DE3217209C3 - Magnetisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Magnetisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein magnetisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend
aus einem nichtmagnetischen Träger und einer magnetischen Auf
zeichnungsschicht, die ein ferromagnetisches Pulver, ein Bindemittel
sowie ein anorganisches Pulver enthält.
Bei magnetischen Aufzeichnungsmaterialien, die aus einem nichtmagnetischen
Träger und einer darauf aufgebrachten magnetischen Aufzeich
nungsschicht bestehen, in der ein ferromagnetisches Pulver und ein Bin
demittel enthalten sind, z. B. Videobänder, Tonbänder, Speicherbänder
usw., wird in neuer Zeit eine Verbesserung der Eigenschaften dieser
Materialien angestrebt. Insbesondere bei kleinen Videogeräten müssen
strenge Bedingungen erfüllt werden. Wenn auch in Zukunft die Breite des
spitzen Endes eines Videokopfes 10 µm betragen wird, erfolgt die Berührung
zwischen dem Band und dem Videokopf bei einer relativen Geschwindigkeit
von 3 bis 7 m/s (etwa 20 km/h). Hierbei ist es auch erforderlich,
den Abrieb des Videokopfes bei 10 µm/300 h oder weniger und die Stand
bilddauer bei 90 Minuten oder mehr zu halten. Eine Kopfabriebdauer von
100 Stunden entspricht einer Bandlauflänge von 2000 km und die Stand
bilddauer ist als nichtvorhanden zu betrachten, wenn die Oberfläche eines
Videokopfes zu einer Dicke von 0,1 µm oder mehr verschmutzt ist.
Aus der DE-OS 18 04 393 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Magnetogrammträgern durch Herstellung einer Dispersion
bekannt. Die Dispersion soll dabei feinteilige Magnetpigmente,
Bindemittel, Lösungsmittel, gegebenenfalls Zuschlagsstoffe
sowie einen feinteiligen, unmagnetischen Feststoff enthalten.
Als unmagnetischer Feststoff wird die Verwendung von
Aluminiumoxid, Borcarbid, Diamant- und/oder Siliciumdioxid
vorgeschlagen. Weiterhin soll der unmagnetische Feststoff
eine Teilchengröße von 0,9 bis 8 µm aufweisen. Die mit dem
angegebenen Verfahren hergestellten Magnetogrammträger haben
den Nachteil, daß sie eine zu kurze Standbilddauer sowie einen
zu großen Kopfabrieb aufweisen. Die Videosignal-Rauschverhältnisse
sind ungenügend sowie auch die Zahl der Ausfälle.
Aus der DE-AS 19 29 171 ist ein Schichtmagnetogrammträger
bekannt, bei dem der Magnetschicht neben dem Magnetpigment
und dem Bindemittel unter Zusatz von Hilfsstoffen zusätzlich
eine Mischung aus zwei Komponenten beigefügt werden soll. Die
eine Komponente ist dabei nichtmagnetisierbares Pulver auf
Silikatbasis, die andere Komponente ebenfalls nichtmagnetisierbares
Pulver mit der Zusammensetzung von Oxiden, Carbiden
oder Nitriden des Aluminiums, Siciliums und/oder Chroms. Bei
diesem Schichtmagnetogrammträger ist es nachteilig, daß der
Kopfabrieb zu stark und die Videosignal-Rauschverhältnisse
ungünstig sind. Daneben ist die Standbilddauer nicht aus
reichend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein magnetisches
Aufzeichnungsmaterial der im Oberbegriff bezeichneten Art
so weiterzubilden, daß die Standbilddauer ohne erhebliche
Vergrößerung des Kopfabriebes verlängert wird, die Video-
Signalrauschverhältnisse verbessert werden und dabei der Kopf
abrieb so gering wie möglich gehalten wird.
Die Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Durch die Erfindung wird ein magnetisches Aufzeichnungsmaterial
vorge
sehen, welches zu einem verringerten Videokopfabrieb führt, eine verlängerte
Standbilddauer und ein verbessertes Videosignal-Rauschverhältnis
aufweist und bei dem eine Erhöhung der Ausfälle nach wiederholtem Ge
brauch auch dann verhindert wird, wenn in Zukunft die Form der Video
köpfe klein ist. Es läßt sich somit eine Verbesserung erzielen, die unter
Verwendung der im Stand der Technik gebräuchlichen Mengen an Schleif
mitteln nicht möglich ist.
