-
Reinigungsgerät für ein Rohrbündel
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Reinigungsgerät gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
-
Das Reinigen von Rohren von Wärmetauschern o.dgl. erfolgt üblicherweise
mit Hilfe einer Reinigungsschlange, indem die Reinigungsschlange mittels einer Antriebseinheit
durch das Rohr gefahren wird. Je nach Anwendungsbereich wird als Reinigungsschlange
eine schraubenfederartige Wendel aus Metall-oder Kunststoffdraht verwendet, insbesondere
werden als Reinigungsschlangen jedoch hochflexible Hochdruckschläuche oder starre
Lanzen eingesetzt, an deren vorderen Ende ein Werkzeug, wie etwa ein Düsenkopf,
befestigt ist. Durch den Düsenkopf tritt mit hohem Druck ein Reinigungsmittel aus,
welches gegen die Innenwandung des zu reinigenden Rohres gespritzt wird und dort
die Verschmutzungen und Verkrustungen ablöst.
-
Der Antrieb derartiger Reinigungsschlangen erfolgt üblicherweise mit
Hilfe von Reibrollen, die paarweise miteinander zusammenwirken und die Reinigungsschlange
in Richtung der Rohrachse vorschieben bzw. nach beendigter Reinigungsarbeit wieder
herausziehen.
Die hierdurch erreichte Mechanisierung des Reinigungsvorgangs ist mit Vorteilen
gegenüber der bisherigen manuellen Reinigung verbunden, die mit erheblichen Unfallgefahren
infolge von ausgespülten Verkrustungen und durch die Hochdruckflüssigkeit selbst
behaftet war und auch zu unbefriedigenden, weil vom Geschick und der Erfahrung des
eingesetzten Personals abhängigen Arbeitsergebnissen führte.
-
Allerdings kann bei den bisher bekannten Reinigungsgeräten nicht auf
die manuelle Handhabung vollständig verzichtet werden, weil nach erfolgter Einzelrohrreinigung
der Schlauch oder die Lanze auf das benachbarte Rohr eines Rohrbündels umgesetzt
und der Schlauch bzw. die Lanze eingeführt werden muß. Dies ist bei Rohrbündeln
mit einer entsprechend großen Anzahl von Rohren, deren Abstand zwischen 20 und 70
mm betragen kann, außerordentlich aufwendig und verlangt gleichfalls ein entsprechendes
Geschick des Arbeitspersonals, um Ausrichtfehler zu vermeiden, die das Arbeitsergebnis
verschlechtern und die eingesetzten Werkzeuge bzw. das zu reinigende Rohr selbst
beschädigen könnten.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine weitgehende Mechanisierung des
Reinigungsvorgangs bei Rohrbündeln zu erreichen, wobei insbesondere das eingesetzte
Gerät kompakt aufgebaut und transportabel sein soll.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
von Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst, wobei zweckmäßige Ausgestaltungen
in den Unteransprüchen angegeben sind.
-
Nach Maßgabe der Erfindung wird die weitgehende Mechanisierung des
Reinigungsvorgangs durch eine Folgesteuerung erreicht, wobei in Abhängigkeit von
der Beendigung des Reinigungsvorgangs durch die eingesetzte Reinigungsschlange das
Reinigungsgerät schrittweise dem Stichmaß benachbarter Rohre entsprechend vor dem
Rohrbündel vom bereits gesäuberten Rohr
zum nächsten Rohr verschoben
wird.
-
In konstruktiv einfacher Weise ist dabei das Reinigungsgerät auf einer
Führung montiert, die zweckmäßigerweise aus zwei Führungsschienen besteht, und wird
als Vorschubeinrichtung ein Vorschubzylinder verwendet, der am Reinigungsgerät angelenkt
ist und an seinem freien Ende einen Klemmschuh aufweist, der mit der Führung zusammenwirkt.
Zweckmäßigerweise ist am Reinigungsgerät selbst ein weiterer Klemmschuh vorgesehen,
wobei der Klemmschuh des Reinigungsgeräts und der Klemmschuh des Vorschubzylinders
wechselweise abhängig vom Herausziehen der Reinigungsschlange aus dem gesäuberten
Rohr in Klemmstellung gebracht bzw. gelöst werden und danach der Vorschubzylinder
entsprechend ein- oder ausgefahren wird Dadurch wird das Reinigungsgerät zyklisch
längs des Rohrbündels bis zum Erreichen eines auf der Führung verstellbaren Anschlags
verfahren, wodurch die Bewegungsumkehr ausgelöst wird und das Reinigungsgerät dann
zweckmäßigerweise nach einer höhenmäßigen Versetzung auf die benachbarte Rohrbündelreihe
in die umgekehrte Richtung bis zu einem nächsten Anschlag verfahren wird. Dadurch
ist es möglich, in sehr schneller, vom Geschick des Bedienungspersonals vollständig
unabhängiger Weise Rohrbündel mit einer unterschiedlichen Anzahl von Rohren zu reinigen.
