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Verfahren zum Ermitteln von Geschützstandorten
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln von Geschützstandorten
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art nach Patent ........
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(Patentanmeldung P 31 16 586.9).
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Bei der Artillerieaufklärung werden akustisch geortete Geschütze in
eine Lagekarte eines Gefechtsgebietes eingetragen, um einen Überblick über die Lage
und Aufschluß über gegnerische Stellungen zu erlangen.
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Hierzu wird an zwei Meßorten im Gelände ein Kreuz aus vier benachbarten
Mikrophonen ausgebracht, dessen eine Achse eine Bezugsrichtung liefert. Die Laufzeiten
zwischen Empfangssignalen diagonal gegenüberliegender Mikrophone werden ermittelt
und liefern Peilwinkel zwischen Bezugsrichtung und Schalleinfallsrichtung des Mündungsknalls.
Trägt man diese Peilwinkel an den Positionen der Meßorte in die Lagekarte ein, so
erhält man die Geschützstandorte. Kritisch wird die Ermittlung der Geschützstandorte,
wenn mehrere Geschütze Salven abfeuern, da dann zwar aufeinanderfolgend die Peilwinkel
am Meßort ermittelt werden, aber die Zuordnung zu den entsprechenden Peilwinkeln
am anderen Meßort nicht mehr gegeben ist.
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Trägt man alle Peilwinkel in die Lagekarte ein, so erhält man außer
den Geschützstandorten zusätzliche
Orte von sog. Scheinzielen. Die
Scheinziele erscheinen an Schnittpunkten von angetragenen Peilwinkeln, die an den
Meßorten von unterschiedlichen Mündungsknallen ermittelt werden.
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In dem Hauptpatent ist zur Abhilfe bereits vorgeschlagen, den einen
Meßort während der Aufklärung zu verlegen, da dann bei Eintragung nachfolgender
Peilungen in die Lagekarte nur Geschützstandorte wieder an den gleichen Orten der
Lagekarte auftreten, Scheinziele aber nicht wieder auf die vorhergehend eingetragenen
Orte fallen. Allerdings muß dabei die neue Position des Meßorts vorher wieder geographisch
ausgemessen werden, so daß sich der Zeitraum zur Aufklärung durch diese zusätzlichen
Messungen entsprechend verlängert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach dem Hauptpatent
so zu verbessern, daß nach wie vor die Zuordnung und Auswertung der an den Meßorten
empfangenen Schallereignisse unabhängig von Wettereinflüssen gewährleistet bleibt,
jedoch eine Eliminierung auftretender Scheinziele ohne Verlegung mindestens einer
der Meßorte bei aufeinanderfolgenden Peilungen sicher möglich ist.
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Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs
1 gelöst. Zusätzlich zur Ermittlung der Laufzeiten wird an einem der Mikrophone
festgestellt, wann ein Empfangssignal am Meßort eingetroffen ist. Beispielsweise
wird die Uhrzeit zusätzlich zu den Peilwinkeln über Funk an eine Zentrale übertragen,
in der auch die Peilwinkel ausgewertet werden und in die Lagekarte eingetragen werden.
In der Zentrale werden
Differenzen von sämtlichen Empfangszeitpunkten
an den beiden Meßorten gebildet.
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Durch Eintragen der Peilwinkel in eine Karte erhält man Dreiecke,
deren Spitzen entweder Geschützstandorte oder Orte von Scheinzielen angeben. Zur
Bestimmung der Laufzeitdifferenzen werden bei den eingetragenen Dreiecken die Seitenlängen
gemessen und durch die Schallgeschwindigkeit geteilt. Es werden jetzt nur diejenigen
Spitzen von Dreiecken auf die.endgültige Lagekarte übernommen, für die die im Kennzeichenteil
angegebene Prüfvorschrift, nämlich die Übereinstimmung von Laufzeitdifferenzen und
Differenzen von Empfangszeitpunkten, zutrifft. Es handelt sich hierbei um ein graphisches
Verfahren, das auch auf einem Rechenautomaten zu realisieren ist.
