeit
der Flüssigkeit zu erreichen. Z. B. kann die Wirkstoff-Tropf-Kammer eine
schnelle Tropfgeschwindigkeit für erwachsene oder eine langsamere Tropfgeschwindigkeit für
Kinder ergeben. Die Wirkstoff-Tropf-Kammer kann mit verschieden großen Einlassen zur Regelung der
Tropfgeschwindigkeit hergestellt werden oder die Tropfgeschwindigkeit kann durch eine Regelklemme
an dem Schlauch,der die Flüssigkeit zu der Kammer hinführt, geregelt werden. Die Wirkstoff-Tropf-Kammer
kann z. B. 2 bis 75 Tropfen pro ml über 1 min bis zu 1 h abgeben. Vorzugsweise kann der
Arzt (Therapeut) die Fließgeschwindigkeit auf 1 bis 20 Tropfen pro min oder je nach Bedarf des
Patienten einstellen. Eine nähere Beschreibung der Wirkstoffkammer 22 ist später angegeben.
Die Figur 2 zeigt ein anderes wirksames Infusions-System nach der Erfindung, das allgemein als 10
bezeichnet wird. Das System 10 wird durch den Träger bzw. Halter 30 in der für die Abgabe geeigneten
Haltung festgehalten. Das System 10 ist belüftet und erfordert den Zutritt von Luft,
um wirksam zu werden. Das System 10 umfaßt einen Behälter 31 aus Glas oder einem starren Kunststoff,
der in geeigneter Weise mit einem - nicht gezeigten - Gummistopfen verschlossen ist, der in
dem Behälter 21 durch einen ringförmigen Verschlußring 32 festgehalten wird. Der Behälter 31 enthält
eine Flüssigkeit 33» die vorzugsweise zur intravenösen Verabreichung geeignet ist. Luft tritt
durch den Einlaß 34 in das System 10 ein, der als Teil des Einlaßverschlußes 35 der Tropfkammer
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ausgebildet ist. Eine Spitze 37 einer Hohlnadel durchsticht den Gummistoff des Behälters 31
und dient als Leitung,durch die Luft von dem Einlaß 34 in den Behälter 31 gelangen kann und
durch die die Flüssigkeit 33 von dem Behälter 31 in die Tropfkammer 36 gelangen kann. Ein Punkt
der Spitze oder Nadel 37 ist in dem Behälter 31 zu sehen und das andere Ende der Nadel 37 (nicht gezeigt)
ragt in die Tropfkammer 36hinein und leitet die Flüssigkeit 33 aus dem Behälter 31 in die
Tropfkammer 36. Die Tropfkammer 36 besitzt eine übliche hohle, rohrartige Form und besteht aus
einer Wand, die einen inneren, die Flüssigkeit aufnehmenden Hohlraum bildet und mit einer
Wirkstoffkammer 39 über einen ersten Abschnitt
des Schlauches 40 verbunden ist, der sich zwischen dem Auslaß 41 der Tropfkammer 36 und dem Ende 42
der Wirkstoffkammer, das den Schlauch aufnehmen
kann, befindet. Das andere Ende 43 der Wirkstoffkammer 39 ist so ausgebildet, daß es ein zweites
Schlauchstück 44 aufnehmen kann. Die Wirkstoffkammer 39 besteht aus Glas oder Kunststoff und
ist vorzugsweise transparent bzw. durchsichtig. Die Wirkstoffkammer 39 kann irgendeine Form haben,
die geeignet ist für Infusions-Systeme und sie ist vorzugsweise rund und ihre Länge ist größer als
die Breite (zylinderförmig). Die Enden 42 und 43 passen dicht über die Wand der Kammer 39 und
bilden einen luftdichten, auslaufbeständigen
Verschluß zur Aufnahme eines Abgabe-systems, das
einen Wirkstoff abgibt zur Bildung einer wirkstoff haltigen Lösung in situ in der Kammer 39 mit der
aus dem Behälter 31 in die Kammer 39 eintretenden Flüssigkeit durch Vermischen oder Lösen. Der
Schlauch 44 führt die den Wirkstoff enthaltende
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Lösung von der Kammer 39 zu der Nadel 45 zur Verabreichung an einen Patienten. Eine Regelklemme
46 ist an dem Schlauchstück vorgesehen, um den Innendurchmesser des Schlauches 40 zu
verringern und damit den Strom der Flüssigkeit 33 durch das System zu regeln.
Die Figur 3 zeigt ein anderes erfindungsgemäßes Infusions-System 10. Das System 10 umfaßt eine
Kombination aus einem Behälter 48, der ein Reservoir für eine pharmazeutisch annehmbare
Flüssigkeit darstellt und ein Belüftungsröhrchen umfaßt, das es erlaubt, daß Luft in den Behälter
eintritt, während die medizinische Flüssigkeit an den Patienten infundiert wird. Der Behälter 48
ist mit einem-nicht gezeigten-Stopfen verschlossen und besitzt eine Öffnung für das Luftzuleitungsröhrchen
49. Der Behälter 48 ist über einen nicht gelüfteten Adaptor 50 für eine Hohlnadel mit dem
Infusions-System verbunden, um die medizinische Flüssigkeit aus dem Behälter 48 durch das System
an den Patienten zu leiten. Die Nadel 50 ragt in einen ersten Schlauchabschnitt 51, der mit
einer Tropfkammer 52 verbunden ist. Die Tropfkammer ist,wie oben beschrieben vorzugsweise aus einem durchsichtigen
Material wie Glas oder einem Kunststoff hergestellt, um die Anzahl der Tropfen zählen zu
können , die während der Zeiteinheit durch die Kammer hindurch gehen. Ein zweiter Schlauchabschnitt
verbindet die Tropfkammer 52 mit einer Wirkstoffkammer 53. Dieser zweite Schlauchabschnitt 51 geht
durch eine Klemme 54 zur Regelung des Durchflusses. Die Wirkstoff kammer 53 umfaßt eine Viand ^, die
einen Innenraum 56 umschließt. Die Kammer 55 enthält in dem Hohlraum 56 eine Einheitsdosis des
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Wirkstoffs 57, wie durch Punkte angegeben, zur Durchführung eines Behandlungsprogramms
oder sie kann eine Abgabevorrichtung oder eine sonstige pharmazeutische Form enthalten. Der
Wirkstoff 57 liegt in einer pharmazeutisch verträglichen Form vor, die in Gegenwart einer
Flüssigkeit in der Kammer 55 sich lösen kann oder in kleinere Teilchen zerfallen (und sich
lösen) kann unter Bildung einer wirkstoffhaltigen Lösung. Die Kammer 55 kann gegebenenfalls einen
Filter umfassen, um eine sterile Flüssigkeit zu ergeben durch Entfernung von feinteiligen
Bestandteilen und/oder Bakterien aus der Flüssigkeit. Dieser Filter darf die Geschwindigkeit
des Flüssigkeitsdurchgangs durch die Kammer nicht stören. Die Abgabe aus einem solchen
System kann z. B. gesteuert werden durch die Lösungsgeschwindigkeit, die durch die Teilchengröße
des Wirkstoffs und die Löslichkeit des Wirkstoffs in der Flüssigkeit bestimmt wird,
durch die Abgabegeschwiridigkeit aus einer Abgabevorrichtung und ähnliches. Die Kammer 55 besitzt
ein Ende 58, das den Schlauch 51 aufnimmt und durch das die aus dem Behälter 48 kommende Flüssigkeit
in die Kammer eintreten kann und ein Ende49, das den austretenden Schlauch aufnimmt. Der Schlauch
trägt die wirkstoffhaltige Lösung von der Kammer 53,
enthaltend eine wirksame Menge des Wirkstoffs durch die Nadel 60 zu dem Patienten, um die beabsichtigte
Wirkung zu erzielen.
Figur 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Infusions-System 10, Das System 10 umfaßt einen ersten Behälter 62 aus
einem flexiblen oder halbstarren vorzugsweise transparenten Kunststoff, wie einem nicht-toxischen
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Polyolefin,· Polyvinylchlorid oder ähnlichem.
Der erste Behälter ist ein großer Behälter zur Infusion (large volume parenteral, LVP) und
enthält eine medizinische Flüssigkeit 63 zur parenteralen intravenösen oder sonstigen Therapie.
Die medizinische Flüssigkeit 63 in dem Behälter ist typischerweise eine sterile Lösung wie eine
wäßrige Lösung von Dextrose, Elektrolyten oder Salzlösung. Der Behälter 62 ist in der abgebildeten
Ausführungsform nicht belüftet und die medizinische Flüssigkeit steht unter Atmosphärendruck
und der Behälter fällt beim Austreten der medizinischen Flüssigkeit 63 in sich zusammen.
Der Behälter 62 ist üblicherweise so ausgebildet, daß er mit dem Hals nach unten über eine Öse oder
ein Loch 65, das mit dem Behälter verbunden oder ein integraler Bestandteil von ihm ist, an einen
Haken 64 gehängt werden kann. Der Behälter 62 besitzt an dem von dem Haken entfernten Ende, d. h.
dem Ende des Halses eine Verabreichungsöffnung, die eine erste Flüssigkeitsleitung aufnehmen kann.
Die erste Leitung dient dazu, die medizinische Flüssigkeit 62 über ein parenterales therapeutisches
System (Infusions-System) 10 an einen Patienten zu verabreichen. Die erste Leitung ist
steril, pyrogenfrei und kann nach Verwendung weggeworfen werden. Sie umfaßt die später näher
beschriebenen Bestandteile und ist mit der Äustrittsöffnung 66 des Behälters 62 verbunden. Die
"Öffnung" 66 kann ein Diaphragma (nicht gezeigt) in dem Behälter 62 sein oder Adaptor bzw. Ansatzstück,
das ein hohles Verbindungsstück (Hohlnadel) 67 aufnehmen kann. Das Verbindungsstück
67 ist so ausgestaltet, daß es das Ende 68 der
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Tropfkammer 69 erreicht. Die Tropfkammer 69 wird angewandt, um Luft abzufangen und sie erlaubt
es auch zusammen mit der Regelklemme 70 die Fließgeschwindigkeit der medizinischen Flüssigkeit
63 aus dem Behälter 62 so einzustellen, daß sie tropfenweise fließt. Ein Auslaß 71 der Tropfkammer
69 ist mit einem Ende eines ersten Schlauchs 72 verbunden, der durch die Regelklemme 70 läuft,
die den inneren Durchmesser verringern kann, um
.10 den Fluß zusammen mit der Tropf-Sicht-Kammer 69
zu regeln. Das andere Ende des ersten Schlauchs 72 ist mit einem Ventil (Hahn) 73 verbunden, hinter
dem sich ein gemeinsamer Schlauch 74 zu einer Nadel 75 erstreckt, die z. B. in die Vene eines
Patienten (Warmblüters) eingesetzt ist.
