DE322333C

DE322333C - Einrichtung zur elektrischen UEberwachung sich langsam aendernder physikalischer Groessen

Info

Publication number: DE322333C
Application number: DE1918322333D
Authority: DE
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1918-01-19
Filing date: 1918-01-19
Publication date: 1920-06-26

Description

Einrichtung zur elektrischen Überwachung sich langsam ändernder physikalischer Größen. Bei der elektrischen Überwachung sich langsam ändernder physikalischer Größen, wie z. B. Temperaturen, Drucke o. dgl., die an zahlreichen entfernten Stellen gemessen werden, kann man entweder soviel Meßgeräte verwenden, wie Meßstellen vorhanden sind, oder nur ein Meßgerät .für sämtliche Meßstellen zusammen, wobei man dann die Aufzeichnungen für die einzelnen Stellen durch verschiedene Farbe oder Strichform unterscheidet.
Die Verwendung je eines besonderen Meßgerätes für die verschiedenen Meßstellen macht die Anlage verwickelt und kostspielig, Bei Benutzung nur eines schreibenden Meßgerätes entsteht aber andererseits die Schwierigkeit, daß die- auf den Aufnahmestreifen aufgetragenen Kurven sich kreuzen und daher bei zahlreichen Meßstellen nur sehr schwer auseinandergehalten werden können. Derartige Anlagen lassen also einen zweckmäßigen Betrieb nur für eine beschränkte Anzahl von Meßstellen zu.
Durch die Erfindung sollen die erwähnten Nachteile beseitigt werden. Zu diesem Zweck wird die Einrichtung so getroffen, daß die Meßstellen der Reihe nach für gleiche Zeiträume selbsttätig an das aufzeichnende Meßgerät angeschlossen werden, dessen Aufnahmestreifen in der einen Richtung nach den Nummern der Meßstellen und in der anderen Richtung nach den physikalischen Größen geteilt ist. Hierbei erfolgt die Ausführung der Einrichtung zweckmäßig in der Weise; daß die Meßstellen gruppenweise an die festen Kontakte selbsttätiger Schaltwerke angeschlossen und über deren bewegliche Kontakte mit dem Meßgerät derart verbunden werden, daß in jeder Schaltstellung nur eine Meßstelle im Meßstromkreis liegt. Zur Weiterschaltung der Schaltwerke dient für das eine Schaltwerk ein vorteilhaft iin Meßgerät angeordnetes Kontaktuhrwerk, und für das andere das erste Schaltwerk, das bei Vollendung einer vollen Umdrehung das zweite tun eine Stufe weiterrückt.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Anlage äußerst einfach wirkt, daß man ferner mit einer kleinen Anzahl von Kontakten auskommt, und daß endlich die Aufzeichnungen des Meßgeräts außerordentlich übersichtlich werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für Temperaturmessungen an 36 entfernten Stellen schematisch veranschaulicht.
Die Meßstellen sind in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise zu Gruppen von je sechs zusammengefaßt und mit ihrem einen Ende an je einen Schaltkontakt a1, a., a3, a4, a;" a" eines sechspoligen Umschalters a angeschlossen. Die anderen Enden der Meßstellen sind in anderer Gruppierung; und zwar die erste Meßstelle jeder Gruppe mit dem ersten Kontakt b, die zweite Meßstelle jeder Gruppe mit dem zweiten Kontakt b2 usw. eines zweiten Umschalters b verbunden. Auf diese Weise entstehen 6 X 6 - 36 Einschaltmöglichkeiten. Die beweglichen Kontaktarme c bzw. d der Umschalter a, b sind an das für alle Meßstellen gemeinsame Meßgerät e angeschlossen, in dessen Stromkreis eine Meßbatterie f liegt. Die Weiterschaltung des ersten Umschalters d erfolgt bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel durch ein Kontaktuhrwerk g, das bei der .praktischen Ausführung zweckmäßig in dem 1Vleerät e angeordnet wird. Bei jedesmaligem Stromschiuß des in einem besonderen- Stromkreis mit der Batterie h liegenden Kontaktuhr= werkes g wird das Relais i erregt und hierdurch bei Anzug seines Ankers der Umschalter a um eine Kontaktstelle weitergeschaltet. Am Ende einer vollen Umdrehung des Umschalters a wird sodann auch einRelais k über eine Hilfsbatterie L erregt und -dadurch der Umschalter b um eine Schaltstelle weitergedreht.
BeimBetriebewerden also jedesrnal zunächst die ersten Meßstellen 1, 2, 3; q., 5 usw. jeder Gruppe, dann die zweiten Meßstellen 7, 8, g usw. der Reihe nach an das Meßgerät e angeschaltet, dessen Aufnahmestreifen in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise geteilt ist. Das Meßgerät ist vorteilhaft eine Fallbügelregistriervorrichtung. Es wird also durch ein in dem Gerät befindliches Uhrwerk in bestimmten kurzen, Zeiträumen ein Bügel freigegeben, der für einen Augenblick auf einen an der Zeigerspitze vorgesehenen Stift schlägt und dadurch den Aufnahmestreifen gegen eine Farbfläche drückt, so daß auf ihm ein Punkt gezeichnet wird. Nach jedem Niederfallen des Bügels wird der Aufnahmestreifen um ein Stückchen weiterbewegt. Sind beispielsweise fünf Punkte gezeichnet, die gerade den mit den Nummern der Meßstellen bezeichneten Raum zwischen zwei Ordinaten ausfüllen, so erfolgt noch vor der Aufzeichnung des sechsten Punktes die Umschaltung auf die nächste Meßstelle. Da es sich hier um nur langsam veränderliche physikalische Größen handelt, genügt die Anschaltung des Meßgerätes an die Meßstellen für eine kurze Zeit. Man kann dann mit einem Blick feststellen, ob z. B. in den verschiedenen Räumen eines Kühlhauses die ständig aufrecht zu erhaltende Temperatur von beispielsweise 5 ° C herrscht. Aus den Aufzeichnungen auf dem Teilstück des Aufnahmestreifens m gemäß Fig. 2 ergibt sich z. B., daß diese Temperatur von 5 ° C an der Meßstelle 12 überschritten ist.
Die Einrichtung läßt sich bei anderen Anlagen, z. B. zum Überwachen von Drucken o. dgl., sinngemäß anwenden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung. zur elektrischen Überwachung sich langsam ändernder physikalischer Größen: (Temperaturen, Drucke o. dgl.), die an zahlreichen entfernten Stellen gemessen und durch ein Meßgerät angezeigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellen der Reihe nach für gleiche Zeiträume selbsttätig an das aufzeichnende Meßgerät (e) angeschlossen werden, dessen Aufnahmestreifen (m) in der einen Richtung nach den Nummern der Meßstellen und in der anderen Richtung nach den physikalischen Größen geteilt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d-aß die Meßstellen gruppenweise an die festen Kontakte (a@, a@, a3 ... bzw. b" b2, b"...) selbsttätiger Schaltwerke (a bzw. b) angeschlossen sind und über deren bewegliche Kontakte (c bzw. d) mit dem Meßgerät (e) derart verbunden werden, daß in jeder Schaltstellung nur eine Meßstelle im Meßstromkreis liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch i oder 2, .dadurch gekennzeichnet, daß das eine Schaltwerk (a) durch ein vorteilhaft im Meßgerät (e) angeordnetes Kontaktuhrwerk (g) und das andere (b) vom ersten Schaltwerk (ä) bei Vollendung einer vollen Umdrehung weitergeschaltet wird.