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Beschreibung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine
zum automatischen Knüpfen von Knoten, insbesondere Perserknoten, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bisher gab es allenfalls halbautomatische Maschinen zum Knüpfen von
Teppichen mittels spezieller Knoten; die Haltautomatik bestand bspw. darin, bestimmte
Florfadeneinheiten zusammenzufassen und gemeinsam durch das Gewebe durchzuziehen.
Die dabei verwendeten Knoten entsprechen jedoch nicht den sog. Perserknoten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Maschine zum
automatischen Knüpfen von Knoten, insbesondere Perserknoten zu schaffen, mit der
ein schnelles und einfaches Knüpfen von Teppichen mittels Perserknoten möglich ist
und mit der insbesondere auch eine hohe Anzahl von Knoten pro Quadratmeter knüpfbar
ist. Diese Aufgabe wird bei einer Maschine der eingangs genannten Art durch die
im Kennzeichen des Ananspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Mit der erfindungsgemäßen Maschine ist es erstmals möglich, Teppiche
mit Knoten, insbesondere Perserknoten vollautomatisch zu knöpfen. Dabei bereitet
es keine Mühe, mit Hilfe vorliegender Erfindung bis zu etwa 500 000 bis 1 Million
Knoten pro qm, was einer oberen -Mittelware entspricht, zu knüpfen. Die erfindungsgemäße
Maschine ist dabei mechanisch relativ einfach aufgebaut und führt relativ einfache
überschaubare Vorgänge von der Garnzuführung, dem Garnabschneiden, der Garnübergabe
an die Zubringervorrichtung und der Übergabe von dort an die Knüpfzangenvorrichtung
bis hin zum eigentlichen Knüpfen mittels der Knüpfzangenvorrichtung durch.
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Geknüpft werden können dabei verschiedene Materialien, wie bspw. Wolle
oder Seidenmaterialien.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
werden vom Grundgewebe lediglich die Kettfäden zugeführt, worauf nach jeweils einer
oder mehreren Reihen von Knoten ein Schußfaden durch die Kettfäden durchgezogen
wird. Dies macht es möglich, die Knoten
sehr eng zu setzen und
damit auf eine hohe Anzahl von Knoten pro qm beim Knüpfen zu kommen.
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Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn die Knüpfzangenvorrichtung und die
Zubringervorrichtung und die Materialzuführvorrichtung mehrere nebeneinander angeordnete
Zangenpaare bzw. Zubringerarme bzw. Zuführelemente aufweisen, die in einem Abstand
voneinander angeordnet sind und die dann jeweils einer Vielzahl von Kettfädenpaaren
zugeordnet ist. Dadurch werden jeweils parallel eine Vielzahl von Kettfädenpaaren
mit Knoten versehen und es ist jeweils eines der genannten Elemente bzw. Elementenpaare
mehreren Kettfädenpaaren zugeordnet. Dies reduziert den konstruktiven Aufwand einer
solchen Maschine erheblich.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung ist die Materialzuführvorrichtung gleichzeitig als Materialwähler und
hier insbesondere als Farbwähler ausgebildet. Mit anderen Worten, eine solche Materialzuführ-
und -wählorrichtung besitzt
ein Wählelement, an deren Umfang mehrere
Garnzuführeinheiten vorgesehen sind, die vor der Zuordnungsbewegung zum betreffenden
Zubringerarm jeweils auswählbar ist. Es ist damit möglich, für jeden Knoten eine
bestimmte Garnfarbe zu wählen. Das Wählelement kann eine Scheibe, eine Halbkreisscheibe,
eckige Platte oder dgl. flaches Element sein.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
-Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der-Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert wird.
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Es zeigen: Figur 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht
einer Teppichknüpfmaschine gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung, Figur 2 in schematischer Darstellung eine Draufsicht gemäß Pfeil II der
Fig. 1,
Figur 3 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der
Figur 1 in einer Übernahmestellung, Figur 4 eine Draufsicht gemäß Pfeil IV der Figur
3, Figur 5 eine Darstellung ähnlich der der Figur 3, jedoch in einer Zubringerstellung,
Figur 6 die Draufsicht gemäß Pfeil VI der Figur 5, Figur 7 einen Teil der Ansicht
nach Figur 5, jedoch in einer Entnahmestellung, Figur 8 eine der Figur 7 entsprechende
Ansicht, Figur 9 in rein schematischer Darstellung die Lage der Knüpfzangen in den
Stellungen der Fig. 5 und 7, und
Figur 10 in schematischer und
auseinandergezogener vergrößerter Darstellung die Form des fertigen Knotens.
