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Luftgewehr
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Die Erfindung betrifft ein Luftgewehr.
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Die drei Grundbauarten eines Luftgewehrs werden nach dem Zündmechanismus
aufgeteilt, nämlich die Pumpen-Bauart, die mit Gas betriebene Bauart und die Federbauart.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Entwicklung eines Luftgewehres der Federbauart,
Bei dieser Bauart eines Luftgewehrs ist ein Stahlzylinder mit einem Durchmesser
von etwa 30 mm und einer Länge von etwa 350 mm die Grundlage des Zündmechanismus.
Der Lauf ist am vorderen Ende dieses Zylinders angelenkt und ermöglicht damit ein
Öffnen des Laderaumes. Bei geöffnetem Laderaum wirkt ein Spannmechanismus auf einen
im Zylinder verschiebbaren Kolben ein9 schiebt diesen nach hinten und drückt dabei
eine Schrauben-Schlagbolzen feder zusammen. In der hinteren Lage des Kolbens, in
der die Schlagbolzenfeder voll zusamengedrückt ist, wird der Zündmechanismus mit
einem Abzugsmechanismus verriegelt. Nach Einschieben einer Kugel in den Laderaum
und dessen anschließendes Verschließen ist das Gewehr feuerbereit. Durch einen Zug
am Auslöser wird der verriegelte Zündmechanismus freigegeben und der Kolben wird
unter der Einwirkung der Schlagbolzenfeder mit hoher Geschwindigkeit nach vorne
getrieben. Die in dem Zylinder vor dem Kolben befindliche Luft wird dann verstärkt
zusammengedrückt
und der Druck überschreitet einen Grenzwert, bei
dem die Kugel mit hoher Geschwindigkeit durch den Lauf ausgestoßen wird.
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Eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in einer Verbesserung
eines Luftgewehres der oben beschriebenen Federbauart.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Luftgewehr vorgesehen mit
einem Zündmechanismus mit einem Außenzylinder, einem koaxialen und an dem Außenzylinder
zur Bildung eines abagedichteten Verschlusses am hinteren Ende des Außenzylinders
befestigten Innenzylinder, der sich von dem hinteren Verschluß zur Bildung eines
zylindrischen Zwischenraumes mit dem Außenzylinder über einen Teil von dessen Länge
erstreckt, einem Hohlkolben mit einer zylindrischen Kolbenwana, die sich hinter
der Kolbenfläche in den zylindrischen Hohlraum erstreckt, Einrichtungen, die eine
Ladung aus einem unter hohem Druck stehenden Gas in der geschlossenen Kammer dichtend
umschließen, wobei diese ein durch die miteinander verbundenen Innenräume des Innenzylinders
und des Hohlkolbens bestimmtes veränderbares Volumen aufweist, Einrichtungen zum
Spannen des Gewehres, wobei die Spanneinrichtungen zum Verschieben des Hohlkolbens
nach hinten in eine den Auslöser verflegelnde Stellung betätigbar sind, und einem
Auslöser zum Freigeben der verriegelten Lage zum Ermöglichen einer schnellen, die
Kugel zündenden Vorwärtsbewegung des Hohlkolbens unter dem Druck des expandierenden
Druckgases.
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Im Grundsatz beruht die vorliegende Erfindung damit auf dem Konzept
des Austauschens der konventionellen Schrauben-Schlagbolzenfeder durch eine pneumatische
Feder und den zum Realisieren dieses Konzeptes erforderlichen Einrichtungen. Insbesondere
im Hinblick auf Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit der Zündkraft, Zuverlässigkeit
und Wartung des Betriebes bei zunehmender Betriebsdauer bietet die Erfindung verschiedenartige
Vorteile gegenüber Luftgewehren der konventionellen Federbauart.
