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Beschreibung
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Teleskopmast mit einer Vorrichtung zum selbstausgleichenden Abspannen
des Mastes bei dessen Aufstellen und Ausfahren Die Erfindung betrifft einen Teleskopmast
mit einer Vorrichtung zum selbst ausgleichenden Abspannen des Mastes bei dessen
Aufstellen und Ausfahren, umfassend Hilfsabspannseile und Einrichtungen zum Anlegen
von Federspanzungen an die Hilfsabspannseile.
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Teleskopmaste dienen insbesondere als Tragwerke für Antennen, insbesondere
Xichtantennen, oder auch für Scheinwerfer. Solche Teleskopmaste bestehen aus mehreren
ausfahrbaren Schüssen oder Schüben und sie sind oft auf einem Transportfahrzeug,
wie einem WIotorfahrzeug oder einem Anhänger, montiert, damit sie leicht an unterschiedliche
Einsatzorte transportiert und dann dort eingesetzt werden können. Solche Teleskopmaste
können entweder an dem Transportfahrzeug mittels einer Vorrichtung zum Aufstellen
fest montiert sein, oder sie können auch auf einem Transportfahrzeug im aufgelegten
Zustand ohne eine solche Aufrichteinrichtung transportiert werden.
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Da solche Teleskopmaste oft eine erhebliche Xöhe im ausgefahrenen
Zustand erreichen müssen, beispielsweise Höhen von 20 bis 40 m, besitzen die einzelnen
Schüsse auch eine erhebliche Lcngn, beispielsweise in der Größenordnung von 4 bis
10 n. Der normalerweise im eingefahrenen Zustand in waagerecht er oder nahezu waagerechter
Lage transportierte Teleskopmast wird am Einsatzort aus dieser Lage im eingefahrenen
Zustand zunächst in eine senkrechte oder nahezu senkrechte Lage gebracht, dann werden
die Einzelschüsse nacheinander sus5efahren und der Mast
gegebenenfalls
nochmals genau senkrecht ausgerichtetv Beim Aufstellen großer Teleskopmaste sind
außer den sowieso erforderlichen Abstannseilen noch Hilfsabspannseile erforderlich,
welche den Mast beim Ausfahren der einzelnen Schüsse in der senkrechten Lage halten,
insbesondere wenn das Aufstellen des Mastes bei starken Windstärken oder insbesondere
auch bei Windböen erfolgt, durch welche an einen solchen Mast erhebliche Kräfte
angreifen, die ihn aus der senkrechten Stellung bei Nichtvorhandensein solcher Hilfsabspannseile
bewegen und ihn schlimmstenfalls zum Umstürzen bringen könnten.
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Zum Ausgleich solcher durch insbesondere Windböen an den Mast angreifenden
Kräfte ist es bereits bekannt, Hilisabspannseile beim Aufstellen und Ausfahren eines
solchen Teleskopmastes zu verwenden. Da die Hilfsabspannseile beim Ausfahren des
Mastes fortlaufend verlängert werden müssen, treten bei unterschiedlichen, an solchen
Hilfsabspannseilen angreifenden Kräften Schwierigkeiten auf, da sämtliche Hilfsabspannseile
normalerweise gleichmäßig verlängert werden müssen, damit der Teleskopmast beim
Ausfahren in der senkrechten Stellung verbleibt. Ublicherweise werden beim Aufstellen
eines Teleskopmastes drei Hilfsabspannseile verwendet, welche - Von oben gesehen
-in Winkeln von jeweils 120° um den Umfang des Mastes verteilt sind. Diese Hilfsabspannseile
greifen am oberen Ende des obersten oder innenliegenden Schusses des Teleskopmastes
an. Es ist auch bereits bekannt , in solche Hilfsabspannseile jeweils eine starke
Spiralfeder einzubauen, um die beim Ausfahren des Mastes eventuell auftretenden,
unterschiedlichen Kräfte, insbesondere durch Windböen angreifende Kräfte, aufzufangen.