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Mit der erfindungsgemäßen Knüpfmaschine 10 werden Teppiche derart
geknüpft, da, wie noch im einzelnen zu zeigen sein wird, jeweils an zwei benachbarten
Kettfäden 13 ein Knoten 91 angebracht wird und daß nach einer Reihe von Knoten in
an sich bekannter Weise ein Schußfaden quer durch die Kettfäden abwechselnd nach
vorne und hinten verlaufend durchgezogen wird und daß daraufhin eine neue Reihe
Knoten um die Kettfäden geknüpft wird. Die erzielten Knoten sind entsprechend denjenigen,
wie sie bei sog. Perserteppichen üblich sind.
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Die erfindungsgemäße Knüpfmaschine 10 besitzt einen Grundrahmen 11,
an dem mittig ein die Breite des Grundrahmens 11 überspannende hochgezogene rechteckförmige
Brücke 12 angeordnet ist. Über die Brücke 12 werden die Kettfäden 13 gespannt zugeführt,
wie dies mit dem Gewicht 14 dargestellt ist. Die Kettfäden 13, von denen
entsprechend
der gewünschten Teppichbreite eine Vielzahl parallel und in gleichem Abstand nebeneinander
angeordnet sind, werden bspw. von einer Trommel 16 abgezogen, die, in nicht dargestellter
Weise, zum Nachführen der Kettfäden 13 bspw. schrittweise in Richtung des Pfeiles
A- gedreht werden kann.
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Auf dem Grundrahmen 11 ist ein Hauptschlitten 17 angeordnet, der gegenüber
dem Grundrahmen 11 und der Brücke 12 in einer Richtung gemäß dem Doppelpfeil B,
also quer zur Anordnung der nebeneinander hängenden Kettfäden 13 verfahrbar ist.
Dieser Hauptschlitten 17 trägt eine Knüpfzangenanordnung 18, eine Hakenanordnung
94, eine Zubringeranordnung 19 und eine Materialzuführ- und -wähleranordnung 20.
Zur Verfahrbarkeit des Hauptschlittens 17 ist dieser an Seitenplatten des Grundrahmens
11 gelagert und besitzt eine Schubstange 21, die sich an ihrem einen Ende zur Bewegung
in Richtung des Pfeiles B1 an einer gestuften axialen Nockenscheibe 22 und an ihrem
anderen Ende zur Bewegung in Rückwärtsrichtung ih Richtung des Pfeiles B2 an einer
mit einer linearen axialen
Kurve versehenen Kurvenscheibe 23 abstützt.
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Während die Bewegung in Richtung des Pfeiles B1 stufenweise entsprechend
dem Abstand zweier benachbarter Kettfäden 13 erfolgt, erfolgt die Rückbewegung in
Richtung des Pfeiles B2 über die betreffende Anzahl der Kettfäden 13 gemäß der Vorwärtsbewegung
stufenlos mit linearer Geschwindigkeit. Die Welle 24, auf der die Scheiben 22 und
23 drehfest sitzen, ist in nicht dargestellter Weise gesteuert angetrieben.
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Die Knüpfzangenanordnung 18 ist auf einem ersten Unterschlitten 26
angeordnet, der auf dem Haupt schlitten 17 senkrecht zu dessen Beweung in einer
Richtung gemäß Doppelpfeil C hin und her verschiebbar ist. Die Bewegung des ersten
Unterschlittens 26 kann in geeigneter Weise gesteuert vorgenommen werden.
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Die Knüpfzangenanordnung 18 besteht aus mehreren im Abstand voneinander
angeordneten Zangenpaaren 27. Die Zangen 28 eines Zangenpaares 27 sind in einem
dem Abstand der Kettfäden 13 entsprechenden Abstand voneinander angeordnet und in
einem Block 29 gehalten. Die Blöcke 29 bzw.