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Vorzugsweise enthält die Spanneinrichtung einen Spannhebelmechanismus,
der bei am Laderaum geöffnetem Gewehr wirks wird
und den Hohlkolben
über einen an diesem vorgesehenen und durch einen Längs schlitz im Außenzylinder
vorspringenden Ansatz nach hinten treibt. Dabei weist auch der Außenzylinder einen
Schlitz zum Durchtritt eines federbelasteten, durch den Auslöser betätigbaren Hebels
auf in Anlage mit einer Ausnehmung in der Kohle benwand, wobei diese Ausnehmung
in der gespannten hinteren Lage des Kolbens mit dem Schlitz ausgerichtet ist.
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Die die Gasladung abdichtend umschließende Einrichtung kann eine Sinrichtung
zum Abdichten des Innenzylinders gegen den Ianenraum des Kolbens sein,und diese
Abdichteinrichtung enthalt eine Lippendichtung, die vorzugsweise über das Zwischenglied
eines "O"-Ringes am vorderen Ende des Innenzylinders anliegt Eine solche Lippendichtung,
die der in verschiedenen Pumpenbauarten verwendeten analog ist, hat den Vorteil
einer bei höheren Drükken zunehmend besseren Abdichtung. Vorzugsweise stehen der
Innenzylinder und der Innenraum des Hohlkolbens über eine axiale Öffnung in der
vorderen Stirnseite des Innenzylinders in Verbindung. Die Abdichtung am vorderen
Ende des Innenzylinders ist von großer Wichtigkeit, um sicherzustellen, daß das
Gas in dem das veränderliche Volumen aufweisenden Raum nicht an der Außenseite des
Kolbens vorbei in Richtung auf den Laderaum des Gewehres durchdringen kann und dadurch
bei dessen Abziehen entweicht. Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß
die zum Abziehen verwendete Gasladung ihre Leistungsfähigkeit bis zur bewußten Freigabe,
um zum Beispiel eine wartung oder eine andere Arbeit zuzulassen, dauerhaft beibehalt.
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Vorzugsweise wird ein Ventil, wie zum Beispiel ein Schraeder-Ventil,
im hinteren Endverschluß, durch den die das veränderliche Volumen aufweisende Kammer
mit unter hohem Druck stehendem Gas gefüllt wird, vorgesehen.
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Der hintere Verschluß wird zweckmäßig durch ein Schlußstück auf dem
Innenzylinder ausgebildet, welches auf das hintere Ende des Außenzylinders auf dessen
Innenseite abgestimmt und durch Halteschrauben in seiner Stellung fixiert wird,
wobei diese Halteschrauben durch einen zum Beispiel unter dem Warenzeichen Locktite
bekannten
Metallkleber in ihrer Stellung festgelegt werden.
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Gemäß einem wichtigen weiteren Merkmal der Erfindung verläuft ein
Luftaustrittskanal durch das Schlußstück hindurch zwischen dem Innenraum des Innenzylinders
und mindestens einem der Schraubenlöcher, in denen die Verschluß schrauben aufgenommen
sind. Ein solcher Luftaustrittskanal vermeidet das Auftreten von Unfällen, wenn
der Abzugsmechanismus zum Reinigen oder zur Wartung auseinandergenommen wird. Der
Innenzylinder kann nur nach Entfernen sämtlicher drei Befestigungsschrauben abgenommen
werden und bei Lösen von mindestens einer dieser Schrauben ist zuvor schon sichergestellt
worden, daß das in dem Mechanismus unter hohem Druck stehende Gas entwichen ist.
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Eine praktische AusfUhrungsform eines erfindungsgemäßen Luftgewehrs
wird nun an einem Beispiel unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
Dabei ist: Fig. 1 ein vertikaler Querschnitt durch den Zündmechanismus des Luftgewehrs
in gespanntem Zustand, Fig. 2 ein horizontaler Querschnitt durch den Zündmechanismus,
Fig. 3 wnd Fig. 4 je eine Darstellung des ZUndmechanismus im vertikalen und im horizontalen
Querschnitt im ungespannten Zustand und im vergrößerten Maßstab und Fig. 5 ein Querschnitt
durch die pneumatische Feder des ZUndnechanismus in abgedichteten Zustand, gespannt
und im vergrößerten Maßstab.