Das System 10 umfaßt ferner eine zweite Leitung, bestehend aus einem zweiten Behälter 76 oder
einem Minibeutel aus einem flexiblen oder halbstarren vorzugsweise transparenten Kunststoff wie
einen nicht-toxischen Polyolefin, Polyvinylchlorid oder ähnlichem. Der zweite Behälter ist ein kleiner
Behälter zur Infusion (small volume parenteral, SVP) und enthält eine medizinische Flüssigkeit 78
zur parenteralen intravenösen oder sonstigen Therapie. Die medizinische Flüssigkeit 78 ist
ein pharmazeutischer· Träger zur parenteralen Verabreichung, d. h. ein pharmazeutischer Träger für
einen Wirkstoff, der an einen Patienten verabreicht werden soll. Der Behälter 76 ist in der in der
Abbildung gezeigten Ausführungsform nicht belüftet und die medizinische Flüssigkeit 78 steht unter
Atmosphärendruck und der Behälter fällt beim Austritt der medizinischen Flüssigkeit 78 in sich
zusammen. Der Behälter 76 ist so ausgestaltet, daß er mit Hilfe einer Öse oder eines Lochs 79,
J hi
to
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das mit dem Behälter verbunden oder als integraler Bestandteil von ihm ausgebildet ist,
an einem Haken 64 aufgehängt werden kann. Der Behälter 76 weist an dem von der Aufhängvorrichtung
entfernten Ende, d. h. dem Hals, eine Abgabeöffnung auf, in die eine zweite Flüssigkeitsleitung
eingeführt werden kann.
Die zweite Flüssigkeitsleitung nach der Erfindung wird angewandt, um die medizinische Flüssigkeit 78,
zu der ein Arzneimittel zugesetzt v/erden kann, an einen Patienten zu verabreichen. Die zweite
Leitung ist steril, pyrogenfrei und nach der Verwendung wegwerfbar. Sie umfaßt die später
näher beschriebenen Bestandteile und ist mit der Öffnung 80 des Behälters 76 verbunden.
Die "Öffnung" 80 kann ein (nicht gezeigtes) Diaphragma in dem Behälter 76 sein oder es kann
ein Adaptor bzw. Ansatzstück sein, das ein hohles Verbindungsstück 81 aufnimmt. Das Verbindungsstück
81 ist so ausgebildet,daß es mit dem Ende der Tropfkammer 83 zusammen paßt. Die Tropfkammer
wird angewandt, um Luft abzufangen und erlaubt außerdem zusammen mit der Regelklemme 84 die Einstellung
der Fließgeschwindigkeit der medizinischen Flüssigkeit 78 aus dem Behälter 76, so daß die Flüssigkeit
tropfenweise hindurchgeht. Der Auslaß 85, der Tropfkammer 83, ist mit einem Ende eines
Stückes des zweiten Schlauchs 86 verbunden, der durch die Regelklemme 84 hindurchgeht, um den
inneren Durchmesser des Schlauches zu verändern, und damit die Fließ'geschwindigkeit zusammen mit
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der Tropf-Sicht-Kammer 83 zu steuern. Das andere Ende des zweiten Schlauchs 86 ist mit einer Wirkstoffkammer
87 verbunden. Die Regelklemme 84 wird angewandt, um den Strom der Flüssigkeit in die Wirkstoffkammer 87 zu steuern. Die Wirkstoffkammer
87 besteht aus Glas oder Kunststoff und ist vorzugsweise transparent bzw. durchsichtig.
Die Wirkstoffkammer 87 kann irgendeine Form haben, die zur Anwendung in einem Infusions-System
geeignet ist und. sie ist vorzugsweise rund ind ihre Länge ist größer als ihr Durchmesser
(zylinderförmig). Das Ende des zweiten Schlauchs 86 paßt dicht mit dem Ende 89 der Kammer
zusammen. Das Ende des zweiten Schlauchs kann in die Kappe 89 hinein passen oder es kann über ein
Aufnahmestück der Kappe 89 übergestreift werden, um eine luftdichte, auslaufsichere Kammer zu
bilden, die zumindestens einen Wirkstoff oder eine Abgabevorrichtung enthält. Die Kammer 87 ist
gegebenenfalls mit einer die Abgabegeschwindigkeit bestimmenden - nicht gezeigten- Membran versehen,
z. B. einer mikroporösen Membran oder ähnlichem, die die Abgabegeschwindigkeit der Wirkstoff
lösung aus der Kammer 87 regelt. Eine die Abgabegeschwindigkeit regelnde Membran kann auf
einem Sinterglasträger liegen, der ein integraler Bestandteil der Kammer ist, oder gegebenenfalls
kann eine Membran fest an die Innenseite der Kammer angeklebt, damit verschmolzen, von der nach innen
verengten Wand der Kammer festgehalten, auf einem Rand der Kammer liegen oder sie kann von der
Kappe 90 in der Kammer 87 getragen.oder auf ihr festgehalten sein. Ein zweites Schlauchstück 91
leitet die Wirkstofflösung von der Kammer 87 zu dem Hahn 73. Eine Regelklemme 92 ist gegebenen-
/19
1Α-56 272 - *9 -
falls an dem Schlauch 91 vorgesehen als Hilfe zur Regelung der Fließgeschwindigkeit der Wirkstoff
lösung aus der Wirkstoffkammer. Die Regelklemme
91 kann allein zusammen mit der Klemme 84, zusammen mit dem Hahn . 73 oder beide zusammen
mit dem Hahn 73 angewandt werden, um den Flüssigkeitsstrom der Wirkstofflösung durch die zweite
Leitung zu steuern. Das Ventil bzw. der Hahn 73 ist vorzugsweise ein 3-Wege-Hahn und die Wirkstofflösung
gelangt über den Hahn 73 durch den gemeinsamen Schlauch 74 an die Nadel 75 zur Verabreichung
an den Patienten. D. h. die Flüssigkeit kann von der ersten Leitung, von der zweiten Leitung
oder von beiden Leitungen je nach Einstellung des Hahns 73 an den Patienten verabreicht werden.
Z. B. kann Flüssigkeit durch den Schlauch 72,den Hahn 73, den Schlauch 74 und die Nadel 75 oder
durch den Schlauch 91» den Hahn 73, den Schlauch 74 und die Nadel 75 an den Patienten gelangen oder der
Hahn kann so eingestellt werden, daß Flüssigkeit aus beiden Leitungen zugeführt wird.
Die Figurjzeigt ein erfindungsgemäßes Infusions-System
10. Das System 10 der Figur 5 ist ein belüftetes System, das, um wirksam zu werden, die
Zufuhr von Luft erfordert. Das System 10 umfaßt einen Glasbehälter 94, der günstigerweise mit einem
Gummistopfen dicht verschlossen ist und eine medizinische Flüssigkeit enthält, die zur parenteralen
einschließlich intravenösen Verabreichung geeignet ist. Der Behälter 94 wird zur Abgabe von einem
Halter 95 gehalten und Luft tritt über einen Luftfilter 96, der über eine" hohle Nadel 97, die durch
den Gummistopfen hindurchgeht,· mit dem Behälter
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<0
1A-56 272 -2Q-
verbunden ist. Das andere Ende der Hohlnadel 97 (nicht gezeigt) tritt in die Tropfkammer 98 ein
und leitet die medizinische Flüssigkeit aus dem Behälter 94 in die Tropfkammer 98. Die Tropfkammer
ist mit einer ersten Flüssigkeitsleitung 99 verbunden, bestehend aus einem Schlauch für medizinische
Zwecke, der die medizinische Flüssigkeit zu der Nadel 100 führt. Eine Rcllventilklemme 101
ist an der Flüssigkeitsleitung 99 vorgesehen, um den Flüssigkeitsstrom durch die erste Leitung 99
zu regeln. Das System 10 der Figur 5 umfaßt auch
eine zweite Flüssigkeitsleitung 102, die zu einer gemeinsamen Leitung 103 in dem Verzweigungsstück
bzw. Kupplungs&tück 104 führt. Das Kupplungsstück
kann als Y-förmiges Verbindungsrohr ausgebildet sein, an das die erste Leitung 99, die
zweite Leitung 102 und die gemeinsame Leitung 103 angeschlossen sind.
Die zweite Leitung umfaßt einen Behälter 105, der ein Minibehälter oder eine Miniflasche aus Glas
ist und der günstigerweise mit einem Gummistopfen (nicht gezeigt) verschlossen ist und der eine
medizinische Flüssigkeit enthält, die zur parenteralen wie intravenösen Verabreichung geeignet ist.
Der Behälter 105 wird in Abgabestellung von einem Halter 95 gehalten und Luft tritt über einen Filter
1067, der über eine Hohlnadel 107, die durch den
Gummistopfen/Öen Behälter 105 hinein geht, mit
diesem verbunden /.Das andere Ende der Hohlnadel (nicht gezeigt) ragt in eine Tropfkammer 108 und
führt die medizinische Flüssigkeit von dem Behälter 105 in die Tropfkammer 108. Die Tropfkammer 108 ist
mit einer zweiten Flüssigkeitsleitung 102 verbunden, bestehend aus einem Schlauch für medizinische Zwecke,
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1A-56 272 - 2> -
der die medizinische Flüssigkeit, die einen Wirkstoff transportiert,zu der Nadel 100 führt. Eine
Rollventilklemme 109 ist in der zweiten Flüssigkeitsleitung 102 vorgesehen, um den inneren Durchmesser
der zweiten Leitung 102 zu verringern und dadurch die Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit
durch die zweite Leitung in eine Wirkstoffkammer zu regeln. Die Wirkstoffkammer 110 besitzt eine
solche Form und ist geeignet, um in einem Infusions-System 10 angewandt zu werden. Die Wirkstoffkammer
enthält den Wirkstoff und ist in jeder Weise selbst tätig und billig herzustellen. ' - Die Wirkstoffkammer
110 ist leicht und kann nach der Verwendung weggeworfen werden. Sie besteht aus einer Wand 111,
die einen inneren Hohlraum 112 umschließt. Die Wirkstoff kammer 110 besitzt einen Einlaß 113, der die
zweite Leitung 102 aufnimmt,und einen Auslaß 114, der. ebenfalls geeignet ist, die Kammer 110 in die
zweite Leitung 102 einzufügen. Die Kammer 110 besteht aus Glas, Kunststoff oder ähnlichem und ist
günstigerweise aus einem transparenten oder durchsichtigen Material, um ihre Struktur zu zeigen.