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Außerdem ist es gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 vorteilhaft zür
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, die Abstände der Schnittpunkte
von den Meßorten, in denen sich die Peilstrahlen schneiden, aus den Peilwinkeln
durch Anwendung des Sinus satzes zu berechnen und ihre Differenzen durch die Schallgeschwindigkeit
zu teilen. Diese Quotienten liefern die Laufzeitdifferenzen und werden mit den Differenzen
der Empfangszeiten verglichen. Bei Übereinstimmung ist das Dreieck, dessen Spitze
den Geschützstandort liefert, gefunden. Der Geschützstandort wird dann in die Lagekarte
eingetragen, indem die zu diesem Dreieck gehörenden durch den Sinussatz berechneten
Seitenlängen mit Hilfe der Peilwinkel in geographische Koordinaten umgerechnet werden.
Bei diesem Verfahren muß keine Karte zum Auftragen der Dreiecke erstellt werden,
sondern nur trigonometrische Berechnungen vorgenommen werden, die problemlos und
zügig auf einem Rechner mit herkömmlichen Mitteln
durchführbar sind.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß in der Lagekarte nur Geschützstandorte und nicht Orte von Scheinzielen eingetragen
werden, die eine Massierung gegnerischer Geschütze vortäuschen könnten. Die Lage
wird stets richtig dargestellt, so daß bei einem Gegenangriff nur echte Ziele bekämpft
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist in gleicher Weise graphisch oder rechnerisch
durch trigonometrische Verknüpfung mit Rechnermitteln in kurzen Rechenzeichen durchführbar.
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Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nur
solche Empfangszeitpunkte für die Ermittlung ihrer Differenzen und zugehörige Peilwinkel
zum Bestimmen der Laufzeitdifferenzen berücksichtigt, die innerhalb eines Zeitraums
liegen, der gemäß Anspruch 2 durch den Quotienten aus Entfernung zwischen den Positionen
der Meßorte geteilt durch die Schallgeschwindigkeit bestimmt wird. Es ist vorteilhaft,
nur so weit zurückliegende Empfangszeitpunkte zu berücksichtigen, da sich dadurch
die jeweilige Beobachtungszeit bis zur Aktualisierung der Lagekarte verkürzt und
der Rechenaufwand zur Überprüfung dieses Zeitraums nur gering ist. Dieser Zeitraum
gibt die größtmögliche Laufzeitdifferenz eines Mündungsknalls an, wenn nämlich die
"Spitze des Dreiecks1, auf einer Linie mit den Meßorten liegen würde. Diese Maßnahme
ist sinnvoll, da es keine Differenzen von Seitenlängen eines Dreiecks geben kann,
die länger als die Grundlinie des Dreiecks sind. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist eine zügige und sichere Gefechtsaufklärung möglich.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer angenommenen Gefechtslage, Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Karte.
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Von Meßorten 1 und 2 gemäß Fig. 1 werden Geschütze 3, 4 und 5 akustisch
gepeilt und ihre Standorte in einer Zentrale 6 bestimmt. Die Entfernung der Meßorte
1,2 voneinander entspricht größenordnungsmäßig der Entfernung zu den Geschützen
3, 4,5 und liegt im Kilometerbereich. An jedem Meßort 1 oder 2 befindet sich ein
Kreuz mit je vier Mikrophonen, deren Abstände voneinander wesentlich kleiner als
die Entfernungen zwischen den Meßorten 1 und 2 und zu den Geschützen 3, 4 und 5
sind und im Meterbereich liegen. Die Mikrophone jedes Kreuzes sind jeweils mit einer
Auswerteschaltung 12 bzw. 13 verbunden. Die Positionen der Meßorte 1, 2 werden in
der Zentrale 6 in eine Lagekarte eingetragen. Die Orientierung einer Bezugsachse
des Kreuzes an jedem Meßort 1 bzw. 2 bezüglich Nord wird ermittelt und in die Auswerteschaltung
12 bzw.
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13 eingegeben, in der aus Laufzeiten zwischen sich diagonal gegenüberliegenden
Mikrophonen Peilwinkel bzw. 2'i bezogen auf Nord ermittelt und über Funk an die
Zentrale 6 übertragen werden.
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Jedem Meßort 1, 2 ist ein Zeitgeber 14, 15 zugeordnet.