Durch die gemeinsame Verwendung
von anorganischen Pulvern zweier Arten wird die Standbilddauer ohne erhebliche
Vergrößerung des Kopfabriebs verlängert, die Verschlechterung des
Videosignal-Rauschverhältnisses verringert und die Erhöhung der Ausfälle
unterdrückt.
Eines der bei der Erfindung verwendeten anorganischen Pulver (A) ist ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cr₂O₃, SiC und Mischungen daraus
und weist eine relativ hohe Mohs-Härte auf, d. h. 8,5 bis 9,5. Dieses
anorganische Pulver weist in bevorzugter Weise eine Teilchengröße von
0,2 bis 5 µm, in mehr bevorzugter Weise eine Teilchengröße von 0,2
bis 1,5 µm und in besonders bevorzugter Weise eine Teilchengröße von
0,3 bis 1 µm auf. Das Pulver wird in bevorzugter Weise in einem
Anteil von 0,5 Gew.-% oder weniger, in mehr bevorzugter Weise in einem
Anteil von 0,05 bis 0,5 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise in
einem Anteil von 0,1 bis 0,4 Gew.-% dem magnetischen Pulver zugegeben.
Das andere der bei der Erfindung verwendeten anorganischen Pulver (B) ist
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Al₂O₃, TiO₂, ZnO, SiO₂ und
Mischungen daraus. Diese Pulver weisen eine Mohs-Härte auf, die maximal
derjenigen des vorstehend erwähnten, ersten anorganischen Pulvers
entspricht, d. h. eine Mohs-Härte von 9,6 bis 6,5, 7 bzw. 4 bis 5. Dieses
anorganische Pulver weist eine Teilchengröße von vorzugsweise 0,01
bis 1 µm, in mehr bevorzugter Weise 0,05 bis 0,5 µm auf, die inbesondere
maximal der Teilchengröße des vorstehend beschriebenen, ersten
anorganischen Pulvers (A) entspricht. Das zweite organische Pulver (B)
wird vorzugsweise in einem Anteil von 3 Gew.-% oder mehr, in mehr be
vorzugter Weise in einem Anteil von 3 bis 20 Gew.-% und in besonders
bevorzugter Weise in einem Anteil von 5 bis 15 Gew.-% dem Magnetpulver
zugegeben, wobei insbesondere die Menge des zweiten anorganischen
Pulvers (B) mindestens 10mal so groß wie diejenige des ersten anorganischen
Pulvers (A) ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial sind die Vorteile oder
Wirkungen besonders ausgeprägt, wenn ein aus drei Komponenten oder Be
standteilen bestehendes Bindemittel verwendet wird, das ein Nitrocellu
loseharz, ein Polyurethanharz und einen Härter wie ein Isocyanat umfaßt.
Je kleiner die Teilchengröße des magnetischen Pulvers (maximal 0,4 µm)
ist, desto größer ist die Koerzitivkraft (mindestens 43,8 kA/m) und desto
besser ist die Oberflächenglätte der magnetischen Schicht. Je kürzer die
Aufzeichnungswellenlänge (maximal 2 µm) ist, desto besser sind die Er
gebnisse.
Das erfindungsgemäße magnetische Aufzeichnungsmaterial ergibt die
nachstehenden Vorteile:
- (1) der Abrieb am Videokopf wird beträchtlich verringert.
- (2) Die Standbilddauer wird erheblich verlängert.
- (3) Die Verschlechterung des Videosignal-Rauschverhältnisses bleibt auch nach wiederholtem Gebrauch gering.
- (4) Die Ausfälle nehmen auch nach wiederholtem Gebrauch in geringerem Ausmaß zu.
