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Vorrichtung zum Anzeigen des Vorhandenseins entzündbarer Gase mittels
katalytisch wirksamer und nichtwirksamer, durch einen elektrischen Strom erwärmter
Drähte, deren Widerstandsänderung durch ein Galvanometer o. dgl. kenntlich gemacht
wird. Von den Erfindern sind. bereits mehrere Vorrichtungen zum Anzeigen des Vorhandenseins
entzündbarer Gase mittels eines katalyiischen Körpers angegeben worden. Diese Vorrichtungen
waren zwar besonders zum Anzeigen des Entweichens von Petroleumdämpfen bestimmt,
sind jedoch auch für das :'Anzeigen von schlagenden Wettern in Kohlengruben brauchbar.
Eine derartige Vorrichtung "läßt sich nämlich z. B. durch Rohre mit der Lufthaltung
einer Grube verbinden, und der Strommesser oder das Galvanometer läßt sich zum Aufzeichnen
einrichten. Auf diese Weise kann man die 'Zusammensetzung der Luft in der Grube
dauernd überwachen, und die erhaltenen Aufzeichnungen geben wertvolle Angaben, aus
denen sich Schlüsse Tiber die Einwirkung der Atmosphäre oder endere Bedingungen
auf die Entwicklung von schlagenden `Vettern ziehen lassen.
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Zur Zeit ist es indessen gebräuchlicher, die Beschaffenheit der Luft
in der Grube durch Prüfungen zu überwachen, die man in ihr von Zeit zu Zeit an verschiedenen
Stellen ausführt. Hierfür muß man eine tragbare Vorrichtung haben, und die Erfindung
betrifft in der Hauptsache die Ausbildung eines solchen katalytischen Anzeigers
in einer tragbaren Form.
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Der Lösung dieser Aufgabe stehen eine Reihe von besonderen Schwierigkeiten
entgegeii, die teils auf die erwünschte, tragbare Ausführung, teils auf die besonderen
Bedingungen zurückzuführen sind, die in Kohlengruben auftreten. In vielen Kohlengruben
wird nämlich dauernd durch die verschiedenen Gänge usw. zum Zwecke der Lüftung ein
Luftstrom aufrecht erhalten, so daß die Prüfungen in Luftströmen von erheblicher
Stärke ausgeführt werden müssen. Der Benutzer eines tragbaren Anzeigers muß nun
auch eine Grubenlampe tragen, die in vielen Fällen eine, durch eine tragbare elektrische
Batterie gespeiste elektrische Glühlampe ent=. hält. Aus praktischen Gründen ist
daher der Anzeiger so auszubilden, daß er die erforderliche elektrische Energie
von den Zellen der Lampe erhalten kann. Dieses Erfordernis schränkt aber die Stromstärke
ein, welche der Anzeiger beanspruchen darf, und hat auch eine Schwierigkeit zur
Folge, insofern die E. M. K. der Batterie bei der Entladung nachläßt. Diese, sowie
andere Schwierig-. keiten sind von den Erfindern eingehend geprüft worden, und die
im nachstehenden beschriebenen Ausführungen sind so ausgebildet, daß sie die verschiedenen
auftretenden Schwierigkeiten überwinden oder beseitigen, und daß sie auch irn übrigen
den besonderen Bedingungen entsprechen, die für Kohlengruben in Betracht, kommen.
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Der wesentliche @ Teil des Anzeigers besteht, wie üblich, aus einem-
katalytischen Körper, z. B. aus Platin oder einem anderen
katalytischen
Metall, der im Zustand der Empfindlichkeit erhalten wird und an seiner Oberfläche
jedes entzündbare Gras, das in der umgebenden Atmosphäre enthalten ist, zum Verbrennen
bringt. . Die hierdurch entstehende Temperaturerhöhung kann in verschiedener Weise
kenntlich gemacht werden. Der katalytische Körper wird im allgemein8nin der Form
eines Drahtes verwendet, der beim Durchgang des Stromes erhitzt wird. Der wirksame
Draht ist ferner mit einem anderen Draht, z. B. aus Kohle, verbunden, der nicht
katalytisch wirksam ist. - Der Unterschied der Widerstände der beiden Drähte, der
durch irgend ein Instrument nach Art eines Galvanometers angezeigt wird, macht den
Vorgang kenntlich, der sich auf der Oberfläche des einen Drahtes abspielt, und läßt
mittelbar den Gehalt an entzündbarem Gas erkennen. Zum Vergleich der Widerstände
können die Drähte in Form einer Wheatstoneschen Brücke geschaltet werden, oder man
kann nacheinander jeden Draht in Reihe oder parallel mit einer Wicklung eines Differentialgalvanometers
schalten.