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Die Zeitgeber 14, 15 sind miteinander synchronisiert und beispielsweise
Uhren. Mit den Auswerteschaltungen 12, 13 wird jeweils der Empfangszeitpunkt eines
Mündungsknalls ermittelt, indem bei einem der Mikrophone jedes Kreuzes ein Empfangssignal
festgestellt
und ihm eine Uhrzeit zugeordnet wird. Die Empfangs
zeitpunkte werden über Funk an die Zentrale 6 übertragen.
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In der Zentrale 6 werden gemäß Fig. 2 an die Positionen der Meßorte
1, 2 die Peilwinkel <Pi ç i (i=3,4,5) als Peilstrahlen eingetragen. Diese Peilstrahlen
schneiden sich in einer Vielzahl von Schnittpunkten B, C, D, E, F, G, H, I, von
denen zu bestimmen ist, welche Schnittpunkte Geschützstandorte der Geschütze 3,
4 und 5 und welche Schnittpunkte Orte von Scheinzielen kennzeichnen. Hierzu werden
von jedem Dreieck, dessen Grundlinie jeweils durch die Meßorte 1 und 2 angegeben
ist, die Seitenlängen ermittelt und voneinander abgezogen. Diese Differenz wird
durch die Schallgeschwindigkeit c geteilt. Sie gibt eine Laufzeitdifferenz an, die
zwischen den Empfangszeitpunkten an den Meßorten 1 und 2 entsteht, wenn am Schnittpunkt
ein Geschütz gefeuert hat und ein Mündungsknall mit Schallgeschwindigkeit sich zu
den Meßorten 1 und 2 fortgepflanzt hat.
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In einer ersten Tabelle sind für eine Gefchtssituation sich ergebende
Laufzeitdifferenzen aufgeführt.
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In der ersten Spalte sind die Schnittpunkte B, C, D, E, F, G, H und
I als Spitzen der in Fig. 2 aufgezeichneten Dreiecke angegeben, in der zweiten bzw.
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dritten Spalte Zeiten pro Sekunde, die aus den einzelnen Seitenlängen
der Dreiecke mit der Grundlinie zwischen den Meßorten 1 bzw. 2 und den Spitzen an
den Schnittpunkten B, C, ...., I geteilt durch die Schallgeschwindigkeit c gewonnen
wurden. In der vierten Spalte sind aus diesen Zeiten berechnete Laufzeitdifferenzen
d/s für jedes Dreieck eingetragen.
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Diese erste Tabelle kann auch dadurch erstellt werden, daß aus den
an jedem Meßort 1, 2 ermittelten nordbezogenen Peilwinkeln (Pji Dreieckswinkel und
daraus mit Hilfe trigonometrischer Verknüpfungen Seitenlängen bzw. Abstände der
Schnittpunkte der Peilstrahlen zu den Meßorten 1, 2 berechnet werden. An jedem Meßort
1 bzw. 2 liegt unter Berücksichtigung der Zählrichtung ein Meßortswinkel α0=360-α1
bzw. a2 zwischen Bezugsrichtung N und Grundlinie zwischen den Meßorten 1 und 2;
wie in Fig. 2 eingetragen. Zur Bestimmung der Dreieckswinkel am Meßort 1 werden
vom Meßortswinkel ao=360-«l die Peilwinkel #i abgezogen bzw.
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zum Winkel al hinzugezählt. Die Dreieckswinkel am Meßort 2 werden
durch Subtraktion der Peilwinkel Si vom Meßortswinkel a2 gewonnen.
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Aus den Dreieckswinkeln α1+#3 und α2-#3 an der Grundlinie
zwischen den Meßorten 1 und 2 wird für den Schnittpunkt B der dritte Dreieckswinkel
[180-(α1+#3+α2- 23)0 = t3 berechnet. Die Seitenlänge zwischen Meßort
1 und Schnittpunkt B ergibt sich aus der Entfernung zwischen den Meßorten 1 und
2 geteilt durch sin f3 und multipliziert mit sin (α1+#3), die Seitenlänge
zwischen Meßort 2 und Schnittpunkt B ist gleich der Entfernung zwischen den Meßorten
1 und 2 geteilt durch sin 3 und multipliziert mit sin(α2-#3).
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Die Laufzeitdifferenz t/s wird aus der Differenz der Seitenlängen
geteilt durch die Schallgeschwindigkeit c berechnet und in die erste Zeile der ersten
Tabelle eingetragen.
