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Kipptisch Patentansprüche:
Beschreibung: Die Erfindung
betrifft einen Kipptisch zum Handhaben, insbesondere Wenden und Stapeln von Werksteinen,
vorzugsweise Kamin-Mantelsteinen, bei dem auf der Oberfläche eines kippbaren Tisches
ein Paar zusammenwirkender, lotrecht zur TischEäche stehender Klemmbacken vorgesehen
ist, deren mechanischer Spann antrieb mit einer Druckbegrenzungseinrichtung versehen
ist.
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oin Kipptisch der eingangs genannten Art ist um eine seiner Kanten
um 90 ° schwenkbar, damit die Werksteine, welche entweder einseitig Öffnungen oder
durchgehende Hohlräume haben, auf Seitenflächen gelegt werden, derart, daß die Öffnungen
zur Seite hin offen sind und die Steine von Gabelstaplern erfasst und transportiert
werden können.
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erksteine, um die es sich erfindungsgemäß handelt, sind insbesondere
sogenannte Kamin-Mantelsteine, deren Belastbarkeit in Höhen- oder Achsrichtung der
hohlräume verhältnismäßig hoch ist im Vergleich zu der Belastbarkeit seitlich dazu.
Das hat in der Vergangenheit zu erheblichen Nachteilen, d.h. zu zahlreichem Ausschuß
geführt, denn das in der Querrichtung recht empfindliche Material dieser Kamin-Mantelsteine
wurde von Kipptischen bekannter Bauart über Gebühr beansprucht, d. h. die Steine
gingen zu Bruch. Dies beruhte darauf, daß der Pressdruck oder
Klemmdruck,
mit welchem die Steine zum Handhaben festgehalten werden, nicht feinfühlig genug
gesteuert werden konnte.
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So war es beispielsweise bekannt, den Klemm- oder Pressdruck mittels
eines elektromotorisch angetriebenen Drehmomentschalters zu variieren. Dabei mußte
der Motor erst zum Stillstand kommen, ehe der Drehmomentschalter reagierte, und
es war infolgedessen nicht möglich, verschiedene Druckstärken je nach Materialbeschaffenheit
oder Widerstandsfahigkeit der Werksteine zu erzielen oder voreinzustellen.
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Andere bekannte Kipptische haben Hydraulikantriebe, bei denen die
Klemmdrücke durch Druckschalter vorwählbar sind. Es lassen sich verschiedene Druckstärken
nach Jkrt eines Überdruckventiles einstellen. Leider ist auch diese Lösung unbrauchbar
und führt zur Zerstörung der Werksteine; denn in dem System herrscht eine gewisse
Trägheit, d.h. der Druck baut sich erst im Zylinder auf, und dann erst kann das
Regelventil ansprechen, um abzuschalten. Die Trägheit, die in diesem Vorgang liegt,
führt dazu, daß der Druck Überwerte annimmt und den Stein zerstört. Eine weitere
Störkomponente besteht darin, daß Hydrauliköl im Verlauf der Tätigkeit auf höhere
Temperaturen steigt, wobei die Voreinstellungen
nicht mehr stimmen
und wiederholt die Press- oder Klemmdrücke nachgeregelt werden müssen.
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.ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Kipptisch der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß der Klemmdruck exakt wählbar feineinstellbar ist und eine zerstörungsfreie Handhabung
empfindlicher Werksteine gewährleistet ist.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe kennzeichnet sich der eingangs
genannte Kipptisch erfindungsgemäß dadurch, daß wenigstens eine Klemmbacke mittels
eines oder mehrrer Federgljeder in Klemmrichtung gegen ein mit dem Snannantrieb
verbundenes Backenwiderlager bewegbar abgestützt ist und daß dieses Backenwiderlager
einen Steuerendschalter zum Abschalten des Spannantriebes trägt, dessen Schaltpunkt
in Bezug auf den Federweg der Klemmbacke und damit in Bezug auf den aufgebauten
Klemmdruck feineinstellbar ist.