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Bei Benutzung der .Brückenschaltung läßt sich die Empfindlichkeit
weiter erhöhen, indem man j e zwei katalytisch wirksame und nicht wirksame Drähte
abwechselnd in Brücke schaltet.
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Welche Anordnung man auch wählen mag, so kann doch der Anzeiger Ausschläge
machen, die aber nicht auf die Anwesenheit entzündbarer Gase zurückzuführen sind.
Wenn z. B. bei der Brückenschaltung die Zweige _ für einen bestimmten, die Brücke
durchfließenden und erhitzenden Strom abgeglichen sind, so werden sie im allgemeinen
bei einer anderen Stromstärke nicht ausgeglichen sein. Dann bewirkt aber eine Abnahme
der Temperatur beider Drähte, die infolge des Sinkens der E. M. K. der Stromquelle
auftritt, ungleichmäßige Änderungen des Widerstandes und damit einen Zeigerausschlag.
Soweit diese Ausschläge von Unterschieden der Temperaturkoeffizienten der Materialien,
aus denen die beiden ausgeglichenen Drähte bestehen, herrühren, kann man sie vermeiden,
indem man zwei Drähte verwendet, die innerhalb der Dentrtzungsgrenzen gleichen Temperaturkoeffizienten
haben. Da aber der eine Draht katalytisch sein muß, so ist die Wahl einfacher Materialien
recht beschränkt. Nun ist es jedoch möglich, zwei Drähte von demselben oder verschiedenem
katalytischen Materiäl zu benutzen, und den einen unwirksam zu machen, indem man
seine Oberfläche mit einem unwirksamen Überzuge versieht, oder ihn auf einer Temperatur
hält, die niedriger ist, als sie für die katalytische Wirkung sein rnuß, So kann
man z. B. einen Draht aus Platin oder Palladium durch einen Überzug aus Gold oder
anderem Metall, das auf ihm elektrolytisch niedergeschlagen wird, katalytisch unwirksam
machen. Man kann einen solchen Draht zu dem gleichen Zweck weiter emaillieren oder
in ein geschmolzenes oder in Wässer gelöstes Salz eintauchen. Man kann ferner seine
Oberfläche zu dem gedachten Zweck mit gewissen Chemikalien, z. B. Schwefel, behandeln.
Wenn der eine Draht auf niedrigerer Temperatur erhalten werden soll, so daß er katalytisch
nicht wirksam ist, kann man ihm einen größeren Querschnitt geben, so daß er vom
Strom nicht so stark erwärmt wird, oder eine größere Oberfläche geben, so daß er
stärker abgekühlt wird.
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Keine dieser Maßnahmen beseitigt indessen die Nachteile vollkommen,
welche die Änderung der E. M. K. der Stromquelle zur Folge hat. Wenn nämlich die
beiden Drähte bei den in Frage- kommenden Temperaturen den gleichen Temperaturkoeffizienten
haben, so ist im allgemeinen ihr Strahlungsvermögen und sind ihre Sirahlungsoberflächen
nicht ,gleich. Mithin wird im allgemeinen eine Änderung der jedem Draht zugeführten
E. M. K. zu keiner genau gleichen prozentualen Widerstandsänderung jedes Drahtes
führen. Durch eine richtige Auswahl der Materialien unter Berücksichtigung ihrer
Widerstands-und Temperaturkoeffizienten, ihres Strahlungsvermögens und ihrer Strahlungsoberflächen
kann man indessen zwei Drähte so ausbilden, daß innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen
die Funktion des Widerstandes in Abhängigkeit von dem, durch den Draht geschickten
Strom, für beide Drähte fast vollkommen gleich wird. Der Bereich für die-Auswahl
läßt sich in der angegebenen Weise erweitern, indem man wirksame Materialien durch
einen Überzug unwirksam macht, oder indem,man das Strahlungsvermögen eines Materials
durch einen Überzug verändert, Schließlich kann der katalytische Körper selbst aus
einem Überzug auf einem nicht katalytischen Draht bestehen.