Die Kammer 110 kann einen Wirkstoff oder eine den Wirkstoff freisetzende Abgabevorrichtung enthalten.
Ein wirkstoffhaltiges Mittel, das in der Kammer gebildet wird, verläßt diese über die zweite Leitung
102 und kommt mit der Flüssigkeit aus der Leitung 99 an dem Kupplungsstück 104 zusammen und gelangt
dann über die gemeinsame Leitung 103 zur Infusion an einen Patienten.
Die Figur 6 zeigt ein anderes-Infusionssystem 10
nach der Erfindung. Das System 10 umfaßt eine erste Leitung 118 und eine zweite Leitung 119, die sich
in Abgabe stellung oberhalb des Patienten an einem Halter 20 befinden. Die erste Leitung 118 umfaßt
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/Γ
1Α-56 272 - ££ -
■ in Kombination einen Behälter 121, der ein Reservoir für eine pharmazeutisch annehmbare
Flüssigkeit 122 darstellt -und ein inneres Belüftungsröhrchen 123 besitzt, das es erlaubt,
'daß Luft in den Behälter 121 eintritt, wenn die medizinische Flüssigkeit den Behälter 121 verläßt
und einem Patienten infundiert wird. Der Behälter 121 enthält ein groSes Volumen einer
sterilen Flüssigkeit zur Modifizierung und Aufrechterhaltung
physiologischer Funktionen bei einem Patienten. Der Behälter 121 ist mit einem Stopfen 124 verschlossen, der durch einen umgebogenen
Rand 125 festgehalten wird. Das Belüftungsröhrchen 123 erstreckt sich durch den Stopfen
124 und erlaubt es, daß Luft in den Behälter eindringt. Der Behälter 121 steht in Verbindung
mit einer Tropfkammer 126 über das Ende der Hohlnadel 127, die durch den Stopfen 124 hindurchgeht.
Die Tropfkammer 126 wird, wie oben beschrieben, angewandt, um die Zahl der Tropfen 128 der
medizinischen Flüssigkeit 122 zu zählen, die durch die Tropfkammer 126 innerhalb einer Zeiteinheit
hindurchgehen. Die Tropfkammer 126 umfaßt einen Raum, in dem die medizinische Flüssigkeit festgehalten
wird und ist an den Enden durch Kappen und 130 verschlossen, die dicht über die rohrförmige
Wand 131 passen und eine sterile Flüssigkeitskammer bilden. Die Flüssigkeitskammer besteht aus einem
durchsichtigen Material wie Glas oder durchsichtigem Kunststoff, um die Tropfen sehen und damit zählen
zu können. Die medizinische Flüssigkeit 122 verläßt die Tropfkammer 126 durch einen ersten Abschnitt
eines Schlauch 132, der die medizinische Flüssigkeit zu der Wirkstoffkammer 133 leitet. Die
Wirkstoffkammer 133 umfaßt eine Wand 134, die einen
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1A-56 272
inneren Raum 135 umschließt und an den Enden 136 und 137 durch Kappen bzw. Verschlüsse verschlossen
ist, die über die Wand der Kammer passen. Der Schlauch 132 tritt in die Verschlußkappe 136 ein
und stellt eine Verbindung zwischen der Wirkstoffkammer und der Tropfkammer her und ein zweiter
Schlauch 138, der durch eine Klemme 139 führt, transportiert die Flüssigkeit zu einem Zwei-Wege-Hahn
140. Die Flüssigkeit geht durch den Hahn 140
ΙΟ in den gemeinsamen Schlauch 141 und die Nadel
zu dem Patienten.
Eine zweite Leitung 119 besteht aus einem Behälter 143,
der zur Aufbewahrung einer pharmazeutisch verträglichen Flüssigkeit 144 dient. Der Behälter 143 besitzt ein
inneres Belüftungsröhrchen 145 durch das Luft in den Behälter 143 eintreten kann. Der Behälter 143 ist
durch einen Stopfen 146 verschlossen, der von einem Rand 147 festgehalten wird. Der Behälter 143 ist
ein Minibehälter oder eine Miniflasche und faßt ungefähr 100 bis 500 ml Flüssigkeit, die angewandt
wird zum kontinuierlichen Arzneimitteltransport oder zum unterbrochenen Transport an einen Patienten.
Der Behälter 143 ist mit einer Tropfkammer 148 über eine Hohlnadel 149 verbunden,durch die die medizinische
Flüssigkeit aus dem Behälter 143 über eine zweite Leitung an den Patienten gelangt. Die Tropfkammer
148 ist so ausgebildet, daß die Anzahl der Tropfen 150 gezählt werden kann, die innerhalb einer
Zeiteinheit durch die Tropfkammer 148 hindurchgehen. Die medizinische Flüssigkeit verläßt die
Tropfkammer über einen ersten Abschnitt eines Schlauchs 151, der zu einer Wirkstoffkammer 152 führt. Die
Wirkstoffkammer 152 besteht, wie oben beschrieben,
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1A-56 272
aus einer Wand aus einem flüssigkeitsundurchlässigen Material, das einen Raum umschließt,
der eine Einheitsdosis eines Wirkstoffs oder eine Abgabevorrichtung aufnimmt. Die Kammer 152 besitzt
ein bekanntes Volumen und vorzugsweise eine Skala, die das in der Kammer vorhandene Flüssigkeitsvolumen
anzeigt. Die Kammer 152 besitzt ein Ende 153, das den Schlauch 151 aufnimmt und ein
Ende 154, das im Stande ist, den austretenden Schlauch 155 aufzunehmen. Der Schlauch 155 läuft
durch die Klemme 156 und kann zum An- und Abstellen
oder zur Regelung des Durchflußvolumens
oder zur Regelung der Fließgeschwindigkeit durch die zweite Leitung dienen. Der Schlauch 155 führt
die den Wirkstoff enthaltende Flüssigkeit aus der Kammer 152 zu dem Hahn 14O und dann durch den gemeinsamen
Schlauch 141 und die Nadel 142 zu dem Patienten.
Bei der Anwendung wird das Infusions-System 10 der Figur 6 ähnlich angewandt wie das Infusions-System
der Figur 5. D. h. das System 10 der Figur 6 kann angewandt werden 1. zur Verabreichung
einer vorgewählten medizinischen Flüssigkeit, enthaltend einen vorgewählten Wirkstoff durch
Öffnen der Regelklemme 139 und Schließen der
Regelklemme 156 und Einstellen des Hahns so^
daß Flüssigkeit aus dem Schlauch 138 in den Schlauch 141 gelangt; 2. zur Verabreichung einer
unterschiedlichen vorgewählten medizinischen Flüssigkeit, enthaltend einen unterschiedlichen vorgewählten
Wirkstoff durch Öffnen der Regelklemme und Schließen der-Regelklemme 139 und Einstellen
des Hahns 140, um Flüssigkeit aus dem Schlauch in den Schlauch 141 zu leiten und 3. zur Verab-
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• ■ · ·
ZS
1A-56 272
reichung eines bestimmten Flüssigkeitsvolumens, enthaltend eine bestimmte Menge an Wirkstoff,
eine vorgewählte Zeit lang, indem man a) Flüssigkeit durch die erste oder die zweite Leitung
fließen läßt, während der Hahn 140 für die erste oder zweite Leitung geschlossen ist; b) ein
bekanntes Flüssigkeitsvolumen in eine der beiden
Wir list off kammern eintreten läßt, das bestimmt
wird durch Ablesen des Meniskus gegen die Skala der Kammer; c) den Wirkstoff in der Wirkstoffkammer
durch Auflösen einer bestimmten Menge des in der Kammer vorhandenen Wirkstoffs oder des von der darin enthaltenen Abgabevorrichtung
abgegebenen Wirkstoffs in' einem bekannten Volumen Flüssigkeit zubereitet, wobei
die Menge durch die Löslichkeit in der Flüssigkeit über die Zeit bestimmt wird und d) den
Wirkstoff dem Patienten verabreicht, wann immer das gewünscht wird, indem der Hahn 141 so gertellt
wird, daß er einen Zustrom aus der jeweils gev/ünschten Wirkstoff kammer ermöglicht.
So ermöglicht es das erfindungsgemäße Infusions-System die gleiche Flüssigkeit und unterschiedliche
Arzneimittel oder unterschiedliche Flüssigkeiten und unterschiedliche Arzneimittel an einen
Patienten zu verabreichen durch entsprechende Auswahl der Flüssigkeit und des Arzneimittels für eine
erste oder zweite Leitung. Die Erfindung macht es auch möglich, Arzneimittel■kontinuierlich abwechselnd
oder unterbrochen entsprechend der jeweiligen Therapie zu verabreichen.
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1A-56 272
Figur 7 zeigt ein Infusions-System 10 nach der Erfindung. Das System 10 ist ein durch die Schwerkraft
wirkendes System zur Verabreichung von zwei medizinischen Flüssigkeiten und zwei Wirkstoffen
mit unabhängigen oder aufeinander abgestimmten Geschwindigkeiten durch zwei Leitungen, eine erste
und eine zweite Leitung. Die erste Leitung 158 umfaßt einen Behälter 159, der eine erste medizinische
Flüssigkeit 160 enthält, die an einen Patienten über eine längere Zeit verabreicht werden soll, und wird
in der für die Abgabe geeigneten Stellung gehalten mit Hilfe eines Hackens 1"6'1. Der erste Flüssigkeitsliefernde
Behälter 159 ist aus Glas oder einem transparenten, nicht toxischen Kunststoff hergestellt und
unter sterilen Bedingungen dicht verschlossen, worden. Der Behälter 159 ist mit einem Gummistopfen 162-verschlossen,
der durch einen ringförmigen Rand in dem Behälter 159 festgehalten wird.
