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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Blindnietgerät nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Blindnietgeräte dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen al s
als Hand-Blindnietg-eräte bekannt. Als Antrieb für die Zugvorrichtung sind dabei
druckmittelgesteuerte Kolben bekannt. Blindnietgeräte dieser Art sind in ihrer Anwendung
ortsunabhängig. Ihre Anwendung erfordert jedoch eine Arbeitskraft- und der Nietvorgang
kostet Zeit und, für das Handhaben des Nietgerätes, Kraft.
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Für serienmäßiges Setzen von Blindnieten an nach Form und Größe an
einen Arbeitsplatz zuführbaren Werkstücken ist die Verwendung derartiger Blindnietgeräte
relativ aufwendig.
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Der Erfindung liegt die -Aufgabe zugrunde, ein Blindniet~ gerät der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß es weitgehend selbsttätig bei.raschem
Arbeitstakt und einfacher Bedienung Blindnieten an zugeführten Werkstücken setzt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
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Diese Ausbildung ermöglicht einen weitgehend automatisch steuerbaren
Arbeitsablauf: der Schwenkantrieb für das Gehäuse, der Bewegungsmechanismus, der
das Gehäuse auf die Werkstückhalterung zu bewegt und der Antrieb für die Zugvorrichtung
können in zeitlich aufeinander abgestimmte Taktabstände programmiert werden. Wird
zusätzlich die Zufuhr von Nieten und/oder Zu- und Abfuhr von Werk-
stücken
zur Werkstückhalterung dem Takt entsprechend automatisiert, kann das Blindnietgerät
selbsttätig arbeiten. Die Taktzeiten können-dabei vorteilhaft kurz sein, da die
Beschickung des einen Nietaggregates mit einem neuen Niet und ein Nietvorgang mit
dem anderen Aggregat im wesentlichen gleichzeitig erfolgen können. Der bauliche
Aufwand ist auf diese Weise ebenfalls halbiert, da für zwei Nietaggregate nur eine
Beschickungsstation, eine Werkstückhalterung und nur ein Antrieb für die Zugvorrichtung
benötigt werden.
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Das Merkmal des Anspruches 2 betrifft eine baulich einao:.-ere Ausführung
einer Kopplung zwischen einer Zugvorrichtung eines Aggregates und deren Antrieb
für den Nietvorgang, und Anspruch 3 eine bevorzugte Ausführungsform hiervon.
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Ein weiterer Vorteil der drehbaren Lagerung des Gehäuses besteht darin,
daß der beim Nietvorgang abgerissene Zugdorn auch in einer anderen als der Nietstellung
des Aggregates entfernt werden kann. Das ermöglicht den Dornaustritt an einer Stelle
und in einer Lage, die den Betriebsablauf nicht behindert und rasch und einfach,
beispielsweise durch Schwerkraftwirkung, folgen kann.
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Das Merkmal des Anspruches 4 bietet den zusätzlichen Vorteil, daß
der nach dem Nietvorgang noch zwischen den Klemmbacken gehaltene Zugdornrest entfernt
werden kann, ohne daß die Klemmbacken weiter öffnen als es eben zum Ergreifen eines
Zugdornes notwendig ist. Sie können damit in einer Stellung bleiben, in der sie
den Zugdorn eines neu zugeführten Nietes für die Schwenkbewegung und den Nietvorgang
sicher halten.
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Die Merkmale der Ansprüche 5 bis 9 betreffen vorteilhafte Ausführungsformen
einer Ausstoßeinrichtung.
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Die entsprechend den Merkmalen des Anspruches 6 ausgebildete Ausstoßeinrichtung
ergibt durch die Doppelfunktion des Stempels, der sowohl den Zugdornrest des vorhergehenden
Nietes zurückstößt, als auch, in einem zweiten Hub, den neuen Niet zuführt, eine
besonders wirtschaftliche Bauform. Dabei drückt der Stempel beim ersten Hub den
zwischen den Klemmbacken gehaltenen Zugdornrest so weit in das Innere des Nietaggregates,
daß der Zugdorn des im zweiten Hub eingeführten Blindnietes bereits zwischen den
Klemmbacken geführt ist, ehe er auf den Zugdornrest trifft und diesen in einen Ausführkanal
drückt.
