DE3224837A1 - Traegergebundenes immunosorptionsmittel - Google Patents

Traegergebundenes immunosorptionsmittel

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DE3224837A1
DE3224837A1 DE19823224837 DE3224837A DE3224837A1 DE 3224837 A1 DE3224837 A1 DE 3224837A1 DE 19823224837 DE19823224837 DE 19823224837 DE 3224837 A DE3224837 A DE 3224837A DE 3224837 A1 DE3224837 A1 DE 3224837A1
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DE19823224837
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Kirsten Jacobus Prof. Dr. van der Stellenbosch Merwe
Alfred Camps Bay Polson
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South African Inventions Development Corp
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South African Inventions Development Corp
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
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    • G01N33/48Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
    • G01N33/50Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
    • G01N33/53Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
    • G01N33/543Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals

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Description

"Trägergebundenes Immunosorptj&qsnrltte"! "
ΑΛ.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein trägergebundenes Immunosorptionsmittel mit einem Trägerkörper, der einen immobilisierten ImmunoreaktionsteiInehmer trägt.
Immobiliserte Antikörper, die über kovalente Bindungen z.B. mittels eines Vernetzungsmittels wie Glutäraldehyd mit einem kohlehydratartigen Träger, z.B. Zellulose oder Agarose vernetzt sind, gehören zum Stand der Technik (R. Kowal et alia, anal. Biochem. JO^, 72-76 (1980) ). Die Trägerkapazität dieser Kohlehydrate ist verhältnismSssig gering und die Produkte sind verhältnismässig unstabil.
T.T. Ngo (Int. ü. Biochem Vol. 11, Seiten 459-465) beschreibt verschiedene immobilisierte Enzymsysteme allerdings nicht im Zusammenhang mit Immunoreagenaen in denen die Enzyme immobilisiert sind durch
(a) Adsorption (wobei die Enzyme sehr leicht wieder desorbiert werden);
(b) kovalente Bindung ihrer nicht-essentiellen Amino-
säurerester an "chemisch aktiviert? Trgger" wie Zellulose, Glas oder synthetisierte Polymere über Azide, Isocyanate, Carbodiimide und sonstige Derivate des Trägermittels,
(c) Polykondensation durch Vernetzung der Enzyme selbst, wobei zweiseitig reaktionsfähige Vernetzungsmittel wie Di isothiocyanate,Bisimidate, Alkyliermittel und Dialdehyde zur Bildung der Aggregate verwendet werden. Dabei verlieren die Enzyme zum überwiegenden Teil ihre gewünschten Eigenschaften.
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Enzymgebundene Immunosorbentien für analytische Bestimmungen. (ELISA) für bestimmte Antikörper sind bekannt (A Voller et alia, proc. soc. exp. biol. med. 163 , 402-5 (198,0) ). Es ist auch bekannt, Immunoreaktionsteilnehmer durch Adsorption oder Ionenaustausch mit einer Trägerfläche zu verbinden, doch sind die Bindungen schwach.
Sportsman und Wilson (Anal. Chem. (1980), £2, 2013-2018) beschreiben Antikörper, die über deren Proteinaminogruppen (durch Schiffsche Reaktion und anschiiessende Reduktion mit Natriumborhydrid) kovalent an Aldehydgruppen gebunden werden, wobei letztere durch die Perjodatoxidation von Glyzidoxypropylsi1angruppen chemisch an die Siliziumatome silanisierter poröser Glasmikroperlen als ■ Trä'gerkörper gebunden werden. Dabei haben die porösen Glasperlen einen Durchmesser von nur 10 Mikron und werden durch Eintauchen in eine Lösung von Glyzidoxypropyltrimethoxysi1 an (GOPS) silanisiert. Dadurch haken sich die einzelnen Si 1anmoleküle chemisch an die einzelnen Siliziumatome des Silikas des Glasses an. Die organischen Glyzidoxypropylgruppen werden durch Oxidation in Aldehydgruppen umgewandelt, und diese reagieren ihrerseits mit den Antikörpern, die dadurch immobilisiert werden. Die Immunosorptionseigenschaften der so erhaltenen trägergebundenen Immunosorbentien wurden durch die Beobachtung des Verhaltens chromatografi scher, mit den Mikroperlen gefüllter Säulen untersucht. Zu diesem Zweck wurden zwei Antigene (menschliches IgG und Rinderinsulin) zunächst immunosorbiert und dann durch Senkung des
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pH's bzw. mittels Acetonitril freigesetzt. Das Immunosorptionsmittel muss jeweils gesondert hergestellt werden, wobei für jedes Antigen ein entsprechender anderer Antikörper verwendet werden muss. Weder AntiInsulin, noch Anti-human IgG Antikörper eignen sich für die Herstellung von Immunosorbentien mit breitem Anwendungsbereich. Das offenbarte Verfahren ist hinsichtlich der chemischen Gruppen (Amin) des Immunoreaktionstei1-nehmers, die für die Immobilisationsreaktion in Frage kommen, als auch hinsichtlich der Geometrie der Bindung und insbesondere der chemischen und physikalischen Beschaffenheit des Trägerkörpers und dessen Oberfläche beschränkt. Es ist nicht immer vorteilhaft, dass der Trägerkörper eine £iliziumhaltige Oberfläche hat, oder die physikalischen Eigenschaften von Silika (SiO2)hzw Glas) (z.B. falls metallische oder magnetische Eigenschaften gewünscht werden). Ausserdem wird nicht immer gewünscht, dass der immobilisierte Vertreter des Antikörper/ Antigenpaares für eine Immunosorptionsreaktion unbedingt der Antikörper sein muss. Die SiIanisierung der Glasteilchen laut Stand der Technik ergibt normalerweise eine "Bedeckung" der Glasoberflächen von höchstens monomolekularem oder häufig geringerem Ausmass.'Eine solche "Bedeckung" verhindert ' in der Regel nicht die unspezifische und leicht umkehrbare Adsorption von Testsubstanzen. Das stört wiederum die gewünschten Formen spezifischer und starker Immunosorption. Unbedeckte siliziumhaltige Adsorptionsstellen und polare Gruppen auf der Glasoberfläche
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führen leicht zur Denaturierung empfindlicher proteinartiger Verbindungen. Die Porosität der Mikroperlen laut Stand der Technik ist zwar für manche Zwecke erwünscht, ist jedoch für die bevorzugten Anwendungsgebiete der vorliegenden Erfindung als ausgesprochener Nachteil zu betrachten. Die verfügbare Oberflächengrösse wird unvoraussehbar und in einer Weise, die von einer Perle zur anderen unterschiedlich sein kann, beeinflusst. Die Porosität hat eine molekularsiebartige Wirkung, wodurch Exklusions- und molekülargrössenabhängige Retentionswirkungen der gewünschten selektiven und reinen immunosorptiven Wirkung überlagert werden und diese stören. Die Winzigkeit der Perlen laut Stand der Technik macht diese ferner für bestimmte Anwendungen der vorliegenden Erfindung ungeeignet.
Den trägergebundenen Immunosorptionsmitteln laut Stand der Technik fehlt es jeweils ganz oder teilweise an einer oder mehreren der gewünschten Eigenschaften wie: Stabilität, allgemeine Anwendbarkeit, hohe Kapazität, leichte Standardisierbarkeit usw.
Die vorliegende Erfindung soll hinsichtlich dieser Nachteile Abhilfe schaffen und bezweckt ein neues trägergebundenes (immobilisiertes) Immunosorptionsmittel mit grosser Anpassbarkeit an eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Die Mittel besitzen die gewünschte Stabilität
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Ihre Kapazität lasst sich nach Wunsch auf bestimmte Werte einstellen, die leicht standardisierbar sind. Insbesondere wird die Schaffung eines neuen Typs trägergebundener Immunosorptionsmittel bezweckt, die' sich leicht einer Vielzahl immunosorptiver Bestimmungsmethoden, z.B. für diagnostische,mikroanalytische, forensische und pharmakokinetische Untersuchungen einsetzen lassen.
Die vorliegende Erfindung umfasst mehrere eng miteinander verwandte Erfindungsgedanken, die in den bevorzugten Ausführungsformen miteinander kombiniert werden.
So sieht die Erfindung erstens ein trägergebundenes Immunosorptionsmateri al der eingangs/genannten Art vor, worin der Immunoreaktionsteilnehmer - entweder ein Antigen oder ein Antikörper - kovalent an eine den Trägerkörper umhüllende ver/tetzte Schicht in solcher Weise gebunden ist, dass immunologisch wirksame Teile des Immunoreaktionsteilnehmers an der Oberfläche in einer der Immunosorption zugänglichen Form vorliegen. Vorzugsweise ragen sie freiliegend aus der Schicht heraus.
In der vorliegenden Beschreibung werden die Begriffe "immunogen" und "antigen" zuweilen synonym verwendet. Es gelten die folgenden Definitionen:
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Immunogen : Ein Immunogen ist ein Fremdkörper, z.B.
Protein oder Partikel, z.B. Virus oder Bakterium, und kann von sich aus eine Immunreaktion in einem
Immunsystem hervorgerufen, die sich im allaemeinen durch das Erscheinen von Anti körpern, 2 .b . im Kreislauf
eines Tieres äussert, dessen Immunsystem beispielsweise durch Injektion mit dem Immunogen in Kontakt gebracht wurde.
Antigen : Ein Antigen ist eine Substanz oder ein Teilchen, welches mit dem entsprechenden spezifischen Antikörper eine Antigen-Antikörperkomplexverbindung bildet, den sogenannten Immunkomplex, führt jedoch nicht unbedingt selbst zu einer Immunreaktion in einem Immunsystem.
Hapten :
Immunoreakttonsteilnehmer:
Ein Hapten ist ein Stoff, meist geringen Molekulargewichts, der alleine keine Antikörperbildung stimulieren kann, die aber zur Reaktion mit einem Antikörper fähig ist, und auch nach Kupplung mit einem Träger immunogenisch wird.
Eine Substanz diein der Lage ist als einer
der Reaktionspartner an einer Antikörper/Antigen
(oder Hapten) -Komplexbildung teilzunehmen.
Vorzugsweise besteht die Schicht ganz oder teilweise aus vernetzten Proteinmolekülen, bzw. deren Peptidteilen. Vorzugsweise liefert der Immunoreaktionsteilnehmer selbst die Proteinmoleküle bzw. Pepfidteile oder wenigstens einen
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erheblichen Teil davon. Hierzu sei erwähnt, dass sämtliche Antikörper und ein grosser Teil der wichtigsten Antigene Proteine sind bzw. weitgehend daraus bestehen.
Was die für die Vernetzung der £chichtbestandteile verwendbaren Vernetzungsmittel betrifft, sei auf die weiter unter folgende Beschreibung des erfindungsgemässen Verfahrens hingewiesen.
Gegebenenfalls enthält die Schicht einen zusätzlichen vernetzten schi chtbil denden Stoff, vorzugsweise ein Protein oder Peptid, neben dem eigentlichen Immunoreaktionsteilnehmer . Dies gilt insbesondere für zwei Fälle:
(a) Falls der Immunoreaktionsteilnehmer nicht in ausreichenden Mengen zur Schaffung des gesamten schichtbildenden Materials vorhanden ist; und
(b) falls der Immunoreaktionsteilnehmer selbst alleine keine befriedigende Schicht bildet. In dem Fall kann der Immunoreaktionsteilnehmer !covalent an das echichtbildende Material gebunden werden, z.B. mittels einer oder mehrerer zweiseitig reaktionsfähiger Reagenzien, mit mindestens einer Funktionsgruppe, die mit der zusätzlichen schichtbildenden Substanz reaktionsfähig ist/und mindestens einer Funktionsgruppe, die mit einer reaktionsfähigen Stelle des Immunoreaktionsteilnehmers reaktionsfähig ist, vorzugsweise einer Stelle, deren Verlust keinen oder möglichst wenig Einfluss auf die
1-r
immunologischen Eigenschaften des Immunoreaktionstei1-nehmers hat. Auch hier sei wiederum hinsichtlich einer vollständigeren Beschreibung der zweiseitig reaktionsfähigen Reagenzien auf die weiter unter folgende Beschreibung des Verfahrens hingewiesen.
Als schichtbildende Verbindung wird Gelatine, und insbesondere Gelatine aus Knochen besonders bevorzugt. Gelatine aus Tierhäuten, z.B. Schweinehäuten oder aus Collagen kommt ebenfalls in Frage. Gegebenenfalls kann die Gelierfähigkeit der Gelatine, z.B. in der in der US-PS 3 640 809 beschriebenen Weise erhöht werden. Sonstige zusätzliche schichtbildende Verbindungen sind die Albumine, z.B. Ovalbumin, Serumalbumin (wird nicht bevorzugt) und ganz allgemein basische Proteine.
Der Immunoreaktionsteilnehmer kann in der Schicht als statistisches Gemisch mit der·zusatz!ichen schichtbildenden Verbindung vorliegen. Die zusätzliche schichtbildende Substanz kann jedoch auch für sich alleine den Trägerkörper umhüllen und den Immunoreaktionsteilnehmer an seine freiliegende Oberfläche(n) gebunden tragen, z.B. über ein Vernetzungsmittel oder mit Hilfe einer zweiseitig reaktionsfähigen Verbindung der erwähnten Art.
Die Bezeichnung "Schicht" heisst im vorliegenden Sinne nicht unbedingt eine undurchlässige oder dichte Schicht. Die erste Forderung gilt der Zusammenhängendheit der Schicht zum Zweck der ausreichend starken Umfassung des
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Trägerkörpers. Dennoch wird in der Regel eine Schicht bevorzugt, die die Oberfläche des Trägerkörpers auch möglichst vollständig bedeckt.
