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TEXTILHILFSMITTEL
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Gegenstand der Erfindung sind neue polymere Reaktionsprodukte, bzw.
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Gemische solcher Produkte, erhalten durch Umsetzen eines Polyalkylenpolyamins
(A) oder Salze von (A) mit einem Epihalogenhydrin (B) oder einer Vorstufe von Epihalogenhydrin
zu einem polybasischen Zwischenprodukt (Z) und Kondensieren des Zwischenproduktes
(Z) oder Salze von (Z) mit einer N-Methylolverbindung (C) von Harnstoffen, Melamin,
Urethanen, Triazinonen, Uronen, Carbamaten oder Säureamiden.
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Die Polyalkylenpolyamine (A) enthalten primäre und/oder sekundäre
und/ oder tertiäre Aminogruppen und werden in Form der freien Basen oder in protonierter
Form, bzw. als Salze eingesetzt. Vorteilhafte Polyalkylenpolyamine (A) enthalten
zwei primäre Aminogruppen und entsprechen in Form der freien Base der Formel
worin n eine Zahl von 1 bis 5, R unabhängig voneinander einen (2-4C)-Alkylenrest,
R1 Wasserstoff oder eine gegebenenfalls durch OH, -OR2, Halogen oder Phenyl substituierter
(l-4C)-Alkylrest oder einen Phenylrest und R2 einen (l-4C)-Alkylrest bedeuten. Ganz
besonders vorteilhafte Polyalkylenpolyamine (A) sind Diäthylentriamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin, 3-(2-Aminoäthyl )-aminopropylamin, Dipropylentriamin oder
N,N-Bis-(3-aminopropyl)-methylamin.
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Die polybasischen Zwischenprodukte (Z) werden vorteilhaft durch Umsetzen
eines Polyalkylenpolyamins (A) mit Epichlorhydrin in linearer Struktur erhalten.
Ein gutes Zwischenprodukt (Z) erhält man durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Dipropylentriamin, und insbesondere von Epichlorhydrin mit Di-propylentriamin
oder mit N,N-Bis-(3-aminopropyl)-methylamin, insbesondere im Verhältnis von 3:1.
Es können für diese Umsetzungen auch Vorstufen von Epihalogenhydrinen, z.B. Dihalogenhydrine
eingesetzt werden.
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Die zuvor genannten Zwischenprodukte (Z) sind höhermolekulare polybasische
Verbindungen je nach Kondensationsdauer und Reaktionsbedingungen und weisen ein
mittleres Molekulargewicht von 1000 bis 30.000 auf und sind wasserlöslich. Folgende
Strukturelemente bilden am Beispiel der Umsetzungsprodukte von Dipropylentriamin
(A) bzw.
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N,N-Bis-(3-aminopropyl)-methylamin (A) mit Epichlorhydrin (B) im Verhältnis
von etwa 1:3 das nachstehende Gerüst der zuvor genannte linearen polybasischen Polymeren
(Z)
worin X Wasserstoff oder Methyl und m eine Zahl zwischen 3 bis 30 bedeuten.
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Die vorgenannten Zwischenprodukte (Z) sind bekannt, z.B. aus US-Patentschrift
2.595.935, der deutschen Patentschrift 1.213.226 oder der französischen Patentschrift
1.392.911 und können nach den beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Die in den genannten Patentschriften nicht genannten Zwischenprodukte
(Z) können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden. Vorteilhaft wird
die Umsetzung in praktisch neutralem Medium durchgeführt, wobei die polymeren basischen
Zwischenprodukte (Z) in Salzform erhalten werden, wenn die Umsetzung durch Zugabe
von Säuren gestoppt wird. Die Anionen werden aus demVerwendetenEpihalogenhydrinerhalten,bzw.richtensich
nach der Art der verwendeten Säuren, z.B. C 9, SO , CH3CO(P, zu , wobei die Anionen
nach bekannten Methoden ausgetauscht werden können.