Der erste Behälter 159 steht in Verbindung mit einer Tropfkammer 164. Die Tropfkammer 164 steht in Verbindung
mit dem Behälter 159 über eine Hohlnadel 165, die durch den Stopfen 162 hindurch in den Behälter
159 ragt. Die Tropfkammer 164 ist eine übliche belüftete 165 Tropfkammer, wie sie in der medizinschen
Praxis bekannt ist. Die Tropfkammer 164 besteht grund sätzlich aus zwei Teilen, einem konischen Gehäuse
166 zur Aufnahme der Flüssigkeit und einer Kappe
167 am Einlaß und läuft in eine Auslaßöffnung 168
aus. Die Tropfkammer 164 läßt Luft über den Lufteinlaß 161 in das System eintreten, der als Teil
der Kappe ausgebildet ist. Die Geschwindigkeit der Tropfen 169 der Flüssigkeit, die aus dem Behälter
159 fließt, wird durch eine Klammer 170, die sich
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1Δ-56 272
in der ersten Leitung weiter unten befindet, geregelt. Ein erster Abschnitt eines Schlauch 171 für medizinische
Zwecke, der an den Auslaß 168 angeschlossen ist, ergibt eine Flüssigkeitsleitung zwischen der Tropfkammer
164 und dem Einlaß 171 der Wirkstoffkammer 172.
Die Wirkstoffkammer 172 besitzt eine solche Größe und
ist geeignet zur Anwendung in dem Infusions-System Die Wirkstoffkammer 172 enthält den Wirkstoff, ist in
jeder Beziehung selbsttätig wirksam und kann billig hergestellt werden. Die Wirkstoffkammer ist leicht
und kann nach der Verwendung weggeworfen werden und besteht vorzugsweise aus einem klaren transparenten
Material wie Glas oder Kunststoff. Die Wirkstoffkammer 172 umfaßt eine Wand 173, die einen Hohlraum
174 bildet und umschließt und einen Einlaßverschluß
175 umfaßt, der den Schlauch 171 aufnimmt und einen Auslaßverschluß 176, der geeignet ist, den Schlauch
177 aufzunehmen. Der Schlauch 177 läuft durch die Klemme 170, die vorgesehen ist, um den inneren Durchmesser
des Schlauchs 177 zu verringern, um den Strom der Flüssigkeit durch die erste Leitung zu regeln
oder zu unterbrechen. Der Schlauch 177 tritt in ein Kupplungsstück 178 ein, das als Y-förmiges Verbindungsstück
ausgebildet ist, und den Schlauch 177 der ersten Leitung aufnimmt und einen gemeinsamen
Schlauch 179, der zu einer Injektionsnadel 180 führt, zur Verabreichung des wirkstoffhaltigen
Mittels an den Patienten.
Die zweite Leitung 181 umfaßt einen Behälter 182, der ein Minibehälter oder eine Miniflasche aus
Glas oder Kunststoff ist, günstigerweise mit einem Gummistopfen 183 dicht verschlossen, der durch den
Verschlußring 184 in dem Behälter 182 festgehalten
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wird. Der Behälter 182 wird in der zur Abgabe geeigneten Position gehalten durch einen Halter 161
und er enthält eine medizinische Flüssigkeit 185, die sowohl zur parenteralen,einschließlich intravenösen
Verabreichung geeignet ist, als auch als Träger für einen Wirkstoff. Luft tritt in den Behälter
182 über einen Lufteinlaß 186 ein, der als integraler Bestandteil der Spitze (Nadel) 187 ausgebildet
ist, die hohl ist und den Gummistopfen
183 des Behälters 182 durchsticht. Der andere Punkt 188 der Nadel 187 geht durch den Einlaßvepschluß
189 der Tropfkammer 190 hindurch und bringt die medizinische Flüssigkeit in Tropfenform 191
aus dem Behälter in die Tropfkammer. Die Tropfkammer 190 steht in Verbindung über einen Schlauch
192 mit einer Wirkstoffkammer 193» Die Wirkstoffkammer
193 ist so ausgebildet wie die Wirkstoffkammer 172 der ersten Leitung. Die Wirkstoffkammer
193 ist mit einem zweiten Schlauch 194 verbunden,
der aus einem medizinish verträglichen Material hergestellt ist und der durch eine V-Klemme 195
läuft zur Regelung oder Steuerung des Flusses des wirkstoffhaltigen Mittels durch die zweite
Leitung. Der Schlauch 194 tritt in das Kupplungsstück 178 ein, um in einem gemeinsamen Strom 179
zur Infusion über die Nadel 180 an den Patienten zu gelangen.
• Der Wirkstoff in den Wirkstoffkammern 172 und 193
kann in irgendeinem pharmazeutischen Zustand vorliegen wie als reiner Wirkstoff oder in einer Vorrichtung,
die ein flüssiges wirkstoffhaltiges
Mittel bildet, bestehend aus einem Wirkstoff und einer medizinischen Flüssigkeit, die in die Kammern
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1A-56 272
172 und 173 eindringt, und er braucht vor der Anwendung
nicht zubereitet, rekonstituiert oder vermischt zu werden. Der Strom der medizinischen Flüssigkeit
aus der Wirkstoffkammer 172 oder 193 kann gestartet,
abgebrochen, geregelt oder unterbrochen werden durch die Klemmen 170 oder 195 allein oder
zusammen, die es erlauben, daß der Schlauch 177 bzw. 194 offen, geschlossen oder teilweise verschlossen
bleibt, um den Strom der Flüssigkeiten entsprechend zu regeln. Entsprechend kann der Strom
der wirkstoffhaltigen Flüssigkeit aus der Kammer 172 bzw. 193 dirigiert werden.
Das Infusions-System 10, wie es in der Figur 7 dargestellt ist, kann in der Klinik von einem Arzt, einer
Schwester oder einer Pflegekraft folgendermaßen angewandt werden: 1. Zur Verabreichung einer einen Wirkstoff
enthaltenden medizinischen Flüssigkeit durch die erste Leitung durch Einstellung der Regelklemme
170 in offene Stellung und Verschluß der Regelklemme
19^» um den Flüssigkeitsstrom in der zweiten
Leitung zu verhindern, wodurch der Fluß durch die erste Leitung in die Injektionsnadel 180 gewährleistet
wird. 2. Zur Verabreichung einer wirkstoffhaltigen medizinischen Flüssigkeit durch die
zweite Leitung durch Öffnen der Regelklemme 195 und Schließen der Regelklemme I70, um den Flüssigkeitsstrom
in der ersten Leitung abzusperren, wodurch der Strom durch die zweite Leitung in die
Injektionsnadel 180 gewährleistet wird, und 3. zur Verabreichung einer Wirkstoffmenge in einem bekannten
Flüssigkeitsvolumen durch beide Leitungen durch Regelung des Flüssigkeitsstroms durch die
Regelklemmen 170 und 195, wobei sich die Flüssigkeiten in dem Kupplungsstück 178 vermischen und anschließend
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1A-56 272
an den Patienten verabreicht werden» Die mit dieser Ausführungsform mögliche Arbeitsweise macht es möglich,
zwei unterschiedliche Wirkstoffe in zwei unterschiedlichen Flüssigkeiten durch zwei verschiedene
Leitungen kontinuierlich oder mit Unterbrechungen zu verabreichen sowie die Verabreichung von zwei
unterschiedlichen Wirkstoffen in unterschiedlichen Flüssigkeiten zur gleichen Zeit.
Die Figuren 8 bis 25 zeigen Ausführungsformen der Wirkstoffkammern, die für die Infusions-Systeme der
Figuren 1 bis 7 angewandt werden können. Figur 8 zeigt eine Wirkstoffkammer 197, die leicht und nach
einmaliger Verwendung wegwerfbar ist und die geeignet ist zur Anwendung für Patienten, bei denen
die parenterale Verabreichung (Infusion) einer Flüssigkeit, die einen Wirkstoff enthält, erforderlich
ist. Die Kammer 197 umfaßt einen rohrförmigen Körper 198, der mit einem Paar von Kappen 199 und
200 verschlossen ist, zur Aufnahme von Flüssigkeit und Wirkstoff. Die Kappen 199 und 200 sitzen dicht
auf dem Körper 198 usd bestehen vorzugsweise aus einem dicht schließenden (self-sealing Gummi, durch
den eine Hohlnadel eingeführt werden kann^ oder aus Gummi mit einem vorgebohrten Loch, das mit einer
Latexscheibe abgedeckt ist, durch die eine Verbindung zum Inneren der Kammer 197 hergestellt
werden kann. Die Wirkstoffkammer 197 kann vorzugsweise
hermetisch abgeschlossen sein, ist feuchtigkeitsbeständig,undurchlässig
für Mikroorganismen und durchlässig für ionisierende Strahlung zur Sterilisierung.
Figur 9 zeigt eine Wirkstoffkammer 201, bei der ein Teil entfernt ist, um das Innere der Kammer
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zu zeigen. Die Kammer 201 der Figur 9 umfaßt eine Wand 202, von der ein Teil entfernt ist,sowie Endstücke
203 und 204. Die Endstücke 203 und 204 passen über den Körper der Wirkstoffkammer 201
und besitzen ein hohles Anschlußstück 205 bzw. 206 zur Aufnahme eines Schlauchs, der in oder
über die Ansatzstücke gleiten kann. Die Wirkstoffkammer
201 enthält einen Wirkstoff 207, der in einer parenteral verabreichbaren Flüssigkeit wie
einer intravenös verabreichbaren bzw«, für Injektionszwecke geeigneten Flüssigkeit löslich ist, und einem
Film bzw. eine Folie 208 aus einem Material zur Regelung der Durchflußgeschwindigkeit von Flüssigkeit
und Wirkstoff aus der Kammer 201. Die Folie 208 besteht bei einer bevorzugten Ausführungsform
aus einem die Abgabegeschwindigkeit des Wirkstoffs regelnden Polymer wie einem mikroporösen Polymer
wie einem Polycarbonat, einem semipermiablen Polymer wie Celluloseacetat oder einem Diffusionspolymer wie
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer. Die Polymer-Folie wird erfindungsgemäß bei einer bevorzugten Ausführungsform angewandt, um die Abgabegeschwindigkeit der wirkstoffhaltigen
Lösung aus der Kammer 201 zu steuern, d. h. die Abgabegeschwindigkeit von Wirkstoff und
Flüssigkeit aus der Kammer 201. Die Kammer 201 ist mit einer Folie am Auslaß dargestellt. Sie kann jedoch
gegebenenfalls auch eine Folie am Einlaß aufweisen.