Auch in dieser Hinsicht unterscheidet sich die Erfindung vom Stand der Technik gemäss Sportsman und Wilson indem die Erfindung^ was diesen ersten Erfindunqsqedanken betrifft, sich der mechanischen Umhüllung des Träaerkörpers seitens der Schicht bedient, statt einer chemischen Verbinduna mit der Oberfläche des Trägerkörpers selbst. Ferner, falls der Trägerkörper entsprechend der bevorzugten Arbeitsweise vollständig von einer proteinartigen Schicht bedeckt wird, wird dadurch die Gefahr einer unspezifischen Adsorption und der Schädigung empfindlicher zu immunosorbierender Verbindungen erheblich verringert.
Die Menge des an den Trägerkörper gebundenen Immunoreaktionsteilnehmers^ezogen auf die Flächengrösse der Trägerkörperoberf1äche;hängt selbstverständlich zum Teil vom Molekulargewicht des Immunoreaktionsteilnehmers ab. im Falle typischer proteinartiger Immunoreaktionsteilnehmer in einem Molekular- bzw. Teilchengewiehts-
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bereich von 300 bis 8 χ 10 oder mehr (z.B. Bakterien), als Einzel teilchen- bzw. Einzelmolekularschichten, handelt
2 es sich im allgemeinen um Mengen im Bereich von 30 mg/m (z.B. für Poliovirus mit einem Teilchendurchmesser von 30 χ
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10 cm (30 nm) und Grippevirus 120 mg/m bei einem
Durchmesser von 120 χ 10~7 (120 nm) ) bis 1 mg/m für Stoffe wie Insulin mit einem Teilchendurchmesser von der
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Grössenordnung von 1 χ 10" cm (1 "fim")'.' Einige Haptene die als Immunoreaktionsteilnehmer in Frage kommen, sind noch kleiner. Im allgemeinen sind die Mengen jedoch grosser, da in den bevorzugten Ausführungsbeispielen mehrfache Schichten des Antigens auf der Körperoberfläche vernetzt sind und wegen der aufgerauten Oberfläche der Körper. Von diesen Mengen, z.B falls zu wenig Immunoreaktions tei 1 nehmermaterial zur Verfugung steht, oder falls der Immunoraktionsteilnehmer selbst zur Schichtbildung ungeeignet ist, können zwischen 30% und 1000% aber vorzugsweise nicht mehr als 300 Gew.% bezogen auf den Immunoreaktionstei1 nehmer mittels eines anderen protein- oderpeptidartigen Streckmittels ersetzt oder ergänzt werden.
Daraus lä'sst sich ableiten, dass die Menge an Antigen oder Antikörpe als Bestandteil der Schicht im allgemeinen im Bereich
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von etwa 0,6 bis 500 mg /m liegt, abhängig von der Antigen-oder Antikörpergrösse, und ob ein zusätzliches ffchichtbildend.es Mittel (Streckmittel) verwendet wird.
In den Ausführungsbeispielen wird eine dritte Möglichkeit beschrieben, wonach die Umhüllungsschicht selbst ausschliesslich aus Protein bzw. Peptid besteht und ihrerseits den kovalent gebundenen Immunoreaktionsteil nehmer trägt.
Der Trägerkörper besitzt vorzugsweise eine solche Form, dass er leicht von der Schicht in einer Weise umhüllt werden kann, dass die Schicht sich nicht leicht löst. Der Trägerkörper kann beispielsweise in Stabform vorliegen, z.B. als Glasstab, der in eine zu analysierende Flüssigkeit eingetaucht wird. Feste
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Körper oder Teilchen einer klar definierten und vollständig eintauchbaren Form werden jedoch bevorzugt, insbesondere massive Perlen abgerundeter und insbesondere sphäroidaler Form, vorzugsweise Kugelform, z.B. Glasperlen oder magnetischanziehbare Perlen, z.B. aus rostfreiem Stahl. Solche Perlen haben vorzugsweise eine grössere Dichte als 1, damit sie in wässriger Flüssigkeit leicht sinken. Im Gegensatz zum Stand der Technik gemäss Sportsman et alia, sind die Perlen gemäss bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung massiv, d.h. weder porös noch hohl, und haben auch einen um mehrere Grössenordnungen grösseren Durchmesser.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist Protein A bzw. Concanavi11 in A kovalent an die Schicht gebunden und trägt seinerseits selektiv eingefangene Antikörpermoleküle, wobei diese am Stielende des Moleküls gehalten werden. Sowohl Protein A als auch Concanavil1 in A hat die Eigenscha-ft sehr viele" Antikörper in einer immunosorptionsähnlichen Weise einzufangen und stark zu binden. Die so eingefangenen Antikörper bieten ihrerseits nach aussen gerichtete Immunosorptionsstellen für Antigene gegen solche Antikörper an.
Gemäss einer weiteren erfindungsgemässen Lösung der vorliegenden Erfindungsaufgabe wird ein trägergebundenes Immunosorptionsmi ttel der eingangsjgenannten Art geschaffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Trägerkörpers
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bzw. eine diese beschichtende Schicht kovalent gebunden einen ersten ImmunoreaktionsteiInehmer trägt - d.h. einen Vertreter eines Antigen/Antikörperpaares, wobei der erste Immunoreaktionsteil■ nehmer durch Antigen/Antikörperkomplexbi!dung den zweiten Vertreter des Paares festhält, und dieser zweite Vertreter aus der Oberfläche mit einem Molekularbereich herausragt, der selbst eine gewünschte Immunoreaktivität für eine Immunosorptionsreaktion mit einem dritten ImmunoreaktionsteiInehmer besitzt.
Hier handelt es sich also um eine Art von "Doppel schicht" der Immunoreaktionsteilnehmer, wobei die "erste Schicht" im allgemeinen mit derfesten Untergrundfläche orientierungs· los verbunden ist, wobei aber dennoch eine gewisse Menge des betreffenden Immunoreaktionsteilnehmers so ausgerichtet ist, dass dieser eine ausreichende Menge des Immunoreaktionsteilnehmers für die "zweite Schicht" einfängt und festhält. Die Moleküle des Immunoreaktionsteilnehmers der "zweiten Schicht" besitzen jeweils einen bestimmten Molekularbereich, der die Fähigkeit besitzt, vom immunoreaktiven Gegenstück der ersten Schicht immunosorbiert zu werden, sowie einen weiteren Mol ekul. arberei cn mit der Fähigkeit seinerseits den jeweiligen weiteren Immunoreaktionsteilnehmer zu immunosorbieren, für den das erfindungsgemässe Produkt als
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Immunosorbenz bestimmt i st. Dieser zweite Molekularbereich ist stets so orientiert, dass er von der Unterlage weg und nach aussen hin gerichtet ist, also weg von der "ersten Schicht". Die spezifischen Bindungsbereiche der zweiten Schicht sind somit exponiert und können ihrerseits mit den entsprechenden Antigenen reagieren. Die zweite Schicht kann ihrerseits über kovalente Bindungen mittels entsprechender Kupplungsreagentien der obengenannten Art fixiert sein, was aber nicht bevorzugt wird.
Vorzugsweise dient das als erste erfindungsgemässe Lösung beschriebene Produkt gleichzeitig als Zwischenprodukt für die Herstellung des Produktes gemäss der zweiten erf indungsgem'ässen Aufgabenlösung. Ausserdem sind die verschiedensten wesentlichen bzw. bevorzugten Kennzeichen der Produkte gemäss der ersten erfindungsgemassen Aufgabenlösung, vorzugsweise auch in^den Produkten gemäss der zweiten erfindungsgemassen Lösung vertreten.
Der Erfindungsumfang umfasst auch das Verfahren sowie das Produkt der Umwandlung dieses Zwischenproduktes, wobei letzteres mit einer wässrigen Lösung oder Suspension des die zweite Schicht bildenden Immunoreaktionsteilnehmers in Berührung gebracht, und dadurch die "zweite Schicht" durch Immunosorption "eingefangen" wird. Die Verfahrensbedingungen hierfür lassen sich so standardisieren, dass
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die "zweite Schicht" eine standardisierte Anzahl der gewünschten immunoreaktiven Stellen aufweist. Zu diesem Zweck wird eine bekannte Menge des Immunoreaktionstei1 nehmers für die zweite Schicht aufgetragen, die so bemessen ist, dass sie die verfügbaren Immunosorptionsstellen der "ersten Schicht" nur teilweise absättigt.
Das soeben umrissene Verfahren lässt sich auch als eine Ausführungsweise eines Anwendungsverfahrens für ein erfindungsgemässes Inimunosorptionsmittel betrachten, dadurch gekennzeichnet, dass man das Inimunosorptionsmittel, welches auf seiner Oberfläche freiliegend einen immobilisierten Immunoreaktionstei1 nehmer besitzt, der Spezifizitat gegen immunogenische Determinanten einer ersten Substanz eines Gemisches aufweist, die nicht bei anderen Substanzen des Gemisches vorliegen, mit dem Gemisch innig in Berührung bringt, und dadurch die erste Substanz selektiv immunosorbiert ,und man anschl i essend die Berührung 'des Immunosorptionsmi ttel s mit dem Gemisch unterbricht.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des obenbeschriebenen Zwischenproduktes (das aber an sich bereits ein wertvolles verkäufliches Erzeugnis darstellt) bestehen die Immunoreaktionsteilnehmer der ersten Schicht aus Antikörpern gegen einen besonderen immunogenischen Molekularbereich, der sich seinerseits leicht ( als passendes Gegenstück zum Eingefangenwerden von der "ersten Schicht") in
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die Moleküle (im all gemeinen,das eine Ende von entsprechenden Makromolekülen) einer breiten Pallette verschiedenster Itmnunoreaktionsteilnehmer eingebaut werden kann, die für die Bildung der "zweiten Schicht" gewünscht werden, z.B. eine breite Pallette höchst spezifischer Antikörper für die verschiedensten Jmmunobestimmungsmethoden. In der praktischen Durchführung heisst dies beispielsweise, dass in einer ersten Schicht kovalent gebundene und vernetzte Antikörper vorliegen, die spezifisch in einer ersten Tierart gegen Antikörper einer zweiten bestimmten Tierart (z.B. durch entsprechende Immunisierung) hervorgerufen wurden, - z.B. Säugetiereserums- IgG(Kaninchen, Schaf oder Pferd oder sonstiges geeignetes Tier) angeregt durch Immunisierung gegen IgY als Antigen,und welches zum Beispiel aus Eidottern von Geflügeleiern gewonnen wurde; oder Säugetierserum IgG eines Säugetieres, hervorgerufen durch Immunisierung gegen ein anderes Säugetier. Eine solche"erste Schicht" besitzt nur insofern Spezifizitat, als doren Einfangvermögen auf die Antikörper aus einer bestimmten Tierart beschränkt ist. (Im spezifischen Beispiel von Antikörpern von IgY heisst dies, dass spezifische Antikörper solange selektiv eingefangen werden, als sie aus dem Eigelb von Geflügeleiern stammen.)
Dieses "Zwischenprodukt" stellt bereits an sich ein wertvolles Handelserzeugnis dar, nämlich dann, wenn beabsichtigt wird, dass der Endverbraucher selbst, den Immunoreaktions-
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teilnehmer (z.B. einen monospezifischen Antikörper, z.B. wionospezifisches TgY) zur Vervollständigung der "Doppelschicht" für einen bestimmten Test aussuchen und selbst auftragen soll. Solche monospezifische Antikörper können für diesen Zweck ebenfalls käuflich angeboten werden. Sie können aber auch vom Endverbraucher gemäss Gebrauchsanweisung des Herstellers angefertigt werden. Da ein bestimmter Antikörper der "ersten Schicht" beiiebige Antikörper für die "zweite Schicht" bindet, solange sie aus der vorgeschriebenen Quelle stammen, (d.h. in einem Tier,gegen welches die Antikörper der "ersten Schicht" spezifisch sind, hervorgerufen und gezogen wurden; bzw. anschliessend durch ZeI 1 enkul tür , z.B. monoklonis'che Zeil enkul tür , reproduziert wurden), ergibt sich zwangsläufig, dass die mit einer bestimmten Art Antikörper für die "erste Schicht" überzogenen Glasperlen oder dergleichen für die verschiedensten Bestimmungen (z.B. verschiedene ELISA oder RIA Bestimmungen ) verwendbar sind, je nach Wahl der Antikörper für die "zweite Schicht".
Für die Züchtung besonderer und hoch spezifischer Antikörper, insbesondere für die "zweite Schicht" stehen dem Fachmann verschiedene bekannte Methoden zur Verfugung, einschliesslich derer gemäss der DE-OS 2951412. Als Teil der vorliegenden Offenbarung sei, insbesondere in diesem Zusammenhang, auch
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mm
geändert
auf die Lehre gemäss der gleichzeitig eingereichten Anmeldung/"entsprechend der südafrikanischen If* Priorität 81/4898 (Unser Zeichen: 1A-56 226) hingewiesen. Weitere Reinigung der Antikörper
zur Erhöhung ihrer Spezifizität lässt sich gegebenenfalls mit bekannten Verfahren erreichen, oder dadurch, dass die Immunosorptionsmittel gemäss der vorliegenden Erfindung als Trennmittel für ein Immunosorptions-Trennverfahren verwendet werden. Die Anreicherung bzw. Reinigung ist auch durch fraktionierte Fällung in einem bestimmten pH-Bereich, z.B. mit einem Polyalkylenglykol als Fällungsmittel z,B. mit Polyäthylenglykol möglich. Diese letztere Verfahrensweise beruht auf der überraschenden Feststellung , dass Antikörper gegen Immunogene verschiedenen Molekulargewichtes unterschiedliche isoelektrische pH-Werte aufweisen. Sie haben deshalb ihre geringste Löslichkeiten bei unterschiedlichen pH-Werten.