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Die neuen polymeren Reaktionsprodukte, bzw. Vorkondensate dieser
Reaktionsprodukte, werden durch Kondensieren eines Zwischenproduktes (Z) mit bekannten
N-Methylolverbindungen (C) erhalten, insbesondere von solchen Verbindungen (C),
wie sie als Vernetzer fUr Cellulosefasern bekannt sind. Die Umsetzung erfolgt vorteilhaft
in Wasser, bei Raumtemperatur bis 1000C, vorteilhaft 70 bis 80"C und einem pH-Wert
von 3-6, vorzugsweise 4-5.
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Beispiele solcher Methylolverbindungen sind acyclische oder cyclische
N-Methylolharnstoffe, die veräthert sein können. Verätherte Derivate enthalten Alkyläther
mit beispielsweise 1-4 C-Atomen.
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Als N-Methylolharnstoffe kommen Harnstoffabkömmlinge mit N-Methylolgruppen
in Frage, z.B. solche des Aethylenharnstoffs, Propylenharnstoffs, Acetylenharnstoffs,
Dihydroxyäthylenharnstoffs, Uron oder Triazonderivate, Urethane, Carbamate, wie
z.B. der Acrylsäuren. Als Beispiele seien genannt: N,N'-Dimethylolharnstoff, N,N-Dimethylolharnstoff-dimethyläther,
N,N'-Tetramethylolacetylendiharnstoff, N,N-Dimethylolpropylenharnstoff, 4,5-Dihydroxy-N,N'-dimethyloläthylenharnstoff,
4,5-Dihydroxy-N,N'-dimethyloläthylenharnstoffdimethyläther, N,N'-Dimethylol-5-hydroxy-propylenharnstoff,
4-Methoxy-5,5-dimethyl-N,N-dimethylolpropylenharnstoff,
N,N'-Dimethyloläthylenharnstoff,
Methoxymethylmelamine, Dimethylolalkandiol-diurethane, Dimethylolhexahydrotriazinone,
Dimethylolurone, Dimethylolcarbamate usw. Diese Verbindungen können allein oder
im Gemisch miteinander für die Umsetzung eingesetzt werden.
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Besonders geeignet sind hydrolysenbeständige Vernetzer bzw. Reaktantharze,
wie z.B. N-Dimethylol- oder N-Dialkoxymethylderivate von 4,5-Dihydroxy- bzw. 4,5-Dimethoxyäthylenharnstoff,
4-Methoxy-5,5-dimethylpropylenharnstoff und N-Dimethylol-bzw. N-Dialkoxymethylderivate
von Carbamaten. N-Methylolverbindungen sind beispielsweise beschrieben in "Textilveredlung
3, No. 8, S. 414-415 (1968).
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Farbereihilfsmittel,
gekennzeichnet durch den Gehalt eines polymeren Reaktionsproduktes bzw.
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eines Gemisches solcher Produkte in Gegenwart eines Katalysators (D).
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Das Färbereihilfsmittel enthält vorteilhaft ein Stabilisierungsmittel,
z.B.-Cyanamid oder insbesondere Dicyandiamid. In diesem Färbereihilfsmittel können
das Zwischenprodukt (Z) und die N-Methylolverbindung (C) als solche im Gemisch vorliegen;
die Komponenten (Z) und (C) können aber auch vorkondensiert werden, wobei die Kondensation
(zu einem noch aushärtbaren Vorkondensat) nur solange durchgeführt-werden darf,
als dieses Reaktionsprodukt, zumindest als Salz, noch wasserlöslich ist und nicht
geliert.
