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"Vorrichtung zum Herstellen von faserverstärkten
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Baupl atten, insbesondere Gips-Faser-Platten" Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Herstellen von faserverstärkten Bauplatten, insbesondere Gips-Faser-Platten,
mit einer Einrichtung zum Erzeugen einer Suspension der Fasern und eines Bindemittels
in Wasser, einem endlos umlaufenden Siebband zum Entwässern der in einer Schicht
darauf aufgetragenen Suspension und einem auf das Siebband folgenden weiteren endlos
umlaufenden Band.
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Eine solche Vorrichtung ist aus der DEOS 23 65 161 bekannt.
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Der bekannte Vorschlag läßt die Frage offen, wie der auf dem Siebband
erzeugte Kuchen auf das genannte weitere endlos umlaufende Band übergeben werden
soll. Der Kuchen ist noch so schwach, daß er die auch im Falle des Einsatzes von
Zwischenfördermitteln verbleibenden kleinen Lücken nicht überbrücken und auch nicht
über eine Rutschunterlage geschoben und/oder gezogen werden kann.
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Es ist unter ähnlichen Umständen für eine Holzfaserplattenfertigung
bereits vorgeschlagen worden, in dem Zwischenraum zwischen den beiden Bändern ein
Metallbad aus Wood' schem Metall anzuordnen, das auf etwa 650 und damit in flüssigem
Zustand gehalten wird. Ein solches Metallbad kann im wesentlichen lückenlos bis
an die beiden Bänder heranreichen und bietet dem Kuchen eine Unterlage, auf der
er schwimmt und sich ohne große Reibung weiterbewegen kann.
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Diese Einrichtung ist jedoch störanfällig und letzten Endes auch aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Vorrichtung der
eingangs bezeichneten Art eine geeignete Einrichtung zur Überleitung des Kuchens
von dem Siebband auf das genannte weitere Band zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß der Übergang
von dem Siebband zu dem weiteren Band durch einen über den beiden Bändern angeordneten,
an seiner Unterseite durch einen Rost hindurch ansaugenden Saugkasten überbrückt
ist, an dem der untere Trum eines weiteren endlos umlaufenden Siebbandes mit seiner
Oberseite gleitend anliegt, während an seiner Unterseite der auf dem erstgenannten
Siebband gebildete Kuchen anliegt.
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Die durch die Ansaugung durch das weitere Siebband hindurch bewirkte
Anlage des Kuchens an der Unterseite des weiteren Siebbandes ist lückenlos und schonend.
Es findet keine Relativbewegung zwischen dem weiteren Siebband und dem Kuchen statt;
die Weiterbewegung des Kuchens erfolgt durch den Umlauf des weiteren Siebbandes.
Alle mit dieser Bewegung verbundenen Reibungen am Saugkasten, Zugbeanspruchungen
usw.
werden allein von dem weiteren Siebband aufgenommen ohne jegliche Mitbeanspruchung
des Kuchens.
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Das weitere Siebband kann auch an dem erstgenannten Siebband sowie
an dem genannten weiteren Band ohne weiteres ein Stück übergreifen, so daß der Übergang
von der Auflage an dem erstgenannten Siebband zur Anlage an dem weiteren Siebband
und die Ablage von diesem auf das genannte weitere Band sich an noch bzw. schon
wieder sicherer Stelle vollziehen.
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Darüber hinaus läßt sich mit dem weiteren Siebband die Entwässerung
des Kuchens vervollständigen. Das ist von besonderem Vorteil bei dickeren Platten,
die am Ende des erstgenannten Siebbandes gerade im oberen Bereich ihrer Dicke noch
einen erheblichen Rest an Wasser aufweisen können, da die Entwässerung auf dem erstgenannten
Siebband zur Anreicherung feiner Teilchen im unteren Bereich der Kuchendicke führt,
die dann die weitere Entwässerung behindert.
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Dieser Entwässerung wegen könnten der Saugkasten und das weitere Siebband
auch länger bemessen werden, als es lediglich zur Überbrückung von dem erstgenannten
Siebband zu dem weiteren Band notwendig ist.