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Mit Hilfe der übrigen Peilwinkel #i und #i werden in gleicher Weise
die Laufzeitdifferenzen /s unter Anwendung des Sinussatzes ermittelt und in die
übrigen Zeilen der Tabelle - den Schnittpunkten C, D, ...,I zugeordnet - eingetragen.
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Erste Tabelle: Spitze Seitenlänge Seitenlänge (Spitze-Meßort l)/s
(Spitze-Meßort 2)/s c c B 12,43 13,54 E 20,23 19,53 J 37,08 31,30 C 10,07 8,96 D
9,45 5,04 F 13,50 10,66 G 11,05 5,23 H 16,06 8,18
-1,11 |
+0,70 |
+5,78 |
+1,11 |
+4,41 |
,841 |
+5,82 |
+7,88 |
Zur Auswertung der empfangenen Mündungsknalle wird eine zweite Tabelle erstellt.
Sie gibt den zeitlichen Ablauf der in Fig. 1 dargestellten Gefechtssituation wieder.
Die drei Geschütze 3, 4, 5 feuern in zeitlich dichter Folge, ihre Abschußzeiten
sind natürlich an den Meßorten 1, 2 unbekannt. Die Empfangszeitpunkte an den Meßorten
1, 2 werden als Uhrzeiten festgestellt und in den beiden ersten Spalten der -zweiten
Tabelle im Sekundenmaßstab aufgelistet. Es werden in der dritten Spalte die Differenzen
des ersten Empfangszeitpunktes am Meßort 1 mit sämtlichen Empfangszeitpunkten am
Meßort 2 innerhalb eines Zeitraums, der durch die Entfernung zwischen den Meßorten
1 und 2 geteilt durch die Schallgeschwindigkeit c festgelegt ist, eingetragen. In
der viertn Spalte sind die Differenzen des als zweites verzeichneten Empfangszeitpunktes
am Meßort 1 mit sämtlichen Empfangszeitpunkten am anderen Meßort 2 aufgelistet.
Die folgenden Spalten 5 bis 10 geben die Differenzen aus den folgenden Empfangszeitpunkten
am Meßort 1 jeweils mit sämtlichen Empfangszeitpunkten am Meßort 2 an.
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Zweite Tabelle: Empfangszeitpunkte der Differenzen der Empfangszeiten
Meßorte #/s 1: 2: 10 h ; 0 min; Spalte Spalte Spalte Spalte Spalte Spalte Spalte
Spalte s 3 4 5 6 7 8 9 10
13,18 + 7,88 + 9,25 +10,32 +12,32 +12,88 +13,25 +15,32 +17,25 |
18,18 + 2,88 + 4,25 + 5,32 + 7,32 + 7,88 + 8,25 +10,32 +12,25 |
20,66 + 0,40 + 1,77 + 2,84 + 4,84 + 5,40 + 5,77 + 7,84 + 9,77 |
21,06 - 1,60 - 0,23 - 0,84 + 2,84 + 3,40 + 3,77 + 5,84 + 7,77 |
22,43 - 2,48 - 1,11 - 0,04 + 1,96 + 2,52 + 2,89 + 4,96 + 6,89 |
22,66 - 4,60 - 3,23 - 2,16 - 0,16 + 0,40 + 0,77 + 2,84 + 4,77 |
23,50 - 6,48 - 5,11 - 4,04 - 2,04 - 1,48 - 1,11 + 0,96 + 2,89 |
23,54 -10,48 - 9,11 - 8,04 - 6,04 - 5,48 - 5,11 - 3,04 - 1,11 |
25,50 |
25,66 26,06 26,43 27,54 28,50 30,34 31,54
Die Spalten 3 bis 10
der zweiten Tabelle werden jetzt mit der Spalte für die Laufzeitdifferenzen a /s
der ersten Tabelle verglichen. Übereinstimmende Zeiten sind mit einem Kästchen gekennzeichnet.
Sie sind ein Indiz für die Standorte der Geschütze 3, 4 und 5 gemäß Fig. 1.
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An den Spitzen B, F und H der Dreiecke in Fig. 2 befinden sich demnach
Geschütze. Sie kennzeichnen Geschützstandorte, die in die Lagekarte übernommen werden.