Unter anderem anwendbar für den zuletzt genannten Zweck sieht die Erfindung (auch als eine Ausführungsform der bereits genannten Anwendungsweise) ein Immunosorptions-Trennverf ahren vor, dadurch gekennzeichnet, dass man das Immunosorptionsmittel,welches auf seiner Oberfläche freiliegend einen immobilisierten Immunoreaktionsteilnehmer besitzt, der Spezifizität gegen immunogene Determinanten einer ersten Substanz eines Gemisches aufweist, die nicht
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bei anderen Substanzen des Gemisches vorliegen, mit dem Gemisch innig in Berührung bringt und dadurch die erste Substanz selektiv immunosorbiert, man anschliessend die Berührung des Immunosorptionsmittels mit dem Gemisch unterbricht, und dann die erste Substanz in gereinigter Form durch Desorption vom Immunosorptionsmittei freisetzt. Geeignete Desorptionsbedingungen für diesen Zweck sind an sich bekannt. Schwache Säuren, z.B. Propionsäure kommen als Desorbenz in Frage, z.B. bei pH3 bis 4 , insbesondere 3,5 zur Freisetzung mancher immunosorbierter Stoffe. Andere Beispiele sind Acetonitril und Glycin-HCl Puffer (pH2,6 bis 2,9).
Aus dem Obengesagten ergibt sich als dritte erfindungsgemässe Lösung der Erfindungsaufgabe-und als eine bevorzugte Ausführung des zu Grunde liegenden Erfindungsgedankens ein trägergebundenes Immunosorptionsmittei der eingangs bezeichneten Art, dadurch gekennzeichnet, dass in einer "ersten Schicht" kovalent gebundene und vernetzte Antikörper vorliegen, die spezifisch in einer ersten Tierart gegen Antikörper einer zweiten Tierart hervorgerufen wurden, und dass auf der ersten Schicht eine zweite Schicht immunosorbiert vorliegt, die aus spezifischen Antikörpern besteht, die in der zweiten Tierart gegen ein spezifisches Antigen hervorgerufen wurde. Für bestimmte Zwecke, z.B. wo die Bindeeigenschaften von IgY eine besondere Überlegenheit
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zeigen, (höhere Stabilität, höhere Avidität bzw. Affinität, leichtere Beschaffbarkeit, Abwesenheit von proteolytischen Enzymen) , wählt man als zweite Tierart vorzugsweise einen Vogel, insbesondere eine Geflügelart, vorzugsweise ein Huhn. Dabei werden die im Vogeltier gezüchteten Antikörper vorzugsweise aus dem Eigelb des Eis bzw. der Eier des betreffenden Vogels gewonnen, Auch hierzu sei wieder auf die DE-OS 29 51 412 hingewiesen.
Erfindungsgemäss soll auch eine Anwendungsmethode der oben beschriebenen Immunosorptionsmittel unter Schutz gestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass man das Immunosorptionsmittel,.welches an seiner Oberfläche exponiert 'eine genormte Menge eines Immunoreaktionsteilnehmers trägt, in innige Berührung bringt mit einer Lösung des zweiten Immunoreaktionsteilnehmers und die Menge des zweiten Immunoreaktionsteilnehmers der Lösung bestimmt wird, die am Immunosorptionsmittel immunosorbiert wird.
Gemäss einer Ausführungsweise (die sich besonders für die Bestimmung verha'l tnismässig grosser Antigene eignet) wird das mit dem zweiten ImmunoreaktionsteiInehmer der Probe beladene Immunosorptionsmittel in eine Lösung eines markierten Immunoreagenses eingetaucht, der ein komplementäres Gegenstück zum immunosorbierten Immunoreaktionsteilnehmer bildet. Das gelöste Immunoreagenz ist.
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beispielsweise mit einem Enzym markiert, das mit dem Substrat des Enzyms eine messbare Farbreaktion ergibt. (Das Substrat ist ein Stoff, dessen Zersetzung oder chemische Änderung von dem betreffenden Enzym katalytisch beschleunigt wird.) Für die Markierung kommen auch radioaktive Isotope in Frage. Die Mengenbestimmung der markierten Substanz kann dann unmittelbar an der Glasperle oder durch Substraktion an der Restlösung des Reagenzes bestimmt werden. Andererseits (z.B. falls die Konzentration verhältnismässig kleiner Antigene bestimmt werden soll) kann man die Antigenprobenlösung mit einem bekannten Volumen einer Standardlösung mischen, die den gleichen Immunoreaktionsteilnehmer in markierter Form enthält und das Gemisch dann mit dem erfindungsgemässen Immunosorptionsmittel in innige Berührung bringen, wobei die markierten und unmarkierten Immunoreaktionstei1nehmermoleküle miteinander konkurrieren und die Immunosorption des markierten ImmunoreaktionsteiInehmers in einer Menge stattfindet, die der Menge des unmarkierten Reaktionsteilnehmers der Probe umgekehrt proportional ist.
Die Erfindung sieht auch ein Verfahren zur Herstellung trägergebundener Immunosorptionsmittel vor, insbesondere der obenpeschriebenen Art, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen festen Trägerkörper eine diesen umhüllende Schicht aus vernetzbarem Protein oder Peptidmaterial aufge-
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tragen wird, wobei in die Schicht oder auf deren Oberfläche ein gewünschter ImmunoreaktionsteiInehmer eingebaut wird, die Schicht vernetzt und der Immunoreaktionstei1 nehmer kovalent, vorzugsweise mittels mindestens eines Vernetzungs- bzw. zweiseitig reaktiven Kupplungsmittels gebunden wird.
Einige der Lehren,die sich auf das Verfahren beziehen, insbesondere was die Mengen und einige der zu verwendenden Stoffe betrifft, ergeben sich bereits aus der obigen Beschreibung des erfindungsgemässen Immunosorptionsmittels und brauchen somit keine Wiederholung.
Im Gegensatz zu manchen zum Stand der Technik gehörenden Lösungen, bedienen sich Ausführungen der vorliegenden Erf indung einer physLkalisdaea Umhül lung bzw. Verkrallung der Schicht mit der Oberfläche des Trägerkörpers statt einer direkten chemischen Reaktion mit dieser Oberfläche. DiephysikaliscteVerkrailijngwirci vorzugsweise durch Aufrauhung der Oberflächentextur gefördert. Zum Beispiel werden die Glasperlenoberflachen vorzugsweise durch Schmirgelwirkung aufgerauht, z.B. mit Siliziumkarbidpulver, bis die Perlen matt aussehen.
Die beiliegenden Patentansprüche sind als Teil der vorliegenden Offenbarung zu betrachten. Im folgenden soll die Erfindung und insbesondere das Verfahren anhand der Zeichnungen weiter erläutert werden.
Die Zeichnung stellt diagrammatisch eine bevorzugte Aus-
führungsweise des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemässen Immunosorptionsmittels dar. Im Diagramm werden auch erfindungsgemässe Produkte schematisch dargestellt, und ebenso bevorzugte Anwendungen des Produktes.
In der Zeichnung wird der erste Verfahrensschritt mit I bezeichnet. Glasperlen 1 (von denen nur eine gezeigt wird) mit einem Durchmesser von beispielsweise 0,05 mm bis 15 mm, im vorliegenden Beispiel z.B. 6 mm, werden gründlich gewaschen und falls erforderlich, entfettet. Die Perlen können ovaloidal oder ellipsoidal sein, sind aber vorzugsweise spheroidal und insbesondere kugelförmig. In Verfahrensstufe II werden sie mit einem Schmirgelpulver aus Siliziumkarbid geschüttelt, bis die Oberfläche 2 eine matte und undurchsichtige Textur erlangt hat. Zur Reinigung der Oberfläche werden die Perlen 5 Minuten in konzentrierter Salzsäure gekocht (andere Reinigungsmethoden z.B. mit heisser Chromsäure kommen seibstverständlich ebenfalls in Frage).
Nach der Abkühlung werden die Perlen mit destilliertem Wasser gewaschen. Säurereste werden durch 10 Minuten langes Kochen der Perlen in 10% Natriumcarbonatlösung neutralisiert. Anschliessend werden die Perlen abgekühlt und wiederholt mit ■ deionisiertem, durch ein 0,25 Mikronfilter filtriertes Wasser gewaschen, im Wärmeofen getrocknet, und wieder abgekühlt.
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In Stufe III wird ein erster Immunoreaktionsteilnehmer als "erste Schicht" aufgetragen. Es sei hier angenommen, dass der Immunoreaktionsteilnehmer selbst ein Protein ist, oder peptidartigen Charakter besitzt, und somit als schichtbildendes Protein oder Peptidmaterial verwendbar ist. Es wird auf die Perlen I als wässrige Lösung mit einer Konzentration von z.B. ι bis 30, vorzugsweise I bis 20 mg/ml aufgetragen, 0,1 M Kochsalzlösung oder Puffer wird als wässriges Lösungsmittel bevorzugt. Der Immunoreaktionsteilnehmer ist entweder ein bestimmtes Protein oder peptidartiges Antigen (z.B. ein Virusantigen) oder ein Antikörper, oder aber ein Prote-in oder Peptidmolekül das an sich eine Affinität für Antikörper oder Antigene für die "zweite Schicht" besitzt (z.B. Protein A oder Concanavil1 in A). Im vorliegenden Beispiel wird eineSchicht von Antikörpern 3, bestimmter Spezifizität als "erste Schicht" aufgetragen, z.B. Schaf IgG-Anti-Kaninchen IgG (falls die"zweite Schicht" aus Kaninchen- IgG bestehen soll) oder Schaf fqQ-Anti-"IgY (falls die "zweite Schicht" aus IgY bestehen soll aus Eidotter gewonnen). 75 Glasperlen 1 werden in eine Petrischale aus Kunststoff zusammen mit 1 mj der Antikörperlösung für die "erste Schicht" (in einer,Konzentration von etwa 20 mg/ml - siehe Beispiel 1) gegeben. Die Perlen werden sanft in der AntikörperTÖsung umgewälzt und dadurch gleichmassig angefeuchtet und anschliessend nacheinander in ähnlicher Weise in weiteren 5 trockenen Petrischalen aus Kunststoff umgewälzt, damit überschüssige Antikörperlösung abgetrocknet wird. Wie bereits erwähnt wurde, falls man
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die Konzentration der Immunosorptionsstellen auf der Perlenoberfläche verringern möchte, oder falls die verfügbare Anti körpermenge gering ist, können auch geringere Antikörperkonzentrationen der Lösung verwendet werden, und damit genügend Schichtbildungsmaterial vorliegt, kann der Antikörpergehalt der Lösung mit einem geeigneten Protein oder Peptid gestreckt werden, z.B. in einer Menge von 30 bis 1000 %, vorzugsweise nicht mehr als 300 Gevi.%, bezogen auf die Antikörpermenge. Geeignete Schichtbildungsstreckmittel sind beispielsweise Gelatine, Albumin, Lact-r albumin und teilweise hydrolisierte Proteine.
In der Stufe IV wird die "erste Schicht" der Antikörper vernetzt, im vorliegenden Beispiel mit Glutaraldehyddämpfen (gesättigt). Hierzu wird eine 25-prozentige Glutaraldehydlösung 5mm tief in eine flache Glasschale gefüllt, die dicht mit Aluminiumfolie überdeckt und mehrere Stunden stehengelassen wird, bis die Atmosphäre oberhalb der Lösung gesättigt ist. Die Glasperlen aus Stufe III lasst man dann in einer Petrischale auf der Glutaraldehydlösung treiben, wobei die Glasschale wieder dicht abgedeckt wird, und die Glasperlen den Dämpfen etwa eine Stunde oder länger(bei Zimmertemperatur von 18 bis 25 C) ausgesetzt werden. Diese Zeitveränderliche hängt zum Teil zusammen mit:
(a) der Konzentration der in Stufe VI verwendeten Antikörper für die "zweite Schicht" und
(b) der Länge der Inkubationszeit für die Adsorption (Immunosorption) der Antikörper der "zweiten Schicht".
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Verschiedene Kombinationen dieser Veränderlichen geben gute Ergebnisse und deshalb seien hier nur einige Hinweise gegeben, insbesondere da die gewünschte Menge an Antikörpern der "zweiten Schicht" auch von der beabsichtigten Verwendung des Immunosorptionsmittels abhängt. Zum Beispiel falls das Immunosorbenz für eine besondere Bestimmungsmethode, z.B. eine Radioimmunoanalyse (RIA) oder eine Enzym-verknüpfte Immunosorptionsanalyse (enzyme-linked immunosorbent assay Elisa) verwendet werden soll, so fällt die bevorzugte Menge an Antikörpern zur Bindung der zu bestimmenden Substanz (z.B, ein Hormon oder ein Arzneiwirkstoff) binnen gewisse Grenzen, die im allgemeinen bekannt sind oder ohne weiteres bestimmt werden. Brauchbare Kontaktzeiten liegen im allgemeinen zwischen 20 Minuten und drei Stunden bei Zimmertemperatur (18 - 250C). Im allgemeinen ergeben 30 Minuten bis 180 Minuten, insbesondere 60 bis 120 Minuten gute Resultate, insbesondere, falls die übrigen Veränderlichen (a) und (b) von'der weiter unten beschriebenen Grössenordnung sind. Berührungszeiten von 60 Minuten bis 2 Stunden in Stufe IV ergeben im allgemeinen ein gutes "Einzelschicht"—Produkt für allgemeine Verwendungszwecke. Erhöht man die Konzentration der Antikörper für die "zweite Schicht" ( Veränderliche (a)) in Stufe VI bzw. erhöht man die Immunosorptionszeit für die "zweite Schicht" (Veränderliche (b)), so bewirkt dies eine Verlängerung der empfohlenen Optimalzeit für die Berührung mit dem Vernetzungsmittel oder umgekehrt.