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Zangenpaare 27 sind in einem Abstand voneinander angeordnet, der dem
Abstand mehrerer, bspw. acht Paaren von Kettfäden 13 entspricht.
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Jede Zange 28 (siehe bspw. Figur 5) besitzt einen unteren ortsfesten
Zangenarm 31 und einen gegenüber diesem oberen, auf- und abbewegbaren Zangenarm
32. Der untere Zangenarm 31, der im wesentlichen geradlinig ausgebildet ist, besitzt
an seinem vorderen Ende eine Schrägfläche 33 und an seinem unteren Bereich einen
etwa trapezförmigen Einschnitt 34. Der obere Zangenarm 32 besitzt an seiner Unterseite
eine dreieckförmige Ausnehmung 36 mit einer dreieckförmigen Spitze 37. Die Ausnehmung
36 ist so gebildet, daß in geschlossenem Zustand der Zange 28 die lange Seite dieser
Ausnehmung auf der Oberseite des ortsfesten Zangenarms 31 aufliegt und die kurze
Seite von vorne an der Schrägfläche bzw. Stirn 33 des unteren Zangenarms 31 anliegt.
Die Bewegung der oberen Zangenarme 32 aller Zangen 28 bzw. Zangenpaare 27 erfolgt
gemeinsam dadurch, daß alle hinteren Enden der beweglichen Zangenarme 32 mit einer
gemeinsamen Betätigungsplatte 38 verbunden sind, die über ein bspw. Hebelgestänge
39 mit dem Anker
eines Elektromagneten 41 verbunden sind.
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Auf diese Weise werden die Zangen 28 durch den Elektromagneten 41
gemeinsam geöffnet und geschlossen; auch diese Bewegung erfolgt gesteuert.
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Die Zubringeranordnung 19 ist gemeinsam auf einem zweiten Unterschlitten
46 angeordnet.
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Dieser zweite Unterschlitten 46 ist ebenfalls auf dem Hauptschlitten
17 in Querrichtung zu diesem, nämlich in Richtung des Doppelpfeiles C hin und her
gesteuert verschiebbar gelagert.
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Die Zubringeranordnung 19 besitzt eine Vielzahl von Zubringerarmen
43, die entsprechend dem Abstand der einzelnen Zangenpaare 27 voneinander im Abstand
vonpinander angeordnet sind. Jeder Zubringerarm 43 ist über eine Welle 44 in einem
Lagerbock 47 drehbar gelagert.
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Außerdem ist jeder Lagerbock 47 jedes Zubringeramres 43 auf einer
gemeinsamen quer zu den Zubringerarmen 43 verlaufenden Welle 48 drehfest, aber verschiebbar
angeordnet, derart, daß die Zubringerarme 43 mit dieser Welle 48 schwenkbar gelagert
sind. Diese beiden Bewegungen der Zubringerarme 43, nämlich unter
einem
Winkel von 900 um ihre eigene Achse gemäß Doppelpfeil D einerseits und andererseits
um die Achse der Welle 48 um einen Winkel von 1800 gemäß Doppelpfeil E erfolgt mittels
Zahnstangen-Ritzel-Kombinationen.
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Für die Schwenkbewegung gemäß Doppelpfeil E ist eine Zahnstange 51
vorgesehen, die ortsfest am Hauptschlitten 17 längs der Bewegungsrichtung C des
zweiten Unterschlittens 46 angebracht ist. Mit der Zahnstange 51 kämmt ein Ritzel
52, das mit der gemeinsamen Welle 48 drehfest verbunden ist. Auf diese Weise wird
bei Antreiben des zweiten Unterschlittens 46 in Richtung des Doppelpfeiles C das
Ritzel 52 an der Zahnstange 51 rollend abgewälzt, so daß sich die gemeinsame Welle
48 dreht und damit sich die Zubringerarme 43 verschwenken. Da die Lagerböcke 47
mit den Zubringerarmen 43 auf der Welle 48 in deren Längsrichtung verschiebbar gelagert
sind und mit einer gemeinsamen Schubstange 53 versehen und verbunden sind, werden
die Lagerböcke 47 über die Schubstange 53 zwischen zwei parallel zueinander angeordneten,
gegenläufigen axialen Nockenscheiben 54 und 55 mit linearer Lauffläche
verschoben.