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Falls das Zwischenprodukt (Z) zusammen mit der N-Methylolverbindung
(C) als Vorkondensat vorliegt, kann dieses erfindungsgemässe Mittel erhalten werden,
in dem das Produkt (Z) durch portionenweise Zugabe in das auf etwa 600 bis 1000C
vorgewärmte Produkt (C), vorzugsweise unter ständigem Rühren bis zu Lösung eingerührt
werden. Diese vorgewärmte Lösung enthält vorteilhaft den vorher gelösten Katalysator
(D) vor der Umsetzung mit (Z). Bei der Herstellung eines Vorkondensates ist es von
Vorteil, das Vorkondensat zu stabilisieren; hierzu verwendet man vorteilhaft bis
zu 10%, bezogen auf das Gesamtgewicht von (Z) und (C), Cyanamid oder Dicyandiamid.
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Als Katalysatoren (D) verwendet man vorteilhaft Härtungs- bzw. Vernetzungskatalysatoren,
wie sie bei der Veredlung von Cellulose bekannt sind. Hierbei handelt es sich um
sauer reagierende Salze mehrwertiger Metalle, wie die Nitrate, Sulfate, Chloride
oder Hydrogenphosphate von Aluminium, Magnesium oder Zink, beispielsweise Aluminiumnitrat,
-sulfat, -chlorid oder -dihydrogenphosphat, Magnesium- bzw. Zinknitrat, -sulfat,
-chlorid oder dihydrogenphosphat oder Mischungen dieser Salze, wie z.B. aus Magnesium-,
Aluminium- und Aluminiumhydroxychlorid, Zinknitrat und Aluminiumsulfat, usw. Weitere
geeignete Katalysatoren sind Zinkfluorborat, Zirkonyloxychlorid. Geeignet sind auch
die zuvor genannten Katalysatoren im Gemisch mit neutralen anorganischen wasserlöslichen
Salzen, insbesondere mit Alkalimetallsulfaten, wie Natrium-oder Kaliumsulfat oder
Erdalkalisulfaten oder -Chloriden, wie die des Calciums. Geeignet sind auch Kombinationen
von Säuren und Salzen, wie Phosphorsäure-Ammoniunchlorid, Calciumchlorid und organische
Säuren, wie Zitronensäure. Weitere Beispiele von Katalysatoren sind Natriumbisulfat,
die Tetrafluorborate des Zinks und Magnesiums, organische Hydrochloride, z.B. 2-Amino-2-methylpropanol-hydrochlorid.
Organische Säuren, wie Zitronensäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Glykolsäure, Trichloressigsäure
und anorganische Säuren, wie Phosphorsäure, Salzsäure können entweder allein oder
in Kombination mit Metallsalzen verwendet werden. Geeignete Katalysatoren sind auch
Ammoniumsalze anorganischer Säuren, wie Ammoniumnitrat, -chlorid, -sulfat, Mono-
und Diammoniumphosphat, Ammoniumoxalat, usw. Die Auswahl des Katalysators ist weitgehend
abhängig von der Auswahl der Zwischenverbindung (Z) und der ethylolverbindung(C).Bevorzugte
Katalysatoren sind Al, Mg oder Zn-Salze, vor allem Mg-Salze, besonders MgC12, gegebenenfalls
zusammen mit Alkali-, insbesondere Natriumsulfat, wobei der optimale Katalysator
von der Wahl der Methylolkomponente (C) abhängig ist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung
der Nassechtheiten von gefärbtem, bedrucktem oder aufgehelltem hydroxylgruppenhaltigem
Textilmaterial, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man das gefärbte, bedruckte
oder aufgehellte hydroxylgruppenhaltige Textilmaterial mit einem polymeren Reaktionsprodukt,
bzw. einem Gemischer einzelnen Ausgangsprodukte in Gegenwart eines Katalysators
(D) nachbehandelt, bzw. dass man das gefärbte, bedruckte oder aufgehellte Textilmaterial
mit einem Färbereihilfsmittel in Gegenwart eines Katalysators (D) nachbehandelt.
