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Fahrtwindableiter für Wohnwagen
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Bei einem Wohnwagengespann, worunter ein Personenkraftwagen mit von
ihm gezogenem Wohnwagen verstanden wird, entfaltet im Zugbetrieb der Wohnwagen Bremswirkung:
Der Fahrtwind trifft auf die Vorderfront des Wohnwagens, wo sich ein Luftstau bildet,
der den Wohnwagen abbremst.
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Es ist bekannt, zur Verminderung der geschilderten Bremswirkung auf
dem Dach des Personenkraftwagens einen sogenannten Spoiler zu montieren, der den
auftretenden Luftstrom ableiten soll. Der Spoiler besteht aus einem im wesentlichen
die Breite des Personenkraftwagen-Dachs einnehmenden schwenkbaren Ableitblech, welches
die über das Dach des Personenkraftwagens streichende Luft nach oben ablenkt. Ein
solcher Spoiler reicht nicht aus. Bei ihm wird nur die Luft, die über das Dach des
Dersonenkraftwagens streicht, abgeleitet. Dagegen werden die Seitenluftströme, die
hinter dem Personenkraftwagen zusammentreffen, nicht abgeleitet, sodaß trotz des
Spoilers ein Luftstau vor dem Wohnwagen bestehen bleibt. Hinzu kommt, daß die Breite
des Personenkraftwagen-Dachs und damit auch die des Spielers etwa nur die Hälfte
der Breite des Wohnwagens ausmacht. Auch aus diesem Grund kann der Spiler nicht
die gesamte auf die Vorderfront des Wohnwagens auftreffende Luft ableiten. Die freibleibende
ungeschützte
Fläche wird außerdem durch die im Fahrtwind befindlichen
Insekten stark verschmutzt. Die Verschmutzung ist selbst mit guten Putzmitteln nur
mühsam zu entfernen.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe der Fahrtwind von
der Vorderfront des Wohnwagens ab- und an dem Wohnwagen vorbeigeleitet wird.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine etwa nach
Art eines Pyramidenstumpfs gespannte Windababweiserplane, deren die kleine Grundfläche
begrenzende Kante an einer Deichsel des Wohnwagens und deren die große Grundfläche
begrenzende Kante an der Vorderfront des Wohnwagens an seinem Dachansatz und von
der Vorderfront ausgehend schräg an beiden Seitenwänden bis etwa zum Boden des Wohnwagens
befestigbar ist.
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Der Fahrtwindableiter nach der Erfindung wird mit seiner Spitze am
freien Ende der Deichsel im Bereich der Anhängerkupplung befestigt. Ihre Fläche
steigt dann an bis unterhalb des Dachs des Wohnwagens. An beiden Seiten überlappt
der Fahrtwindableiter die Seitenwände des Wohnwagens. Abgesehen von dem - ohnehin
in der Regel abgerunde.tsn - Übergang in die Dachvorderkante wird die gesamte Vorderfront
überdeckt. Der Fahrtwind wird über das Wohnwagendach und an den Seitenwänden vorbei
abgeleitet. Der sonst während der Fahrt entstehende Luftstau an der Vorderfront
des Wohnwagens wird so früh wie möglich, nämlich schon hinter dem ziehenden Personenkraftwagen
an der Deichsel, vermieden.
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Durch dieses Ableiten der Luft wird das Fahrverhalten des Wohnwagens
günstig beeinflußt. Durch den geringen Widerstand wird eine Bezinersparnis herbeigeführt.
Jeder Wohnwagen ist mit dem Fahrtwindableiter nach der Erfindung nachrüstbar. Die
Größe des Wohnwagens, insbesondere seine Vorderfront, bestimmt die Größe der Windableiterplane.
Die
Befestigung an der Deichsel macht auch Kurvenfahrten eines mit
dem Fahrtwindableiter ausgerüsteten Wohnwagens unproblematisch. Von der Vorderfront
des Wohnwagens abgenommen kann die Windabweiserplane bei Verwendung eines herkömmlichen
Zeltgestänges als Zelt, insbesondere als Vorzelt, eingesetzt werden. Als Windabweiserplane
und als Zelt ist die Vorrichtung leicht zu montieren.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Windabweiserplane aus drei
im wesentlichen gleichschenklig-dreieckigen Bahnen zusammengesetzt. Die Schenkel
der gleichschenkligdrexckigen Bahnen sind nach Art von sphärischen Dreiecken nach
innen abgerundet ausgeschnitten und die aneinanderstoßenden Schenkel entlang den
ausgeschnittenen Kanten aneinander befestigt. Bei dieser Weiterbildung ist sichergestellt,
daß beim Spannen der Windabweiserplane ihrer Oberfläche straff nach außen in Fahrtrichtung
gespannt ist und eine gespannte, feste glatte Ebene für die Ableitung des Fahrtwindes
erhält.