Jede einzelne Welle 44 der Zubringerarme 43 ist außerdem mit einem Ritzel 56 versehen,
das an einer gemeinsamen Zahnstange 57 kämmt, die parallel zur Schubstange 53 verläuft
und mit dem Unterschlitten 46 fest verbunden ist. Somit wird durch die Längsbewegung
der Lagerböcke 47 entlang der gemeinsamen Welle 48 ein Abrollen der Ritzel 56 auf
der Zahnstange 57 erreicht, was eine Drehbewegung der Zubringerarme 43 um ihre eigene
Achse um 900 bewirkt.
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Die Zubringerarme 43 (siehe bspw. Fig. 3 und 4) sind an ihrem der
Welle 44 abgewandten freien Ende in einer Ebene mit zwei im Abstand voneinander
und parallel zueinander verlaufenden von vorne, oben und unten zugängigen Zangeneingriffsschlitzen
58 versehen. Wie der Name sagt, können in diese beiden parallelen Schlitze 58 die
Zangen 28 jeweils eines Zangenpaares 27 eingreifen. Zwischen den beiden Zangeneingriffsschlitzen
58, die durch entsprechende Wandteile begrenzt sind, ist ein mittiger Aufnahmeschlitz
59 vorgesehen, der beim Ausführungsbeispiel schmäler ist und der zur Aufnahme einer
beweg-
lichen Zunge 61 dient. Die Zunge 61 ist in dem Aufnahmeschlitz
59 um eine Achse 64 senkrecht zur Erstreckung der Schlitze 58 und 59 schwenkbar
gelagert. Die Zunge 61 besitzt ein breites pfeilspitzenartiges Ende 63 und ein daran
anschließendes von der Lagerachse 64 durchdrungenes schmäleres Ende 65, das der
Achse 64 abgewandt an einer Stelle eine abstehende Nase 66 besitzt. Die die Schlitze
58 und 59 begrenzenden Seitenwände sind in einer Richtung quer zu den Schlitzen
und parallel zur Schwenkachse 64 der Zunge 61 jeweils mit miteinander fluchtenden
Garnaufnahmeschlitzen 67 mittig versehen.
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Die Garnaufnahmeschlitze 67 besitzen eine Tiefe, die etwa der Länge
der Nase 66 an der Zunge 61 entspricht, und zwar derart, daß in der einen (in Figur
4 gestrichelten) Endstellung der Zunge 61 die Schlitze 67 vollkommen frei bleiben,
daß in einer mittigen Stellung der Zunge 61 die Flucht der Garnaufnahmeschlitze
67 von der Nase 66 unterbrochen wird und daß in der anderen Endstellung der Zunge
61 ebenfalls eine Unterbrechung der Flucht der Garnaufnahmeschlitze 67 durch das
pfeilspitzenartige Ende 63 erfolgt.
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Die Materialzuführ- und -wähleranordnung 20, die ebenfalls auf dem
Haupt schlitten 17 befestigt ist, besitzt eine Vielzahl von Wählscheiben 71, deren
Anzahl der Anzahl der Zubringerarme 43 und damit der Zangenpaare 27 entspricht.
Die Wählscheiben 71 sind auf einzelnen oder einer gemeinsamen Achse 72 angebracht,
auf der sie jeweils einzeln frei drehbar gesteuert sind. Die Drehung kann sowohl
im als auch gegen den Uhrzeigersinn erfolgen. Die Achsen oder Achse 72 sind bzw.
ist am einen Ende eines Hebels 73 befestigt, dessen anderes Ende an einer Schwenkachse
74 um einen bestimmten Winkel schwenkbar gesteuert gelagert ist. Jede Wählscheibe
71 ist mit einer Vielzahl, beim Ausführungsbeispiel mit vier Garnzuführeinheiten
76 versehen, die vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang der Scheibe 71 verteilt
angeordnet sind. Jede Garnzuführeinheit 76 (siehe bspw. Figur 3) besitzt eine Garnscheibe
77, die über den Umfang verteilt mit mehreren, beim Ausführungsbeispiel vier Zangenpaaren
78 versehen ist. Die Zähne 79 eines Zahnpaares 78 besitzen einen Abstand voneinander,
der etwas größer ist als der Breite
des freien Endes eines Zubringerarmes
43 entspricht. Der Abstand von Zähnen 79 zweier benachbarter Zahnpaare 78 ist etwas
geringer.