Die Figur 10 zeigt eine Wirkstoffkammer 209 in offener
Darstellung, umfassend einen teilchenförmigen Wirkstoff 210, eine die Abgabegeschwindigkeit regelnde
Polymer-Folie 211, z. B. aus Celluloseacetat oder . ähnlichem und einen Filter 212. Der Filter 212 ist
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ein üblicher Filter mit einer Porengröße von 0,1 bis 5 >im und insbesondere 0,22 ο der 0,45 >um, um
Bakterien und unerwünschte Bestandteile aus der durchströmenden Flüssigkeit zurückzuhalten und
damit beizutragen, die Lösung steril zu halten.
Die Figur 11 zeigt eine Wirkstoffkammer 213, bestehend
aus einer Wand 214 in Form eines Rohres sowie Kappen 215 und 216 zur Bildung einer dicht
verschlossenen Kammer, die(Flüssigkeit und)ein Abgabesystem enthält. Die Kappen 215 und 216
schliessen mit der Kammer 213 dicht und können ein integrales rohrförmiges Ansatzstück 217 bzw.
218 umfassen, das einen Schlauch aufnimmt. Die Ansatzstücke 217 und 218 sind vorzugsweise rund,
um einen Schlauch aufzunehmen, der über diese Ansatzstücke oder in sie hinein gleitet. Das in der
Wirkstoffkammer 213 angegebene Abgabesystem umfaßt
eine "Vielzahl von winzigen Pillen 219 mit geregelter Abgabe eines Wirkstoffs wie eines
Arzneimittels an eine in die Kammer 213 eintretende Flüssigkeit. Diese winzigen Pillen oder Perlen
sind im Detail im Schnitt als 220 angegeben und umfassen einen Kern aus Wirkstoff 221, der von
einer Wand oder Hülle 222 aus einem die Abgabegeschwindigkeit bestimmenden Material umgeben ist.
Die kleinen Pillen 219 besitzen eine große Membranoberfläche, um hohe Abgabegeschwindigkeiten des
Wirkstoffs zur Bildung einer wirkstoffhaltigen Lösung zu erreichen. Die Gesamtzahl der kleinen
Pillen 219 in der Wirkstoffkammer 213 kann als weiteres Mittel zur Regelung der Menge an Wirkstoff,
die zur Bildung einer Lösung abgegeben wird, variiert werden. Die Materialien, die die
Hülle 222 bilden, können aus solchen Materialien
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St
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ausgewählt werden, die den Wirkstoff 21 über unterschiedliche
physikalisch -chemische Mechanismen abgeben. Diese Mechanismen umfassen eine Erosion,
Diffusion und Osmose. Die Hülle 222 setzt, wenn sie durch Osmose wirkt, den Wirkstoff durch Aufbrechen
frei. Der Wirkstoff 221 ist bei dieser Ausführungsform in Form eines osmotisch gelösten
bzw. löslichen Stoffes wie eines therapeutisch annehmbaren Salzes vorhanden und ergibt einen
osmotischen Druckgradienten über die Hülle 222 gegenüber der äußeren Flüssigkeit. Die zur Bildung
der Hülle 222 angewandten Membranmaterialien sind solche, die für den Durchgang einer äußeren Flüssigkeit
durchlässig und für den Durchgang des Wirkstoffs im wesentlichen undurchlässig sind. Typische
derartige Materialien sind ausgewählt aus der Gruppe Celluloseacylat, Cellulosediacylat, Cellulosetriacylat,
Celluloseacetat, Cellulosetriacetat und ähnlichen. Die osmotisch wirksame Hülle kann in verschiedener
Dicke auf den Wirkstoff aufgebracht werden, z. B. durch Trommelbeschichten (pan coating),
Aufsprühen (spray-pan coatin), Beschichten nach Wurster (Wurster fluid air-suspension coating) und
ähnliches. Die Hülle wird gebildet unter Anwendung organischer Lösungsmittel wie Methylenchlorid-Methanol,
Methylenchlorid-Aceton, Methanol-Aceton,
Ethylendichlorid-Aceton und ähnliches. Materialien und Verfahren zur Herstellung von osmotisch wirksamen
Wänden sowie das osmotische Aufbrechen dieser Wände sind angegeben in den US-PSen 2 799 241,
3 952 741, 4 014 334 und 4 016 880.
Bei einer anderen Ausführungsform kann die Hülle 222 der kleinen Perlen 219 aus einem die Abgabegeschwindigkeit
des Wirkstoffs bestimmenden Material
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bestehen. D. h. der Wirkstoff 221 löst sich in der Hülle oder in (through) Poren in der Wand und tritt
durch die Wand oder die Poren mit geregelter Geschwindigkeit durch Diffusion hindurch. Beispielhafte
Materialien, die geeignet sind zur Herstellung von Diffusionswänden oder Wänden mit Poren sind
u. a. Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Ethy] — cellulose, Polyethylen, vernetztes Polyvinylpyrrolidon,
Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymer, Polypropylen, Silicon und ähnliche. Die Hülle kann.,
durch die oben beschriebenen Verfahren aufgebracht werden und Materialien, die zur Bildung der Hülle
geeignet sind, sind u. a. in den US-PSen 3 938 515,
3 948 262 und 4 014 335 beschrieben.
Die Hülle 222 der kleinen Perlen 219 kann auch aus biologisch abbaubaren (bioerodible) Materialien
bestehen, die mit geregelter Geschwindigkeit abgebaut werden und den Wirkstoff 221 an die Flüssigkeit
in der Kammer 213 abgeben. Biologisch abbaubare Materialien, die zur Herstellung der Hüllen
222 geeignet sind, umfassen Polycarbonsäuren, Polyester, Polyamide, Polyimide, Polymilchsäure,
Polyglycolsäure, Polyorthoester und Polycarbonate.
Diese Polymere und Verfahren zur Herstellung der Hülle 222 sind in den US-PSen 3 811 444, 3 867 519,
3 888 975, 3 971 367, 3 993 057 und 4 138 344 angegeben. Die Menge an Wirkstoff, die in einer kleinen
(timed) Pille enthalten ist, betragt allgemein ungefähr 10 ng bis zu 20 mg und die Anzahl der kleinen
Perlen in der Kammer beträgt ungefähr 10 bis 1 000, vorzugsweise 50 bis 150. Die kleinen Perlen, bestehend
aus der Hülle und dem Wirkstoffkern, besitzen einen Durchmesser von mindestens 100 /um und vorzugsweise
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von mindestens 2 000 um. Die kleinen Perlen können einen oder mehrere Überzüge, aus den die Hülle
bildenden Materialien besitzen. Die Kammer 213 besitzt gegebenenfalls einen Träger 223 für die
Perlen. Der Träger 223 kann ein Film bzw. eine Folie mit die Abgabegeschwindigkeit bestimmenden
Eigenschaften sein und aus einem Polymer bestehen, das den Wirkstoff aus der Kammer 213 abgibt. Der
Träger 223 kann eine mikroporöse polymere Membran, ein Träger aus gesintertem Glas, ein Sieb, eine
Lochplatte und/oder ähnliches sein.
Figur 12 zeigt eine Wirkstoffkammer 224, die ähnlich
aufgebaut ist und aus einer Wand 226, die einen Hohlraum 227 umschließt, und einem Einlaß 228 und einem
Auslaß 229 besteht. In der Kammer 224 sind viele kleine Kapseln 230 enthalten, von denen einige im
Schnitt dargestellt sind (231)» die Kapseln 230 umfassen eine Wand oder Hülle 232, die eine Masse aus
einem flüssigen Arzneimittel 233 umgibt. Die kleinen Kapseln können hergestellt werden durch Coacervationsverfahren
(Zusammenfließen), die im wesentlichen darin bestehen, daß drei nicht miteinander mischbare Phasen
hergestellt werden, eine flüssige Arbeitsphase, eine Phase aus dem Kernmaterial und eine Überzugsphase. Die
Überzugsphase wird als Flüssigkeit auf dem Kern-rmaterial abgeschieden und üblicherweise durch thermische
Behandlung, Vernetzung oder Verdampfen des Lösungsmittels verfestigt unter Bildung von Mikrokapseln.
Die auf diese Weise hergestellten Kapseln besitzen eine mittlere Teilchengröße von einigen Zehntel eines
yum bis zu 5 000 /um und bei einigen Ausführungen
kann auch eine größere, aber dennoch kleine Kapsel angewandt werden.
/36
1A-56 272 - 26 -
Die Teilchengröße ist jedoch nicht kritisch für die erfindungsgemäße Vorrichtung. Geeignete Verfahren
zur Herstellung von Mikrokapsel sind z. B0 angegeben
von Bungenberg de Jong und Kass, Biochem.Z0, Bd. 232, So 338 bis 345, 1931; Colloid Science,
Bd. 11, "Reversible System", herausgegeben von H.R. Kruyt, 1949, Elsevier Publishing Co., Inc.,
New York; J. Pharm. Sei., Bd. 59, Nr. 10, S. 1 367
bis 1 376, 1970 und Pharmaceutical Science, Remington,
Bd. XIV, S. 1 676 bis 1 677, 1970, Mack Publishing Co., Easton, PA.. Die Wirkstoffkammer 224 enthält
auch eine Folie 234, die die feinen Kapseln festhält und die auch als Mittel zur Regelung der Abgabegeschwindigkeit
der Arzneimittellösung aus der V/irkstoffkammer 224 dienen kann.
Figur 13 zeigt eine Wirkstoffkammer 236, bestehend aus einer Wand 237, die einen Hohlraum 238 umgibt
mit einem Einlaßende 239 und einem Auslaßende 240.