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Das Grundprinzip der Erfindung besteht darin, daß der Klemmdruck richt
mehr am System des Spannantriebes, sondern am Werkstein, d. h. also am Objekt direkt
gemessen, gesteuert und geschaltet wird. Die Federn, mit denen die Klemmen in Klemmrichtung
am Backenwiderlager oder Klemmwiderlager abgestützt sind, haben nämlich zur Folge,
daß
während des Klemmvorganges jeder von einer Klemmbacke zurückgelegte
Millimeterweg die Feder spannt, und zwar auf eine ganz bestimmte, der Federkennlinie
entsprechende Art, und damit auch einen ganz bestimmten Klemmdruck ausübt. Sobald
der für die betreffende Werksteinart erforderliche und zulässige Klemmdruck, d.
h. exakt die diesem Klemmdruck entsprechende Wegstrecke der Klemmbacken zurückgelegt
ist, wird der am Klemmbackenwiderlager gehaltene Steuerendschalter betätigt und
der Spann antrieb abgeschaltet. Selbst dann, wenn in dem Spannantrieb im System
als Ganzes eine gewisse Trägheit vorhanden ist, so steigt der Spann- oder Klemmdruck
doch innerhalb eines überschaubaren begrenzten Bereiches, der von der Federkennlinie
abhängig ist, und es kann infolgedessen keine Zerstörung des erksteines stattfinden.
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Um bei rauhen, eventuell oberflächenstrukturierten Steinen ein zerstörungsfreies
und zugleich sicheres Erfassen zu erzielen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Klemmbacken Klemmflächen aus verschleißbeständigem nachgiebigem Wirkstoff, wie
Gummi, aufweisen. Diese Klemmbacken legen sich den Oberflächen an und verteilen
den Druck gleichmaßig, und zwar unabhängig davon, welche Kleinstrukturen diese Oberflächen
des nerksteines haben.
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itls besonders zweckmäßig hat sich gemäß Patentanspruch 3 erwiesen,
wenn zur einstellbaren Auslösung des Steuerendschalters
an der
beweglichen Klemmbacke eine Feineinstellschraube befestigt ist, deren Ende gegen
ein Schaltelement des Steuerendschalters trifft, wenn die Klemmbacke in Bezug auf
das Klemmbackenwiderlager bewegt wird.
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Im Gegensatz zu den eingangs geschilderten bekannten .usgestaltungen
erlaubt es die Erfindung, beliebige Spannantriebe zu verwenden. Dies ist möglich,
weil die Klemmkraft nun am Objekt, also am Werkstein, gemessen und uberwacht wird
und nicht im System des Spannantriebes, wie es bei bekannten Kipptischen der Fall
ist zählt man erfindungsgemäß (Patentanspruch 4) einen elektrischen Getriebemotor
mit Zahnstange und Ritzel, so ist, wie bekannt, darauf zu achten, daß der Getriebemotor
oder das System hemmend bzw mit einer Bremse ausgerüstet ist. Es wird jedoch zuverlässig
beim Erreichen des eingestellten Spann- oder Einklemmdruckes abgeschaltet. Wählt
man gemäß Anspruch 5 einen Spannantrieb mit elektrohydraulischem oder pneumatischem
Antriebssystem,so wird über den Steuerendschalter ein Ventil betätigt, das in der
Druckleitung zum Arbeitszylinder liegt, welches die Klemmwiderlager bewegt.
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Die ^bschaltung erfolgt in diesem Fall wiederum unabhängig von Systemeigenschaften
des Spannantriebes. Sie ist ausschließlich abhängig von der gemessenen, gegenüber
Federn
zurückgelegten Wegstrecke, wobei der Weg am Objekt selbst und nicht am System überwacht
wird.
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Durch die Betätigung des in der Druckleitung liegenden Ventiles wird
zugleich auf einfache Weise eine Sperrung oder Bremsung herbeigeführt.
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Erfindungsgemäß können die Federn gestuft, linear oder progressive
Kennlinien aufweisen. Auf diese eise ist es möglich, innerhalb aller in Frage kommenden
Spannkraft-Größenordnungen die nötige Empfindlichkeit zu verwirklichen.
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Nach Anspruch 7 können die Federn als Federsätze aus einzelnen in
Reihe und/oder parallel geschalteten Einzelfedern bestehen.