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Alle Zähne 79 besitzen außenumfangsseitig eine Rille 81, in der das
Garn eingeklemmt und geführt ist. Zum Einleiten und Einklemmen des Garnes 70 in
die Rillen 81 sind vorzugsweise zwei federnde Andrückrollen 82 vorgesehen. Die Zuführung
des Garns 70 erfolgt jeweils an einem Bereich unterhalb der Garnscheiben 77 über
bspw.
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Stehbolzen 83, von denen einer mit einer federnd gelagerten Andrückscheibe
84 zum Spannen des Garns versehen ist. Das Garn 70, bspw. Wolle oder Seidenmaterial,
wird von einer nicht dargestellten Rolle oder dgl. abgezogen. Jeder Garnzuführeinheit
76 kann eine andere Garnfarbe zugeführt werden. Auf den an der Wählscheibe 71 in
Richtung des Pfeiles F drehbar gelagerten Garnscheiben 77 ist jeweils ein Klinkenrad
86 mitdrehbar angeordnet, also mit der Garnscheibe 77 drehfest verbunden. Mit dem
Klinkenrad 86 ist eine federbelastete Sperre 87 in Eingriff, die dazu dient, eine
Gegendrehung des Klinkenrades 86 und der Garnscheibe 77 zu verhindern. Wie noch
bei der Funktion beschrieben werden wird, gelangt
bei der Schwenkbewegung
der Wählscheibe 71 mittels des Hebels 73 in Richtung des Pfeiles G das Klinkenrad
86 in Wirkverbindung mit einer am Hauptschlitten 17 ortsfest gehaltenden Schaltklinke
88, die bewirkt, daß die Garnscheibe 77 um einen einem Zahnpaar 78 entsprechenden
Winkelschritt zum Zuführen eines neuen Garnabschnitts 90 weitergedreht wird. Die
Anordnung der Garnscheibe 77 ist derart, daß sie in einem Umfangsbereich den Außenumfang
der Wählscheibe 71 überragt. An diesem Schnittpunkt zwischen Außenumfang der Wählscheibe
71 und Außenumfang der Garnscheibe 77 ist eine Kerbe 89 in der Wählscheibe 71 vorgesehen,
die zur Aufnahme eines nicht dargestellten Trennmessers um Abtrennen eines Garnabschnittes
90 in der in Figur 3 dargestellten Übernahmestellung dient.
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Erwähnt sei, daß sich die Breite der Knüpfmaschine 10 nach der Breite
eines zu knüpfenden Teppichs richtet, daß also die Anzahl der nebeneinander angeordneten
Zangenpaare 27 der Knüpfzangenanordnung 18, die der Zubringerarme 43 der Zubringeranordnung
19 und die der
Wählscheiben 71 der Materialwähleranordnung 20 entsprechend
verändern lässt. Der Obersichtlichkeit wegen sind insbesondere in Figur 2 nur eine
geringe Anzahl dargestellt.
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Die Wirkung der erfindungsgemäßen Knüpfmaschine 10 ist nunmehr folgende:
In der in Figur 1 dargestellten Ausgangsstellung wird jede der Wählscheiben 71 der
Materialwählanordnung 20 entsprechend einer bestimmten Steuerung derart verdreht,
daß die gewünschte Farbe oder Materialart, also die gewünschte Garnzuführeinheit
76 zum Einsatz kommt. Ist dies erfolgt, so werden alle Wählscheiben 71 über die
Hebel 73 in Richtung des Pfeiles G verschwenkt. Während dieser Schwenkbewegung kommt
die Schaltklinke 88 zur Wirkung, die die betreffende Garnscheibe 77 um einen genannten
Winkelschritt weiter in Richtung des Pfeiles F bewegt, worauf zwischen zwei Zähnen
79 zweier benachbarter Zahnpaare 78 die Schneidkerbe 89 am Außenumfang der Wählscheibe
71 angeordnet ist.