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Die Kombination dieser Veränderlichen bestimmt die Anzahl der verfügbaren Immunosorptionsstellen pro Glasperle,für die ihrerseits jeweils entsprechend dem beabsichtigten Verwendungszweck der Perle ein Optimalwert gilt. Die Anzahl der so verfügbaren Immunosorptionsstellen, lässt sich beispielsweise durch Messung der am Produkt immunosorbierten Menge eines radioaktiv markierten Immunoreaktionsteil nehm ers bestimmen.
Nach der Vernetzung ist es im allgemeinen (mit Ausnahme der weiter unten beschriebenen Fälle) notwendig - Stufe V den Überschuss an funktionellen Gruppen des Vernetzungsmittels (diagrammatisch angedeutet als härchenartige Linien 4a) zu entfernen oder blockieren. Im Falle von Aldehyden wie Glutaraldehyd verwendet man z.B. ein reaktives Amin wie Ethanolamin. Vorher wäscht man jedoch vorzugsweise etwaiges noch ungebundenes Vernetzungsmittel , z.B. mit Wasser oder verdünnter Salzlösung, ab. Danach werden die Perlen in einprozentige wässrige Rthanolaminlösung gegeben, wobei beispielsweise die Alkalinität durch Lösen in einem verdünnten Puffer wie 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,6 gemässigt wird. Im allgemeinen genygt eine Stunde zur Blockierung der überschüssigen Aldehydgruppen. Man verwendet etwa 100 ml Lösung für 75 Perlen. Unreagiertes Äthanolamin wird durch 3 maliges Waschen mit Phosphatpuffer (50 ml, 0,1 M, pH 7,6) abgewaschen. Statt Ethanolamin kann man auch Glyzin verwenden, doch wird dies weniger bevorzugt.
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Die so erhaltenen Perlen la stellen eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Immunosorptionsmitteis dar, und eignen sich als Zwischenprodukt für die weiter unten beschriebene Weiterverarbeitung. Sie besitzen eine Schicht 4 ("erste Schicht") aus vernetzten! Protein oder Peptid, teilweise oder völlig bestehend aus vernetzten Antikörpern 3, wovon die Perle 1 umhüllt wird. Diese Antikörper 3 sind in der "ersten Schicht" des Filmes 4 ohne richtungsmässige Orientierung angeordnet. Einige der Antikörper 3a sind jedoch so ausgerichtet, dass ihre Antigeneinfangstellen soweitgehend nach au ssen gelichtet sind und aus der Schicht hervorstehen, dass sie als Immunosorptionsstellen auftreten können. Die blockierten Glutaraldehydketten werden als 4b bezeichnet.
Zweckmässigerweise beträgt die Anzahl der verfügbaren Immunosorptionsstellen in der "ersten" Antikörperschicht etwa die Hälfte der Anzahl der.davon einzufangenden Antigenmoleküle, da die stärkste Immunsorption eintritt, falls jeder Antikörper zwei Antigene einfängt.
Das Produkt gemäss Stufe V lässt sich längere Zeit lagern, vorzugsweise kalt, z.B. bei 40C.
In Stufe VI wird das Produkt der Stufe V (entweder nach Lagerung oder sofort) in ein "Doppelschichf'-Produkt der Erfindung durch Auftragung einer "zweiten Schicht" eines
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Immunoreaktionstei1 nehmers umgewandelt. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich bei dem Immunoreaktionstei1 nehmer für die "zweite Schicht" um eine andere Art Antikörper, die einerseits antigenisch für die Antikörper der "ersten Schicht" ist, und die andererseits eine spezifische Affinität für ein besonderes Hapten besitzt (z.B. einen Stoff, der mittels einer Immunosorptionsbestimmungsmethode bestimmt werden soll). Es sei beispielsweise angenommen, dass das Schilddrüsenhormon T' bestimmt werden soll. Die Antikörper der "ersten Schicht" seien Schaf-IgG gegen Kaninchen-IgG und die Antikörper für die "zweite Schicht" seien Kaninchen-IgG mit einer Spezifizität gegen T3. Ein weiteres Beispiel für die Antikörper der "ersten Schicht" sind Schaf-IgG gegen IgY (aus Eidotter) und die Antikörper für die "zweite Schicht" sind "iqY , gewonnen aus den Eidottern von Eiern von Hühnern, die aktiv gegen T3 immunisiert wurden. Die Bedingungen für Stufe VI werden (empirisch) so festgelegt, dass die Antikörperkonzentration in der "zweiten Schicht" für den gewünschten Zweck des Immunosorptionsmittels geeignet ist. Dafür gelten die folgenden Grundsätze:
1. Für eine Bestimmung wie RIA muss die Antikörpermenge stets kleiner sein, als die zu bestimmende Antigenrnenge. Sonst gilt die Annahme, dass die gebundene, radioaktiv markierte Antigenmenge der Menge an unmarkiertem Antigen umgekehrt proportional ist, nicht mehr
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2. Die von der "ersten Schicht" eingefangene Menge an Antikörpern der "zweiten Schicht" hängt von den Aviditätseigenschaften und der Menge der Antikörper in der "ersten Schicht" ab, sowie der Konzentration der Antikörperlösung für die"zweite Schicht'! der Berührungszeit damit und der Temperatur.
3. Die Anzahl der Antikörpermoleküle für die "zweite Schicht", die der "ersten Schicht" zum Immunosorbieren angeboten wird, sollte jedoch mindestens zweimal der Anzahl der freiliegenden Antikörperstellen der "ersten Schicht" entsprechen, damit eine starke Immunosorption der Antikörpermoleküle der "zweiten Schicht" stattfindet.
4. Die Anzahl der die "zweite Schicht" bildenden Antikörpermoleküle sollte ihrerseits jedoch so beschränkt sein, dass mindestens zwei Antigene zum Einfangen für jedes der Antikörpermoleküle der "zweiten Schicht" unter den vorgesehenen Verwendungsbedingungen des "Doppelschicht". Immunosorbenten vorliegen.
5. Trotzdem ist die Berührungszeit der "ersten Schicht" mit der "zweiten Schicht" - Antikörperlösung so zu begrenzen, dass einige der Antikörper der "ersten Schicht" unbesetzt bleiben. Auf Grund der oben^eschriebenen Grundsätze verwendet man die Antikörper der "zweiten
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Schicht" in einer Menge von 1 bis 20 Mi krogramm pro Perle, vorzugsweise 2 bis 5 Mikrogramm z.B. 2 Mikrogramm im Falle von Schaf- oder Kaninchen-TgG oder Geflügel-IgY gegen T . Die Antikörper werden in Phosphatpuffer (O,IM pH 7,6) gelöst, in einem Volumen, das die Perlen .vol1 ständig bedeckt. Die Tränkung der Perlen in der Antikörperlösung findet zwischen O0C und der Denaturierungstemperatur der Antikörper (etwa 560C) statt, mit der Auflage, dass mindestens ein Teil der Tränkung bei einer niederen Temperatur stattfindet, bei der eine besondere Wirkung eintritt (anscheinend auf Grund einer Änderung der Molekularform) die zu einer starken Retention der "zweiten Schicht" durch die "erste Schicht" führt. Die für die Tränkung erforderliche Gesamtzeit ist temperaturabhängig, wobei höhere Temperaturen die Bildung der "zweiten Schicht" beschleunigen. Im bevorzugten Beispiel wird die Lösung auf einem Wasserbad lauwarm vorgewärmt, insbesondere auf zwischen 30 und 40 C, vorzugsweise 370C. Die Glasperlen la werden dann in die vorgewärmte Lösung eingetaucht und die vorher festgelegte Temperatur wird für eine im voraus festgelegte erste Tränkungsdauer eingehalten. Diese lässt sich am besten empirisch bestimmen und beträgt im allgemeinen zwischen 1 und Stunden je nach Temperatur, Konzentration der Antikörperlösung und Avidität der Antikörper der "ersten Schicht".
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Bei der bevorzugten Temperatur von 370C liegt das Optimum im allgemeinen zwischen 1,5 und 2 Stunden, insbesondere 1,7 bis 1,8 Stunden. Falls die Tränkungsdauer zu kurz oder zu lang ist, wirkt sich dies ungünstig auf die mit den Perlen durchgeführten Bestimmungen, z.B. RIA, aus. Man erzielt überlegene Ergebnisse, falls die Perlen anschliessend in der Antikörperlösung auf eine niederere Temperatur abgekühlt werden, vorzugsweise zwischen 0 und 1O0C, z.B. 3 bis 50C, inbesondere 40C, gefolgt von einer zweiten Tränkungsdauer in der Lösung bei der niederen Temperatur. Diese zweite Zeitdauer wird ebenfalls empirisch optimiert und beträgt im allgemeinen zwischen 10 und 60 Minuten (je höher die Temperatur, desto kürzer die Zeit), vorzugsweise zwischen 20 und Minuten, z.B. 30 Minuten bei 40C.
Die erhaltenen Perlen Ib werden aus der Lösung entfernt und dreimal mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung gewaschen. Dieser wird vorzugsweise ein oberflächenaktives Mittel beigemischt. Zwischen 0,05 und λ% PoIyoxyäthylensorbitolmonooleat (Handelsprodukt Tween 20 oder Tween 80), vorzugsweise 0,1% des oberflächenaktiven Mittels wirken sich stabilisierend auf die Antikörper aus, und insbesondere auf'icjY Antikörper. Die Perlen Ib können dann sofort für eine Bestimmung verwendet werden, oder für späteren Gebrauch gelagert werden, vorzugsweise bei niederer Temperatur, z.B. 40C. Sie besitzen eine
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"erste Schicht" 4 in Gestalt einer vernetzten Schicht mit Antikörpern 3, von denen einige 3a nach aussen gerichtet sind und herausragen. Ein grösserer Teil dieser Antikörpermoleküle der "ersten Schicht" hat jeweils zwei Antikörpermoleküle 5 der "zweiten Schicht" eingefangen (die in der Zeichnung in dünneren Linien gezeichnet wurden, zur besseren Unterscheidung von den in schwereren Linien gezeichneten Antikörpern 3). Die Antikörper haben eine annähernd Y-artige Form, wobei der Kopfteil des Y die Einfangstelle darstellt (von denen jede zwei Antigene immunosorbiert). Das Stielende des Y der Antikörper 5 enthält antigenische Determinanten, für die die Antikörper 3a der "ersten Schicht" spezifisch sind. Somit halten die Antikörper 3a die eingefangenen Paare der Antikörper 5 der "zweiten Schicht" jeweils am Stielende fest. Daraus ergibt sich eine vorzugsorientierung der Antikörper 5 mit ihren EinfangsmolekUlteilen radial nach aussen gerichtet. Das steht im Gegensatz zur fehlenden Orientierung der Antikörper 3, 3a der "ersten Schicht" .
Die verdünnte Antikörperlösung für die "zweite Schicht" kann wiederholt verwendet werden, muss aber bei niederer Temperatur (4c) gelagert werden.
Die Perlen Ib können gemeinsam mit den übrigen Chemikalien, Reagentien und Standardproben für eine gewisse Bestimmungs-
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methode als "Kit" in den Handel gebracht werden. Im Falle einer Radioimmunoanalyse (RIA) beinhaltet ein "Kit" Standardproben der zu bestimmenden Substanz und eine Menge der gleichen Substanz (oder einer, immunologisch davon nicht unterscheidbaren Substanz), die eine radioaktive Markierung trägt, (z.B. G oder Tritium oder I).
In der Zeichnung stellt Stufe VII schematisch dar, was in einem RIA Test für T3 Schilddrüsenhormon stattfindet. Eine Lösung (die Standardlösung oder die unbekannte Probe) mit 0,06 M Barbitonpuffer auf pH 8,6 gepuffert, mit einem bekannten oder unbekannten Gehalt an normalem T3 und einem weiteren bekannten Gehalt an mit radioaktivem
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I markierten T^, wird auf einem Wasserbad auf eine
bestimmte lauwarme Temperatur erwärmt (z.B. 370C). Eine " doppelbeschichtete" Perle Ib wird in die Lösung gegeben und dort bei der festgelegten Temperatur eine bestimmte Zeit lang, z.B. zwei Stunden -lang belassen. Die Lösung wird dann mit der Perle darin auf eine vorgeschriebene geringere Temperatur abgekühlt, die für eine weitere vorgeschriebene Zeit eingehalten wird (z.B. 40C , 30 Minuten lang) Dann wird die Lösung von der Perle entfernt. Die Perle wird z.B. dreimal gewaschen mit z.B. Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung,(vorzugsweise mit 0,1 % Tween 20). Die Perle wird dann in ein Zählrohr gegeben, und seine Radioaktivität wird eine Minute lang in einem Gammazähler gezählt. Die Gammazählung ist der Menge des radioaktiv markierten T, welches von der Perle lein der Stufe VII immunosorbiert
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wurde,direkt, proportional .' Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, haben diejenigen Antikörper 5 der "zweiten Schicht", die Antigenmoleküle 6 immunosorbiert haben, sowohl "normales" T3 als auch radioaktivmarkiertes T^ eingefangen, und zwar in einem Verhältnis von T3*· : T3, welches dem Verhältnis in der Probe entspricht, vorausgesetzt, dass die Gesamtmenge an Antigen in der Lösung grosser ist als die maximale Einfangkapazität der Antikörper 5 auf der Perle Ib. In dem Falle gilt dann dass die gemessene Radioaktivitätszählung der Menge an T- in der Probe umgekehrt proportional ist.