Da diese Windboen Jedoch immer nur aus einer Hichtung - selbst wenn diese rasch
wechselt - angreifen, erfolgt durch solche in den Hilfsabspannseilen vorgesehene
Spiralfedern kein Ausgleich dieser Kräfte, so daß solche Hilfsabspantseile
den
Teleskopmast beim Ausfahren nicht immer in der senkrechten Stellung halten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Teleskopmast mit einer
Vorrichtung zum selbstausgleichenden Abspannen des Mastes bei dessen Aufstellen
und Ausfahren, welche Hilfsabspannseile und Einrichtungen zum Anlegen von Bederspannungen
an die Hilfsabspannseile umfaßt, wodurch auch bei Auftreten von Windböen und hierdurch
bedingten seitlichen Kraftkomponenten am Mast immer eine weitgehend senkrechte Stellung
des Mastes bei dessen Ausfahren durch den automatischen Selbstausgleich der Spannungen
der verschiedenen Hilfsabspannseile gegeben ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient der Teleskopmast der zuvor beschriebenen
Art, der dadurch gekennzeichnet ist, daß im Inneren des obersten Teleskopschusses
ein unter Federspannung stehender, gemeinsamer Flaschenzug für sämtliche Hilfsabspannseile
vorgesehen ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt dieser oberste Teleskopschuß
einen abnehmbaren Kopf für die Umlenkführungsrollen für die Hilfsabspannseile. Durch
diese Ausführungsforn ist eine besonders einfache Bauart der Vorrichtung zum selbstausgleichenden
Abspannen gegeben.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das bewegliche
Flaschenzugteil des Flaschenzugs axial geführt, so daß ein Kippen hiervon bei dessen
Bewegung vermieden und eine sichere Funktion gewährleistet wird.
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Gemäß einer wo terpen bevorzugten Ausführungsforin weist das bewegliche
Flaschenzugteil zu diesem Zweck Führungsringe aus Kunststoff auf, wodurch der Vorteil
gegeben ist, daß eine Schmierung nicht erforderlich ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist für das bewegliche
Flaschenzugteil ein die Bewegung begrenzender Anschlag vorhanden. Hierdurch wird
gewährleistet, daß die Vorrichtung zum selbstaugleichenden Abspannen nicht überbelastet
wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der gemeinsame
Flaschenzug eine vierfache Untersetzung auf, die sich in der Praxis als besonders
vorteilhaft herausgestellt hat.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind an dem abnehmbaren
Kopf des obersten Teleskopschusses Führungen vorgesehen, um ein Herausspringen der
Hilfsabspannseile aus den Umlenkführungsrollen zu verhindern, weiterhin sind bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform Führungen an den verschiedenen Rollen
der einzelnen Flaschenzugteile vorgesehen, um ebenfalls ein Herausspringen der Hilfsabspannseile
aus den Rollen zu verhindern.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in der Zeichnung sind: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Teleskopmastes mit der Vorrichtung zum selbstausgleichenden Abspannen mittels Bilfsabspannseilen;
Fig. 2 eine teilweise weggeschnittene Seitenansicht des erfindungsgemäßen Teleskopmastes,
welche verschiedene Einzelheiten seines Aufbaus wiedergibt; Big. 3 eine Querschnittsansicht
durch den Teleskopmast im Bereich der beiden Flaschenzugteile.
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In der Fig. 1 ist der Teleskopmast allgemein mit 1 bezeichnet. Dieser
Teleskopmast umfaßt verschiedene Schüsse 2, 2', 2" und 2"', wobei der äußerste Schuß
2"' auf dem Boden mittels einer nur schematisch angedeuteten Bodenplatte und Befestigungseinrichtung
aufsteht. Der oberste bzw.