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In diesem Zustand ist gemäß der in Figur 3 gezeigten Übernahmestellung
jeder Zubringerarm 43 der zwischen der Knüpfzangenanordnung 18 und der Materialwähleranordnung
20 angeordneten Zubringeranordnung 19 in einer Stellung, in der die Garnaufnahmeschlitze
67 senkrecht und damit parallel zum senkrechten Verlauf des zugeführten Garnes 70
steht. Außerdem ist in diesem Zustand die Zunge 61 zurückgezogen, so daß die Garnaufnahmeschlitze
67 in einer fluchtenden Verbindung miteinander sind. Die Anordnung bzw. die zurückgezogene
Lage des zweiten Unterschlittens 46 ist derart, daß mit dem Verschwenken der Wählscheibe
71 das zwischen den Zähnen 79 des betreffenden Zahnpaares 78 gehaltene Garn 70 in
die Garnaufnahmeschlitze 67 gebracht wird, wobei das vordere Ende des Zubringerarmes
43 zwischen die beiden Zähne 79 eines Zahnpaares 78 greift.
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In diesem kurzen Ruhezustand wird einerseits am Außenumfang der Wählscheiben
71 das Garn abgeschnitten, so daß im betreffenden Zahnpaar 78 der Garnabschnitt
90 in die Garnaufnahmeschlitze 67 eingebracht gehalten wird. Sofort danach wird
die Zunge 61 aller Zubringerarme 43
durch nicht dargestellte Mittel
in Richtung des Pfeiles H verschwenkt, was bedeutet, daß der Mittenbereich des Garnabschnitts
90 von der Nase 66 mitgenommen wird, während ein Teilbereich vom pfeilspitzenartigen
Ende 63 der Zunge 61 in den mittigen Aufnahmeschlitz 67 eingeklemmt und gehalten
wird, wodurch sich eine offene, etwa U-förmige Schlaufe 80, deren Länge von der
Größe der Schwenkbewegung bzw. der Ausbildung der Zunge 61 abhängig ist.
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Daraufhin erfolgt die Bewegung des zweiten Unterschlittens 46 in Richtung
des Pfeiles C1, wodurch die Zubringerarme 43 verschwenkt und gedreht werden, so
daß sie in die in Figur 5 dargestellte Stellung gelangen. In dieser Stellung sind
die Zungeneingriffsschlitze 58 und der mittige Aufnahmeschlitz 59 nicht mehr in
einer horizontalen, sondern in einer vertikalen Ebene, und zwar derart, daß die
Nase 66 an der beweglichen Zunge 61 nach unten weist. In dieser in Figur 5 dargestellten
Zubringerstellung sind die Zangenpaare 27 noch in einem Abstand vom freien Ende
der Zubringerarme 43 derart, daß
die Zangen 28 des betreffenden
Zangenpaares den Zangeneingriffsschlitzen 58 des betreffenden Zubringerarmes 43
gegenüberliegen.
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Außerdem ist einer der Kettfäden 13 zwischen den beiden benachbarten
Zangen 28 eines Zangenpaares 27 und damit dem mittigen Aufnahmeschlitz 59 des betreffenden
Zubringerarmes 43 gegenüberliegend angeordnet (siehe auch Figur 9).
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In dieser Position werden nun die Zangen 28 der Zangenpaare 27 dadurch
geöffnet, daß die beweglichen Zangenarme 32 nach oben verschwenkt werden. Daraufhin
oder gleichzeitig wird der erste Unterschlitten 26 mit der Knüpfzangenanordnung
18 in Richtung des Pfeiles C2 nach vorne geschoben, so daß die Entnahmestellung
gemäß Figur 7 erreicht ist, in der die Zangen 28 eines Zangenpaares 27 in die Zangeneingriffsschlitze
58 eines Zubringerarmes 43 derart eingreifen, daß der betreffende Bereich des Garnabschnitts
90 zwischen den beiden Zangenarmen 31, 32 angeordnet ist. Daraufhin werden die Zangen
28 geschlossen (siehe Figur 8) und gleichzeitig die bewegliche Zunge 61 am
Zubringerarm
43 durch nicht dargestellte Mittel nach oben verschwenkt, so daß der Garnaufnahmeschlitz
67 freigegeben wird.