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Der neue Niet ist somit außerhalb und innerhalb des ietaggregates
bei seiner Einsetzbewegung geführt.
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Ein gegenseitiges Behindern oder Klemmen zwischen dem alten und dem
neuen Zugdorn ist ausgeschlossen. Vielmehr hält der alte Zugdorn den Klemmbacken
für den neuen "geöffnet'.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend
im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles erläutert, das
in den Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Blindnietgerät
in, teilweise schematisierter, Seitenansicht, und Fig. 2 das gleiche Blindnietgerät
in einer Vorderansicht.
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Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Blindnietgerät weist an einem
Rahmen 1 angeordnet eine als Ganzes mit 2 bezeichnete Beschickungsstation, ein als-Ganzes
mit 3 bezeichnetes Gehäuse, Nietaggregate 4 enthaltend, und eine Werkstückhalterung
5 für zu vernietende Werkstücke 6 auf.
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Das Gehäuse 3, im wesentlichen länglich rohrförmig ausgebildet, ist
in seinem mittleren Bereich an einem Rahmen-
teil 1a mittels einer
Welle 7 mit zur Längsachse des Gehäuse 3 senkrechter Achse drehbar gelagert. Die
Drehung erfolgt mittels eines schematisch angedeuteten Schwenkantriebes 8. Dieser
ist auf nicht gezeigte Weise derart steuerbar, daß er das Gehäuse in bestimmte Winkelstellungen
bringt, hier jeweils in eine Vertikalstellung bei Drehungen um 1800. Dem Rahmenteil
1a ist eine Verstelleinrichtung 9 zugeordnet, die das Rahmenteil 1a mit dem Gehäuse
3 in Richtung des Pfeiles A auf- und abbewegt.
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Jedes Nietaggregat 4 weist im Gehäuse angeordnet ein Spannfutter 10
auf, das mit einem konischen Abschnitt ebenfalls konisch verlaufende Klemmbacken
11 umgibt.
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Diese liegen mit ihrer der Gehäuselängsmitte zugekehrten Seite an
einem Niederhalter 12 an, an ihrer entgegengesetzten Seite an einem das Gehäuse
nach außen durchsetzenden Mundstück 13. Das Spannfutter 10 ist in Richtung auf die
Drehachse des Gehäuses 3 hin durch ein im Gehäuse 3 längsverschiebliches Rohrteil
14 verlängert, mit dem es fest verbunden ist. Am Rohrteil 14 ist eine Nase 15 mit
kreisförmigem Querschnitt so angeordnet daß sie einen Längsschlitz 16 im Gehäuse
3 durchsetzt. Die Nase 15 ist Teil des Antriebes, der in noch zu schildernder Weise
den Nietvorgang bewirkt. Sie befindet sich in der Nietstellung des zugehörigen Aggregates
4 im Bereich eines Gabelkopfes 17. Dieser ist an einem Ende eines Hebelarmes 18
angeordnet, der in einem Lager 19 drehbar gehaltert und an seinem anderen Ende mit
einem Kolben 20 eines Antriebszylinders 21 verbunden ist.
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Jedes Nietaggregat 4 weist im Rohrteil 14 einen in Längsrichtung des
Gehäuses sich auf dessen mittleren Bereich zu erstreckenden Ausführkanal 22 auf.EinTeil
dieses sonst starren Kanales besteht aus einem flexiblen Schlauchstück 22a, das
sich bis zur Austrittsöffnung 22b im Gehäuse 3 er-
streckt.