Die Kammer 236 enthält mehrere Hohlfasern 241, von
denen eine teilweise im Schnitt dargestellt ist, umfassend eine Wand 242, die aus einem semipermiablen
Polymer, einem Diffusionspolymer, einem mikroporösen Polymer, einer Schicht oder einem Laminat aus zwei
oder mehreren Schichten bestehen kann und die einen Hohlraum 243 umgibt, in dem ein Arzneimittel 244
enthalten ist. Die Hohlfasern liefern eine große freie Oberfläche zur Abgabe einer großen Menge
Wirkstoff in die Wirkstoffkammer. Die Hohlfasern können eine Länge von wenigen mm bis zu einigen cm
oder darüber, einen Durchmesser von einem mm oder mehr besitzen und in der Kammer können mindestens
eine bis zu einigen 100 oder mehr Hohlfasern enthalten sein. Die Hohlfasern sind an den Enden 241a
und 241b offen und sie können aus nicht-Cellulose-
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1A-56 272
Polymeren durch Spinnen in der Schmelze mit geformten Spinndüsen hergestellt werden. Hohlfasern können
auch hergestellt werden durch Verspinnen einer Celluloselb"sung in einem organischen Lösungsmittel
in bestimmte Regenerierungsmittel wie n-Octanol, wenn das Lösungsmittel Dialkylaxylamid ist und
n-Hexanol, wenn das Lösungsmittel Dimethylsulfoxid
ist. Die Hohlfasern können mit dem Arzneimittel gefüllt werden unter Verwendung einer Lösung des
Arzneimittels, die in ein offenes Ende der Faser eingespritzt wird durch Tränken mit einer Arzneimittellösung
und ähnliches. Die Hohlfasern können einen Wirkstoff durch Diffusion, Dialyse, osmotische
Mechanismen Auslaugen oder ähnliches freisetzen. Die Menge an freigesetztem Wirkstoff aus den Fasern kann
ferner reguliert werden durch Auswahl der Dimensionen und der Anzahl der Hohlfasern in der Wirkstoffkammer.
Ein Verfahren zur Herstellung von Hohlfasern ist in der US-PS 4 086 418 angegeben. Die Wirkstoffkammer
236 enthält gegebenenfalls einen Träger 245, der die
Fasern festhält und der den Durchgang von Arzneimittelzubereitung aus der Kammer 236 erlaubt.
Die Figur 14 zeigt eine Wirkstoffkammer 246 in aufgeschnittener
Darstellung, umfassend eine Wand 247, die einen Hohlraum 248 umgibt, mit einem Einlaß 249
und einem Auslaß 250 zum Ein- und Austritt von Flüssigkeit aus der Kammer 246. In der Kammer 246
ist eine Vielzahl von Fasern 251 enthalten, die ein Arzneimittel 252 enthalten, das durch Punkte
angegeben ist. Die Fasern 251, die das Arzneimittelabgabesystem darstellen, können natürlich oder
synthetisch sein und können verschiedene Strukturen besitzen, sie können fest bzw0 massiv, halbfest
oder porös und ähnliches sein. Sie können auch eine
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1Α-56 272
Vielzahl von geometrischen Formen bzw. Querschnitten besitzen, z. B. rund, oval, rechteckig, quadratisch,
dreiblättrig^ sowie verschiedene Längen, Querschnitte und ähnliches. Die Pasern können als Reservoir
dienen, inblem der Wirkstoff dispergiert ist. Geeignete
Fasern können nach üblichen Verfahren hergestellt werden. Z. B. können das Fasermaterial
und das Arzneimittel bzw. der Wirkstoff in einem Lösungsmittel gelöst durch kleine Öffnungen eines
Spitzkopfs extrudiert und dann verfestigt werden nach Standard-Schmelzspinn-, Naßspinn- oder Trockenspinnverfahren. Bei.einer anderen Arbeitsweise können
die Fasern hergestellt werden durch Pumpen einer Schmelze von Faser und Arzneimittel durch eine
Spinndüse. Bei einem solchen Verfahren kann der Faserdurchmesser von einigen Zehntel >um bis zu
einem mm oder ähnlichem variiert werden durch Ziehen (by down-drawing, or by up-drawing techniques).
In der Kammer können sich Fasern unterschiedlicher Stärke befinden. Die das Reservoir bildenden Fasern
können gefüllt, gesättigt oder halbgefüllt v/erden mit dem Arzneimittel durch Eintauchen, Tränken oder
ähnliches, wobei die gewünschte Menge an Arzneimittel in die Fasern eindringt. Andere Verfahren und Arzneimittel
zur Herstellung von Fasern sind angegeben in den US-PSen 3 228 887 und 3 921 636. Die die Fasern
bildenden Materialien können Polyolefine, Polyamide, Polyurethane, Cellulosematerialien und ähnliches
" sein. Verfahren zur Herstellung von Fasern sind angegeben in Encyclopedia of Science- and Technology,
Bd. 5, S. 263 bis 276, 1971,, erschienen bei McGraw
Hill Co., New York. Die Kammer 246 enthält auch eine Membran 253, die die Fasern festhält und die
aus einem Diffusions- oder porösen Polymfir bestehen kann, um zusammen mit den Fasern die Menge an
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J1= ■··■
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Arzneimittellösung zu regeln, die dem Patienten infundiert wird.
Figur 15 zeigt eine Wirkstoffkammer 255» bei der
ein Teil der Wand 256 entfernt ist und den Raum
257 zeigt, in dem sich ein Wirkstoffabgabesystem
258 befindet. Das System 258 umfaßt ein Reservoir aus einem abbaubaren (erodible) Polymer, von dem
ebenfalls ein Teil entfernt ist, 259, um den darin dispergierten Wirkstoff 260 zu zeigen« Das abbaubare
Polymer kann ausgewählt sein aus der Gruppe der Polyorthoester, Polyorthocarbonate, PoIyglykolsäure,
Polymilchsäure, Polyacetalen, PoIyketalen, Polyaminosäuren und ähnlichen. Verfahren
und abbaubare Polymere sind in der US-PS 4 180 64-6; in Int. J. of Pharmaceutics, Bd. 7, S. 1 bis 18,
1980 und in Biodegradables and Delivery Systems for Contrception, 2. Kapitel, herausgegeben von
E.S.E. Hafex und W.A.A. Van Os, verlegt bei G.K.
Hall, Boston, 1980 angegeben. Die Kammer 255 kann auch eine die Abgabegeschwindigkeit regelnde polymere
Folie 261 wie aus Celluloseacetat oder ähnlichem und einen Filter 262 umfassen. Der Filter 262 ist
ein üblicher Filter mit Poren 263 mit einer Porengröße
von 0,1 bis 5 yum und insbesondere 0,22 oder
0,45 /am zur Entfernung von Bakterien und unerwünschten
Bestandteilen aus dem Flüssigkeitsstrom, wodurch er mit dazu beiträgt, eine sterile Lösung
aufrechtzuerhalten.
Figur 16 zeigt eine Wirkstoffkammer 265, in der ein
Wirkstoffabgab0system enthalten ist, bestehend aus
einer Vielzahl von Teilchen 266 aus einem Ionenaustausche rharz, an die ein Wirkstoff 267 ionisch
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1A-56 272
gebunden ist. Das Harz kann die Form von unregelmäßigen Teilchen, Perlen oder Tropfen besitzen.
Die Teilchen oder ähnliches können in der Größe variieren. Die Größe beträgt üblicherweise 0,04
bis 2 mm (10 bis 350 mesh). Die Harze können Homopolymere, Copolymere, Derivate davon oder
vernetzte Harze sein. Typische Harze umfassen Ionenaustauscherharze wie vernetztes Styrol-Divinylbenzol
und ähnliches, an das der Wirkstoff 267 ionisch gebunden ist. Der Wirkstoff 267 wird
von dem Harz 266 an die in die Wirkstoffkammer
eintretende Flüssigkeit abgegeben, wobei in der Kammer eine Wirkstofflösung zur Verabreichung an
den Patienten entsteht. Die Kammer 265 kann auch eine die Abgabegeschwindigkeit bestimmende
Folie 268 und einen Filter 269 mit Poren 270 enthalten, um zu vermeiden, daß Bakterien und
unerwünschte Bestandteile aus der Wirkstoffkammer austreten. Die Ionenaustauscherharze sind in der
US-PS 4 203 440 angegeben.
Figur 17 zeigt eine Wirkstoffkammer, in der eine Abgabevorrichtung enthalten ist. Die Wirkstoffkammer
kann in einer ersten Leitung, eira? zweiten Leitung oder beiden Leitungen angewandt werden.
Die Wirkstoffkammer 272 der Figur 17 ist ein weiterer einzigartiger Bestandteil des parenteralen
Abgabesystems bzw. Infusionssystems. Die Wirkstoffkammer umfaßt in der dargestellten Form eine Wand
273, die einen Innenraum 274 bildet und umgibt. Die Kammer 272 besitzt einen Einlaß 275, der geeignet
ist, um die Kammer 272 in ein Infusionssystem einzufügen und einen Auslaß 276, der ebenfalls
für diesen Zweck geeignet ist. Der Einlaß 275 und der Auslaß 276 sind so ausgebildet, daß
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1A-56 272
sie jeweils mit einem Schlauch verbunden werden können. Die Kammer 272 besteht aus Glas, Kunststoff
oder ähnlichem und ist, wie dargestellt, aus einem transparenten bzw. durchsichtigen Material
hergestellt, um die Struktur und die darin befindliche Vorrichtung zu zeigen. Bei der gezeigten
Ausführungsform besteht die Kammer 272 aus zwei ineinander passenden Hälften 277 und 278, die
eine Abgabevorrichtung 279 innerhalb eines Hohlraums 274 aufnehmen. Eine Rückhaltevorrichtung
280 in der Hälfte 278 erlaubt den Durchgang von Flüssigkeit, hält die Vorrichtung 279 jedoch
in dem Raum 274 fest und verhindert, daß die Vorrichtung 279 den Auslaß 276 verstopft.
