DE3222739C2 - Verfahren zum Verschliessen der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten oder reaktionsgesinterten keramischen Material bestehenden Rohres - Google Patents
Verfahren zum Verschliessen der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten oder reaktionsgesinterten keramischen Material bestehenden RohresInfo
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Abstract
Bei dem Verfahren zum Verschließen der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten und reaktionsgesinterten keramischen Material bestehenden Rohres (2) wird in das bzw. werden in die Enden des Rohres (2) als Verschluß ein Stopfen (1) eingebracht, welcher in seiner chemischen Zusammensetzung und im Mischungsverhältnis den Komponenten des Rohres (2) entspricht oder angepaßt ist. Das Rohr (2) wird durch gemeinsames Verschmelzen von Rohrende(n) und Stopfen (1) ohne Zusatz verschlossen.
Description
Pulverpreßling ist Bei den im allgemeinen hohen Einsatztemperaturen
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- diffundieren die Hilfsstoffe in das Gitter der Keramik
zeichnet, daß der Stopfen (1) vorgebrannt, gesintert, 20 und verändern die elektrischen Eigenschaften in unzureaktionsgesintert
oder gebrannt ist lässiger Weise.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenri- Aus der Praxis bekanntgewordene Fügetechniken
zeichnet, daß der Stopfen (1) aus einem dem Rohr (2) (DE-OS 30 03 186) verwenden ohne Verwendung von
in dessen Zusammensetzung identischen Material Hilfsstoffen z. B. zum Verschweißen eines gebrannten
besteht 25 keramischen Rohres das (Preß)-Diffusionsschweißen
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- unterhalb des Schmelzpunktes an, bei welchem kein Zuzeichnet,
daß der Stopfen (1) aus einem dem Rohr (2) satz erfolgt
in dessen Zusammensetzung identischen Material Das Diffusionsschweißen erfordert eine sehr gute Bebesteht
arbeitung der zu verbindenden Flächen (z. B. durch auf-
30 wendiges Polieren), so daß es unwirtschaftlich und nur
für einfachste, möglichst ebene Geometrien möglich ist.
Außerdem verlaufen die Diffusionsvorgänge langsam, so daß starke Gefügeveränderungen mit Verschlechte-
Däe Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschlie- rung der mechanischen Eigenschaften des Bau- oder
Ben der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten 35 Formteiles zu befürchten sind.
oder reaktionsgesinterten keramischen Material beste- Ein Verschließen eines gebrannten keramischen Roh-
henden Rohres, bei dem die Enden ohne Zusätze oder res durch Schmelzschweißen ohne fremde Zusätze ge-Hilfsstoffe
verschlossen werden. tingi im allgemeinen nicht bei Rohren mit Innendurch-
Ausgehend von einem Pulver oder Pulvergemisch messern über ca. 0,5 cm. Der Rand des Rohres schmilzt
werden nach einem Mischprozeß, bei welchem Hilfsmit- 40 zwar auf, der Hohlraum füllt sich aber nicht mit Schmeltel
für die Formgebung oder Zusätze für den Brand oder ze; diese verbleibt aufgrund der Oerflächenspannung
die Sinterung beigegeben und homogen verteilt werden, auf dem Rand in Form einer Wulst,
durch einen Formgebungsprozeß keramische Bauteile, Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein
sogenannte Grünlinge, hergestellt. Nach erfolgter Verfahren zu finden, mit welchem ein offenes, gebrann-Formgebung
und Vortrocknung werden die Grünlinge 45 tes keramisches, gesintertes oder reaktionsgesintertes
gebrannt bzw. einem Sinterprozeß unterzogen und da- Rohr durch Zuschmelzen an seinen Enden in kurzer Zeit
durch in einen festen Zustand überführt. Das Brennen so verschlossen wird, daß das Rohr gasdicht ist, sich
der Grünlinge erfolgt deutlich unterhalb der Tempera- dabei in seiner chemischen Zusammensetzung nicht äntur,
bei welcher das dazu verwendete Material bzw. das dert und in seiner Geometrie (Rundung, Ovalität und
Bauteil vollständig in den schmelzflüssigen Zustand 50 Geradheit) erhalten bleibt,
übergeht. Erfindungsgemäß sind zur Lösung der gestellten Auf-
Nach erfolgtem Brennen bzw. Sintern oder Reak- gäbe die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1
tionssintern haben keramische Bauteile und Formstücke und die der ihm folgenden Unteransprüche vorgesehen,
vergleichsweise zu deren Grünlinge in ihren Eigenschaf- Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Reinten
Veränderungen erfahren, welche sich u. a. in der 55 heitsbedingungen während des einfach durchzuführen-Zunahme
ihres Raumgewichts, in der Abnahme ihrer den Schmelzprozesses eingehalten werden können und
Porösität und in einer deutlichen Erhöhung in ihrer Fe- der Schmelzvorgang selbst in kurzer Zeit durchführbar
stigkeit auswirken. ist. Eine Gefügeänderung durch die Wärmebehandlung
Komplizierte Bauteile und Formstücke, z. B. ein lan- tritt praktisch nicht ein. Auch treten bei nicht dickwanges,
einseitig geschlossenes Rohr, sind in einem Stück 60 digen Bau- und Formteilen keinerlei Risse aufgrund
nur schwer herstellbar und werden deshalb aus Kompo- thermischer Spannungen auf. Besondere Vorkehrungen
nenten entweder vor dem Brennen bzw. Sintern oder zu Abkühlung können unberücksichtigt bleiben.