-
Der Vorschubzylinder ist zweckmäßigerweise durch einen verstellbaren
Anschlag auf das Stichmaß der Rohre des Rohrbündels, also den Abstand benachbarter
Rohre des Rohrbündels' einstellbar, so daß das Reinigungsgerät ohne weiteres an
unterschiedliche Rohrbündel angepaßt werden kann. Aufgrund der Verwendung eines
Vorschub zylinders in Verbindung mit insbesondere durch Klemmschuhen ausgebildeten
Feststelleinrichtungen ist ein in mechanischer Hinsicht sehr einfacher Aufbau gewährleistet,
so daß eine baulich kompakte und in technischer Hinsicht zuverlässige Realisierung
möglich ist. Dadurch kann das Reinigungsgerät transportabel gehalten werden und
ist schnell und einfach vor den zu reinigenden Aggregaten
montierbar
bzw demontierbar.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
einzigen Figur beschrieben, welche eine perspektivische Schemadarstellung einer
Ausführungsform des Reinigungsgeräts zeigt.
-
Das allgemein in der Figur mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete
und lediglich der Ubersichtlichkeit halber als Kasten dargestellte Reinigungsgerät
umfaßt eine Antriebseinheit für den Arbeitshub einer Reinigungsschlange 2, welche
im wesentlichen einen Druckluftmotor aufweist, der über ein Schneckengetriebe und
Reibrollen oder Reibbänder die Reinigungsschlange antreibt. Bei einer zweckmäßigen
Ausführungsform ist der Druckluftmotor auf eine Leistung von etwa 0,5 kW und auf
eine Luftmenge bis 1200 1/min ausgelegt und über ein 4/3-Wegeventil umsteuerbar.
-
Bei der nur schematisch in der Figur wiedergegebenen Reinigungsschlange
handelt es sich insbesondere um einen flexiblen Hochdruckschlauch oder eine starre
Lanze mit einem am vorderen Ende angeordneten Düsenkopf, durch den ein Reinigungsmittel
unter hohem Druck strahlförmig gegen die Innenwandung des zu reinigenden Rohres
gespritzt wird. Unter dem Terminus Reinigungsschlange wird aber auch eine schraubenfederartige
Wendel aus Metall- oder Kunststoffdraht verstanden, an derem vorderen Ende ein entsprechendes
Werkzeug zur Säuberung des Rohres angeordnet ist.
-
Das Reinigungsgerät 1 ist vor dem Rohrbündel 3 angeordnet, welches
aus in einer Reihe nebeneinander liegenden Rohren gebildet ist, die hintereinander
durch die Reinigungsschlange 2 gesäubert werden sollen. Das Reinigungsgerät 1 ist
auf einer Führung 4 verschiebbar, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch
zwei Führungsschienen 5a und 5b gebildet ist.
-
Die für das Verschieben des Reinigungsgeräts längs des Rohrbündels
3 vorgesehene Vorschubeinrichtung umfaßt einen Vorschubzylinder 6, der beim dargestellten
Ausführungsbeispiel durch Druckluft betrieben wird. Der Vorschubzylinder 6 ist mit
einem Ende am Reinigungsgerät 1 angelenkt und besitzt an seinem anderen Ende eine
Feststelleinrichtung, die als Klemmschuh 7 ausgebildet ist. Auch am Reinigungsgerät
1 ist eine Feststelleinrichtung, insbesondere ein Klemmschuh ausgebildet, der bei
8 nur schematisch in der Figur dargestellt ist.
-
Beide Klemmschuhe 7 und 8 wirken mit der Führungsschiene 5a zusammen
und sind wechselweise mit Hilfe von Druckluftzylindern mit Federrückzug an den Führungsschienen
festklemmbar.
-
Obgleich im dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich ein Vorschubzylinder
dargestellt ist, ist es auch zweckmäßig, zwei Vorschubzylinder oder mehrere Vorschubzylinder
vorzusehen, welche jeweils mit einer Schiene zusammenwirken.
-
Schließlich sind am Reinigungsgerät Endschalter 9 und 10 vorgesehen,
von denen der Endschalter 9 auf das Erreichen einer vorbestimmten Eindringtiefe
durch die Reinigungsschlange anspricht und aufgrund des hierdurch gegebenen Signals
eine Drehrichtungsumkehr der Antriebseinheit erzeugt, wodurch die Reinigungsschlange
wieder aus dem Rohr herausgezogen wird.
-
Der Endschalter 10 wird durch Beendigung des Rückzuges des Reinigungsschlauches
betätigt und löst dann in der nachfolgend noch näher beschriebenen Weise die entsprechend
dem Abstand zwischen benachbarten Rohren schrittweise Vorschubbewegung des Reinigungsgeräts
1 aus.