Wie bereits oben gesagt wurde, kann der Immunoreaktionsteilnehmer selbst, ganz oder teilweise das Material, aus demdie Schicht gebildet wird, liefern, oder wird dieses mit einem zusätzlichen protein- oder peptidartigen schichtbildenden Material angereichert oder wird die eigentliche Schicht ausschliesslich vom Schichtbildungsmaterial gebildet, während der Immunoreaktionsteilnehmer kovalent an den Film gebunden wird,z.B. mit Hilfe von zwei oder mehr zweiseitig reaktionsfähigen Reagenzen. Zur Durchführung der letzteren Variante wird Stufe III gemäss der Zeichnung so abgeändert, dass statt der Lösung von Antikörpern 3 zunächst ausschliesslich eine Lösung des schichtbildenden Proteins oder Peptids, z.B. Gelatine verwendet wird. Dann folgt die Vernetzung wie in Stufe IV, woraus sich ein Film ergibt, an dem noch tälweise reagierte Ketten des Vernetzungsmittels hängen.Anstelle der Stufe V folgt dann
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eine "Blockierung" der unr.eagierten Verkettungsgruppen des Vernetzungsmittels durch Reaktion mit den reaktiven Molekülstellen der Antikörper^. Diese Verfahrensweise ist z.B. vorteilhaft, falls die verfügbare Menge an Antikörpern 3 gering ist, da dann ein grösserer Prozentsatz davon für die Immunosorptionsstellen auf der Schichtoberfläche erhalten bleibt,
Die Vernetzungs- oder zweiseitig reaktionsfähigen Verkettungsreagentien müssen mindestens zwei funktionelle Gruppen besitzen, von denen wenigstens eine kovalent zur Bildung einer Bindung mit einer reaktionsfähigen Molekülstelle des Immunoreaktionsteilnehmers reaktionsfähig ist, während mindestens eine weitere funktionelle Gruppe (der gleichen oder anderen Art) zur Teilnahme an einer kovalenten Bindungsreaktion mit einer reaktiven Molekülstelle des jeweiligen Protein- oder Peptidmaterials oder des Materials^das als schichtbildendes Material dienen soll, reaktionsfähig s*ein muss.
Falls die funktionellen Gruppen des Kupplungsreagenses verschiedenartig sind, wählt man die eine Gruppe vorzugsweise spezifisch zur Reaktion mit einer spezifischen Art reaktiver Molekülstelle des Immunoreaktionsteilnehmers, während die andere spezifisch zur Reaktion mit einer bestimmten Art reaktiver Stelle zur Bindung an das schichtbildende Material gewählt wird. Die Immunoreaktionsteilnehme
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verfügen im allgemeinen über mehrere Arten reaktiver Stellen, von denen einige mit grösserer Wahrscheinlichkeit als andere zur besonderen und spezifischen Immunoaktivität des betreffenden Immunoreaktionsteilnehmers beitragen, d.h. eine besondere Rolle für die Immunosorptionsreaktionen spielen. Man wählt deshalb eine Art von Reaktionsstelle, die sich besonders zur Bindung des Immunoreaktionsteilnehmers eignetfaber so,dass trotzdem ein Maximum der spezifischen gewünschten immunologischen Eigenschaften erhalten bleibt, unter Berücksichtigung der obengenannten Grundsätze, gegebenenfalls durch einfache Versuche mit verschiedenen Kupplungsreagentjen . Typische, funktionell e Gruppen der Kuppl ungsreagent'en sind:
Funktionelle Gruppe
reagiert mit
Al dehyde
Imide
Amino
Cyano (wie in Cyanogenbromid) Halogen (z.B. Brom) Carboxylgruppen
aktivierte Carboxylgruppen (z.B. N Succinimidylester von Carboxyl säuren)
Anhydride (z.B.Succinanhydrid und Maleinanhydrid)' Maleimidderivate
primäre Amine primäre Amine Al dehyde Hydroxyl gruppen Jhiol-oder Hydroxylgruppen primäre Amine
primäre Amine und Hydroxylgruppen
primäre Amine Thiolgruppen
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Geeignete Beispiele solcher Kupplungsmittel sind:
Dialdehyde, insbesondere aliphatisch^ Dialdehyde, vorzugsweise Glutaraldehyd' und dessen höhere Homologe mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen zwischen den Carbonylgruppen;
Carbodiamide, vorzugsweise Verbindungen, worin die Amingruppen mindestens drei, aber νorzugsweise vier bis zwanzig Kohlenstoffatome auseinander liegen, z.B. Hexamethylendiamin;
Cyanogenbromid, welches in der ersten Reaktionsstufe mit einer beliebigen OH Gruppe des einen Partners reagiert, und dabei aktivierte Imidoester bildet, die ihrerseits in der zweiten Stufe mit den Aminogruppen des zweiten Partners, z.B. der Antigene oder Antikörper reagieren.
Einige weitere bevorzugte Kupplungs- bzw. Vernetzungsmittel werden in den Beispielen beschrieben.
Die obengenannten Kupplungsmittel können in an sich bekannter Weise und insbesondere gemäss der oben/genannten Tabelle mit den entsprechenden Reaktionsstellen zur Reaktion gebracht werden.
In manchen Ausführungsweisen des Verfahrens wird das Kupplungsmittel zunächst nur mit einem der beiden zu verkuppelnden Partner zur Reaktion gebracht und bildet ein reaktionsfähiges Zwischenprodukt, welches dann mit dem
anderen Partner zur Reaktion gebracht wird. Der erste Partner kann entweder der Immunoreaktionsteilnehmer oder das schichtbildende Naterial sein.
Es können aber auch beide Partner je (z.B. unabhängig voneinander) mit einer Kupplungsverbindung zur Reaktion gebracht und in reaktive Zwischenprodukte umgewandelt werden, worauf die Zwischenprodukte ihrerseits durch Reaktion miteinander verkuppelt werden.
Falls dem Immunoreaktionsteilnehmer eine für die kovalente Bindungsreaktion mit dem zweiseitig reaktiven Kupplungsmittel geeignete Gruppe fehlt, wird zunächst ein reaktionsfähiges Derivat zur Einführung einer solchen reaktiven Gruppe über eine entsprechende Reaktion gebildet, z.B. mittels einer anderen zweiseitig reaktionsfähigen Verbindung. Das Gleiche gilt auch, falls es unerwünscht erscheint, eine der bestehenden reaktiven Gruppen des Immunoreaktionsteilnehmers für die Kupplungsreaktion zu opfern, wenn deren Erlhaltung für eine bestimmte Immunosorptionsreaktion wichtig erscheint. So ist es z.B. in der oben beschriebenen Abwandlung des in der Zeichnung abgebildeten Beispieles (wo eine vernetzte Proteinschicht zunächst in den Stufen III und IV gebildet wird, und anschliessend in Stufe V ein Antikörper über die unreagierten Kupplungsgruppen an den Film gebunden wird) manchmal vorteilhaft den Immunoreaktionsteilnehmer, der in die "erste Schicht" eingeführt werden soll, entweder ein Antikörper 3 oder ein Hapten für
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einen Antikörper, der von der "ersten Schicht" immunosorbiert werden soll) so mit einer Kupplungsverbindung reagieren zu lassen, dass ein Zwischenprodukt gebildet wird, welches besonders leicht mit den noch nicht abreagierten Kupplungsgruppen des Filmes reagiert.
Aus Gründen der räumlichen Geometrie und verbesserter Immunosorptionseigenschaften kann es vorteilhaft sein, eine Kupplungsverbindung oder Verbindungen zu wählen, die eine verhältnismässig lange Verbindungskette liefern, z.B. eine aliphatische Kohlenstoffkette von mindestens 3 und bis beispielsweise 20, vorzugsweise von 4 bis 10 Kohlenstoffatomen zwischen dem Immunoreaktionsteiinehmer und der Schicht.
In den folgenden Beispielen werden Schi 1 ddrüsenhormonbestimmungen besonders betont. Ein Grund hierfür ist der verhältnismässig weit fortgeschrittene Entwicklungsstand solcher ♦ Bestimmungen, wodurch das Verständnis der Erfindung für den Fachmann über den Weg von Ausführungsbeispielen der Erfindung für den gleichen Zweck erleichtert wird. Ausserdem besteht noch stets ein Bedarf für die Entwicklung noch besserer Analvsenmethoden für Schilddrüsenhormnne, Die vorliegende Erfindung bietet neue Wege für solche Verbesserungen an.
Für den Fachmann wird es jedoch auch leicht verständlich sein, wie die Lehren der Beispiele in analoger Weise auf
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eine fast unbegrenzte. Viel zahl von Bestimmungen übertragbar sind, die für die klinische Diagnose, die Forensik, für pharmako - kinetisehe Untersuchungen (z.B. an hochwirksamen Wirkstoffen, für die die Blutkonzentrationen zur Bestimmung über herkömmliche Methoden nicht ausreichen) eignen, vorausgesetzt, dass Antikörper, die spezifisch sind für solche zu bestimmenden Stoffe, entweder bereits vorliegen, oder herstellbar sind. Hierzu verwendet man entweder herkömmliche Verfahren oder die neuen Lehren, auf die in der vorliegenden Beschreibung bereits hingewiesen wurde.
Die Ausführungsbeispiele sollten im Zusammenhang-mit der Beschreibung als ganzes gelesen werden.
Beispiel 1.
Glasperlen von 6mm ^Durchmesser werden zunächst gemäss der obenteschriebenen Verfahrensstufe II aufgerauht. Stufe III wird dann mit IgG durchgeführt, welches fölgendermassen hergestellt wurde: Blut wird aus der Halsschlagader von Schafen oder der die Ohren von Kaninchen versorgenden Hauptschlagader entzogen. Man lässt das Blut 3 bis 5-Stunden lang bei Zimmertemperatur koagulieren mit anschliessender 30 Minuten langer Zentrifugierung bei 3000 χ g zur Entfernung des Fibringerinsels und des Zellenmaterials. Das so erhaltene Blutserum wird mit dem zweifachen Volumen Boratpuffer (0,01 M, pH 8,6) verdünnt. Polyäthylenglykol (PEG 6000) wird in einer Menge von 15% m/v hinzugefügt. Die
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Suspension wird bei 12 000 χ g 10 Minuten lang zentrifugiert. Die Pr'äzipitatpi lie wird entfernt und im gleichen Volumen Boratpuffer (0,01 M,pH 8,6) wieder suspendiert. Wieder wird FtG in einer Menge von 15% m/v hinzugefügt, und die Suspension wird 10 Minuten lang bei 12000 χ g zentrifugiert. Die obenjbl eibende Flüssigkeit wird verworfen und die Pille wird im halben Volumen Phosphatpuffer (0,1 M, pH7,6) des ursprünglichen Serumvolumens gelöst. Die beschriebene Verfahrensstufe III wird mit der IgG-Lösung durchgeführt, die eine Konzentration von 20 mg/ml besitzt (1 ml für 75 Glasperlen). Die Vernetzung findet in der zu Stufe IV beschriebenen Weise mit Glutaraldehyd statt (60 Minuten langer Kontakt mit gesättigtenr) Glutaraldehyddampf bei 2O0C durchgeführt/,gefolgt von Athanolamidbehandlung wie zur Stufe V der Zeichnung beschrieben wurde.
Beispiel 2:
Die Verfahrensweise gemäss Beispiel 1 wird auf die Beschichtung von Glasperlen mit IgY aus Eigelb angewandt. Das IgY wurde folgendermassen isoliert:
Die Eidotter werden vom Eiweiss getrennt und gründlich mit fliessendem Wasser zur Entfernung von möglichst viel Eiweiss gewaschen. Die Dottersäcke bleiben zurück, während das Eigelb in einen Trichter auf einem Messzylinder geschüttet wird. Das Eigelhvolumen wird gemessen und das zweifache Volumen von 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7,5) wird hinzugegeben und gründlich gemischt. Pulverisiertes
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PEG 6000 wird in einer Menge entsprechend einer Endkonzentration von 3,5% m/v hinzugegeben. Das Gemisch wird gerührt, bis das Polymere gelöst ist und dann 10 Minuten lang bei 14 000 g zentrifugiert, wobei sich im Zentrifugenrohr drei Phasen bilden: eine gelbe fettige Schicht auf der Oberfläche, eine klare Oberschicht und eine halbstarre untere Schicht aus kaseinartigem Vitellin, das etwa ein Drittel des Gesamtvolumens der Substanz im Zentrifugenrohr darstellt. Die Oberflüssigkeit einschliesslich der fettigen Schicht wird sorgfältig in einen Trichter dekantiert, in dessen Hals sich ein kompakter Wattebausch zum /Abfi1trieren der Fettschicht befindet. Das Volumen der klaren Flüssigkeit wird gemessen und weiteres pulverisiertes PEG 6000 wird hinzugefügt, bis die Konzentration 12% m/v beträgt, wodurch das IgY vollständig aus der Lösung verdrängt wird. Der Niederschlag wird bei 14 000 χ g 10 Minuten lang abzentrifugiert. Die Pille wird im ursprünglichen Eigelbvolumen an Phosphatpuffer gelöst, und das IgY wird wieder mit 12% m/v PEG 6000 gefällt und wie bisher abzentrifugiert. Die Oberflüssigkeit einschliesslich des PEGs wird abgesaugt. Die endgültige Pille wird in einem Puffervolamen gelöst, das einem Sechstel des ursprünglichen Eigelbvolumens entspricht. Die Proteinkonzentration beträgt nun 20 mg/ml. Zur Haltbarmachung des isol ierten IgY wird dem Puffer 0,01% Natriumazid zugegeben.