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Auch um eine Fehlproduktion des Kuchens zwischen dem erstgenannten
Siebband und dem weiteren Band nach unten abführen und auf diese Weise ausscheiden
zu können, kann mit der erfindungsgemäßen Überbrückung ein gewisser Abstand zwiscliea
dem Ende des erstgenannten Siebbandes und dem Anfang des weiteren Bandes eingerichtet
werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
der Saugkasten und das genannte weitere Siebband durch eine Parallelogrammaufhängung
parallel zu sich höhenverstellbar gehalten sind.
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Damit kann der freie Abstand zwischen der Oberseite des erstgenannten
Bandes und der Unterseite des weiteren Siebbandes jeweils genau auf die Höhe eingestellt
werden, die der Kuchen auf dem erstgenannten Siebband hat.
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Am anderen Ende kann oder sollte die Unterseite des weiteren Siebbandes
ein oder zwei Millimeter höher über dem weiteren Band liegen, als die Dicke des
Kuchens beträgt.
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Damit kann sichergestellt werden, daß dort der Kuchen bei Schwankungen
seiner Dicke nicht zerdrückt wird.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
der Saugkasten und das genannte weitere Siebband parallel zur Ebene des erstgenannten
Siebbandes bis über dieses und zurück verschiebbar.
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Diese Maßnahme erleichtert das Anlaufen der Vorrichtung: Erst wenn
der Kuchen vollständig an dem genannten weiteren Siebband hängt, wird dieses mit
der Bewegungsgeschwindigkeit des Kuchens in seine Arbeitsstellung über der Lücke
zwischen den beiden Bändern verfahren.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Saugkasten
zumindest in der Bewegungsrichtung gesehen nebeneinander getrennte Saugkammern mit
getrennter Ansaugung auf.
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Es bricht dann nicht auf dem ganzen Querschnitt die Ansaugung zusammen,
wenn der Kuchen irgendwo eine Fehlstelle hat.
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Für eine weitere Entwässerung des Kuchens an dem weiteren Siebband
kann der Rost des Saugkastens, vorzugsweise entgegen der Bewegungsrichtung des Kuchens,
geneigt sein und
Sammel- und/oder Ablauf-Kanäle für aus dem Kuchen
gesaugtes Wasser aufweisen.
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Schließlich ermöglicht die Erfindung die weitere vorteilhafte Ausgestaltung,
das genannte weitere Siebband etwas schmaler als den Kuchen zu bemessen und an den
beiden Seiten daneben Schneidstrahler zum Säumen des Kuchens anzuordnen.
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Als Anwendungsgebiet der Erfindung kommen neben Gips-Faser-Platten
auch alle anderen faserverstärkten Bauplatten in Betracht, z. B. mit Anhydrit, Sulfathüttenzementen,
Kalziumsilikat oder latent-hydraulischen Stoffen als Bindemittel, bei deren Herstellung
die Masse, um für die Aufbringung auf ein endloses Band genügend fließfähig zu sein,
mit einem größeren Gehalt an Wasser angemacht werden muß, als das Bindemittel für
die Abbindung benötigt, und daher nach der Erzeugung der Plattenform zunächst auf
einem Siebband entwässert werden muß.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines durch eine Zeichnung verdeutlichten
Ausführung sbeispiels weiter erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Herstellen von faserverstärkten
Bauplatten in einem senkrechten Längsschnitt.
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Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 in größerem Maßstab, jedoch
die Vorrichtung in einer anderen Stellung.
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Aus einem Vorratsbehälter 1 für eine Papierfaserschlempe und einem
Vorratsbehälter 2 für trockenen Gips werden diese beiden Materialien über Dosiereinrichtungen
3 bzw. 4 einem
Vormischer 5 zugeführt, an den sich ein Mischer
6 anschließt.
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Die von dem Mischer 6 gelieferte Suspension von Papierfasern und Gips
in Wasser wird bei 7 auf ein über Rollen 8 geführtes endloses Siebband 9 aufgebracht.