Man kann das gefärbte,bedruckte oder aufgehellte Textilmaterial mit einem Vorkondensat
aus einem Zwischenprodukt (Z) und einer N-Methylolverbindung (C) und in Gegenwart
eines Katalysators nachbehandeln.
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Die erfindungsgemässe Nachbehandlung findet nach der Fixierung des
Farbstoffes, bzw. der Färbung statt, wobei das gefärbte, bedruckte oder aufgehellte
Textilmaterial zwischengetrocknet oder in feuchtem Zustand nachbehandelt werden
kann; die Bedingungen sollen so gewählt werden, dass eine genügende Durchdringung
der Ware (pick-up) stattfindet. Das Umsetzungsprodukt aus (Z) und (C), bzw. ein
Vorkondensat aus (Z) und (C) wird zusammen mit dem Katalysator (D) oder gegebenenfalls
ein Produkt (Z) und eine kethylolverbindung (C) nach bekannten Methoden auf das
Substrat gebracht,bzw.das Substrat impräcniert,z.B. durch Foulardieren, wie durch
Aufpflatschen,3esprühen,nippen,im Schaumauftrag und ähnlichen Auftragsverfahren,
wie aus langer oder kurzer Flotte, und vorteilhaft bei Raumtemperatur. Die Fixierung,
bzw. die Vernetzung des auf das Textilmaterials aufgebrachten Textilhilfsmittels
geschieht nach einem der bekannten Trockenvernetzungsverfahren. Man kann beispielsweise
bei Raumtemperatur mit einer das erfindungsgemässe Mittel enthaltenden Flotte, gegebenenfalls
unter Zusatz eines Weichmachers und/oder Griffmittels, imprägnieren, abquetschen
und darauf durch ein Schocktrocknungsverfahren das Vortrocknen und Kondensieren
in einer Operation bei Temperaturen zwischen 100-20QOC, besonders
zwischen
140-180"C durchführen. Man kann auch bei Temperaturen von 70-120°C vortrocknen und
anschliessend bei Temperaturen von 130-1800C während 2 bis 8 Minuten vernetzen.
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Die notwendige Menge des zu vernetzenden Hilfsmittels ist weitgehend
abhängig von der Farbtiefe der zu fixierenden, d.h. nachzubehandelnden Färbung.
Bei Färbungen, z.B. von 1/1 Richttypstärke betragen diese Mengen 30-200 Gramm pro
Liter Imprägnierflotte, bei einem Abquetscheffekt nach dem Imprägnieren von etwa
70-100% auf das Trockengewicht der Ware.
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Um Färbungen mit einer waschbeständigen Nassechtheitsverbesserung,
z.B.
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mit Direktfarbstoffen, mit genügenden Knitterfestechtheiten bei Baumwolle
zu erhalten, benötigt man etwa 70-140 g/l; bei regenerierter Cellulose sollte diese
Menge mit etwa 50% erhöht werden auf 100-200 gil.
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Bei Mischgeweben mit einem Celluloseanteil ist die Menge auf den Celluloseanteil
zu berechnen.
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m allgemeinen schwankt das Verhältnis der Ausgangsprodukte (Z), (C)
und (D) hinsichtlich des erfindungsgemässen Mittels in folgenden Grenzen: 5 - 40
Teile (Z); 25 - 110 Teile (C); 1 - 30 Teile (D) und bevorzugt 10 - 40 Teile (Z);
35 - 100 Teile (C); 5 - 15 (D), berechnet auf die wasserfreie e Trockensubstanz.
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Die Nachbehandlung wird hauptsächlich bei, mit Direkt- oder Reaktivfarbstoffen,
gefärbter, bedruckter oder aufgehellter natürlicher oder regenerierter Cellulose,
z.B. Baumwolle oder Viscose, durchgeführt, oder auch bei Mischgeweben mit Synthesefasern.