- (5) Das anfängliche Videosignal-Rauschverhältnis ist vergrößert.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen magnetischen Aufzeichnungsmaterials
kann in üblicher Weise durch Beschichten eines nichtmagnetischen
Trägers mit einer Überzugszusammensetzung durchgeführt werden, die
ein magnetisches Pulver, die vorstehend beschriebenen beiden
anorganischen Pulver und ein Bindemittel enthält, wobei diese
Bestandteile unter wahlweiser Zugabe von Zusätzen wie Schmiermitteln,
Dispergiermitteln, antistatischen Mitteln und ähnlichen
zusammen mit einem organischen Lösungsmittel abgestimmt
miteinander vermischt und verknetet worden sind.
Als magnetisches Pulver verwendbare sind feine ferromagnetische
Pulver aus γ-Fe₂O₃, Co-dotiertem γ-Fe₂O₃, Fe₃O₄,
Co-dotiertem Fe₃O₄, Berthollid-Verbindungen des γ-Fe₂O₃
und Fe₃O₄ (FeOx: 1,33<×<1,50), Co-dotierten Berthollid-
Verbindungen des γ-Fe₂O₃ und Fe₃O₄ (FeOx: 1,33<×<1,50),
CrO₂, Co-Ni-P-Legierungen, Co-Ni-Fe-Legierungen, Co-Ni-Fe-B-
Legierungen, Fe-Ni-Zn-Legierungen, Fe-Mn-Zn-Legierungen,
Fe-Co-Ni-P-Legierungen und Ni-Co-Legierungen.
Als Bindemittel wird vorzugsweise, wie vorstehend beschrieben,
eine Kombination aus einem Nitrocelluloseharz, einem Poly
urethanharz und einem Härter verwendet, jedoch lassen sich
andere, übliche Bindemittel auch einsetzen.
Geeignete Bindemittel, die bei der Erfindung verwendbar sind, umfassen
bisher bekannte thermoplastische Harze, hitzehärtbare Harze und
Mischungen daraus.
Die geeignete thermoplastischen Harze sind diejenigen, die einen Er
weichungspunkt von etwa 150°C oder weniger, ein mittleres Molekulargewicht
von etwa 10 000 bis 200 000 und einen Polymerisationsgrad von
etwa 200 bis 2000 aufweisen, z. B. Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymerisate,
Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Copolymerisate, Vinylchlorid-
Acrylnitril-Copolymerisate, Acrylat-Acrylnitril-Copolymerisate, Acrylat-
Vinylidenchlorid-Copolymerisate, Acrylat-Styrol-Copolymerisate,
Methacrylat-Acrylnitril-Copolymerisate, Methacrylat-Vinylidenchlorid-
Copolymerisate, Methacrylat-Styrol-Copolymerisate, Urethanelastomere,
Polyvinylfluorid, Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymerisate, Butadien-
Acrylnitril-Copolymerisate, Polyamidharze, Polyvinylbutyraldehyd,
Cellulosederivate wie Celluloseacetatbutyrat, Cellulosediacetat, Cellulose
triacetat, Cellulosepropionat, Cellulosenitrat und ähnliche, Styrol-Butadien-
Copolymerisate, Polyesterharze, Chlorvinylether-Acrylat-Copolymerisate,
Aminoharze, verschiedene thermoplastische Harze auf Basis
synthetischer Kautschuke und Mischungen daraus.
Geeignete hitzehärtbare Harze weisen in einer Überzugslösung ein Mole
kulargewicht von etwa 200 000 oder weniger auf. Beim Erhitzen nach
dem Überziehen und Trocknen wird das Molekulargewicht aufgrund von
Reaktionen wie Kondensationen, Additionen und ähnlichen unendlich.
Von diesen Harzen sind die bevorzugten diejenigen, die vor ihrer
thermischen Zersetzung weder erweichen noch schmelzen. Repräsentative
Beispiele dieser Harze sind Phenolharze, Epoxidharze, härtende
Polyurethanharze, Harnstoffharze, Melaminharze, Alkydharze, Siliconharze,
reaktive Harze auf Acrylbasis, Epoxid-Polymidharze, Mischungen
aus Polyesterharzen hohen Molekulargewichts und Isocyanatvor
polymerisaten, Mischungen aus Methacrylsäuresalzcopolymerisaten und
Diisocyanatvorpolymerisaten, Mischungen aus Polyesterpolyolen und
Polyisocyanaten, Harnstoff-Formaldehydharze, Mischungen aus Glykolen
niedrigen Molekulargewichts, Diolen hohen Molekulargewichts und
Triphenylmethantriisocyanaten, Polyamidharze und Mischungen daraus.