Die in Figur 17 gezeigte Abgabevorrichtung 279 ist eine osmotisch wirksame geschwindigkeitsbestimmende
feste Abgabevorrichtung wie sie in der US-PS 3 845 770 beschrieben ist. Die transparent
dargestellte osmotische Abgabevorrichtung 279 umfaßt eine semipermeable Wand 281, ζ. B. aus Celluloseacylat,
Cellulosediacylat, Cellulosetriacylat, Celluloseacetat, Cellulosediacetat, Cellulosetriacetat
und ähnlichem, die eine Kammer 282 bildet, in der ein Wirkstoff 283 oder ein Arzneimittel
(durch Punkte angegeben) enthalten ist. Die Wirkstoffzubereitung 283 ergibt einen osmotischen Druckgradienten
über die Wand 281 der Vorrichtung 279 gegenüber der Flüssigkeit in der Kammer 272. Die
Wirkstoffzubereitung kann einen Wirkstoff umfassen, der einen osmotischen Druckgradienten ergib"^
oder die Wirkstoffzubereitung kann einen Wirkstoff umfassen im Gemisch mit einem osmotisch wirksamen,
gelösten bzw. löslichen Stoff wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid und ähnlichem, der einen
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1A-56 272
osmotischen Druckgradienten ergibt, der wesentlich größer ist als die Flüssigkeit in der Kammer 272.
Ein Durchgang 284 erstreckt sich durch die semipermeable Wand 288 und stellt eine Verbindung
zwischen der Kammer 282 der Vorrichtung und dem Äußeren der Vorrichtung 279 dar. Bei der Anwendung
tritt Flüssigkeit in die Kammer 272 ein und wird durch die semipermeable Wand 281 der Vorrichtung
279 in die Kammer 282 der Vorrichtung eingesaugt, um das osmotische Gleichgewicht herzustellen, mit
einer Geschwindigkeit, die bestimmt wird durch die Durchlässigkeit der Wand und den osmotischen Druckgradienten
über die Wand, wodurch in der Kammer der Vorrichtung eine Lösung entsteht, die den Wirkstoff
283 enthält und die über den Durchgang 284 mit einer Geschwindigkeit abgegeben wird, die durch
die Vorrichtung 279 bestimmt wird, über längere Zeit. Die Abgabe der Wirkstofflösung aus der Vorrichtung
279 zum homogenen Vermischen mit der Flüssigkeit in der Kammer 272 wird bei dieser Ausführungsform
durch die Vorrichtung 279 gesteuert und ist im wesentlichen unabhängig von der Fließgeschwindigkeit
der Flüssigkeit durch die Kammer 272. Die Vorrichtung 279 behält ihre pysikalische
und chemische Integrität während der gesamten Abgabezeit bei.
Figur 18 zeigt eine Wirkstoffkammer 272 in aufgeschnittener
Darstellung, enthaltend eine andere Vorrichtung 285 zur Abgabe eines Wirkstoffs an
eine intravenös verträgliche Flüssigkeit, die in die Kammer 272 eintritt. Die Vorrichtung 285 ist
aufgeschnitten dargestellt und umfaßt einen inneren Massenübertragungsleiter 286, der als fester Kern
dargestellt ist und aus einem polymeren Material
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1A-56 272
wie gehärtetem Polydimethylisoxan besteht, mit dem Wirkstoff 28? darin dispergiert. Diesen
Kern 286 umgibt eine, die Wirkstoffabgabegeschwindigkeit
regelnde, Membran 288, vorzugsweise aus einem polymeren Material wie Polyethylen. Sowohl
der Kern 286 als auch die Membran 288 sind für den Durchgang des Wirkstoffs 287 durch Diffusion
durchlässig, d. h. der Wirkstoff kann sich sowohl in dem Kern 286 als aucftnaer Membran 288 lösen und
durch sie hindurchdiffundieren. Die Permiabilität des Kern 286 jedoch größer als diejenige der
Membran 288 und die Membran 288 wirkt damit als geschwindigkeitsbestimmender Teil für die Wirkstoffabgabe
aus der Vorrichtung 285. Die Vorrichtung behält ihre physikalische und chemische Integrität
während der gesamten Abgabezeit bei. Eine Abgabevorrichtung 285 ist in der US-PS 3 845 480 beschrieben.
Figur 19 zeigt eine Wirkstoffkammer, bei der ein
Teil der Wand entfernt ist und in der sich eine Abgabevorrichtung 289 zur Abgabe eines Wirkstoffs
mit geregelter Geschwindigkeit aus der Vorrichtung
289 an die in die Kammer 272 eintretende Flüssigkeit befindet. Die Vorrichtung 289 ist ebenfalls
aufgeschnitten dargestellt und umfaßt ein Reservoir
290 aus einem flüssigen Kern (Massenübertragungsleiter) 291 wie einem für medizinische Zwecke geeigneten
flüssigen Öl, der für den Durchgang des Wirkstoffs durchlässig ist und den wirkstoff 292,
z. B. das Arzneimittel Phenobarbital( enthält. Das Reservoir 290 ist von einer Wand 293 umgeben,
aus einem die Abgabegeschwindigkeit des Wirkstoffs oder Arzneimittels regelnden Material, das für den
Durchgang des Wirkstoff 292 durchlässig ist wie
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Vf
1A-56 272 -M-
einem Polyolefin. Die Durchgangsgeschwindigkeit des Wirkstoffs 292 durch die Wand 293 ist geringer
als durch den Kern 291, so daß die Wirkstoff-Freisetzung
durch die Wand 293 der geschwindigkeitsbestimmende Schritt für die Abgabe des Wirkstoffs
292 aus der Vorrichtung 289 ist. Die Vorrichtung 289 behält ihre physikalische und chemische Integrität
während der gesamten Abgabezeit bei. Eine Abgabevorrichtung 289 ist in der US-PS 3 993 073
angegeben.
Figur 20 zeigt eine Wirkstoffkammer 272, bei der
ein Teil der Wand entfernt ist und in der sich eine andere Vorrichtung 294 zur Abgabe eines Wirkstoffs
an eine in die Kammer 272 eintretende Flüssigkeit unter Bildung einer intravenös verabreichbaren
Wirkstoffzubereitung befindet. Die Vorrichtung ist teilweise aufgeschnitten dargestellt und umfaßt
eine Wand 295, die ein Reservoir 296 umschließt, das den Wirkstoff 297 enthält. Das
Reservoir besteht aus einem festen Träger, der für den Durchgang des Wirkstoffs durchlässig ist
wie gehärtetem Polydimethylsiloxan, enthaltend z. B. als Wirkstoff Diazepam. Die Wand 295 besteht
aus einem mikroporösen Material, in dessen Poren ein die Wirkstoffabgabegeschvindigkeit bestimmendes
Medium enthalten ist, das für den Durchgang des Wirkstoffs 297 durchlässig ist, und ist
hergestellt worden aus einem mikroporösen Polymer, das gebildet worden ist durch Copräzipitation eines
Polykations und eines Polyanions. Die Freisetzung des Wirkstoffs 296 wird durch die Vorrichtung
geregelt, die ihre physikalische und chemische Integrität, während sie sich in der Kammer 272 befindet,
beibehält. Die Vorrichtung 294 ist in der US-PS
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1A-56 272 -M-
3 993 072 beschrieben.
Figur 21 zeigt eine Wirkstoffkammer 272, die zum
Teil aufgeschnitten dargestellt ist und in der eine Abgabevorrichtung 298 zur Abgabe eines
Wirkstoffs an eine medizinische Flüssigkeit, die in die Kammer 272 eintritt, unter in situ-Bildung
einer intravenös verabreichbaren Wirkstofflösung
enthalten ist. Die Vorrichtung 298 umfaßt eine Matrix 299, in der der Wirkstoff 300 verteilt ist.
Die Matrix 299 besteht aus einem polymeren Material, das nicht abbaubar ist, d. h. seine physikalische
und chemische Integrität über die Zeit beibehält und das für den Durchgang des Wirkstoffs 300 durch ·
Diffusion durchgängig ist. Die Abgabegeschwindigkeit aus der Matrix wird bestimmt durch die Geschwindigkeit,
mit der sich der Wirkstoff löst und durch die Matrix hindurchdiffundiert, so daß
die Diffusion aus der Matrix der abgabegeschwindigkeitsbestimmende
Schritt ist. Die Matrix kann irgendeine beliebige Form besitzen, z. B. die eines Stabes,
einer Scheibe und ähnliches, so daß sie in die Kammer 272 paßt. Die geeigneten Polymeren umfassen Polyolefine
wie Polyethylen, das z. B. Muskelrelaxantien und ähnliches enthält. Materialien, die zur Herstellung
derartiger Vorrichtungen geeignet sind, sind in der US-PS 3 921 636 angegeben.
Figur 22 zeigt eine Wirkstoffkammer 272, teilweise
aufgeschnitten, in der sidi ein Vorrichtung 301 zur Abgabe eines Wirkstoffs an eine in die Kammer 272
eintretende Flüssigkeit befindet. Die Vorrichtung 301 ist ebenfalls teilweise aufgeschnitten dargestellt
und besteht aus einem mikroporösen polymeren Material 302, in dem der Wirkstoff 303 verteilt ist.
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1A-56 272
Die Matrix 302 besteht aus einem nicht-toxischen
inerten Polymer, das nicht abbaubar ist und eine Vielzahl von Mikroporen besitzt, durch die der
Wirkstoff mit geregelter Geschwindigkeit an die in die Kammer 272 eintretende Flüssigkeit abgegeben
wird. Mikroporöse Materialien, die für diesen Zweck geeignet sind, sind in den US-PSen 3 797
und 3 948 254 angegeben.
Figur 23 zeigt eine Wirkstoffkammer 272 in aufgeschnittener
Ansicht, in der sich eine Vorrichtung
304 zur Abgabe eines Wirkstoffs an eine in die Kammer 272 eintretende medizinische Flüssigkeit
befindet. Die Vorrichtung 304 ist ebenfalls aufgeschnitten dargestellt und umfaßt Depots
eines löslichen (gelösten) Wirkstoffs 305,dispergiert
und im wesentlichen einzeln umgeben von einem Polymer 306, das für den Durchgang des löslichen Wirkstoffs
undurchlässig und für den Durchgang der in die Kammer 272 eintretenden Flüssigkeit durchlässig
ist. Der lösliche Wirkstoff oder das Arzneimittel
305 übt einen osmotischen Druckgradienten über das
Polymer gegenüber der Flüssigkeit aus, die in die Kammer 272 eindringt. Der Wirkstoff 305 wird mit
geregelter Geschwindigkeit freigesetzt, in^dem Flüssigkeit aus der Kammer durch das Polymer in
die Depots eingesaugt wird und den löslichen Stoff löst und einen hydrostatischen Druck in den Depots
erzeugt, der auf die Wand der Depots wirkt und dadurch Öffnungen bildet, die den Wirkstoff mit geregelter
Geschwindigkeit über die Zeit freisetzen. Das Polymer 306 ist nicht abbaubar und die Vorrichtung
304 kann als Matrix, als Stab, als Scheibe oder ähnliches geformt sein. Verfahren und Materialien
zur Herstellung von osmotisch aufbrechenden Abgabesystemen sind in der US-PS 4 177 256 beschrieben.