Ein Verteiler 10 bereitet die Suspension auf dem Siebband aus. Zwei seitliche Begrenzungen
11 verhindern dabei ein Überfliessen am Rand. An einer Stelle, wo die Masse schon
etwas mehr Festigkeit erlangt hat, folgt ein Verdichter 12.
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Der obere Trum des Siebbandes 9 läuft in bekannter Weise über durch
Roste abgedeckte Saugkästen 13 und 14. Die Saugkästen 13 arbeiten mit niedrigerem,
der Saugkasten 14 arbeitet mit größerem Unterdruck.
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Auf dem Siebband 9 wird der größte Teil des Überschußwassers, d.h.
des nicht für das Abbinden des Gipses benötigten Wassers, entfernt, indem es von
den Saugkästen 13 und 14 durch das Siebband hindurch abgesaugt wird.
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Da die Länge des Siebbandes aus mechanischen Gründen begrenzt ist,
insbesondere wegen seiner Reibung an den Saugkästen 13 und 14, wird der auf dem
Siebband erzeugte Kuchen mittels einer unten noch ausführlich beschriebenen Einrichtung
15 auf ein weiteres Band 16 überführt, auf dem der Gips dann abbindet. Das Band
16, ein normales Förderband, hat z.B. 180 m Länge gegenüber z.B. 20 m Länge des
Siebbandes.
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An das Band 16 schließt sich eine Schneidvorrichtung 17, an diese
ein Rollengang 18 und an diesen ein Trockner 19 an.
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Die in Fig 2 genauer dargestellte Einrichtung 15 zur Überführung
des
Kuchens von dem Siebband 9 auf das weitere Band 16 ist in einem an Schienen 20 aufgehängten
Wagen 21 angeordnet, der in der in Fig. 1 wiedergegebenen normalen Arbeitsstellung
der Einrichtung 15 durch eine Verriegelung 22 festgehalten ist.
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In dem Wagen ist mittels einer Parallelogrammführung 23 und eines
beidseitig beaufschlagbaren Pneumatikzylinders 24 ein Rahmen 25 parallel zu sich
selbst höhenverstellbar gehalten. In dem Rahmen 25 ist ein endloses Siebband 26
um einen Saugkasten 27 herumgeführt, an dessen durch ein Steggitter 28 abgeschlossener
Unterseite sein unterer Trum anliegt. Ferner sind in dem Rahmen 25 ein Antrieb 29,
eine Laufregulierrolle 30 und eine Wascheinrichtung 21 für das Siebband 26 angeordnet.
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Schließlich sind in Fig. 2 auch ein Antrieb 32 und eine Wascheinrichtung
33 für das Siebband 9 sowie eine Kette 34 zu erkennen, die auch das Band 16 an den
Antrieb anschließt.
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In der normalen Betriebsstellung gemäß Fig. 1 wird der auf dem Siebband
9 erzeugte Kuchen am Ende dieses Siebbands durch die Wirkung des Saugkastens 27
an das weitere Siebband 26 angelegt und von diesem mit gleicher Geschwindigkeit
wie auf dem Siebband 9 weiterbewegt. Am Ende des Saugkastens 27 über dem Anfang
des weiteren Bandes 16 fällt der Kuchen dann wieder von dem Siebband 26 ab und auf
das Band 16.
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Zur Erzeugung des Saugzugs in dem Saugkasten 27 dienen zweckmäßigerweise
Niederdruckventilatoren mit großer Volumenleistung, die auch im Falle von Fehlstellen
im Kuchen noch eine genügende Ansaugung bewirken. Braucht
man beispielsweise
einen Unterdruck von 4 cm Wassersäule, um den Kuchen zu halten, so wird man die
Saugeinrichtung beispielsweise für 40 cm Wassersäule auslegen.
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Das Siebband 26 gleitet an der Unterseite des Saugkastens 27 nicht
an dem erwähnten Steggitter 28 unmittelbar, sondern beispielsweise an einer Lochplatte
aus Kunststoff, mit der das Steggitter an seiner Unterseite belegt ist.