Diese Bindemittel lassen sich einzeln oder in Kombination
miteinander einsetzen und es können diesen Bindemitteln andere
Zusätze zugegeben werden. Das Mischverhältnis von Bindemittel zu
ferromagnetischem Pulver ist derart, daß 10 bis 400 Gewichtsteile,
vorzugsweise 30 bis 200 Gewichtsteile des Bindemittels auf 100 Ge
wichtsteile des ferromagnetischen Pulvers kommen.
Zusätzlich zu den vorstehend genannten Bindemitteln und feinen ferro
magnetischen Pulvern lassen sich andere Zusätze wie Dispergiermittel,
Schmiermittel, Schleifmittel, antistatische Mittel und ähnliche der
magnetischen Aufzeichnungsschicht zugeben.
Geeignete Dispergiermittel sind Fettsäuren, die etwa 12 bis 18 Kohlen
stoffatome enthalten und durch die allgemeine Formel R₁COOH dargestellt
werden, in der R₁ eine Alkylgruppe mit etwa 11 bis 17 Kohlen
stoffatomen ist, z. B. Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Stearolsäure und ähnliche, metallische Seifen, die Alkali
metallsalze (Li, Na, K usw.) oder Erdalkalimetallsalze (Mg, Ca, Ba
usw.) der vorstehend erwähnten Fettsäuren enthalten, Lecithin usw.
Ferner lassen sich auch höhere Alkohole mit 12 oder mehr Kohlenstoff
atomen und deren Sulfate verwenden. Diese Dispergiermittel werden im
allgemeinen in einem Anteil von etwa 1 bis 20 Gewichtsteile auf 100
Gewichtsteile des Bindemittels eingesetzt.
Geeignete Schmiermittel, die bei dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungs
material verwendbar sind, umfassen Siliconöle, Lampenruß, Graphit,
Rußpfropfpolymerisate, Molybdändisulfid, Wolframdisulfid, Fettsäureester,
die aus einer Monocarbonsäure mit etwa 12-16 Kohlenstoffatomen
und einem einwertigen Alkohol mit etwa 3-12 Kohlenstoff
atomen hergestellt sind, Fettsäureester, die aus einer Monocarbonfettsäure
mit etwa 17 oder mehr Kohlenstoffatomen und einem einwertigen
Alkohol hergestellt sind, in dem die Gesamtzahl an Kohlenstoffatomen
etwa 21-23 beträgt, und ähnliche. Diese Schmiermittel werden im
allgemeinen in einem Anteil von etwa 0,2 bis 20 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteilen des Bindemittels eingesetzt.
Bei der Erfindung verwendbare antistatische Mittel umfassen elektrisch
leitende Pulver wie Graphit, Lampenruß und Rußpfropfpolymerisate,
natürliche oberflächenaktive Mittel wie Saponin, nichtionische oberflächenaktive
Mittel wie diejenigen auf Alkylenoxidbasis, Glycerolbasis
und Glycidolbasis, kationische oberflächenaktive Mittel wie hetero
cyclische Verbindungen, z. B. höhere Alkylamine, quaternäre Ammoniumsalze,
Pyridin und ähnliche Phosphoniumverbindungen, Sulfoniumver
bindungen und ähnliche, anionische oberflächenaktive Mittel, die Säure
gruppen wie Carbonsäuregruppen, Sulfonsäuregruppen, Phosphonsäure
gruppen, Phosphorsäuregruppen, Sulfatgruppen, Phosphatgruppen und
ähnliche enthalten, amphotere oberflächenaktive Mittel wie Sulfate oder
Phosphate von Aminosäuren, Aminosulfonsäuren, Aminoalkoholen und
ähnliche usw.
Diese oberflächenaktiven Mittel lassen sich einzeln oder in Kombination
miteinander einsetzen. Sie werden im allgemeinen als antistatische
Mittel, jedoch in einigen Fällen zu anderen Zwecken eingesetzt, z. B.
zum Verbessern der Dispergierbarkeit, der magnetischen Eigenschaften
und der Schmiereigenschaften oder als Hilfsmittel zur Bildung des
Überzugs.