Das erfindungsgemässe Nachbehandlungsverfahren und die erfindungsgemässen Mittel
sind besonders gut für Baumwolle geeignet, die mit Direktfarbstoffen, insbesondere
mit Metallkomplexfarbstoffen, z.B. mit Kupferkomplexfarbstoffen, gefärbt oder bedruckt
wurden.
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Solche Farbstoffe sind im Colour Index genannt, z.B.
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C.I. Direct Red 80, 83, 84, 92, 95, 207, 211, 218, C.I. Direct Yellow
39, 50, 98, 106, 129, C.I. Direct Violet 47, 66, 95, C.I. Direct Blue 71, 77, 79,
80, 85, 90, 94, 98, 217, 251, C.I. Direct Green 27, 31, 65, 67, C.I. Direct Brown
103, 111, 113, 116, 220, C.I. Direct Black 62, 117, 118.
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Besonders geeignete Färbungen mit Reaktivfarbstoffen sind z.B.
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C.I. Reactive Violet 23, C.I. Reactive Blue 23, C.I. Reactive Blue
79.
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Das hydroxylgruppenhaltige Textilmaterial wird nach bekannten Methoden
mit den genannten Farbstoffen gefärbt.
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Färbungen und Drucke mit Direktfarbstoffen zeigen oft eine ungenügende
Nåssecht- und Waschechtheit.
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Der oberflächlich an die Cellulose gebundene Farbstoff wird von der
Faser durch wiederholte Waschprozesse allmählich weggelöst. Beim Ausbluten in die
Waschflotte kann der Farbstoff teilweise wieder auf die ungefärbte Cellulose aufziehen.
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Es fehlte nicht an Versuchen, diese Nachteile zu beheben, z.B. die
Komplexierung des Farbstoffes mit Metallsalzen auf der Faser, Diazotierung des Farbstoffs
auf der Faser, Behandlung des Farbstoffs und/oder der Faser mit Formaldehyd, Imprägnierung
mit Kunstharzen und Nachbehandlung mit kationischen Hilfsmitteln.
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Die Verwendung von kationischen Nachbehandlungsmitteln hat sich dabei
besonders bewährt. Der Nachteil aller bisher verwendeten Methoden besteht darin,
dass obgleich wirklich eine Verbesserung der oben genannten Echtheiten erzielt werden
kann, die Resultate nur temporär sind. Selbst bei Verwendung von kationischen Nachbehandlungsmitteln
wird der Farbstoff und das Hilfsmittel durch wiederholte Waschoperationen von den
Fasern weggelöst, besonders unter alkalischen Waschbedingungen und bei höheren Temperaturen
von 50 bis 1000C; der Verlust des kationischen Hilfsmittels von der Faser bedeutet,
dass die Färbungen die Nassechtheiten verlieren.
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Mit Hilfe von Reaktivfarbstoffen hoffte man das Problem der Nassechtheit
zu lösen, weil bekanntlich das Farbstoffmolekül mit der Cellulose eine chemische
Bindung eingeht.
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Das Färben von Cellulose mit Reaktivfarbstoffen brachte jedoch einen
Nachteil, insofern als der Farbstoff zwar an die Faser chemisch gebunden ist und
eine aussergewöhnlich gute Waschechtheit besitzt, das Färbegut nach der Färbung
jedoch gründlich gewaschen werden muss, um den nicht chemisch gebundenen Farbstoff
zu entfernen, welcher eine schlechte Waschechtheit aufweist.
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Die mit den neuen polymeren Reaktionsprodukten, bzw. den erfindungsgemässen
Mitteln erzielbaren waschbeständigen Verbesserungen der Nassechtheiten von Färbungen
und Drucken auf Cellulose-Textilien sind auch bei alkalischen, wiederholten Wäschen
bei Temperaturen zwischen 40-900C, besonders bei und über 6O0C äusserst beständig.