Beispiel 3:
Die Verfahrensweise gemäss Beispiel 1 gilt auch, falls statt der Antikörper eine"erste Schicht" eines proteinartigen Antigens auf die Glasperlen aufgetragen werden soll. Beispiele solcher Antigene sind: Bakterien, Bakterienfragmente, die noch ihre immunogenischen Determinanten tragen, gereinigte Viren Virusantigenmaterial, Proteine, Arzneiwirkstoffe, Hormone und Toxine. Soweit es sich um nicht-proteinartige Arzneimittel oder Hormone handelt, werden diese zunächstvor der Beschichtung an ein Trägerprotein, vorzugsweise Gelatine, gekuppelt. Die Beschichtung wird mit einer Lösung von 1 bis 20 mg/ml des proteinartigen Antigens durchgeführt.
Beispiel 4:
Kaninchen-ig§ wird durch Immunisierung von Kaninchen gegen Eigelb IgY in ansonsten herkömmlicher Weise hergestellt. Glasperlen werden mit dem Kaninchen—IgG in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise beschichtet.
Die so beschichteten Glasperlen werden dann in eine gepufferte Lösung (pH 7,6)^ die 1 bis 20 mg/ml (typisch 2 mg/ml) der Eigelbantikörper (IgY) enthält, die eine Spezifizität gegen ein Virusantigen "X" aufweisen. Nach 30 Minuten langem leichten Umrühren der Glasperlen in der Lösung, werden die Perlen gründlich mit Kochsalz-
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lösung einschliesslich 0,1% Tween 20 (einem handelsüblichen oberflächenaktiven Mittel) oder PBS (phosphatgepufferter Salzlösung) ebenfalls mit 0,1% Tween 20 oder einem anderen nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel zur Entfernung des noch anhaftenden IgY gewaschen. Das so erhaltene "doppe!schichtige" spezifische Antikörperpräparat kann folgendermassen gelagert werden: Die beschichteten Glasperlen werden im noch feuchten Zustand in verkorkten Glasbehältern bei 40C aufbewahrt. Es ist auch möglich, die Perlen in einem Exsikkator oder ähnlichen Gerät über einem Trockenmittel (z.B.PgOg.) bei 40C zu trocknen.
Zur Bestimmung des Gehaltes einer wässrigen Lösung an Virusantigen "X" wird folgendermassen vorgegangen: Eine Perle wird in ein Mikroti trier rohr gegeben mit 0,3 ml der zu bestimmenden Lösung. Das Rohr wird 5 Minuten lang bei Zimmertemperatur sanft geschüttelt. Dadurch wird der Virus auf dem dafür spezifischen, an die Glasperlen qebundenen Antikörper immobilisiert. Die mit dem eingefangenen Virus beladene Perle wird mit PBS (einschliesslich 0,1% Tween 20)(gewaschen und dann in 0,3 ml einer wässrigen Lösung, die 0,01 bis 0,1 mg eines spezifischen Antikörpers gegen Antigen "X" (z.B. Bromgrasmosaikvirus) markiert mit
enthält einem Enzym (insbesondere alkalischer Phosphatase)/getränkt.
Die Antikörper lagern sich an die eingefangenen Virusteilchen im Verhältnis zur Anzahl der eingefangenen Virusteilchen an.
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Das Enzym-markierte ?iJY wird folgendermassen hergestellt: lmg alkalischer Phosphatase wird in 1 ml IgY -Lösung (2mg/ml)Protein gelöst 0,2ml einer 0,25% Lösung von Glutaraldehyd in Kochsalzlösung werden hinzugefügt man lässt zwei Stundenlang bei Zimmertemperatur stehen und dialysiert dann gegen phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS) 16 Stunden lang. Es wird auf 0,5% mit PBS verdünnt.
Das zur Markierung des Antikörpers verwendete Enzym ergibt mit Paranitrophenylphosphat, dem Substratum des Enzyms/eine Farbreaktion, deren Intensität kolorimetrisch messbar ist als Masstab für die vorhandene Enzymmenge» die ihrerseits im vorliegenden Falle ein Mass für die eingefangene Virusmenge ist. Die Farbreaktion lässt sich entweder an der aus der Reagenzlösung durch Anlagerung an die Glasperlen entzogenen Enzymmenge durchführen (nachdem man den nicht-haftenden Überschuss abgewaschen hat),oder an der Enzymmenge, die nach der Entfernung der Glasperle in der Lösung zurückgeblieben'ist.
In einer bevorzugten Verfahrensweise verwendet man eine Titrationsplatte mit 12 Vertiefungen. 0,1 ml Kochsalzlösung (mit Tween) wird in jede Vertiefung hineinpipettiert 0,1 ml des IgY- Enzymkomplexes werden zur Kochsalzlösung der ersten Vertiefung hinzugefügt. Man fertigt dann eine Verdünnungsserie an, indem man jeweils 0,1 ml aus der ersten Vertiefung in die zweite überträgt, und desgleichen aus der zweiten in die dritte, etc. In jede Vertiefung wird
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dann eine beschichtete Perle gegeben und eine Stunde lang bei 370C inkubiert. Die Perlen werden entfernt und gründlich mit PBS gewaschen. Man verdünnt eine p-Nitrophenylphosphatlösung in Puffer (97ml Diethanolamin, 800 ml Wasser, 0,20 g NaN3, HCl Einstellung auf pH 9,8, verdünnt auf 1 l)auf eine Konzentration von 1 mg/ml. 0,1 ml Dieser Lösung werden in jede von 12 sauberen Vertiefungen einer Mikrotitrationsplatte eingefüllt, und die Perlen werden dann in die Vertiefungen in der richtigen Reihenfolge gelegt. Die Platte wird bei Zimmertemperatur zwei Stunden lang inkubiert. Die oben beschriebene Bestimmung ist eine Abwandlung der sogenannten "Elisa" Bestimmung und lässt sich auf sämtliche Antigen/Antikörperreaktionen anwenden, z.B.: Bakterien, Viren , Proteine, Toxine.
Beispiel 5:
Die gleiche Art Glasperlen, beschichtet mit Kaninchen- IgG gegen Eier-IgY wird verwendet wie in Beispiel 4. Die Anlagerung des spezifischen Antikörpers gegen ein Antigen "X" findet ebenfalls wie in Beispiel 4 statt. In der folgenden Abwandlung der "Elisa" Bestimmung wird die Probe mit Antigen "X'^das bestimmt werden SoII5 sowie mit einem gleichen Volumen einer Lösung vermischt, die eine entsprechende Konzentration von Antigen "X" enthält, das mit Enzym markiert wurde (man kann wieder das gleiche Enzym wie in Beispiel 4 verwenden). Normalerweise verwendet man höchstens 0,1 mg/ml des Antigens "X". Die tatsächlich an die Glasperle angelagerte Flüssigkeit^· menge ist gering. Deshalb kann man mit einem ml eines der Immunreagentien hunderte der Glasperlen bedecken. In der
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vorliegenden Arbeitsweise 'tritt das markierte Antigen mit dem nicht markierten Antigen der Bestimmungsprobe in Konkurrenz und die Menge an Enzym-markiertem Antigen "X", welches sich an die spezifischen Antikörper auf der Glasperlenoberfläche anlagertest der Konzentration des nicht markierten Antigens "X" aus der Probe umgekehrt proportional. Die kolorimetrische Bestimmung entweder der an die Glasperle angelagerten Enzymmenge oder der in der Lösung übriggebliebenen Enzymmenge findet wie im vorangegangenen Beispiel statt.
Diese Verfahrensweise eignet sich für Antigene im Molekulargewichtsbereich von 300 mehr, einschliesslich Bakterien.
Molekulargewichtsbereich von 300 bis 8 χ 10 oder noch
Beispiel 6:
6 mm grosse Glasperlen werden mit Schaf-IgGi-Anti-Kaninchen-IqG als erste Schicht gemäss Beispiel 1 beschichtet. Für die "zweite Schicht" (Stufe VI gemäss der Zeichnung) wird ein handelsübliches Anti-T« Kaninchengesamtserum (erhältlich von Henning AG, Berlin, Bundesrepublik Deutschland^ verwendet. Dieses gefriergetrocknete Produkt wird mit destilliertem Wasser auf das ursprüngliche Volumen rekonstituiert und mit Phosphatpuffer im Verhältnis 1 : 320 verdünnt.
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Es folgt die obenpeschriebene Prozedur gemäss Verfahrensstufe VI bei 370C, 1,75 Stunden lang gefolgt von 30 Minuten bei 40C. Die Perlen werden aus der Antikörperlösung entfernt, und wie bisher beschrieben dreimal mit PBS Lösung und 0,1% Tween 20 gewaschen.
RIA-bestimmungen für T, werden folgendermassen durchgeführt:
Für die Bestimmungen verwendet man Pi11enröhrchen aus Polypropylen mit 10 mm Innendurchmesser und abgerundetem Boden dreifach für jede unmarkierte T^-Konzentration.
Standardlösungen werden im Puffer in folgenden T3-Konzentrationen angemacht: 0,05 ng/ml, 0,7ng/ml, 2ng/ml und 5 ng/ml. Jedes Proberöhrchen erhält folgende Reagenzien:
i) Probepufferlösung (lOO/il, 0,1 M Phosphatpuffer pH 7,6);
ii) IT3 Lösung in Probepuffer (100/fl)·;
iii)Standard T3 Lösung in Probepuffer (100 μ
Der Inhalt der Röhrchen wird durch leichtes Klopfen vermischt. Die Röhrchen werden auf einem Wasserbad auf 370C vorerwärmt, und die obenpeschriebenen "doppelbeschichteten" Glasperlen werden zur Lösung gegeben, eine Perle pro
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Röhrchen. Die Röhrchen werden 2 Stunden lang bei 370C inkubiert und danach noch 30 Minuten lang bei 40C. Der FLüssigkeitsinhalt der Röhrchen wird abgesaugt, und die Perlen werden dreimal mit PBS Lösung (0,1% Tween 1 ml pro Perle) gewaschen. Die Perlen kommen nun in Zählrohre und werden je eine Minute lang im Gammazähler gemessen.
Die T3 RIA Bestimmung an unbekannten Blutserumproben wird folgendermassen durchgeführt:
Jedes Proberohr erhält folgende Reagenzmengen:
i) Probepuffer (100 ^l,Barbituratpuffer 0,06 M,pH 8,6);
ii) IT3 Lösung in Probepuffer (100 /Ί);
iii) Probepuffer (100 JUi) mit 0,1% Poluol (ein nichtionisches oberflächenaktives Mittel);
iv) Inhibitor gegenThyroxin-bindendes Globulin in Probepuffer (lQO/rt);
v) Standardisiertes Serum bzw. unbekanntes Serum (50 Al)
Zur Herstellung der T .,-standardisierten Seren werden zunächst T3-freie Seren hergestellt und mit bekannten Mengen T3 versetzt.
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,Co.
Man verwendet die gleichen T3-Konzentrationen für die
Standardlösungen wie für die Bestimmung von T3 in Puffer,
d.h. 0,05 ng/mi , 0,7 ng/ml, 2 ng/ml , 5 ng/ml. Auf Grund dieser Werte wird eine Standardkurve angefertigt.
In sonstiger Hinsicht verläuft die Bestimmungsprozedur genau wie weiter oben für die T,-Lösungen in Puffer beschrieben wurde.
Beispiel 7:
Beispiel 6 wird wiederholt, aber in folgender Weise abgeändert:
Die Glasperlen werden mit Schaf-IgG - Anti-IgY als "erste Schicht" in der Weise gemäss Beispiel 1 beschichtet
Für die "zweite Schicht" wird IgY-Anti-T., aus Eigelb von immunisierten Hennen gewonnen, und gemäss Beispiel 2 gereinigt. Die Anti~T3 Antikörper werden ausserdem vor dem Beschichten der Glasperlen folgendermassen weiter konzentriert: Zunächst wird das Anti-T3-IgG-Antikörper-Präparat gegen 0,2 M Essigsäure 4 Stunden lang zur Senkung des pH-Wertes auf etwa 4 dialysiert. Die Lösung wird auf 40C abgekühlt und der pH-Wert auf 4,6 eingestellt. PEG 6000 wird in einer Menge von 8 % m/v hinzugefügt und der gebildete Niederschlag wird bei 14000 χ g abzentrifugiert. Dann wird das pH auf 5,0 durch
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Hinzufügung von 0,1 M Natriumhydroxyd angehoben und die PEG-Konzentration wird wieder auf 8% m/v eingestellt.
Der nun gebildete Niederschlag wird abzentrifugiert und als IgY-konzentrat mit hoher T3-Bindungskapazität gewonnen.
Das Konzentrat wird in PBS, pH 7,6 gelöst in einer Konzentration von 1 mg/ml Protein. Ansonsten wird wie in Beispiel 6 vorgegangen.