Die Bildung der magnetischen Aufzeichnungsschicht wird durch Auflösen
oder Dispergieren der vorstehend beschriebenen Zusammen
setzung in einem organischen Lösungsmittel und Überziehen eines
Trägers mit der Lösung oder Dispersion durchgeführt.
Geeignete, als Träger verwendbare Materialien sind verschiedene
Kunststoffe, z. B. Polyester wie Polyethylenterephthalat, Polyethylen-
2,6-naphthalat und ähnliche. Polyolefine wie Polypropylen und ähnliche,
Cellulosederivate wie Cellulosediacetat, Cellulosetriacetat und
ähnliche, Polycarbonate, usw. und nichtmagnetische Materialien, z. B.
Kupfer, Aluminium, Zink usw. Ein derartiger, nichtmagnetischer
Träger kann als Film oder Folie eine Dicke von etwa 3 bis 100 µm,
vorzugsweise 5 bis 50 µm und als Scheibe oder Karte eine Dicke von
etwa 0,5 bis 10 mm aufweisen. Er kann auch zylinderförmig sein und
z. B. die Form einer Trommel haben.
Zur Herstellung einer auftragbaren Magnetschichtzusammensetzung werden
das vorstehend beschriebene Magnetpulver, das Bindemittel, Dis
pergiermittel, Schmiermittel, Schleifmittel, antistatische Mittel und
das Lösungsmittel gut miteinander vermischt oder verknetet. Zum
Kneten werden das magnetische Pulver und die anderen Bestandteile
entweder gleichzeitig oder getrennt voneinander in eine Knetmaschine
eingegeben. Es wird z. B. ein magnetisches Pulver einem Lösungsmittel
zugegeben, welches ein Dispergiermittel enthält, die Mischung
eine Zeitlang geknetet und dann mit den anderen Bestandteilen vermischt
und zur Herstellung einer zum Auftragen geeigneten magnetischen
Zusammensetzung ausreichend geknetet. Zum Kneten und Dispergieren
werden verschiedene Knetmaschinen eingesetzt, z. B. Duo
walzwerke, Dreiwalzenmühlen, Kugelmühlen, Trommelmühlen, Sand
mühlen, Szegvari-Mühlen, Hochgeschwindigkeits-Kreiseldispergiermischer,
Hochgeschwindigkeits-Gesteinsmahlwerke, Hochgeschwindig
keitsschlagmühlen, Kneteinrichtungen, Hochgeschwindigkeitsmischer,
Homogenisiermaschinen, Ultraschall-Dispergiermaschinen usw.
Das Aufbringen der magnetischen Aufzeichnungsschicht auf den Träger
läßt sich durchführen unter Anwendung von Beschichtungsverfahren wie
Luftrakelbeschichtung, Auftragen mit Klingen, Überziehen mit Luftmesser,
Quetschüberziehen, Eintauchbeschichtung, Überziehen mit Umkehr
rolle, Überziehen mit Übertragungsrolle, Gravierungsüberziehen, Auf
tupfbeschichtung, Gießbeschichtung, Sprühbeschichtung und ähnliche.
Andere Beschichtungsverfahren sind auch anwendbar.
Typische organische Lösungsmittel, die beim Beschichten verwendbar
sind, umfassen Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon,
Cyclohexanon und ähnliche, Alkohole wie Methanol, Ethanol,
Butanol, Propanol und ähnliche, Ester wie Methylacetat, Ethylacetat,
Butylacetat, Ethyllactat, Glykolmonethyletheracetet und ähnliche, Ether
und Glykolether wie Diethylether, Glykolmonoethylether, Glykoldimethylether,
Dioxan und ähnliche, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
Toluol, Xylol und ähnliche, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylen
chlorid, Ethylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Ethylen
chlorhydrin, Dichlorbenzol und ähnliche, usw.
Die Überzugsschichtdicke beträgt normalerweise 0,5 bis 10 µm, vor
zugsweise 0,8 bis 6 µm auf Trockenbasis.
Anhand der Figur, die das Prinzip und die Vorteile der Erfindung aufzeigt,
und den nachstehend angegebenen Beispielen soll die Erfindung
näher erläutert werden.