Reaktionssintern, z. B. durch Garnieren oder nach dem Ein Ausführungsbeispiel ist folgend beschrieben und
Brenn- bzw. Sinter- oder Reaktionssinterprozeß durch aus einer Skizze ersichtlich.
Kleben, Kitten oder Löten mit Glas- oder Metallot zu- 65 Die Figur zeigt einen Schnitt durch ein mit einem
sammengefügt. Ohne besondere Zusätze oder Hilfsstof- Stopfen 1 an einer Seite zugeschmolzenes gebranntes
fe ist ein Verbinden gebrannter bzw. gesinterter oder keramisches Rohr 2 aus 99,7%igem «-Aluminiumoxid
reaktionsgesinterter keramischer Komponenten nicht (Al2O3). Es ist geeignet für einen Schmelzpunkt von ca.
2050° C und für Einsatztemperaturen bis ca. 1900° C.
Das Rohr ist einseitig verschlossen.
In das gerade abgesägte, nicht nachgearbeitete, aber
gereinigte Rohr 2 wird als Stopfen 1 ein Abschnitt eingeführt, der von einem Vollstab aus rohrgleichem Material
abgetrennt wurde. Der Durchmesser D\ des z. B. zylindrischen Stopfens 1 ist dem Innendurchmesser Ü2
des Rohres 2 anzupassen, wobei ein Spalt 5 zwischen Stopfen 1 und Rohrinnenwand von ca. 0,5 bis 1 mm
zulässig ist. Vorzugsweise sollte die Höhe h des Stopfens 1 ca. 0,5· bis lmal dem Innendurchmesser Lh entsprechen.
Der Spalt S füllt sich bei der Wärmebehandlung beim Aufschmelzen durch die Schmelze 3 ganz
oder teilweise.
Das Verschmelzen von Rohrende und Stopfen erfolgt mit einem herkömmlichen Acethylen-Sauerstoffbrenner
in Umgebungsluft. Das so verschlossene Rohr ist rißfrei und gasdicht (geprüft mit einem Heiium-Lecksucher).
Selbstverständlich sind Rohre und Stopfen aus anderen keramischen Oxidmaterialien, z. B. /?-Aluminiumoxid,
teil- oder vollstabilisiertes Zirkoniumoxid oder aus Nichtoxidkeramik, z. B. mit Silizium infiltriertes Siliziumkarbid
mit dem gleichen Schmelzverfahren miteinander verbindbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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65
Claims (2)
1. Verfahren zum Verschließen der Enden eines tisch unmöglich ist über weite Temperaturbereiche den
aus einem gebrannten, gesinterten oder reaktions- s Wärmekoeffizienten und Elastizitätsmodul von Keragesinterten
keramischen Material bestehendes Roh- mik und Fügehilfsmittel ideal aufeinander abzustimmen,
res, bei dem die Enden ohne Zusätze oder Hilfsstoffe so daß mit Spannungen im Verbund zu rechnen ist
verschlossen werden, dadurch gekenn- Aufgrund solcher Spannungen im Fügebereich ist die
zeichnet, daß in die Enden des Rohres (2) je ein Lebensdauer des Bau- oder Formteils stark verringert
in seiner chemischen Zusammensetzung und im Mi- io die Ausfallwahrscheinlichkeit erhöht und die maximale
schungsverhältnis den Komponenten des Rohres (2) Belastbarkeit im Vergleich zum Grundmaterial stark
entsprechender und/oder angepaßter Stopfen (1) herabgesetzt Außerdem beeinträchtigen Hilfsstoffe wie
eingebracht wird und anschließend die Rohrenden Lote. Kitt oder Kleber unter Umständen die Funktion
mit Stopfen (1) miteinander verschmolzen werden. des Gesamtbau- oder -formteils. Dies ist stets der Fall,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 15 wenn Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit oder
zeichnet, daß der Stopfen (1) ein ungebrannter bzw. selektive Ionenleitfähigkeit für Meßzwecke ausgenutzt
nicht gesinterter oder nicht reaktionsgesintsrter werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823222739 DE3222739C2 (de) | 1982-06-18 | 1982-06-18 | Verfahren zum Verschliessen der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten oder reaktionsgesinterten keramischen Material bestehenden Rohres |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823222739 DE3222739C2 (de) | 1982-06-18 | 1982-06-18 | Verfahren zum Verschliessen der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten oder reaktionsgesinterten keramischen Material bestehenden Rohres |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3222739A1 DE3222739A1 (de) | 1983-12-22 |
DE3222739C2 true DE3222739C2 (de) | 1986-02-27 |
Family
ID=6166241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823222739 Expired DE3222739C2 (de) | 1982-06-18 | 1982-06-18 | Verfahren zum Verschliessen der Enden eines aus einem gebrannten, gesinterten oder reaktionsgesinterten keramischen Material bestehenden Rohres |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3222739C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1923138B2 (de) * | 1968-05-17 | 1973-07-19 | Corning, Glass Works, Corning, N Y V St A ) | Verfahren zur herstellung einer hermetischen verbindung wenigstens zweier polykristalliner koerper aus al tief 2 o tief 3 |
DE3003186C2 (de) * | 1980-01-30 | 1983-01-27 | Dornier System Gmbh, 7990 Friedrichshafen | Anwendung des Diffusionsschweißens zur Verbindung von Bauteilen aus Siliciumverbundwerkstoffen |
-
1982
- 1982-06-18 DE DE19823222739 patent/DE3222739C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3222739A1 (de) | 1983-12-22 |
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