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innerste Schuß 2 besitzt im Inneren einen aus den beiden Flaschenzugteilen
3 und 4 bestehenden Flaschenzug, wobei das Flaschenzugteil 3 beweglich ist und durch
die Spiralfeder 15 einer nach unten gerichteten Federbelastung ausgesetzt ist. In
diesen Flaschenzug sind Hilfsabspannseile 5, 5' eingesetzt, welche über die Umlenkrollen
7, 7' im abnehmbaren Kopf 6 am oberen Ende des Schusses 2 umgelenkt werden und am
Boden mittels üblicher Verankerungen befestigt sind. Beim Ausfahren der einzelnen,
beweglichen Schüsse 2, 2' und 2" des in der Fig. 1 dargestellten Teleskopmastes
verkürzt sich der Abstand zwischen dem feststehenden Flaschenzugteil 4 und dem beweglichen
Flaschenzugteil 3, wobei sich die Feder 15 dehnt.
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In der Fig. 1 sind nur zwei Hilfsabspannseile 5 und 5' sowie nur zwei
Umlenkführungsrollen 7, 7' dargestellt, wie sich aus der Fig. 3 ergibt, sind jedoch
insgesamt drei ilLhrungsrollen für drei Hilfsabspannseile vorgesehen, da drei Hilfsabspannseile
die Mindestanzahl darstellen, um ein sicheres Halten des Teleskopmastes beim Ausfahren
sicher zu stellen.
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In der Fig. 2 sind weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Teleskopmastes
mit der Vorrichtung zum selbstausgleichenden Abspannen des Mastes dargestellt. Dieser
Mast weist einen abneJabaren Kopf 6 auf, welcher die Umlenkführungsrolen 7 aufnimmt.
An diesem abnehmbaren Kopf 6 sind gehrungen 8 vorgesehen, um ein Herausspringen
der Hilfsabspannseile 5 aus den Umlenkführungsrollen 7 zu verhindern. Diese Führungen
8 bestehen einerseits aus einer Abdeckung der Umlenkführungsrolle, weiterhin aus
einem
fünfeckigen Kunststoff-Führungsteil, das mittig eine Bohrung aufweist, um ein sicheres
Führen der .S sabspannseile zu gewährleisten, dies ist insbesondere wicntig beim
Wiedereinfahren des Teleskopmastes, da dann die HilSsabspannseile unter Verlängerung
des Abstandes zwischen den beiden Flaschenzugteilen 4 und 3 wieder rückwärts in
den Mast eingezogen werden. Ohne dieses fünfeckige tEXhrungsteil, das vorteilhafterweise
aus einem Kunststoffmaterial wie Polyamid 66 hergestellt ist, könnte sonst durch
Verkantung ein Abgleiten der Hilfsabspannseile 5 von den Umlenkführungsrollen 7
erfolgen. Dieses fünfeckige iM rungsteil dient daher einem exakten "Einfädeln" des
Hilfsabspannseils 5 auf die Umlenkführungsrolle 7, ferner als Anschlag für die Schlaufen
der HiBfsabspannseile im eingefahrenen Zustand.
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Das Flaschenzugteil 4 der Fig. 2 ist an dem Schuß 2 befestigt und
weist insgesamt drei Rollen 12, 12' und 12" auf, wobei in der Fig. 2 nur die Rolle
12 gezeigt ist.
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Dieses Flaschenzugteil 4 ist im Schnitt in der linken Abbildung der
Fig. 3 näher erläutert. Es weist vorteilhafterweise Führungen 14, 14' und 14" auf,
wodurch ein Herausspringen der Hilfsabspannseile 5, 5' und 5" aus den Rollen 12,
12' und 12" vermieden wird, siehe Fig. 2.
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In der Fig. 2 ist mit 10 ein die Bewegung des beweglichen Flaschenzugteils
3 begrenzender Anschlag dargestellt, dieser besteht vorteilhafterweise aus einem
geeigneten Rohr, so daß das Flaschenzugteil 3 sich nur bis zum Anschlag an diesen
Anschlag 10 auf das Flaschenzugteil 4 zu bewegen kann.