Es zeigt die Figur eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
dem Kopfabrieb und der Standbilddauer bei Verwendung verschiedener
anorganischer Pulver.
Unter dem Begriff Standbilddauer wird die Zeitdauer verstanden, die bei
der Videowiedergabe nach dem Anhalten des Bandlaufs bis zum Ver
schwinden des wiedergegebenen Stand- oder Stehbildes verstreicht.
Für den Fachmann ist es offensichtlich, daß innerhalb des Rahmens der
Erfindung verschiedene Änderungen und Abwandlungen der Bestandteile,
Mengenverhältnisse, Reihenfolgen der Verfahrensmaßnahmen usw. möglich
sind. Somit soll die Erfindung nicht als auf die nachstehend angegebenen
Beispiele beschränkt aufgefaßt werden. Alle Anteile, Prozentsätze,
Mengenverhältnisse und ähnliche Daten sind gewichtsbezogen, wenn nicht
anders angegeben.
Unter Verwendung eines Co enthaltenden ferromagnetischen Eisenoxids
mit einer Koerzitivkraft von 51,7 kA/m in der nachstehend angegebenen
Grundzusammensetzung wurde eine Überzugsflüssigkeit in einer Kugelmühle
zubereitet, auf einen Träger aus Polyethylenterephthalat mit einer
Dicke von 14 µm aufgetragen, um eine Überzugsschichtdicke von 6 µm
auf Trockenbasis zu ergeben. Die Schicht wurde getrocknet, einer Hoch
glanzkalandrierbehandlung unterzogen und dann zu einer Breite von 12,65 mm
geschnitten, um auf diese Weise ein Videoband mit einer Nominalbreite
von 12,7 mm zu ergeben.
Bestandteile | |
Gewichtsteile | |
Ferromagnetisches Pulver | |
100 | |
Lampenruß | 5 |
Nitrocellulose | 8 |
Fettsäure (Ölsäure) | 0,7 |
Polyurethanharz | 6 |
Fettsäureester | 0,8 |
Polyisocyanat | 8 |
Anorganisches Pulver ausgewählt aus Cr₂O₃ und SiC | verschieden |
Anorganisches Pulver ausgewählt aus SiO₂ und ZnO | verschieden |
Die auf diese Weise erhaltenen Videobänder wurden zwecks Bestimmung
der nachstehend angegebenen Eigenschaften in ein Videokassettengerät
geladen.
- (I) Anfängliches Videosignal-Rauschverhältnis:
Das Videosignal-Rauschverhältnis des ersten Aufzeichnungs- und Wiedergabesignals wurde gemessen. - (II) Videokopfabrieb:
Durch Messungen vor und nach einer 300stündigen Laufzeit des selben Videobandes wurde der Höhenunterschied des Videokopfes bestimmt. - (III) Standbilddauer:
Es wurde die Zeitdauer bis zum Verschwinden eines Bildes nach dem Stillsetzen des Videogeräts bestimmt. - (IV) Anstieg der Anzahl der Ausfälle:
Die Differenz zwischen der Anzahl von Ausfällen pro Minute beim ersten Bandlauf und der Anzahl von Ausfällen pro Minute nach 50maligem Gebrauch desselben Videobands wurde bestimmt. - (V) Verschlechterung des Videosignal-Rauschverhältnisses:
Es wurde ein Videosignal aufgezeichnet und die Differenz zwischen dem anfänglichen Videosignal-Rauschverhältnis und dem Videosignal- Rauschverhältnis nach 50maliger Wiedergabe bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben und die Beziehung zwischen
dem Kopfabrieb (µm/300 h) und der Standbilddauer für jede Probe ist
in der Figur aufgetragen, in der die eingetragenen Ziffern 1-16 in
entsprechender Reihenfolge den Proben 1 bis 16 entsprechen.
In der Tabelle sind die Proben 1 bis 5 und 13 bis 16 Vergleichsproben,
während die Proben 6 bis 12 erfindungsgemäße Proben sind. (VI) bedeutet
das Videosignal-Rauschverhältnis (dB) nach 50 Wiedergaben.
x stellt die mittlere Teilchengröße dar.