Waschlaugen (Flotte z.B. 1:50) mit z.B. 5 g/l Seife und 2 g/l Soda calc. und mehrmalige
Waschvorgänge von je 30 Minuten, werden problemlos vertragen. Reine
Cellulose
aller gebräuchlichen Typen, sowie Mischgewebe von Cellulosefasern mit anderen nativen
oder synthetischen Fasern können wasch- und nassecht gefärbt, bzw. nachbehandelt
werden.
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Durch die erfindungsgemässe Behandlung bzw. Nachbehandlung der gefärbten
oder bedruckten Textilien wird eine Fixierung erreicht, welche eine bisher nicht
mögliche. Verbesserung der Nassechtheiten mit sich bringt.
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Gleichzeitig wird eine Vernetzung der Cellulosefasern (Veredlung),
verbunden mit einer herabgesetzten Quellung in wassrigen wie alkalischen Lösungen
erzielt. Hierdurch erreicht man ein rascheres Trocknen, eine verbesserte Dimensionsstabilität
sowie eine erhöhte Knitterechtheit.
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Bei Färbungen mit Reaktivfarbstoffen entfällt die bisher notwendige
Nachwäsche teilweise oder vollständig.
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In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die
Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel 1 258 Teile des Reaktionsproduktes (Z1), hergestellt nach
bekannten Methoden durch Umsetzen von 3 Mol Epichlorhydrin und 1 Mol Dipropylentriamin
(als Dichlorid-Monoacetat, Handelsprodukt) werden mit 645 Teilen einer wässrigen
50%-igen Dimethyloldihydroxyäthylenharnstofflösung (C1) bis zur Homogenität verrührt
und die Temperatur innerhalb 10 bis 15 Min.
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auf 800 erhöht und 30 Minuten lang reagieren gelassen. Man erhält
ein wasserlösliches Produkt P1 als Vorkondensat, welches nach Zugabe von 97 Teilen
Katalysator (D1) MgCl2 (Hexahydrat) direkt als Nachbehandlungsmittel verwendet werden
kann.
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Ein gutes Nachbehandlungsmittel kann auch erhalten werden, wenn man
eine Mischung der drei Komponenten (Z1), (C1) und (D1) einsetzt.
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B e i s p 92 Teile Dichlorhydrin werden innerhalb 30 Minuten bei 550
in einer Lösung, bestehend aus 46 Teilen Dipropylentriamin und 210 Teilen Wasser
eingetragen. Die Lösung wird anschliessend 6 Stunden lang bei 550 weitergerührt
und hierauf mit 70 Teilen konzentrierter Salzsäure versetzt.
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Man erhält Produkt Z2 als wässrige Lösung.
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75 TeiledieserLösung werden mit 390 Teilen einer 50 %-igen Dimethyloldihydroxyäthylenharnstofflösung
bis zu Homogenität verrührt und die Temperatur innerhalb 10 Minuten auf 700 erhöht
und die Reaktion 30 Minuten lang durchgeführt. Das erhaltene wasserlösliche Produkt
kann als solches direkt verwendet werden und dient nach Zugabe von 80 Teilen Magnesiumchlorid-Hexahydrat
als Nachbehandlungsmittel von Baumwollfärbungen.
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piel 3 145 Teile N,N-Bis-(3-aminopropyl)-methylamin werden in 700
Teilen Wasser gelöst und unter Rühren und Aussenkühlung innerhalb 30 Min. bei etwa
400 mit 277 Teilen Epichlorhydrin versetzt. Anschliessend wird bei 400 weitergerührt,
bis die Viskosität der Lösung deutlich zunimmt, was etwa 2 bis 3 Stunden dauert.DiesesGemisch(Z3)wird
dann auf Raumtemperatur abgekühlt und unter Aussenkühlung mit 105 Teilen 35%-iger
Salzsäure und 60 Teilen Eisessig versetzt.
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Man erhält eine klare, farblose und viskose Lösung, welche einen Trockengehalt
von etwa 40% aufweist.