-
Schließlich sind noch Endschalter 11 und 12 vorgesehen, welche mit
Anschlägen 13 und 14 zusammenwirken, welche auf den Führungsschienen verstellbar
sind. Durch das beim Auftreffen der Endschalter auf den entsprechenden Anschlag
erzeugte Signal erfolgt die Bewegungsumkehr des Reinigungsgeräts 1.
-
Die Betriebsweise des Reinigungsgeräts ist wie folgt. Nachdem das
Reinigungsgerät 1 manuell vor dem ersten zu reinigenden
Rohr des
Rohrbündels 3 positioniert worden ist, wird die Antriebseinheit angeschaltet, so
daß die Reinigungsschlange zur Ausführung eines Reinigungsvorgangs vorgeschoben
wird. Nach Erreichen einer vorbestimmten Eindringtiefe, etwa nach vollständigem
Durchfahren des zu reinigenden Rohrs durch die Reinigungsschlange 2, wird der Endschalter
10 betätigt, wodurch die Drehrichtung der Antriebseinheit umgekehrt wird. Dies hat
das Herausziehen der Reinigungsschlange 2 zur Folge. Zwecks Ausgleich von Teilungsfehlern,
welche sich sonst bei der schrittweisen Vorschubbewegung addieren könnten, erfolgt
zweckmäßigerweise gleichzeitig die Lösung der Arretierung von Reinigungsgerät oder
Klemmschuh gegenüber den Führungsschienen, so daß eine freie Bewegung des Reinigungsgeräts
1 während des Rückzugs ermöglicht ist. Mit Beendigung des Rückzuges der Reinigungsschlange
2 wird der Endschalter 9 betätigt. Durch das hierbei erzeugte Signal wird die Vorschubbewegung
der aus dem Vorschubzylinder 6 bestehenden Vorschubeinrichtung ausgelöst'wobei je
nach Bewegungsrichtung - also nach links oder nach rechts in der Figurendarstellung
- entweder der Klemmschuh 7 des Vorschubzylinders 6 oder der Klemmschuh 8 des Reinigungsgeräts
1 auf der Führung festgeklemmt und der Vorschubzylinder 6 aus- oder eingefahren
wird.
-
Am Ende der Vorschubbewegung, deren Länge dem Stichmaß aufeinanderfolgender
Rohre entspricht, wird je nach Bewegungsrichtung das Reinigungsgerät oder der Vorschubzylinder
wieder an der Führung 4 festgeklemmt, so daß der Zyklus von neuem beginnt. Diese
schrittweise Vorschubbewegung entsprechend dem Abstand der einzelnen zu reinigenden
Rohre des Rohrbündels 3 wird solange wiederholt, bis die Endschalter 13 bzw. 14
erreicht werden, wonach die Vorschubrichtung umgesteuert wird.
-
Bei. einer Bewegung des Reinigungsgeräts nach links in der Figurendarstellung
wird beispielsweise das Reinigungsgerät 1 üer den Klemmschuh 8 festgeklemmt, wobei
die Klemmstellung des Klemmschuhs 7 gelöst wird. Daraufhin wird der Vorschubzylinder
6 eingefahren. Danach wird die Klemmstellung des Reinigungsgeräts aufgehoben und
der Klemmschuh 7 des Vorschubzylinders
6 festgeklemmt und dann
der Vorschubzylinder 6 ausgefahren. Dadurch ist eine schrittweise Vorschubbewegung
erfolgt Bei einer Bewegung des Reinigungsgeräts 1 nach rechts in der Figurendarstellung,
wird bei gegenüber der Führung 4 gelöstem Reinigungsgerät 1 und gegenüber der Führung
4 festem Klemmschuh 7 der Vorschubzylinder 6 eingefahren. Dann wird das Reinigungsgerät
1 festgeklemmt und die Klemmstellung des Klemmschuhs 7 aufgehoben, wonach der Vorschubzylinder
6 ausgefahren wird. Dies erfolgt solange, bis der entsprechende Anschlag 13 durch
den Endschalter 11 erreicht wird, wonach die Bewegungsumkehr erfolgt.
-
Das Gerät kann aufgrund der oben angegebenen Konzeption von seinen
Außenmaßen und vom Gewicht her so dimensioniert sein, daß die einzelnen Elemente
tragbar und auch schnell und einfach montiert und demontiert werden können. Hierzu
eignet sich ein Traggestell aus Gerüstrohr mit genormten Gerüstbauschellen, wodurch
eine ausreichende Flexibilität für nahezu alle Einsatzfälle gegeben ist.
-
Bezugszeichenliste 1 Reinigungsgerät 2 Reinigungsschlange 3 Rohrbündel
4 Führung 5a Führungsschiene 5b Führungsschiene 6 Vorschub zylinder 7 Klemmschuh
8 Klemmschuh 9 Endschalter 10 Endschalter 11 Endschalter 12 Endschalter 13 Anschlag
14 Anschlag
Leerseite