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Die Beschickungsstation 2 weist eine nur schematisch angedeutete Zuliefereinrichtung
23 für Blindniete 24 auf. Die Zulieferrichtung ist durch den Pfeil B angedeutet.
In der Beschickungsstation 2 ist auf nicht gezeichnete Weise vertikal, d.h. im Sinne
des Pfeiles C bewegbar, ein Stempel 25 angeordnet. Seine Längs- und ideelle Bewegungsachse
fluchtet mit der Längsachse des Gehäuses 3. Der Stempel 2.5 weist einen Abschnitt
25 mit einem Durchmesser a auf, der gleich oder kleiner ist als der größte Durchmesser
am Blindniet 24, und an seinem freien, dem Gehäuse 3 zugekehrten Ende einen Abschnitt
25b mit einem Durchmesser b, der gleich oder kleiner ist als der Durchmesser eines
Zugdornes 24a. An der Beschickungsstation 2 ist ferner in dem Bereich zwischen dem
Gehäuse 3 und dem in der Ruhestellung dargestellten Stempels 25 ein Führungstrichter
26 für Blindniete 24 angeordnet.
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Nachstehend wird ein Arbeitstakt des beschriebenen Blindnietgerätes
geschildert. Es wird darauf hingewiesen, daß in den Zeichnungen an verschiedenen
Stellen unterschiedliche, nicht gleichzeitig auftretende Taktabschnitte dargestellt
sind.
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Am Ende eines Nietvorganges wird das Gehäuse 3 vom Schwenkantrieb
8 um 1800 gedreht. Das dabei von unten nach oben bewegte Nietaggregat 4 hält zwischen
seinen Klemmbacken 11 noch den soeben abgerissenen Zugdorn 24a. Ein Ende des Zugdornes
24a ragt aus dem Mundstück 13 nach oben heraus. Zur Entfernung des Zugdornes 24a
bewegt sich der Stempel 25 nach unten und zwar so weit, daß sein Abschnitt 25b bis
in das Mundstück 13 eintritt. Dabei schiebt der Stempel 25 den Zugdorn 24a trotz
der Halte-
wirkung der Klemmbacken 11, weiter in Richtung auf den
Ausführkanal 22. Nachdem sich der Stempel 25a in die dargestellte Ruhestellung zurückbewegt
hat, wird ein neuer Blindniet 24 von der Zuliefereinrichtung 23 genau über den Führungstrichter
26 und damit unter den Stempel 25 bewegt.
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Der Stempel 25 führt nun einen zweiten Hub aus, wobei er den Blindniet
24 durch den Führungstrichter 26 und in das Nietaggregat 4 einführt. Der Zugdorn
24a des neuen Blindnietes schiebt nun den abgerissenen Zugdorn 24a zwischen den
Klemmbacken heraus und in den Ausführkanal 22, von dem er über das Schlauchstück
22a und die Austrittsöffnung 22b nach außen fällt. Dort befindet sich einAuffangbehälter
27 für die abgerissenen Zugdornreste 24a. Die beim ersten Hub des Stempels 25 bewirkte
Verschiebung des abgerissenen Zugdornteiles gewährleistet, daß der neue zugeführte
Blindniet 2 ist nur im Führungstrichter 26, sondern nach Eintreten ln das Aggregat
4 auch im Mundstück geführt verschieblicn ist. Das nur teilweise Zurückstoßen des
abgerissenen Zugdorns ermöglicht eine kürzere Taktzeit als ein vollständiges Ausstoßen
durch den Stempel. Die leichte Klemmung des abgerissenen Zugdorns verhindert dessen
Herausfallen durch das Mundstück 13 beim Drehen des Gehäuses. Dieselbe Klemmstellung
ermöglicht ein Halten des neuen Zugdorns beim Drehen.
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Fig. 1 zeigt das oben befindliche Nietaggregat 4 in dem jetzt erreichten
Zustand, d.h. mit fertig eingesetzten, von den Klemmbacken leicht gehaltenen Blindniet
24 und dem im Schlauchstück 22a zur Austrittsöffnung 22b gleitenden abgerissenen
Zugdornrest 24a.