Wie aus der Tabelle und den graphischen Darstellungen hervorgeht, sind
die erfindungsgemäßen Proben den Vergleichsproben gegenüber in folgender
Hinsicht überlegen:
- (1) Das anfängliche Videosignal-Rauschverhältnis (I) ist größer.
- (2) Das Videosignal-Rauschverhältnis (VI) nach 50maliger Wiedergabe ist gegenüber dem Anfangswert (I) verbessert. Diese Wirkung ergibt sich aus der gemeinsamen Verbindung der zwei anorganischen Pulver, wobei es wünschenswert ist, daß das Videosignal-Rauschverhältnis nach wiederholtem Gebrauch zur positiven Seite hin verschoben wird.
- (3) Es ist nicht nur die Standbilddauer (III) sehr lang, sondern es ist auch der Videokopfabrieb (II) geringer.
- (4) Der Anstieg an Ausfällen (IV) nach wiederholtem Gebrauch ist geringer.
Vergleichsproben, bei denen das eine oder das andere der
erfindungsgemäß eingesetzten Pulver nicht verwendet wurde, sind
gegenüber den erfindungsgemäßen Proben in folgender Hinsicht
unterlegen:
- 1) Mit Verlängerung der Standbilddauer wird der Kopfabrieb vergrößert. Dies bedeutet, daß es schwierig ist, gleichzeitig eine längere Standbilddauer und einen geringeren Kopfabrieb zu erzielen.
- 2) Das anfängliche Videosignal-Rauschverhältnis (I) ist geringer als bei der Erfindung.
- 3) Bei den Vergleichsproben verschlechtert sich das Videosignal- Rauschverhältnis, was nach wiederholtem Gebrauch zu großen Abweichungen von den bei der Erfindung erzielbaren Werten führt.
- 4) Bei den Vergleichsproben ist nach wiederholtem Gebrauch die Erhöhung der Anzahl an Ausfällen größer.
Claims (7)
1. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem
nichtmagnetischen Träger und einer magnetischen
Aufzeichnungsschicht, die ein ferromagnetisches Pulver, ein
Bindemittel sowie ein anorganisches Pulver (B) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die magnetische Aufzeichnungsschicht mindestens ein weiteres anorganisches Pulver (A) mit einer Teilchengröße von 0,2-5 µm, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Cr₂O₃, SiC und Mischungen daraus enthält,
daß das anorganische Pulver (B) eine Teilchengröße von maximal 1 µm aufweist und aus der Gruppe bestehend aus Al₂O₃, TiO₂, SiO₂, ZnO und Mischungen daraus ausgewählt ist,
daß die Menge des anorganischen Pulvers (B) mindestens das Zehnfache der Menge des anorganischen Pulvers (A) beträgt und
daß das anorganische Pulver (B) eine kleinere Teilchengröße als das anorganische Pulver (A) aufweist.
daß die magnetische Aufzeichnungsschicht mindestens ein weiteres anorganisches Pulver (A) mit einer Teilchengröße von 0,2-5 µm, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Cr₂O₃, SiC und Mischungen daraus enthält,
daß das anorganische Pulver (B) eine Teilchengröße von maximal 1 µm aufweist und aus der Gruppe bestehend aus Al₂O₃, TiO₂, SiO₂, ZnO und Mischungen daraus ausgewählt ist,
daß die Menge des anorganischen Pulvers (B) mindestens das Zehnfache der Menge des anorganischen Pulvers (A) beträgt und
daß das anorganische Pulver (B) eine kleinere Teilchengröße als das anorganische Pulver (A) aufweist.
2. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische Pulver (A) eine Mohs-Härte von 8,5 bis 9,5
aufweist.
3. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische Pulver (B) eine geringere Mohs-Härte als
das anorganische Pulver (A) aufweist.
4. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische Pulver (A) in einem Anteil von maximal 0,5 Gew.-%
der Menge des ferromagnetischen Pulvers enthalten ist.
5. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische Pulver (B) in einem Anteil von mindestens 3 Gew.-%
der Menge des ferromagnetischen Pulvers enthalten ist.
6. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel drei Komponenten enthält, die aus einem
Nitrozelluloseharz, einem Urethanharz und einem Härter bestehen.
7. Magnetisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Härter aus Polyisocyanaten ausgewählt ist.
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