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Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend im einzelnen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 in schematischer verkleinerter
Seitenansicht das Heck eines Personenkraftwagens und das Vorderteil eines Wohnwagens,
der mit dem Personenkraftwagen verbunden und mit einem Fahrtwindableiter versehen
ist; Fig. 2 in wesentlich verkleinerter Darstellung das in Fig. 1 dargestellte Wohnwagengespann
in Draufsicht; Fig. 3 in perspektivischer Darstellung den abgehängten Wohnwagen
mit Fahrtwindableiter;
Fig. 4 den gespannten Fahrtwindableiter in
perspektivischer Außenansicht; Fig. 5 den gespannten Fahrtwindableiter in perspektivischer
Innenansicht; Fig. 6 eine Windabweiserplane in die Ebene geklappt; Fig. 7 den Fahrtwindableiter
als Zeltvordach.
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Ein Wohnwagen 1 ist über seine Deichsel 2 und eine Anhängerkupplung
3 in herkömmlicher Weise mit einem Personenkraftwagen 4 verbunden. Auf der Deichsel
2 ist eine Halterung 5 befestigt. Die Halterung 5 ist mit Vorreiber oder einer anderen
Vorrichtung gesichert. Im einfachsten Fall besteht die Halterung 5 aus einem parallel
zur Vorderfront des Wohnwagens 1 angebrachten Rahmen, der mit einem Fuß in einen
Schuh der Deichsel 2 geschoben ist, in die Deichsel eingreift, sie übergreift, mit
ihr verschraubt oder sonst formschlüssig verbunden ist.
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Die Halterung 5 ist in ihrer Ausgestaltung der jeweiligen Deichsel
des Wohnwagens 1 angepaßt. Auch ihr Abstand von der Vorderfront des Wohnwagens 1
richtet sich nach der Ausgestaltung des jeweiligen Wohnwagens. Der Wohnwagen 1 ist
mit einem Fahrtwindableiter 6 versehen.
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Der Fahrtwindableiter 6 besteht aus einer nach Art eines Pyramidenstumpfs
gespannten Windabweiserplane 11. Die die kleine Grundfläche des Pyramidenstumpfs
begrenzende Kante 12 der Windabweiserplane 11 ist über die Halterung 5 an der Deichsel
2 des Wohnwagens 1 befestigt. Die die große Grundfläche des Pyramidenstumpfs begrenzende
Kante 13 der Windabweiserplane 11 ist an der Vorderfront 14 des Wohnwagens, und
zwar an seinem Dachansatz 15, und von der Vorderfront 14 ausgehend schräg an beiden
Seitenwänden 16 bis etwa zum Boden 17 des Wohnwagens 1 befestigt. Die Windabweiserplane
11 steigt also mit ihrer Fläche, ausgehend von der Deichsel 2 leicht an bis zum
Dachansatz 15 einerseits. Sie verbreitert sichel außerdem bis zu den Seitenwänden
16 andererseits. Auf diese Weise wird der
Fahrtwind über das Dach
und an den Seitenwänden des Wohnwagens vorbei abgeleitet.
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Die Windabweiseplane 11 ist aus drei im wesentlichen gleichschenklig-dreieckigen
Bahnen 21, 22, 23 zusammengesetzt. Die Basis der mittleren Bahn 21 hat eine Länge,
die gleich der Breite des Wohnwagens 1 ist. Die Basis 25, 26 der spiegelbildlich
gleichen seitlichen Bahnen 22, 23 hat eine Länge, die größer als der Abstand des
Wohnwagenbodens 17 zum Dachansatz 15 ist. Alle Schenkel 27 der gleichschenklig-dreieckigen
Bahnen 21, 22, 23 weisen nach Art von sphärischen Dreiecken nach innen abgerundete
Ausschnitte 28 auf. Die aneinanderstoßenden Schenkel 27 sind etng den Ausschnitten
28 aneinander befestigt. Die mittlere Bahn 21 hat also ausgehend von der auf der
Deichsel 2 befestigten Halterung 5 zunächst eine schmale Fläche. Sie verbreitert
sich in Richtung des Wohnwagens 1 bis auf die Breite der Vorderfront 14. Die seitlichen
Bahnen 22, 23 der Windabweiserplane 11 sind, ebenfalls von der Halterung 5 auf der
Deichsel 2 ausgehend zunächst schmale Flächen, die in Richtung des Wohnwagens 1
im wesentlichen auf die Höhe des Wohnwagens 1 ansteigen. Die Bahnen 21, 22, 23 bilden
miteinander vernäht oder verschweißt den Pyramidenstumpf, dessen größere Grundfläche
sich an der Vorderseite des Wohnwagens über seinen Außenumriß legt.