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Anschließend an den Beschickungsvorgang dreht der Antrieb 8 das Gehäuse
3 um 1800. Das frisch beschickte Nietaggregat 4 gelangt nach unten. Dieser Takt-Zeitpunkt
ist im unteren Bereich der Figuren dargestellt. Am Ende der Schwenkbewegung hat
sich die aus dem Gehäuse 3 herausstehende Nase 15 zwischen die Vorsprünge des Gabelkopfes
17 bewegt. Miteinander zu vernietende Werkstücke 6, hier zwei Lochscheiben, wurden
inzwischen der Werkstückhalterung 5 zugeführt.
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Der nächste Vorgang ist das Absenken des Rahmenteiles 1a nach unten,
so weit, daß der Blindniet 24 in die Nietbohrung 6a der Werkstücke 6 eingeführt
ist. Diese Abwärtsbewegung machen außer dem Gehäuse 3 auch dessen Welle 7 mit dem
Schwenkantrieb 8 und der Antrieb für den Nietvorgang mit, d.h. nicht nur der Hebelarm
18, der den Gabelkopf 17 trägt, sondern auch der Antriebszylinder 21, dessen Kolben
20 mit dem Hebelarm 8 verbunden ist.
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Sobald der Blindniet 24 in die Nietbohrung 6a eingesetzt ist, wird
der Antriebszylinder 21 betätigt. Der Kolben 20 bewegt sich nach unten, der Gabelkopf
17 dementsprechend nach oben. Auf diesem Verschiebeweg, der sich hier in der Größenordnung
von etwa 18 mm bewegt, nimmt der Gabelkopf*17 die Nase 15 mit und betätigt dadurch
die Zugvorrichtung des Nietaggregates: das Spannfutter wird nach oben gezogen, nimmt
dabei die Klemmbacken mit und drückt diese, durch Zusammenwirken der konischen Flächen,
fester zusammen. Der Nietdorn wird nach oben gezogen, verformt dabei bekannterweise
den Nietkopf und reißt schließlich an einer Sollbruchstelle ab. Damit ist der Nietvorgang
beendet, die Verstelleinrichtung 9 hebt das Rahmenteil 1a mit sämtlichem geschilderten
Zubehör wieder an. Sobald der Schwenkantrieb 8 das Gehäuse wieder um 1800 gedreht
hat, beginnt für das Nietaggregat der Takt von vorn. Die Beschickung des zweiten
Nietaggregates mit einem neuen Blindniet kann zeitlich während des Nietvorganges
des ersten Aggregates erfolgen oder unmittelbar nachdem der Rahmenteil 1a und damit
das Gehäuse 3 wieder angehoben wurden. Dadurch werden zu große Hubwege des Stempels
25 vermieden. Die Drehung des Gehäuses erfolgt dann unmittelbar nach der Beschickung.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Im
Rahmen der Erfindung sind Einzelheiten der Nietaggregate weitgehend variierbar.
Die Ausbildung des Antriebs für die Zugvorrichtung, insbesondere das Profil der
vorstehenden Nase, die Gestaltung des Gabelkopfes und des zugehörigen Bewegungsmechanismus
kann ebenfalls variieren. Das gleiche gilt für Einzelheiten der Blindnietzulieferung
und der Führungsorgane in diesem Bereich.
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Es können auch mehr als zwei Nietaggregate miteinander vereinigt sein,
beispielsweise in Form eines sogenannten Rcvclverkopfes. Auch eine Parallelanordnung
von zwei Qaar mehr Gehäusen mit jeweils zwei einander gegenüberlegenden Nietaggregaten
ist im Rahmen der Erfindung denkbar, zum automatischen gleichzeitigen Setzen von
zwei oder mehr Blindnieten nebeneinander.
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