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150 Teile, als 40%-ige Lösung des Gemisches Z3 werden zusammen mt
7,5 TeilenDicyandiamidzul5o Teilen einer 50%-igen wässrigen Lösung von Dihydroxydimethyloläthylenharnstoffs
gegeben und das Gemisch bs zur Homogenität verrührt. Das Gemisch wird während 1
ll? Stunden bei 70-8P° gerührt, wobei eine homogene Lösung mit einer Viscosität
von 30 cp (Brookfield) bei 200 entsteht. Das wasserlösliche Endprodukt kann direkt
eingesetzt werden und nach Zugabe von 22 Teilen Magnesiumchlorid/ Hexahydrat als
Nachbehandlungsmittel verwendet werden.
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Es ist auch möglich, die 22 Teile Magnesiumchlorid/Hexahydrat zusammen
mit dem Dihydroxy-dimethyloläthylenharnstoff dem Produkt Z3 zuzugeben, wobei die
Anwesenheit des Magnesiumsalzes die Umsetzung von mit mit dem Harnstoffderivat nicht
stört.
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Ein gutes Nachbehandlungsmittel erhält man, wenn man ein Gemisch von
Z3, dem Magnesiumsalz und dem Harnstoffderivat einsetzt.
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Aehnlich gute Nachbehandlungsmittel erhält man bei Verwendung der
nachstehenden Komponenten, wenn man nach den Angaben in den Beispielen 1 - 3 verfährt.
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Bei pi i e 1 4 92 Teile Epichlorhydrin, 36 Teile Diäthylentriamin,
390 Teile einer 50%-igen Dimethyloldihydroxyäthylenharnstofflösung, 80 Teile Magnesiumchlorid-Hexahydrat.
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B e i s p i e l 5 92 Teile Epichlorhydrin, 50 Teile γ, γ-Diaminopropylmethylamin,
390 Teile einer 50%-igen Dimethyidihydroxyäthylenharnstofflösung, 80 Teile Magnesiumchlorid-Hexahydrat.
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Beispiel 6 92 Teile Epichlorhydrin, 41 Teile 3-(2-Aminoäthyl)-aminopropylamin,
390 Teile einer 50%-igen Dimethyloldihydroxyäthylenharnstofflösung, 80 Teile Magnesiumchlorid-Hexahydrat.
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ANWENDUNGSBEISPIELE BEISPIEL A In einer l/l-Richttypstärke mit dem
Farbstoff C.I. Direct Blue 90 gefärbte Baumwolle wird mit einer Lösung, enthaLtend
200 g/l des Produktes P1 (Bsp.l,inkl.dem dort genannten KatalysatorMgC12)auf einem
Foulard imprägniert und auf eine Flottenaufnahme von etwa 8OC¼ abgequetscht. Auf
dem Spannrahmen wird das Textilgut bei einer Temperatur von 175-1800 schockgetrocknet,
sodass die Kondensationszeit des trockenen Gewebes etwa 30-45 Sekunden beträgt.
Die fixierte Färbung besitzt eine gute Waschechtheit, die nach wiederholten 60°-Wäschen
ihre guten Echtheiten beibehält und sogar bei einer Kochwäsche nicht ausblutet.
Gleichzeitig wird eine deutliche Verbesserung der Knitterechtheit erzielt und es
resultiert ein herabgesetzter Quellenwert der Cellulose.
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Setzt man dieeinzelnen KomponentenZ1,C1 undD1 als Mittel im Gemisch
ein, erhält man ein ebenso gutes Resultat. Ebenso gute Nassechtheiten, verbunden
mit einer verbesserten Knitterechtheit erhält man, wenn man mit den Verbindungen
der Beispiele 2 bis 5 in Gegenwart eines dort genannten Katalysators Baumwollfärbungen
nachbehandelt, die mit den zuvor genannten Farbstoffen gefärbt wurden.