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Will man an dem Siebband 26 eine weitere Entwässerung des Kuchens
vornehmen, so kann man in der Lochplatte Kanäle anordnen und in diesen das Wasser
zum Rand des Saugkastens 27 abführen, das sonst das Steggitter auf seiner ganzen
Höhe füllen würde. Für die Abführung des Wassers durch solche Kanäle ist eine leichte
Neigung der Unterseite des Saugkastens gegen die Waagerechte abgebracht. In dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel ist eine solche Neigung nicht vorhanden.
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Die Winkelstellung der Parallelogrammarme kann, wie bei 35 angedeutet,
zur Anzeige der Höhenstellung des Rahmens 25 und damit des Siebbandes 26 über dem
Siebband 9 genutzt werden.
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Um den Wagen 21 in die für das Anlaufen der Vorrichtung vorgesehene
Stellung gemäß Fig. 2 zu bringen, braucht nur die Verriegelung 22 gelöst zu werden.
Der Wagen fährt dann infolge der Bewegung des Siebbandes 26 durch den Antrieb 29
von selbst ganz auf das Siebband 9. Hat sich, bei abgeschaltetem Saugkasten 14,
der Kuchen auf der ganzen Länge des Saugkastens 27 an das Siebband 26 angelegt,
so wird der Antrieb 29 kurzzeitig abgeschaltet. Das Band 9 schiebt dann den Wagen
21 vor, bis er in der Verriegelung 22 einhakt. Mit diesem Einhaken kann die Wiedereinschaltung
des
Antriebs 29 gekoppelt sein.
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Der Antrieb 29 weist vorzugsweise einen Motor mit einem einstellbaren,
konstanten Drehmoment und variabler Drehzahl auf, der sich ohne Nach steuerung der
Geschwindigkeit des Siebbandes 9 anpaßt. Sein Drehmoment kann unter Berücksichtigung
der Scherkraft, die der zwischen dem Siebband 9 und dem weiteren Siebband 26 beide
Siebbänder berührende Kuchenabschnitt zu übertragen imstande ist, so eingestellt
werden, daß das Siebband 9 hinsichtlich des Antriebs entlastet wird.
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Der Saugkasten kann um eine, vorzugsweise an seinem in Bewegungsrichtung
hinteren Ende angeordnete, waagerechte, zur Bewegungsrichtung rechtwinklige Achse
um einen kleinen Winkel schwenkbar sein, um sich damit selbsttätig veränderlichen
Dicken- und/oder Konsistenzverhältnissen des Kuchens anzupassen.
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Dies ist besonders vorteilhaft, wenn bei dickeren Kuchen (für dickere
Platten) eine obere Schicht noch nicht genügend entwässert und daher weich ist und
infolgedessen verquetscht werden würde. Zur selbsttätigen Anpassung kann z.B. das
in Bewegungsrichtung vordere Ende des Saugkastens 27 federnd gehalten sein, derart,
daß geringfügige Veränderungen des Kraftangriffs vom Kuchen her eine Verschwenkung
bewirken. Änderungen des Kraftangriffs ergeben sich vor alarm durch Verlagerung
des Kraftangriffspunkts, d.h. des Auflagepunkts der Einrichtung 15 auf dem Kuchen.
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Normalerweise befindet sich dieser Auflagepunkt etwa über Umlenkrolle
des Siebbandes. Er verschiebt sich jedoch in Bewegungsrichtung zurück, vergrößert
damit seinen wirksamen Hebelarm und schwenkt den Saugkasten etwas nach oben,
wenn
der Kuchen eine dies erfordernde, noch weiche, wasserreiche obere Schicht aufweist:
die Schicht wird an dem Saugkasten nach oben entwässert, die Dicke des Kuchens nimmt
infolgedessen in Bewegungsrichtung ab und der Kuchen trägt dementsprechend mehr
an einer zurückliegenden Stelle.
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Dazu kann die in Bewegungsrichtung vordere Umlenkrolle etwas höher
als in der Zeichnung angeordnet sein und allein der Saugkasten schwenken, wobei
eine Bandspannvorrichtung die verschieden weiten Auslenkungen des Siebbandes durch
den Saugkasten ausgleichen kann.