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Der Flaschenzug 3 ist beweglich innerhalb des Schusses 2 angeordnet
und wird durch die Feder 15 immer nach unten gezogen. Beim Ausfahren des Mastes
müssen sich die Hilfsabspannseile 5, 5' , 5" verlängern, so daß dann gegen diese
Federspannung eine Bewegung des Flaschenzugteils 3
nach oben stattfindet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsf arm weist dieses Blaschenzugteil
3 Führungen auf, die vorteilhafterweise aus einem Xunststoffmaterial, bevorzugt
Polyamid 66, bestehen.
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Diese sind in der itig. 2 nit 9 bezeichnet. Hierdurch wird ein Verkanten
des Flaschenzugteils 3 bei seiner Bewegung sicher vermieden.
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Das Flaschenzugteil 3 umfaßt die Rollen 11, 11', 11", wobei in der
Fig. 2 nur die Rolle 11 dargestellt ist. Diese Rollen 11 sind bei einer bevorzugten
Ausführungsform ebenfalls mit Führungen 13, 13', 13" versehen, wie aus der Fig.
2 für die Fiihrung 13 ersichtlich ist. Diese Führungen 13, 13', 13", ... 14, 14',14",
... bestehen vorteilhafterweise aus einem oder mehreren Flanschen, die Führungsbohrungen
für die Hilfsabspannseile 5, 5', 5", ... aufweisen, so daß ein Rerausspringen der
Rufsabspannseile aus den Rollen sicher vermieden wird.
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Der große Vorteil der vorliegenden Erfindung ist dadurch gegeben,
daß sämtliche Hilfsabspannseile, in der dargestellten Ausführungsform drei Hilfsabspannseile
5, 5' 5", mit nur einer Feder vorgespannt sind, was durch den Einsatz des Flaschenzugs
möglich ist. Wenn beispielsweise eine Windböe in Richtung des Pfeils in Fig. 1,
d. h. von links, an den Deleskopmast bei dessen Ausfahren angreift, erfährt der
Nast durch die Kraftkomponente der Windböe eine Bewegung nach rechts. Hierdurch
wird das Hilfsab spannseil 5 stärker belastet, da es durch diese Kraftkomponente
ja gedehnt wird, während das Hilfsabspannseil 5' - auch bei einer Anordnung in Winkeln
von jeweils 1200 regelmäßig um den Umubang des Teleskopmastes bei drei Hilisabspannseiien
- eine Entlastung erfahrt, da der Mast sich nach rechts zu neigen versucht. Dies
ist im vorliegenden Ball jedoch unbeachtlich, da die Hilfsabspannseile 5 und 5'
über den gemeinsamen Flaschenzug und die gemeinsame Feder 15 vorgespannt sind, so
daß zwar an das
Hilfsabspannseil 5 eine stärkere Kraft angelegt
ist, diese Kraft jedoch einer entsprechenden Entlastung am Hilfsabspannseil 5" entspricht,
so daß durch den gemeinsamen Flaschenzug ein Ausgleich der Spannungen an den einzelnen
Hilfsabspannseilen erfolgt, d. h. das Hilfsabspannseil 5 stärker gespannt wird,
während das Hilfsabspannseil 5" entlastet wird. Hierdurch ergibt sich insgesamt
eine solche Kraftverteilung an den einzelnen Hilfsabspannseilen 5, daß der Mast
im dargelegten Fall durch das Hilfsabspannseil 5 stärker nach links gezogen wird,
so daß der von links kommenden durch die Windböe bedingten Kraftkomponente entgegengewirkt
wird.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Deleskopmasts mit der Vorrichtung
zum selbstausgleichenden Abspannen des Mastes ist dadurch gegeben, daß nicht mehr
die einzelnen Hilfsabspannseile jeweils Ausgleichsfedern umfassen müssen, welche
gegebenenfalls von Hand nachzustellen wären, sondern daß diese Federspannvorrichtung
für die Hilfsabspannseile im Inneren des Mastes bereits eingebaut ist und automatisch
arbeitet, so daß beim Aufstellen des Mastes durch einen Abgleich der einzelnen Hilfsabspannseile
erforderliche Arbeitsvorgänge vermieden werden.