Anhand der Tabellen stellt man fest, daß als erstes Schallereignis am Meßort 2 ein
Mündungsknall des Geschützes 5 an der Stelle H um 10.ovo h, 0 min, 13,18 s empfangen
wurde. Der gleiche Mündungsknall wurde am Meßort 1 um 10.ovo h, 0 min, 21,06 s empfangen.
Die Differenz 6= 7,88s der Empfangszeitpunkte in Spalte 3 der zweiten Tabelle ist
gleich der LaufzeitdifferenzA = 7,88 s in der ersten Tabelle und gehört zu dem Dreieck,
dessen Spitze H in der letzten Zeile der ersten Tabelle zu finden ist. Die Spitze
H entspricht dem Geschützstandort für das Geschütz 5 gemäß Fig. 1.
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Verfolgt man die zweite Tabelle weiter, so stellt man fest, daß bei
Differenzbildung des Empfangszeitpunktes lO.oo h, 0 min, 22,43 s am Meßort 1 mit
sämtlichen Empfangszeitpunkten am Meßort 2 die Differenz 6 = -1,11 s in der vierten
Spalte für den Empfangszeitpunkt 10.ovo h, 0 min, 23,54 s am Meßort 2 festgestellt
wird. Es handelt sich hier um das Dreieck mit der Spitze B, das in der ersten Tabelle
in der ersten Zeile dargestellt ist. Hier ist wieder ein Geschützstandort, nämlich
der des Geschützes 3 gemäß Fig. 1. Dieser Geschützstandort wird ebenfalls in die
Lagekarte übertragen.
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Bei der Differenzbildung des nächsten Empfangszeit-
punktes
lO.oo h, 0 min, 23,50 s am Meßort 1 mit dem dritten Empfangszeitpunkt lO.oo h, 0
min, 20,66 s am Meßort 2 findet man in der fünften Spalte eine Dif ferenz 6 = +2,84
s der Empfangszeitpunkte, die mit der Laufzeitdifferenz : = +2,84 s in der sechsten
Zeile der ersten Tabelle identisch ist, es handelt sich hier um die Spitze F gemäß
Fig. 2, die wieder einen Geschützstandort kennzeichnet, und zwar das Geschütz 4
gemäß Fig. 1. Bei der Differenzbildung des Empfangszeitpunktes 10.ovo h, 0 min,
25,50 s am Meßort 1 stellt man fest, daß das Geschütz 4 im Abstand von 2 s gefeuert
hat, wie die Differenzbildung (Spalte 6) mit dem vierten Empfangszeitpunkt 10.ovo
h, 0 min, 22,66 s am Meßort 2 aufweist.
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Als nächstes wird ein Mündungsknall vom Geschütz 5 in der Spitze H
detektiert, wie der siebt.en Spalte der zweiten Tabelle zu entnehmen ist. Der achten
Spalte und der zehnten Spalte ist zu entnehmen, daß am Meßort 1 ein Mündungsknall
um lO.oo h, 0 min, 26,43 s und lO.oo h, 0 min, 30,43 s. vom Geschütz 3 empfangen
wurde, das 1,11 s später vom Meßort 2 detektiert wurde.
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Die Differenzen 6/s sind mit positiven und negativen Vorzeichen versehen,
abhängig davon, welcher Meßort 1 oder 2 zuerst den Mündungsknall empfangen hat.
Sämtliche Differenzen 6/s von Empfangszeitpunkten, die nicht mit den Laufzeitdifferenzen
J /s in der ersten Tabelle identisch sind, zeigen, daß keine Zuordnung der Empfangszeitpunkte
zu ein und demselben Mündungsknall möglich ist,und geben keine Geschützstandorte
an.
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Anhand dieser beiden Tabellen ist leicht zu erkennen,
daß
nur die Schnittpunkte B, F und H die Geschützstellungen der Geschütze 3, 4 und 5
kennzeichnen und in die Lagekarte einzutragen sind. Die Schnittpunkte E, 1, C, D
und G geben Orte von Scheinzielen an. Die Erstellung der Tabellen und ihr Vergleich
ist mit Rechnermitteln durchführbar.
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- L e e r s e i t e -