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Das dargestellte Luftgewehr enthält einen Lauf 10 vor einem auf dem
Stock 14 montierten Zündmechanismus 12. Zur besseren Übersicht ist der Stock 14
nur in Fig. 1 eingezeichnet. Zum Öffnen des Laderaumes 18 wird der Lauf 10 in Richtung
der in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile 20 um einen Gelenkstift 16 geklappt. Dabei
wird auch der Mechanlsmu3 12 gespannt und feuerbereit gemacht. Der Lauf 10 dlchtet
den Laderaum 18 gegen eine die Form
eines "O"-Ringes aufweisende
Laderaumdichtung 22 ab. Nach dem Öffnen des Gewehres zum Spannen wird eine Kugel
in den Laderaum eingeschoben und damit die zum Lauf 10 führende Laderaum Eintrittsöffnung
24 verschlossen. Dies entspricht üblicher Praxis.
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Der Zündmechanismus 12 enthält einen äußeren Stahlzylinder 26.
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In dessen vorderer stirnseite befindet sich die Laderaum-Eintrittsöffnung
24. In ihm ist weiter ein Hohlkolben 28 verschiebbar. Dieser weist eine zylindrische
Kolbenwand 30 auf. Der Kolben weist noch einen Kolbendämpfer 32 und eine Kolbendichtung
34 in der Form eines 110"-Ringes auf. Dieser befindet sich hinter der Kolbenkrone
35.
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Im rückwärtigen Abschnitt des Außenzylinders 26 ist ein innerer Stahlzylinder
36 befestigt. Zusammen mit dem äußeren Zylinder bildet er einen Ringspalt 38. Dieser
nimmt die Kolbenwand 30 auf. An seinem vorderen Ende ist der innere Zylinder 36
gegenüber dem Kolben 28 durch eine "O"-Ringdichtung 40 und eine Lippendichtung 42
abgedichtet. Diese liegen an der vorderen Stinaseite des inneren Zylinders 36 an.
Dieser weist eine axial verlaufende Mittelöffnung 44 auf. Diese verbindet den Innenraum
des inneren Zylinders 36 mit dem Innenraum des Hohlkolbens 28.
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An seinem rückwärtigen Ende wird der innere Zylinder 36 durch ein
SchlußstUck 46 verschlossen. Dieses dient auch zum Schlie ßen des hinteren Endes
des äußeren Zylinders 26. Damit paßt das Schlußstück 46 in das hintere Ende des
äußeren Zylinders 26. In seiner Lage wird es durch drei Verschlußschrauben 48 gesichert.
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Mit einem Metallkleber, wie er zum Beispiel unter dem Warenzeichen
Locktite bekannt ist, werden sie zum Zeitpunkt ihres Einsetzens und Anziehend abgedichtet.
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über ein Schraeder-Ventil 50 am hinteren Verschluß 46 kann eine Ladung
Hochdruckgas, zum Beispiel Luft oder Kohlendioxyd, in die abgedichtet umschlossene
und das veränderliche Volumen aufweisende Kammer 52 eingepreßt werden, die ihrerseits
durch die miteinander verbundenen Innenräume des Innenzylinders 36 und
des
Hohlkolbens 28 gebildet wird. Bei abgezogenem Mechanismus (siehe die Figuren 7 und
4) befindet sich der Kolben 28 in seiner vorderen Stellung, und die Kammer 52 hat
ihr maximales Volumen. Bei Spannen des Mechanismus (siehe die Figuren 1, 2 und 5)
befindet sich der Kolben 28 in seiner rUckwärtigen Stellung, und die Kammer 52 hat
ihr minimales Volumen, das etwa die Hälfte ihres maximalen Volumens im entspannten
Zustand ausmacht.
