DE321087C

DE321087C - Kuenstlicher Arm fuer schwere Arbeit

Info

Publication number: DE321087C
Application number: DE1916321087D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1916-08-26
Filing date: 1916-08-26
Publication date: 1920-05-17

Description

Künstlicher Arm für schwere Arbeit. Gegenstand der Erfindung ist ein künstlicher Arm, der einen Arbeiter befähigen soll, nach Verlust einer Hand oder eines Teiles des Vorderarmes noch schwere Handwerksarbeit zu, leisten.
Es ist bei künstlichen Arbeitsarmen für Oberarmamputierte bekannt, als Ellenbogengelenk ein Kreuzgelenk vorzusehen. Diese bekannten Ellenbogenkreuzgelenke sind so konstruiert, daß die Benutzung der damit ausgestatteten Arbeitsarme durch Unterarmamputierte nicht möglich ist.
Bei dem Ellenbogengelenk gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil vermieden durch die Verwendung eines am Oberarmteil des künstlichen Armes angeordneten, dem natürlichen Arm den Durchtritt gewährenden Ringgelenkes, an dessen Laufring der Unterarmteil des künstlichen Armes angelenkt ist.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Für die Zeichnung ist ein Arbeitsarm angenommen, bei dem in bekannter Weise das Schultergelenk als Ringgelenk mit Gelenken am Laufring für den Oberarmteil ausgebildet ist: Fig. i zeigt eine Seitenansicht .des gebeugten, Fig. 2 eine Vorderansicht des gestreckten Arbeitsarmes.
Der Arbeitsarm wird am Körper des Arbeiters gehalten durch einen der Schulter angepaßten trichterartig geformten Tragteil i, der durch ein über Brust und Rücken laufendes Band 2 - (Fig. 2) befestigt wird. Das Schultergelenk ist ein Kreuzgelenk; das eine seiner beiden einfachen Gelenke ist ein Ringgelenk mit dem Lagerring 3 und dem Laufring 4., das andere ist in die beiden gleichachsigen Gelenke 5 und - 5' geteilt, durch die der aus zwei Schienen 6, 6' bestehende Oberarmteil des künstlichen Armes mit dem Laufring q. verbunden ist. Der Lagerring 3, auf dem sich der Laufring q: drehen kann, ist an dem Schultertragteil i befestigt.
Das Ringgelenk des Ellenbogenkreuzgelenkes hat einen Lagerring 7, _ der die freien Enden der Schienen 6, 6' miteinander verbindet. Auf ihm dreht sich der Laufring B. Mit dem Laufring bzw. mit seinen Ansätzen 8', 8" ist durch Gelenke 9, 9' der Unterarmteil des künstlichen Armes verbunden. Der Unterarm besteht aus zwei Schienen io, io', die an ihren Enden bei i i miteinander verbunden und mit einem Fortsatz 12 zum Aufstecken von Werkzeugen versehen sind. Als Werkzeug ist beispielsweise ein Haken 13 angenommen. Eine Vorrichtung zum Sichern bzw. zum Lösen des. Werkzeuges ist durch zwei gegenläufig zu bewegende Druckknöpfe 12', 12" angedeutet.
Das Ringgelenk 7, 8 umfaßt den natürlichen Oberarm 1q.. Der Vorderarmstümpf 15 ist mit dem Vorderarmteil io, io' des Arbeitsarmes verbunden durch eine Manschette 16; diese ist an Hülsen 16', 16" befestigt, die auf den Schienen io, io' des Vorderarmes sitzen und sich darauf verschieben lassen, Es kann unter Umständen zweckmäßig sein, den ' Abstand der Achsen der Gelenke 9, 9' von dem Ringgelenk 7, 8 veränderlich zu machen. Dies kann z. B. geschehen durch Anbringung mehrerer Sitze für die Gelenkachsen in den Ansätzen 8', 8", wie solche bei 17, 18 in Fig. i erscheinen. Auch die Längen des Oberarmes und des Unterarmes kann man regelbar machen, z. B. indem man die Schienen 6, 6', io, io' teleskopartig v er längerbar und verkürzbar macht.
Die Verbindung zwischen dem Vorderarmstumpf 15 und dem Vorderarm io; io' durch die bei Arbeitsarmen für Oberarmamputierte bereits bekannte versehiebliche Manschette 16 bietet einen besonderen Vorteil. Im allgemeinen werden die Achsen der Gelenke 9, 9' und das Ellenbogengelenk im natürlichen Arm, das bei der Beugung des Armes in Tätigkeit tritt, nicht genau zusammenfallen; infolge des Spieles, das man dem:Oberarm 1q. innerhalb des Ringgelenkes 7, 8 gewährt, werden diese Gelenkachsen sich auch bei der Arbeit gegeneinander verschieben. Dies hat aber zur Folge, daß beim Beugen des Armes auch der Vorderarmstumpf sich gegen den Vorder armteil des künstlichen Armes zu verschieben strebt. Es hat sich herausgestellt, daß eine feste Verbindung zwischen dem Vorderarinstumpf und dem künstlichen Arm dem Arbeiter große Unbequemlichkeiten verursacht. Diese lassen sich beseitigen, wenn die Verbindung in Längsrichtung des Vorderarmes lose ist.

Claims

PATENT-ANsPIzucH: Künstlicher Arm für schwere Arbeit mit einem als Kreuzgelenk ausgebildeten Ellenbogengelenk, gekennzeichnet durch ein am Oberarmteil (6, 6') angeordnetes Ringgelenk (7, 8), an dessen Laufring (8) der Unterarmteil (i0, To') des künstlichen Armes angelenkt ist.