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Daraufhin werden die Zangenpaare 27 mit Hilfe des ersten Unterschlittens
26 in Richtung des Pfeiles C1 zurückbewegt, wobei der bisher von der Nase 66 der
beweglichen Zunge 61 gehaltene Bereich der Schlaufen 80 den einen Kettfaden 13 umschließt.
Nachdem nun die Zangenpaare 27 wieder hinter die Kettfäden 13 zurückgezogen worden
sind, erfolgt eine Bewegung des Haupt schlittens 17 in Richtung des Pfeiles B1 (Figur
9), und zwar um den Schritt eines Abstandes zweier benachbarter Kettfäden 13, so
daß der benachbarte Kettfaden 13 zwischen den Zangen 28 eines Zangenpaares 27 angeordnet
ist.
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Daraufhin erfolgt eine Bewegung des ersten Unterschlittens 26 mit
den Zangenpaaren 27 in Richtung des Pfeiles C2, worauf die von den Zangen 28 gehaltenen
Enden des betreffenden Garnabschnittes 90 bzw. Schlaufe 80 zu beiden Seiten dieses
benachbarten Kettfadens 13 nach vorne gezogen werden. Daraufhin tritt der Elektromagnet
41 wieder ;- £tätigkeit, der
die Zangen 28 öffnet, so daß sie die
Enden des Garnabschnittes 90 freigeben. Damit ist ein Knoten 91 fertiggestellt (siehe
Figur 10).
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Vor dem Zurückziehen der geöffenten Zangenpaare 27 vom fertigen Knoten
91 kommt die Hakenanordnung 94 zum Einsatz, die eine der Anzahl der Zangenpaare
27 entsprechende Anzahl von Haken 93 besitzt. Die Haken 93 sind etwa L-förmig, am
Hauptschlitten 17 befestigt und zu den Kettfäden 13 hin schwenkbar und in Verschieberichtung
des Hauptschlittens 17 relativ zu diesem verschiebbar gelagert. Die der Schwenkachse
95 abgewandte, parallel zur Richtung B verlaufende kurze Spitze 92 gelangt durch
eine Schwenk- und Verschiebebewegung in die in Figur 8 dargestellte Lage in den-Einschnitt
34 des ortsfesten Zangenarmes 31 und damit in den Bereich des Knotens 91 und drückt
diesen gegen die beiden benachbarten Kettfäden 13 und zieht ihn nach unten, bis
sie aus dem Einschnitt 34 freikommt. Danach kann das Zangenpaar 27 zurückgezogen
werden, wobei der Haken 93 bzw.
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seine Spitze 92 den Knoten 91 hält und ein Sichlösen verhindert. Danach
wird die Hakenanordnung 94 in ihre, das weitere Knüpfen nicht behindernde Ausgangslage
zurückbewegt.
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Die Bewegung der Hakenanordnung 94 erfolgt ebenfalls gesteuert.
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Daraufhin wird der erste Unterschlitten 26 wieder in Richtung des
Pfeiles C1 zurückgezogen und der Haupt schlitten 17 wieder um einen Kettfadenabstand
13 in Richtung des Pfeiles B1 weiterbewegt, so daß nunmehr an diesem Kettfadenpaar
13 ein neuer Knüpfvorgang beginnen kann. Während dieser Zeit, also nach der Entnahme
der Schlaufe 80 aus dem Zubringerarm 43, kann der Zubringerarm 43 wieder zur Übernahme
eines weiteren Garnabschnittes 90 zurück zur Materialzuführ- und -wähleranordnung
20 gebracht werden. Dieser Knüpfvorgang, d.h. das Anbringen eines Knotens 91 an
zwei benachbarten Kettfäden 13 erfolgt pro Zangenpaar 27 bzw. Zubringerarm 43 bzw.
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Wählscheibe 71 nacheinander an bspw. sieben Kettfädenpaaren 13 (siehe
Figur 9). Ist dies erfolgt, so wird der Hauptschlitten 17 wieder
in
seine Ausgangsstellung zurückgeführt, wie dies in Figur 9 schematisch dargestellt
ist.
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Ist eine solche Reihe von Knoten 91 geknüpft, so wird in nicht dargestellter
Weise ein Schußfaden quer zu den Kettfäden 13 hindurchgezogen. Erst dann kann eine
neue Reihe von Knoten 91 geknüpft werden.
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- Ende der Beschreibung -