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Diese Federn können gemäß Anspruch 8 aus Stahl oder gemäß Anspruch
9 auch aus Gummi oder anderem elastischen Kunststoff bestehen. Es läßt sich auf
diese Weise eine universelle Verwirklichung des Erfindungsgedankens schaffen, d.h.
es kann beliebig robust, einfach, zuverlässig und billig gearbeitet werden, wenn
zugleich präzise Klemmdrucksteuerung in feinfühligem Maße trotz großer Klemmdruckbereiche
verwirklicht ist.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
Fig.
1 - den erfindungsaemäß ausqebildeten Kipptisch in Draufsicht, Fig. 2 - den Kipptisch
gemäß Fig. 1 in Seitenansicht und Fig. 3 - eine andere Teilseitenansicht des erfindungsgemäß
ausgebildeten Kipptisches.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Kipptisch 1 besteht aus einer Tischplatte
oder Grundplatte 2, die zur Aufnahme der in Fig. 1 nicht dargestellten Werksteine
dient. Auf deren Oberfläche sind zwei einander paars weise gegenüberstehende Klemmbacken
3 in Richtung auf sich zu verschiebbar (Pfeile 4) angeordnet. Die Klemmbacken 3
stützen sich auf Klemmbackenwiderlagern 5 ab Die Klemmbackenwiderlager 5 sind mit
einem Spannantrieb 6 getrieblich verbunden, welcher unterhalb der Tischplatte 2
angeordnet ist. Zwischen den Klemmbacken und den Klemmbackenwiderlagern 5 sind Federglieder
7 wrc3esehen, d. h. daß die Klemmbacken 3 In Bezug auf die Klemmwiderlager 5 unter
Verformung der Federn 7 beweglich sind, und zwar in bzw. gegen Klemmrichtung der
Pfeile 4. Die Oberflächen der Klemmbacken 3 tragen Klemrnflächen 8 aus Gummi oder
ähnlich nachgiebigem und zugleich verschleißbeständigem Material.
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An den Klemmbackenwiderlagern 5 sind elektrische Steuerendschalter
9 befestigt und an den Klemmbacken 3 Feineinstellschrauben 10. Wenn zwischen die
Klemmbacken 3 ein in Fig. nicht gezeigter Werkstein 11 (Fig. 3) gerät, so wird beim
Aufbauen des Klemmdruckes zunächst eine Verformung der Federn 7 herbeigeführt, wenn
sich die Klemmbacken 3 in Richtung auf die Klemmwiderlager 5, d. h. also gegen die
Richtung der Pfeile 4 bewegen, und die Federn spannen. Die Federn 7 bauen dabei
einen definierten, vom zurückgelegten deg exakt abhängigen, durch die Federkennlinie
bestimmten Druck auf. Ist der für den betreffenden Jerkstein 11 zulässige und erforderliche
Klemmdruck erreicht, dann betätigt die an den Klemmbacken 3 befestigte entsprechend
fein eingestellte Stellschraube 10 den Steuerendschalter 9 und schaltet den Spannantrieb
6 aus.
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Bei der Darstellung, die die Fig. 2 zeigt, ist neben dem Tisch 2 und
dem Nerkstein 11 noch die Unterseite der Tischplatte 2 zu sehen, und es ist zu erkennen,
daß der Spannantrieb 6 einen elektrischen Getriebemotor 12, ein Ritzel und Zahnstangen
13 als Antriebselemente aufweist.
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Die Einzelheiten, die die Fig. 3 wiedergibt, lassen erkennen, daß
die Klemmbacken 3 iiber Schwenkhebel -14 am oberen Ende aufrecht stehender Holme
15, welche die
Elemmb-eckenwiderlager 5 darstellen, gehalten und
geführt sind. Alternativ zu dieser Lösung können auch Führungsstengen in den Holmen
1S aufgenommen werden.
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Die Federn 7 sind nun zwischen den Klemmbacken 3 d.h.
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deren Klemmflächen 8 und den Holmen 15, ausgespannt; sie können in
der verschiedensten Art gestuft parallel ausgebildet sein; sie können aus Metall
oder Gummi bestehen. Es ist auch denkbar, endel- oder Spiralfedern anzuordnen, die
um das Kippgelenk zwischen den Schwenkhebeln 14 und den Holmen 15 angeordnet sind.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Kipptisch kann nun beliebig in vorhandene
Handhabungs- und Stapelstationen eingebaut werden. Die Art der Anschlußstationen
und Vorrichtungen ist auf die Erfindung ohne Einfluß.
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