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Der Mechanismus 12 wird bei Öffnen des Laderaumes 18 durch Schwenken
des Laufes 10 gespannt. Ein durch Schwenken des Laufes betätigter Spannhebelmechanismus
54 bewegt sich nach hinten und drückt seinerseits den Kolben 28 über einen auf diesem
vorgesehenen Ansatz 56, der durch einen Längsschlitz 58 im AuBenzylinder 26 hindurchragt,
nach hinten. Wenn der Kolben 28 seine hintere Stellung erreicht, in der die in der
Kammer 52 befindliche Gasladung sehr stark verdlchtet ist, wird er in dieser Stellung
durch einen federbelasteten Auslösemechanismus 60 verriegelt. Dieser greift über
einen Schlitz 62 im Außenzylinder in eine Ausnehmung 64 in der Wand 30 des Kolbens
ein. Das Luftgewehr ist nun fertig zum Zünden durch Ziehen des Auslösers 66.
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Beim Z2nden des Luftgewehres durch Ziehen des Auslösers wird die Kolbenverriegelung
gelöst, und der Kolben 28 wird unter dem Druck des in der Kammer 52 befindlichen
hochverdichteten Gases schnell nach vorne getrieben. Die in dem Außenzylinder 26
vor den Kolben 28 bewindliche Luft wird dann bis zum Überschreiten eines Grenzwertes,
bei dem die Kugel aus dem Laderaum durch den Lauf getrieben wird, zunehmend verdichtet.
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Ein wichtiges weiteres Merkmal der Erfindung wird nun zur Erläuterung
in Fig. 4 gezeigt. Ein Luftaustrittskanal 68 ist in dem Schlußstück 46 des inneren
Zylinders 26 vorgesehen und verbindet den Innenraum des letzteren, das heißt die
Kammer 52, mit jedem der Schraubenlöcher 70, in die die den inneren Zylinder in
seiner Lage fixierenden Halteschrauben 48 eingeschraubt sind. Das heißt, immer dann,
wenn eine solche Schraube 48 vor dem Reinigen oder Wartet des Zündmechanismus entfernt
wird, wird die Hochdruckga3ladung in der Kammer 52 vor dem Herausnehmen
des
inneren Zylinders 36 sofort freigegeben.
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Es leuchtet nun ein, daß das Ziel der Erfindung in der Ausbildung
einer praktischen Anordnung liegt, mit der dem Gewehr während seiner Herstellung
eine semi-permanente Gasladung in die Kammer 52 eingegeben wird. Diese Gasladung
muß aus einem geeigneten Hochdruckgaszylinder oder dergleichen nur dann erneuert
werden, wenn das Gewehr ur Wartung oder dergleichen ab sich lich auseinandergenommen
wird. Die Hochdruckgasladung wirkt wie eine pneumatische Feder und ist keine sich
verbrauchende Gasladung, wie sie bei einigen gasbetätigten Luftgewehren verwendet
wird. In diesem Zusinmenhang sind im Rahmen der Erfindung verschiedenartige Abänderungen
der oben beschriebenen Anordnung möglich.
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Zum Sicherstellen einer zuverlässigen Abdichtung und eines zuverlässigen
Betriebes hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, eine kleine Flüssigkeitsmenge
in den inneren Kolben einzugeben. Vorzugsweise wird hierzu ein öl genommen, wie
es in hydraulischen Fahrzeug-Bremsanlagen und dergleichen verwendet wird Diese Flüssigkeit
wird während der Montage in den inneren Zylinder 30 eingegossen und in diesem wirkungsvoll
abgedichtet3 wenn der letztere über den statischen Kolben 36 geschoben wird.
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Zusätzlich hat es sich als wünschenswert herausgestellt, auf den O-Ring-Dichtungen
34 und 40 und auf der Lippendichtung 42 einen Fettauftrag vorzusehen.