Die Anreicherung bzw. 'Fraktionierung spezifischer Antikörper durch Fällung mit Polyäthylenglykol oder dergleichen bei kontrolliertem pH ist auch auf Säugetiereantikörper anwendbar. Der richtige pH Wert für die Gewinnung einer bestimmten Fraktion und die Optimumkonzentration des Fällungsmittels wird jeweils empirisch bestimmt.
Beispiel 8:
Glasballotini (Perlendurchmesser 0,05 bis 0,1 mm) werden wie in Beispiel 1 aufgerauht und beschichtet mit 5% mensch-Iisehem IgG, gelöst in PBS. Die Perlen werden in eine kleine Säule gepackt, IgY-Anti-menschliches IgG (gewonnen gemäss Beispiel 2) wird auf die Säule (25 cm χ 1,5 cm gefüllt mit 20g BaI lotini ,beschichtet mit 0,1 g menschlichem Immunoglobulin) in einer Menge von 100 mg gelöst in 5 ml aufgetragen und langsam in die Säule eindringen gelassen. Das ungebundene Protein wird dann mit PBS ausgewaschen bis das Eluat eine negative Reaktion gegen 7% Perchlorsäure zeigt. Zur Dissoziation des IgG/IgY Komplexes eluiert man das IgY mit PBS,dessen pH-Wert mit Propionsäure auf 3,8
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gesenkt wurde. Man konzentriert das Eluat durch Perosmose gegen gesättigtes Polyäthylenglykol auf ein Volumen von 2 ml. Das Eluat hat die erwartete IgY-Aktivität.
Während des gesamten Versuches sollte die PBS-Lösung 0,1% Tween 20 enthalten.
Beispiel 9:
Beispiel 8 wird wiederholt, dahingehend abgeändert, dass die Glasballotini mit 2 ml Antialbumin IgY (20 mg/ml) in der in Beispiel 2 beschriebenen Weise beschichtet werden 2 ml IgY Anti-IgY werden auf die Säule aufgetragen und langsam eindringen gelassen. Zur Auswaschung des ungebundenen IgGs wäscht man die Säule mit Phosphatpuffer, pH 7,2. Der spezifische IgG-Antikörper wird vom IgY-Antigen mit Propionsäure und Propanol (pH 3,6) gelöst und eluiert. Das Eluat wird in einem Becher mit 10 ml" Natriumbiphosphat (o,2 M) gesammelt und sofort neutralisiert. Danach dialysiert man gegen PBS 24 Stunden lang. Das gereinigte Produkt besteht aus I gG-Anti-IgY.
Beispiel 10:
6 mm Glasperlen werden mit IgG-Anti-IgY in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise zur Herstellung der "ersten Schicht" beschichtet. Man immunisiert Hühner gegen Thyroxin (T4). IgY-Anti-T. wird aus dem Eigelb der immunisierten Hennen
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gemäss Beispiel 2 gewonnen. Diese Antikörper werden als "erste Schicht" auf, die Glasperlen wie in Beispiel 1 aufgetragen.
Ul IgY-Anti-Thyroxin (T,) wird- in 6 Gl asröhrchen hineirpipettiert. Jedes der Röhrchen erhält eine der obenbeschriebenen IgG-Anti- IgY- beschichteten Glasperlen. Danach wird eine Stunde bei 370C inkubiert. Die Perlen werden dann mit einer Lösung von λ% Tween 20, Λ% Polyvinyl pyrrolidon und 0,2% OvaTbumin in PBS gewaschen.
Radioaktiv-markiertes T. und nicht-radioaktives T. werden wie folgt hinzugegeben:
Röhrchennummer 25I-T4CuI ) "Kaltes" T4 (ml) "Kaltes"T4 (/ig)
0,2 0,05 5 000
1 0,2 0,02 2 000
CVl 0,2 0,01 1 000
3 0,2 " 0,005 500
4 0,2 0,002 200
5 0,2 0,0 0
6
* Die Konzentration des "kalten" nicht-radioaktiven T4 war 10 jug/0,1 ml .
Die Perlen wurden entfernt und mit Löschpapier getrocknet und die Radioaktivität wurde in einem Scintillationsrohr bestimmt. Die gemessenen Radioaktivitäten standen im umgekehrten Verhältnis zu den Konzentrationen des nicht-aktiven T4 in den Proben.
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Beispiel "11:
Eine Lösung von 20 mg/ml Gelatine und 1 mg/ml Protein A (ein aus Staphylococcus aureus gewonnenes Protein das die Fähigkeit besitzt, Immunoglobuline unterschiedlicher Herkunft zu binden) wird angemacht und in der Stufe III des anhand der Zeichnung beschriebenen Verfahrens an Stelle der dort verwendeten IgG-Lösung verwendet. Die Vernetzung (Stufe IV) und die Blockierung mit Ethanolamin (Stufe V) findet wie dort beschrieben statt.
Die so beschichteten 6 mm grossen Glasperlen werden dann zur Immobilisierung von Antikörpern,für die Protein A eine Affinität besitzt* verwendet, wie in Beispiel 6. Die gewünschte Menge Antikörper der "zweiten Schicht" muss jeweils im voraus festgelegt werden,und daraus ergibt sich wiederum die Optimumkonzentration für die Antikörperlösung der "zweiten Schicht" und die Dauer der Tränkung der Perlen in dieser Lösung. Die Bestimmung findet jeweils empirisch statt.
Die obenbeschriebene Verfahrensweise lässt sich auch mit ConcanaviHin A,statt Protein A durchführen.
Beispiel 12:
Die Beschichtung mit der "ersten Schicht" findet wieder
in der zu Verfahrensstufe III der Zeichnung beschriebenen Weise statt:
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(a) Aufbringen einer IgG-Lösung oder einer IgY-Lösung wie in Beispiel 1 bzw. 2 beschrieben.
(b) Aufbringen einer Lösung von IgG oder IgY
mit einem Gehalt von 30 bis 300 Gew.-% Gelatine oder Albumin-Streckmittel (bezogen auf Gammaglobulin)
(c) Aufbringen von reinem Trägerprotein, wie Albumin oder Gelatine (angewandt in einer Lösung von 20 mg Gelatine oder Albumin pro ml).
Die so beschichteten (aber noch nicht vernetzten) Perlen werden im Vakuum getrocknet. Es wird eine Lösung hergestellt, enthaltend 2 bis 20 mg pro ml des Diesters von Glutarsäure (oder Pimelinsäure) hergestellt durch Kondensation von N-Hydroxysuccinimid unter Verwendung von Dicyclohexylcarbodiimxd (J. Am. Chem. Soc. 86,1839-1842, (1964)). 75 Perlen werden in 10 ml der Vernetzungslösung gegeben. Das Ausmass der Vernetzung kann geregelt werden durch die Zeit, der die Perlen dieser Lösung ausgesetzt werden und die im allgemeinen zwischen 1 und 18 StundEn liegt. Die Perlen werden gewaschen und nicht umgesetzte reaktionsfähige Gruppen mit Merkaptoathylamin (1 % in Phosphatpuffer 0,1 M, pH 7,6) eine Stunde blockiert - mit Ausnahme von (c), wo die Blockierungsstufe ersetzt wird durch ein Eintauchen der Perlen in eine Lösung des Immunoreagens der "ersten Schicht", das auf den Film aufgebracht wird.
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Die "zweiten Schichten" der gewünschten. ImmaJnöreakti onsteilnehmer für die "jeweilige zweite Schicht" werden in der in Beispiel 6 oder 7 beschriebenen Weise aufgetragen. Im vorliegenden Beispiel reagieren die Glutar-und Pimi 1 i nsäure· diester der N-Hydroxysuccinimide mit Amingruppen an Proteinmolekülen durch Freisetzung von N-Hydroxysuccinimid.
Beispiel 13:
In Beispiel 12 wird diesmal als bifunktione!les Vernetzungsmittel 1 ,3-BismaleinimidO'-propax]rfolgender Strukturformel verwendet:
N-CH2-CH2-CH2-N
Dieses Vernetzungsmittel wird nach dem Verfahren von 'Goodfriend et alia (Science 144, 1344-1346 (1964) ) hergestellt.
Di e Bismaleinimide reagieren mit SuIf hydrylgruppen in Protein- und ähnlichen Molekülen durch Addition an die Doppelbindungen der Maleinimidringe. Etwaige nichtabreagierte Maleiimidderivate werden anschliessend durch Behandlung mit Mercaptoäthylamin blockiert.
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3 224 S 37
Beispiel 14:
In Beispiel 12 wird an Stelle des dort beschriebenen bifunktionell en Vernetzungsmittels der N-Hydroxysuccinimid· ester von N-(4)-Carboxycyclohexylmethyl)maleiimid verwendet. Die in diesem Fall stattfindenden Vernetzungsreaktionen stellen eine Kombination der Reaktionen gemäss Beispiel 12 u-nd 13 dar.
Beispiel 15:
In Beispiel 12 verwendet man statt des dort beschriebenen bifunktionel len Vernetzungsmittels den N-Hydroxysuccinimidester von 3(2-pyridyl -dithio) -propionsäure der Formel
0
N-O-C-CH9-CH0-S-S-Vv /
2 W //
In diesem Beispiel reagiert die Amingruppe eines Proteins oder dergleichen mit dem einen Ende des Vernetzungsmittels unter Freisetzung von N-Hydroxysuccinimid während das andere Ende mit SuIfhydrylgruppen eine Disulfidaustauschreaktion eingeht, wobei 2-Mercaptopyridin ausfällt.
Die Blockierung eventueller nicht-reagierter funktioneller
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Gruppen findet wiederum mit Mercaptoäthylamin statt.
Beispiel 16:
Rinder-Gammagiobulin wird mit N-Succinimidil-3-(2-Pyridyldithio)-propionat(Spdp) nach dem Verfahren von Carlson et alia (Biochem. J. J_7_3, 723-737 (1978) ) zur Reaktion gebracht. Der Überschuss an Spdp wird durch sorgfältige Dialyse entfernt. In diesem Verfahren reagieren die Aminogruppen des Gammaglobulins mit dem Spdp, wobei N-Hydroxysuccinimid ausfällt und ein reaktionsfähiges Zwischenprodukt mit der reaktiven 2-Pyridyldithio -Gruppe gebi1det wi rd.
Glasperlen werden wieder wie in Beispiel 12 mit vernetzter Gelatine beschichtet. Reaktive Kupplungsgruppen werden folgendermassen eingeführt: 182 mg Dithiodiglycolsäure (Dtdg) werden in 1ml 2M NaOH gelöst. Die Dtdg-Lösung wird auf 25 ml mit Borat-gepufferter Kochsalzlösung (pH 6) verdünnt. 75 Glasperlen werden wie oben beschrieben mit Gelatine beschichtet, die anschliessend mit Glutefaldehyd vernetzt wird, wonach die übriggebliebenen Aldehydgruppen mit Äthanolamin blockiert werden. Die Perlen werden in der obenlbeschriebenen Lösung getränkt und eine weitere Lösung von 250 mg 1-Äthyl-3,3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid(idci) in 2,5 ml Wasser wird hinzugemischt. Das Mischen wird 30 Minuten lang bei Zimmertemperatur fortgesetzt. Die Perlen werden dann 4-mal in 50 ml PBS (mit 0,1% Tween 20) gewaschen.
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Die so vorbehandelten Glasperlen werden nun mit Dithiothreitol (Dtt) reduziert. 0,5 ml <^er frisch vorbereiteten IM Lösung von Dtt wird mit 15 ml PBS verdünnt und damit werden die 75 obengenannten Glasperlen eine Stunde lang mit gelegentlichem Mischen reagieren gelassen. Man wäscht die Perlen anschliessend 4-mal mit PBS (mit 0,1% Tween 20)und danach folgt sofort der nächste Schritt.
Man stellt eine Lösung von 2 mg des obenbeschriebenen Gammaglobulin-Zwischenproduktes in 10 ml PBS her, und tränkt darin die frisch bereiteten vorbehandelten Glasperlen. Man lässt die Reaktion über Nacht bei 250C stattfinden. Die Glasperlen tragen die reaktiven - NH-CO-CHp-SH Gruppen. Die SH-Gruppe reagiertmit der Dithiopyridylgruppe, wobei 2-Mercaptopyridin freigesetzt wird. Die Glasperlen tragen nun Rindergammaglobulinmoleküle , die kovalent an die Gelatinschicht gebunden sind. Sie werden vierm'al mit PBS (einschliesslich 0,1% Tween 20) gewaschen.
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Beispiel 17:
Beispiel 6 wird abgeändert indem für die "zweite Schicht" an Stelle von Anti-T- ganzes Kaninchenserum ein Kaninchenantiserum gegen Alpha-Fetoprotein (AFP) verwendet.
Die "doppelbeschichtete" Glasperle kommt in Kombination
125
mit einem I markierten AFP zwecks Bestimmung von AFP in amniotischer Flüssigkeit oder in Serum mittels RIA zur Anwendung. Die Verfahrensweise ist im wesentlichen die gleiche , wie sie für handelsübliche"Radioimmunoanalysenkits"( z.B. "Gammadab" (R) von Baxter Travenol Labs. Inc.) vorgeschrieben wird* Die vorliegende Erfindung bietet jedoch grosse Vorteile, indem die aufwendigen Massnahmen wie Fällung mit flüssigen Reagenzien, ZentrifugietfuHg und Dekantierung zur Gewinnung der gefällten Pille für die Gammazählung entfaTTen und an deren stelle eine einfache Immunosorption auf der Glasperle tritt, deren Gammaradioaktivität dann gezählt wird.
