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Schiff zum Befördern von flüssiger Ladung mit vom Deck in den Laderaum
herabreichenden Schlingerplatten. Die Erfindung bezieht sich auf Schiffe zum Befördern
von flüssiger Ladung, bei denen vom Deck in den Laderaum Schlingetplatten herabreichen,
die den oberen Teil des Laderaumes in nebeneinanderliegende Räume teilen, von denen
einige mit Ausdehnungskammern versehen sind, durch die die Ladung eingefüllt werden
kann; während die- übrigen Räume oben luftdicht abgeschlossen sind. Die Schlingerplatten
erstrecken sich so weit, daß die Unterkante der Schlingerplatte nicht aus der Oberfläche
der Flüssigkeit heraustritt, wenn das Fahrzeug rollt, stampft oder schlingert.
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Nach vorliegender Erfindung können in den oben geschlossenen Kammern
angesammelte Gase während der Füllung der Kammern oder zu irgendeiner Zeit entweichen.
Zu diesem Zwecke sind diese Kammern durch Rückschlagventile o. dgl. entweder mit
der Außenluft oder mit einer Rohrleitung oder mit dem Raume oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
in der Ausdehnungskammer verbunden. Auf diese Weise wird, wenn infolge Rollens oder
Stampfens des Fahrzeuges oder aus anderen Gründen der Flüssigkeitsstand in der Ausdehnungskammer
höher steigt als der höchste Punkt eines der anderen Räume, der Druck dieser Flüssigkeitssäule
alles Gas oder alle-Luft, die sich in den oben geschlossenen Räumen angesammelt
haben, in die Ausdehnungskammer, die Rohrleitung oder die Außenluft hinauspressen.
Ihr Zurücktreten wird durch das Rückschlagventil o. dgl. verhindert. Auf diese Weise
werden die oben geschlossenen Räume mit Flüssigkeit bis zu ihrem höchsten Punkt
gefüllt erhalten und werden niemals irgendeine freie Oloberfläche- aufweisen.
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In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen von Vorrichtungen
zur praktischen Ausführung der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist ein Querschnitt eines Schiffes mit überhöhter Ausdehnungskammer.
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Fig. z ein Querschnitt eines Schiffes, dessen Ausdehnungskammer in
gleicher Höhe mit dem Deck liegt.
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Fig. 3 stellt einen Einzelteil dar.
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Diese Figuren zeigen ein Fahrzeug ohne Längsschott, aber mit zwei
in der Längsrichtung angeordneten Schlingerplatten C. E ist eine öldichte Luke in
der Decke der Ausdehnungskammer B.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i ist die Ausdehnungskammer B über
das Deck des Fahrzeuges erhöht, um den nötigen Raum zur Ausdehnnng des Öles zu schaffen.
Beiderseits der Ausdehnungskammer liegen Lufthähne oder Luftventile 0 0, welche
in Fig. i fortgelassen, jedoch aus Fig. 2 ersichtlich sind. Sie dienen dazu, beim
Einfüllen der Ladung die Luft über dem aufsteigenden 01 abzuführen, sowie
sich etwa ansammelnden Dämpfen usw. einen Ausweg zu bieten. Das 01 steht
bei der Ausführungsform nach Fig. i auf der Höhe der Linie A in der Kammer B.
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Beim Laden öffnen sich die Luftventile 0 0 selbsttätig, während das
01 in gewöhnlicher
Weise eingelassen wird, bis die Seitenkammern
D D bis oben gefüllt sind, worauf sich die Luftventile schließen. Das Rollen
und Stampfen des Schiffes kann nun nur auf die freie Oberfläche des Öls in der Ausdehnungskammer
B wirken, da in den Seitenräumen D D, die vollkommen gefüllt sind, keine
freie Oberfläche vorhanden ist. Rohre M M stellen eine Verbindung zwischen dem höchsten
Punkt der Seitenkammern D und dem oberen Teil der Ausdehnungskammer B oder auch
zwischen dem höchsten Punkt der Seitenkammern D und einer Rohrleitung her. In diesen
Rohren M M sind Rückschlagventile 0' angebracht, die auch so eingerichtet sein können,
daß sie von Hand zugeschraubt oder geöffnet werden können; es können gegebenenfalls
auch Hähne angebracht werden.
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Die Wirkungsweise ist folgende Wenn das Fahrzeug derart rollt, daß
die Oloberfläche in der Ausdehnungskammer die Lage Ax einnimmt, so drückt die Ölsäule,
die durch den Höhenunterschied zwischen A-17 und dem höchsten Punkt der in der Zeichnung
links liegenden Seitenkammer D entsteht, alle Luft oder allen Dampf, der sich in
dieser Seitenkammer angesammelt haben kann, aus dieser heraus. Der Dampf oder die
Luft wird durch das Rückschlagventil 0' hindurchgepreßt und tritt entweder in eine
Rohrleitung oder in den Luftraum in der Ausdehnungskammer B, die ebenfalls mit einem
Rückschlagventil oder einem Hahn 02 versehen ist, der mit einer Röhrenleitung. verbunden
oder in anderer geeigneter Weise angeordnet ist.
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Wenn das Schiff in der entgegengesetzten Richtung rollt, so tritt
dieselbe Wirkung auf der entgegengesetzten Seite des Schiffes, also auf der in der
Zeichnung rechts liegenden Seite ein. Erforderlichenfalls kann auch eine Zentrifugal-
oder sonstige Pumpe oder ein Dampf-oder Pxeßluftejektor in den Rohrleitungen angeordnet
werden, um die Kammern D D von Luft oder Dampf zu befreien.
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Die Anordnung der Rückschlagventile und Rohrleitungen kann auch nach
Fig. 3 ausgeführt werden, wo ein Rückschlagventil 0" sich in eine Rohrleitung 03
öffnet, während ein Rückschlagventil oder ein Hahn 04, der dem Rückschlagventil
02 in Fig. z entspricht, die Rohrleitung 03 mit dem oberen Teil der Ausdehnungskammer
B verbindet. Die Rohrleitung 03 läuft nach vorn und hinten oder in einer anderen
geeigneten Richtung und kann an den Masten emporgeführt sein, um das Gas oder den
Dampf in ausreichender Höhe über Deck austreten zu lassen. Wenn Rohrleitungen in
der beschriebenen Weise angewendet werden, so werden selbstverständlich geeignete
Hähne oder Ventile angebracht, um die Rohr-Leitung von Flüssigkeit zu befreien,
so daß alles 01, das etwa durch die Rückschlagventile hindurchtritt, in.
die Ausdehnungskammer B oder eine andere geeignete Kammer oder Rohrleitung zurückfließen
kann.
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Selbstderständlich können die Rückschlagventile in einer solchen Höhe
angebracht werden, daß sie oberhalb der Oberfläche des Öls in irgendeiner Abteilung
liegen, wenn das Schiff schwer rollt. Dies ist in Fig. a dargestellt. Diese Figur
zeigt zugleich ein Tankfahrzeug, bei welchem alle Kammern oder Ölräume unterhalb
der normalen Deckhöhe liegen.
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Natürlich können die Anordnungen, die zur Ausnutzung der erwähnten
Pumpwirkung des Öls beim Rollen des Schiffes dienen, auch so eingerichtet sein,
daß sie beim Stampfen des Schiffes zur Wirkung kommen.