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1A-56 272
Figur 24 zeigt eine Wirkstoffkammer 272 in aufgeschnittener
Ansicht, in der eine Vorrichtung 307 enthalten ist, die zur Abgabe eines Wirkstoffs
an eine medizinisch verträgliche Flüssigkeit, die durch die Kammer 272 hindurchgeht, dient.
Die Vorrichtung 307 ist ebenfalls aufgeschnitten
dargestellt und umfaßt eine äußere Wand 308 aus einem semipermeablen Polymer, das für die Flüssigkeit
durchlässig und für den Durchgang des Wirk-Stoffs und gelöster Stoffe im wesentlichen undurchlässig
ist- Eine Schicht 309 aus einem osmotisch v/irksamen löslichen Stoff, z. B. Natriumchlorid
befindet sich auf der Innenseite der Wand 308. Die lösliche Schicht 309 umgibt einen inneren
Behälter 310 aus einem flexiblen Material, das für
den gelösten Stoff und den Wirkstoff undurchlässig ist. Der Behälter 310 besitzt einen Durchgang 311
zur Abgabe eines Wirkstoffs 312 an eine Flüssigkeit in der Kammer 272. Die Vorrichtung 307 gibt den
Wirkstoff ab, in/dem Flüssigkeit aus der Kammer 272 durch die äußere V/and 308 hindurchgeht und
kontinuierlich den löslichen Stoff 309 löst, um ein osmotisches Gleichgewicht herzustellen, wodurch
das Volumen zwischen der V/and 3O8 und dem Behälter 310 kontinuierlich wächst. Diese Volumenzunahme
führt dazu, daß der Behälter 310 kontinu- -ierlich zusammengedrückt wird und den Wirkstoff
312 aus der Vorrichtung 307 mit geregelter Geschwindigkeit durch den Durchgang 311 an die
durch die Kammer 272 hindurchgehende Flüssigkeit abgibt. Durch Osmose wirksame Abgabevorrichtungen
sind in den US-PSen 3 760 984 und 3 995 631 angegeben.
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Si
1A-56 272 - Ι4β -
Figur 25 zeigt eine Wirkstoffkammer 314, die eine
integrale Tasche 315 aufweist und einen
Wirkstoff 316, z. B. ein Arzneimittel wie Ephedrin- sulfatι enthält. Die Tasche 315 besteht aus einer
Wand 317» aus einem Material wie einem Diffusions-, semipereablen oder mikroporösen Polymer, das den
Durchgang der medizinischen Flüssigkeit ■
in die Tasche 315 und den Austritt der darin gebildeten Lösung erlaubt. Bei einer Ausführungsform,
wenn die Wand 317 aus einem semipermeablen Polymer besteht, kann sie eine Abgabeöffnung
aufweisen, um die Wirkstofflösung an die
Kammer 314 abzugeben. Die Wand 317 ist mit Hilfe eines Klebemittels.durch Heißverschmelzen
oder auf ähnliche Weise mit der Wand 318 der Kammer 314 verbunden. Die Wand 318 besteht
aus einem Material, das für den Durchgang des Wirkstoffs der medizinischen Flüssigkeit und
der Wirkstofflösung im wesentlichen undurchlässig
ist. Bei der Anwendung tritt Flüssigkeit in die Kammer 314 und dann in die Tasche 315 ein, in der
sie eine den Wirkstoff enthaltende Lösung bildet, die in die Kammer 314 austritt und von dort an den
Patienten verabreicht wird. Das System der Figur 25 erlaubt eine Steuerung des Flüssigkeitsεtroms
unabhängig von der Wirkstoffabgabe. Die Abgabe wird gesteuert durch die Transportcharakteristika
der Membran 317 und der Flüssigkeitsstrom wird gesteuert durch einen Widerstand, z. B. einen Strömungsregulator
in der Flüssigkeitsleitung.
Das erfindungsgemäße parenterale Abgabesystem bzw. Infusionssystem kann angewandt werden zur Verabreichung
zahlreicher Wirkstoffe, z. B. wenn es erwünscht ist, diesen Wirkstoff durch Infusion
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1A-56 272 - 49 -
und insbesondere durch intravenöse, intra-arterielle, intraperitoniale oder subcutane Verabreichung zu zuführen.
Z. B. wird bei einer Anwendungsform zur intraperitonialen Verabreichung von Flüssigkeit und Wirkstoff,
das Verabreichungssystem mit einer Kanüle verbunden, die durch die Bauchwand des Patienten hindurchgeht.
Das parenterale Verabreichungssystem wird vorzugsweise jedoch zur intravenösen Therapie angewandt.
Bei der intravenösen Therapie kann das parenterale Abgabesystem angewandt werden zum intravenösen
Flüssigkeitssatz, z. B. zur Verabreichung von Plasma, Salzlösung oder ähnlichem und gleichzeiiigenoder
intermettierenden bzw. abwechselnden Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines Arzneimittels. Bei einer anderen Arbeitsweise zur Wiederherstellung des Elektrolytgleichgewichts,
z. B. durch Zufuhr von Natrium? Kaliumj-Chloridionen
oder ähnlichem zusammen mit einem Arzneimittel an einen Patienten, dem Elektrolyt
sowie ein Arzneimittel intravenös zugeführt werden müssen. Bei der intravenösen Ernährung wie beim
Ersatz von Dextrose und der gleichzeitigen oder periodischen Verabreichung eines Arzneimittels
an einen Patienten, bei dem eine solche Therapie erforderlich ist. Das parenterale Abgabesystem
nach der Erfindung, umfassend eine erste Leitung und eine zweite Leitung, wobei sich V/irkstoffkammer
>jin einer oder beiden Leitungen befinden, kann auch zur intravenösen Behandlung in der
Veterinärmedizin angewandt werden.
622431
Sl
Leerseite
Claims (1)
- PATEN TAN WALTEWUE Sl HOFF - ν. PECHMANN - BEHRENS - GOETZEUROPEAN PATENTATTORNEYS3228591DR.-INJ. FRANZ TPUESTHOFFDR.PHIL. FREDA TPUESTHOFF (1927-I9J6)DIPL.-ING. GERHARD PULS (1952-1971)DIPL.-CHEM. DR. E. FREIHERR VON PECHMANNDR.-ING. DIETER SEHRENSDIPL.-ING.; DIPL.-VIRTSCH.-ING. RUPERT GOETZ1A-56 272Anm.: Alza CorporationD-8000 MÜNCHEN SCHWEIGERSTRASSETE LE FON: (089) 66 20 5 I TELEGRAMM: PROTECTPATENTTelex: j24070Patentansprüche1.' System zur parenteralen Verabreichung eines Wirkstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden Bestandteile umfaßt:a) einen Behälter für eine pharmakologisch ver-5 trägliche Flüssigkeit,b) eine Tropfkammer, die mit dem Behälter in Verbindung steht und die Geschwindigkeit bestimmt, mit der die Flüssigkeit durch das System fließt, und10 c) eine Wirkstoffkammer, die mit der Tropfkammer in Verbindung steht, umfassend1) eine einen Hohraum umschließende Viand,2) einen Einlaß zum Eintritt der Flüssigkeit aus der Tropfkammer in die V/i rks to ff kammer,15 3) einen Auslaß für die Flüssigkeit aus derWirkstoffkammer, und4) einen Wirkstoff, der mit der in die Wirkstoffkammer eintretenden Flüssigkeit ein flüssiges wirkstoffhaltiges Mittel ergibt./21Α-56 272 - 2 - '2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden Bestandteile umfaßt:a) einen Behälter für eine pharmakologisch verträgliche Flüssigkeit,b) eine Tropfkammer in Verbindung mit dem Behälter, undc) eine gemeinsame Leitung, die mit der Tropfkammer in Verbindung steht und aus ihr Flüssigkeit aufnimmt, und mit der Wirkstoffkammer in Verbindung steht und aus ihr das flüssige wirkstoffhaltige Mittel aufnimmt ο3. System nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß es die folgenden Bestandteile umfaßt:a) einen Behälter für eine pharmakologisch verträgliche Flüssigkeit,b) eine Tropfkammer in Verbindung mit dem Behälter, c) eine Wirkstoffkammer in Verbindung mit der Tropfkammer, umfassend1) eine einen Hohlraum umschließende Wand,2) einen Einlaß zum Eintritt der Flüssigkeit aus dem Behälter in die Wirkstoffkammer,3) einen Auslaß für die Flüssigkeit aus der Wirkstoffkammer, und4) einen Wirkstoff, der mit der in die Wirkstoffkammer eintretenden Flüssigkeit ein flüssiges wirkstoffhaltiges Mittel ergibt,d) eine gemeinsame Leitung, die mit den Wirkstoffkammern in Verbindung steht, und die flüssigen wirkstoffhaltigen Mittel aus den V/i rks to ff kammern aufnimmt./31A-56 272 - -3 -4. System nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff in der Wirkstoffkammer in einer Abgabevorrichtung enthalten ist.5. System nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , daß der Wirkstoff in der Kammer in einer Dosierungsform enthalten ist.6. System nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein Arzneimittel ist.7. System nach Anspruch 1 bis 3» dadurch g e kennzeichnet, daß eine Membran in der Wirkstoffkammer vorgesehen ist, die zur Regelung der Abgabegeschwindigkeit des Wirkstoffs aus der Wirkstoffkammer beiträgt.8. System nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet , daß es einen Schlauch zur Leitung der Flüssigkeit aus der Wirkstoffkammer umfaßt.6224
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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