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Die Windabweiserplane 11 wird auf die jeweiligen Außenmaße des Wohnwagens
1 zugeschnitten.
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In der Verlängerung der Schenkel 27 sind an der Spitze der gleichschenklig-dreieckigen
Bahnen 21, 22, 23 zugleich der Befestigung an der Deichsel 2 dienende Spannvorrichtungen
29 für die Windabweiserplane 11 befestigt. Die Spannvorrichtungen 29 bestehen aus
Riemen 31 und Schnallen 32. Die Riemen 31 umgreifen die Halterung 5 und werden dann
in den
Schnallen 32 befestigt. In die Windabweiserplane 11 ist
in die am Dachansatz 15 des Wohnwagens 1 anliegende Kante 24 der mittleren Bahn
21 eine Kederschnur 19 eingearbeitet.
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Die Kederschnur 19 greift in eine Kederschiene am Dachansatz 15 an.
Am Übergang von der mittleren Bahn 21 in jede der seitlichen Bahnen 22, 23 ist an
der am Wohnwagen 1 anliegenden Kante 24 je eine Öse 33 angebracht. Am äußeren Ende
der großen Kante 13 sowie an der kleinen Kante 12 in der Verlängerung jedes Schenkels
27 sind Riemen 31 und Schnallen 32 angebracht. Für zusätzliche Befestigungen sind
die äußeren Schenkel 27 der seitlichen Bahnen 22, 23 mit weiteren Ösen 33 und Zeltabspannringen
37 versehen. Mit den Riemen 31, Schnallen 32, stirnseitigen Ösen 33 und der Kederschnur
19 wird die Windabweiserplane 11 mit dem Wohnwagen 1 und über die Halterung 5 mit
seiner Deichsel 2 befestigt; mit den seitlichen Ösen 33 und den Zeltabspannringen
37 eine Zeltbenutzung möglich.
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Die Windabweiserplane 11 ist aus reißfestem, witterungsbeständigem,
ggf. durch Gewebeeinlage verstärktem Material hergestellt. Die Windabweiserplane
11 besteht beispielsweise aus Zeltstoff, aus einer Lastkraftwagen-Plane oder aus
einer faserverstärkten Kunststoff-Folie. Die einzelnen Bahnen 21, 22, 23 sind miteinander
vernäht oder verschweißt.
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Die Windabweiserplane ist zweckmäßig eingefärbt, insbesondere in einer
Verkehrssicherheitsfarbe gehalten. Sie kann Streifenmarkierungen, Schriftzüge oder
dgl. aufweisen.
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Da zahlreiche Wohnwagen an der Vorder front ein Fenster in Fahrtrichtung
aufweisen, ist in die mittlere Bahn 21 der Windabweiserplane 11 ein Klarsichtfenster
34 eingearbeitet.
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Hierdurch ist die freie Sicht aus dem Kraftfahrzeug nach hinten gewährleistet.
Für Wohnwagenmodelle ohne Fenster in der Vorderfront entfällt ein solches Klarsichtfenster.
Herkömmliche
Wohnwagen haben an der Vorderfront 14 auf der Deichsel 2 einen Deichselkasten 18.
Um diesen Deichselkasten 18 bei kurzem Anhalten, z.B. bei Rast auf einem Parkplatz,
zugänglich zu machen, ohne die Windabweiserplane 11 abnehmen zu müssen, ist es vorteilhaft,
in die Windabweiserplane 11 Reißverschlüsse 35 vorzusehen. Die Reißverschlüsse 35
können parallel zur Deichsel 2 verlaufen; aber auch quer oder U-förmig angebracht
sein. In den Seitenbahnen 22, 23 der Windabweiserplane 11 sind Klarsicht-Einschubleisten
36 für die Aufnahme der Nummernschilder des Personenkraftwagens und des Wohnwagens
vorgesehen.
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Die Windabweiserplane 11 kann nach Beendigung der Fahrt als Ergänzung
zum Wohnwagen-Vorzelt oder als Einzelzelt genutzt werden. Hierzu wird die Windabweiserplane
11 vom Wohnwagen 1 abgenommen und die zum Wohnwagen weisende Öffnung mit Zeltgestänge
versehen, welche s in für diesen Zweck in die Windabweiserplane 11 eingebrachte
Gestängelaschen 38 eingeschoben wird. Am Zeltboden der Windabweiserplane 11 sind
für Zelte übliche Gummi- oder Kunststoffringe zum-Einstecken der Erdhäringe befestigt.
Die Windabweiserplane 11 kann außerdem an der großen Kante 13 mit Reißverschlüssen
versehen sein, um sie als Erker an ein normales Wohnwagenzelt anzubauen.