Beispiel 18:
Beispiel 17 wird dahingehend abgeändert, dass Schaf-IgG-Anti-IgY als erste Schicht wie in Beispiel 7 verwendet wird.
IgY wird nach dem Verfahren von Poison aus den Eiern von Hühnern gewönne
die gegen AFP-Konjugate, hergestellt gemäss der gleichzeitig eingereichten Anmeldung entsprechend der südafrikanischen
Priorität 81/4898 (unser Zeichen:1A-56 226)
hingewiesen. Das IgY hat eine höhere Avidität,
K = 2 χ 10 /Mol als herkömmliche Antikörper aus Kaninchen
(6,0 χ 109 L/Mol).
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Beispiel 19:
Glasperlen werden mit Gelatine beschichtet. Diese wird mit Glutaraldehyd vernetzt und die übrigbleibenden Aldehydgruppen werden mit flthanolamin gemäss der Verfahrensstufen I bis IV der Zeichnungen abblockiert, wobei statt des dort beschriebenen Gammaglobulins Gelatine (20 mg/ml) verwendet wird.
Der Iodhistaminester von Testosteron-Hemisuccinat wird nach dem Verfahren von Tantchou und Slaunwhite, J of Immunoassay, 1(1), 129-147 (1980) wie dort auf Seite 139 unter der Überschrift "Reaction of iodohystamine with activated esters" hergestellt. 5mg des Esters werden in 20 ml PBS gelöst, und die 75 Gelatine-beschichteten Glasperlen werden mit der Lösung beschichtet. Die Perlen werden dann in einer Petrischale ausgebreitet und 5 Minuten lang mit UltravioletÖ icht bestrahlt (Wellenlänge 211 nm - Quecksilberlampe), wobei man sie sanft in der Schale umwälzt. Anschliessend werden die Glasperlen mit PBS und 0,1% Tween 20 gewaschen.
Obwohl in den obenbeschriebenen Beispielen die Erfindung in erster Linie hinsichtlich Glasperlen erläutert wurde, können selbstverständlich andere geeignete Trägerkörper verwendet werden, auch aus anderem Material als Glas, ohne dass die Beschichtungsmethoden deshalb wesentliche geändert zu werden brauchen.
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Leerseite

Claims (36)

"Trägergebundenes Ί-ηιίτΐϋτ,osor μtfonsrnTtfeT" Patentansprüche
1. Trägergebundenes Immunosorptionsmittel mit einem Trägerkörper, der einen immobilisierten Immunoreaktionsteilnehmer trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der Immunoreaktionsteilnehmer - entweder ein Antigen oder ein Antikörper - kovalent an eine vernetzte den Trägerkörper umhüllende Schicht so gebunden ist, dass immunologisch aktive Teile des Immunoreaktionstei1nehmers an der Schichtoberfläche in einer für die Immunosorption zugänglichen Form vorliegen.
2. Immunosorptionsmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass immunologisch aktive Teile des Immunoreaktionsteilnehmers auf der Schicht exponiert sind und daraus hervorragen.
3. Immunosorptionsmittel gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht ganz oder teilweise aus vernetzten Proteinmolekülen bzw. Peptidteilen von Proteinmolekülen besteht,
4. Immunosorptionsnnttel gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Immunoreaktionsteilnehmer selbst die Proteinmoleküle oder Peptidteile für die Schicht oder mindestens einen wesentlichen Teil davon liefert.
5. Immunosorptionsmittel· gemäss einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht ausser dem Immunoreaktionsteilnehmer ein zusätzliches, vernetztes schichtbildendes Material, insbesondere ein Protein oder Peptid,enthält.
6. Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Immunoreaktionsteil nehmer mit einem Molekular- bzw. Teilchengewicht von etwa 300 bis zu 8 χ 10 (oder mehr im Falle von Bakterien oder dergleichen) an die Schicht in einer Menge von 0,6 bis 500 mg/m' Trägerkörpers gebunden vorliegt.
2 einer Menge von 0,6 bis 500 mg/m der Oberfläche des
7. Immunosorptionsmittel gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht zwischen 30 und 1000 % Protein-bzw. Peptidstreckmittel bezogen auf das Gewicht des Immunoreaktionstei Inehmer's enthält.
8. Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper in Stab- oder Perlenform vorliegt.
9. Immunosorptionsmittel gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper als massive Perle(n) mit einer Dichte von mehr als 1 vorliegt.
10. Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Protein A oder Concanavillin A kovalent an die Schicht gebunden ist und seinerseits selektiv eingefangene, am Stielende der Moleküle festgehaltende Antikörpermoleküle bindet.
11. Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an die Schicht ein erster Immunoreaktionsteilnehmer - d.h. ein Vertreter eines Antigen/Antikörperpaars kovalent gebunden ist, und der erste Immunoreaktionsteilnehmer durch Antigen/ Antikörperkomplexbildung den zweiten Vertreter des Paares festhält, wobei dieser zweite Vertreter aus der Oberfläche mit einem Molekularbereich herausragt, der seinerseits wiederum eine gewünschte Immunoreaktivität für eine Immunosorptionsreaktion mit einem dritten Immunoreaktionsteilnehmer besitzt,
12. Trägergebundenes Immunosorptionsmittel bestehend aus einem Trägerkörper, der einen immobilisierten Immunoreaktionsteilnehmer trägt, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Trägerkörpers bzw. eine diese beschichtende Schicht kovalent gebunden einen ersten Immunoreaktionsteilnehmer trägt - d.h. einen Vertreter eines Antigen/ Antikörperpaares, wobei der erste Immunoreaktionsteilnehmer durch Antigen/Antikörperkomplexbildung den zweiten Vertreter des Paares festhält, und dieser zweite Vertreter aus der Ober-
fläche mit einem Molekularbereich herausragt, der selbst eine gewünschte Immunoreaktivität für eine Immunosorptionsreaktion mit einem dritten Immunoreaktionsteiinehmer besitzt.
13. Immunosorptionsmittel gemä'ss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es als Zwischenprodukt für die Herstellung eines Immunosorptionsmittels gemäss Anspruch 11 oder 12 verwendet wird.
14. Immunosorptionsmittel gemäss Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Schicht kovalent gebundene und vernetzte Antikörper vor!iegen ,die spezifisch in einer ersten Tierart gegen Antikörper einer zweiten Tierart hervorgerufen wurden,und dass auf der ersten Schicht eine zweite Schicht immunosorbiert vorliegt, die aus spezifischen Antikörpern besteht, die in der zweiten Tierart gegen ein spezifisches Antigen hervorgerufen wurden.
15. Trägergebundenes Immunosorptionsmittel bestehend aus einem Trägerkörper, der einen immobilisierten Immunoreaktionsteiinehmer trägt,und der spezifisch ein spezifisches Antigen immunosorbiert, dadurch gekennzeichnet, dass
auf einer festen Unterlage eine erste Schicht mit kovalent gebundenen und vernetzten Antikörpern, die in einer ersten Tierart gegen Antikörper einer zweiten Tierart hervorgerufen wurden, vorliegt, und dass auf der ersten Schicht eine zweite Schicht immunosorbiert vorliegt, die aus spezifischen Antikörpern besteht, die in der zweiten
Tierart gegen das spezifische Antigen hervorgerufen worden sind.
16. Immunosorptionsmittel gemäss Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Antikörpermoleküle in der ersten Schicht unorientiert vorliegenund die Antikörper der zweiten Schicht überwiegend radial nach aussen gerichtet sind mit ihren Antigeneinfangmolekülbereichen nachaussengerichtet.
17. Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche
14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Antikörper der zweiten Schicht Antikörper sind, die in einem Vogel hervorgerufen und vorzugsweise aus dem Eidotter von einem oder mehreren Eiern des Vogels gewonnen wurden.
18. Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche bis 17, gekennzeichnet durch dessen Verwendung als diagnostisches oder analytisches Reagenz, insbesondere für Radioimmunoanalysen (RiA) oder enzymgebundene Immunosorptionsanalysen (ELISA).
19. Verfahren zur Herstellung eines trägergebundenen Immunosorptionsmittels gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen festen Trägerkörper eine diesen umhüllende Schicht aus vernetzbarem Protein oder Peptidmaterial aufgetragen wird,
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wobei in die Schicht oder auf deren Oberfläche ein gewünschter Immunoreaktionsteilnehmer eingebaut wird, die Schicht vernetzt und der Immunoreaktionsteilnehmer kovalent an die Schicht'vorzugsweise mittels mindestens eines Vernetzungs- bzw. zweiseitig reaktiven Kupplungsmittels gebunden wi rd.
20. Verfahren gemäss Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Immunoreaktionsteilnehmer selbst ganz oder teilweise das Beschichtungsmaterial liefert.
21. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Immunoreaktionsteilnehmer mittels eines weiteren protein- oder peptidartigen schichtbildenden Materials gestreckt wird.
22. Verfahren gemäss Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass für die eigentliche Schichtbildung ein zusätzliches schichtbildendes Material verwendet wird, an welches der Immunoreaktionsteilnehmer mittels des zweiseitig reaktiven Kupplungsmittels kovalent gebunden wird.
23. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass als zweiseitig reaktives Kupplungsmittel eine Verbindung verwendet wird, die in ihrem Molekül zwei oder mehr der folgenden reaktiven
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Gruppen besitzt, die entweder gleich oder unterschiedlich sein können; Aldehyd, Imid, Ami η, Cyan, Halogen, Carboxyl, aktiviertes Carboxyl, Säureanhydrid, Mal einsäureimid.
24. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsmittel zunächst mit einem der beiden zu verbindenden Reaktionspartner zur Reaktion gebracht wird, und eine reaktive Zwischenverbindung bildet, die dann mit dem anderen Partner zur Reaktion gebracht wird.
25. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Immunoreaktionstei1nehmer selbst keine für die kovalente Bindungsreaktion geeignete reaktive Gruppe besitzt, und zunächst, z.B. mittels einer weiteren zweiseitig reaktiven Kupplungsverbindung; durch entsprechende Reaktion eine solche reaktive Gruppedarin eingebaut wi rd.
26. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass eine freie Radikal verbindung des Immunoreaktionsteil nehmers oder Schichtmaterials als Zwischenprodukt gebildet wird, und das Zwischenprodukt reagiert, um den Inmunoreaktionsteilnehmer kovalent an die Schicht zu binden.
27. Verfahren gemäss Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Radikalbildung für das Zwischenprodukt durch Bestrahlung angeregt wird.
28. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass eine "erste Schicht" gebildet wird mit an die Schicht gebundenen Antikörpern gegen Antikörper für eine "zweite Schicht", und dass der Trägerkörper einschliesslich der "ersten Schicht" solange mit einer Lösung der Antikörper für die "zweite Schicht" in Berührung gebracht wird, bis die benötigte Menge der Antikörper der "zweiten Schicht" von der "ersten Schicht" immunosorbiert worden ist.
29. Verfahren gemäss Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Antikörpermoleküle der "zweiten Schicht", die der "ersten Schicht" zur Immunosorption angeboten wird,mindestens zweimal der Anzahl der verfügbaren Antikörper-Immunosorptionsstellen in der "ersten Schicht" entspricht.
30. Verfahren gema'ss einem der Ansprüche 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührung mit der Lösung der Antikörper für die "zweite Schicht" zwischen O0C und der Denaturierungstemperatur der Antikörper stattfindet, wobei die Berührung mindestens zum Teil in einem Niedertemperaturbereich stattfindet, bei dem eine Umwandlung, stattfindet, die eine starke Bindung der "zweiten Schicht" an der "ersten Schicht" verursacht.
31. Verfahren gemäss Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
dass die Berührung zunächst bei einer verhäl tnisma'ssig hohen Temperatur stattfindet, bei der die Immunosorption beschleunigt wird und anschliessend die Berührung bei der niederen Temperatur stattfindet.
32. Anwendungsmethode für ein Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass man das Immunosorptionsmittel, welches auf seiner Oberfläche freiliegend einen immobilisierten Immunoreaktionstei Inehmer besitzt, der Spezifizität gegen immunogenische Determinanten einer ersten Substanz eines Gemisches aufweist, die nicht bei anderen Substanzen des Gemisches vorliegen,- mit dem Gemisch innig in Berührung bringt, und dadurch die erste Substanz selektiv immunosorbiert und man anschl iessend die Berührung des Immunosorptionsmittels mit dem Gemisch unterbricht.
33. Verfahren gemäss Anspruch 32 , dadurch gekennzeichnet, dass es als Teil einer Radioimmunoanalyse (RIA) oder Enzymgebundenen Immunosorptionsanalyse (ELISA) durchgeführt wird.
34. Verfahren gemäss Anspruch 32 , dadurch gekennzeichnet, dass die immunosorbierte erste Substanz anschliessend in gereinigter Form vom Immunosorptionsmittel desorbiert wird.
/IO
35. Verfahren gemäss Anspruch 32, wobei ein Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9 verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Immunosorptionsmittels Antikörper immunosorbiert werden und dadurch ein neues Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 11 bis 18 gebildet wird.
36. Anwendungsmethode für ein Immunosorptionsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass man das Immunosorptionsmittel, welches an seiner Oberfläche exponiert eine genormte Menge eines Immunoreaktionsteil nehmers trägt, in innige Berührung bringt mit einer Lösung des zweiten Immunoreaktionsteilnehmers und die Menge des zweiten Immunoreaktionsteilnehmers der Lösung bestimmt wird, die am Immunosorptionsmittel immunosorbiert wird.
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