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Die dargelegten Forderungen lassen sich nun in einer, für die praktischen
Erfordernisse vollkommen ausreichenden Genauigkeit erfüllen, wenn man zwei Drähte,
den einen aus Platin und den anderen aus Palladium, benutzt und den Platindraht
auf einer Temperatur hält, bei der er nicht katalytisch wirksam ist, während man
dem Palladiumdraht, der bei niedrigerer Temperatur als das Platin katalytisch wirksam
wird, als den katalytischen Körper verwendet. Die Benutzung von Palladium als katalytischer
Körper ist für die Erfindung von großer Bedeutung, da dieses 'Jetall schon bei niedrigerer
Temperatur
als das Platin wirksam wird und infolgedessen zu der
Erwärmung auf die wirksame Temperatur weniger Energie beansprucht. Das Grubengas,
welches hauptsächlich die schlagenden Wetter in Kohlengruben bildet, ist nämlich
verhältnismäßig träge. Deshalb muß ein bestimmtes katalytisches Material für diesen
Zweck (Anzeigen von Grubengas) bei höherer Temperatur benutzt werden, als sie z.
B. zum Anzeigen des Wasserstoffs oder eines anderen, nicht so trägen Gases erforderlich
ist. Da nun aber die Batterie einer Grubenlampe nur zvenigEnergie abgeben kann,
ohne die richtige Speisung der Glühlampe zu beeinträchtigen, so ist es schwer, hinreichend
Strom zu erhalten, um die Benutzung eines Drahtes aus Platin als Anzeiger zu ermöglichen.
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Die- katalytischen Drähte werden zweckmäßig so ausgebildet, daß sie
eine ungewöhnlich große Oberfläche aufweisen. Zu diesem Zwecke lassen sich die Verfahren
benutzen, die man zur Herstellung der Drähte von Metallfadenglühlarnpen anwendet.
So kann man z. B. eine Legierung eines katalytischen mit einem anderen, leicht verdampfenden
Metall in Drahtform ziehen, und dann zweckmäßig im luftleeren Raum . zwecks Verflüchtigung
des zweiten Metalles erhitzen. Das zweite Metall läßt sich aber auch auf chemischem
Wege entfernen. Weiter. kann man das katalytische Metall fein zerteilen und mit
einem organischen Bindemittel zu einer Paste verbinden, die später karbonisiert
wird, und aus der der Köhlenstoff, wenn erforderlich, in irgendeiner bekannten oder
besonderen Weise entfernt wird.
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Weitere Einzelheiten der Ausführung, durch welche die besprochenen
Schwierigheiten vermieden oder überwunden werden, ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung und den Zeichnungen.
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Fig. i ist ein teilweise schematischer Längsschnitt durch eine Ausführung.
Fig. 2 -
veranschaulicht teils im Schnitt, teils in Ansicht die Anbringung
der Drähte bei dieser Ausführung. Fig.3 zeigt schematisch das Innere des Anzeigers
und die Stellvorrichtungen. Fig. q. ist das dazugehörige Schaltungsschema. Fig.
5 zeigt eine zweite Ausführung teils in Ansicht, teils im Schnitt. Fig. 6 veranschaulicht
die zweite Ausführung teils in Seitenansicht, teils im Schnitt nach Linie VI-VI
von Fig. 5. Fig. 7 veranschaulicht eine dritte Ausführung, teils in Ansicht, teils
im Schnitt. Fig. 8 ist der dazugehörige Grundriß.
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Bei der Ausführung nach Fig. i und 2 sind die vier Drähte einer Wheatstoneschen
Brücke, die, wie angegeben, abwechselnd katalytisch wirksame und nicht- wirksame
Drähte enthält, paarweise in Rohren i, 2 angeordnet, durch welche die zu prüfende
Luft unter dem natürlichen Zug streicht, der durch die Erhitzung der Drähte hervorgerufen
wird. Die beiden katalytisch wirksamen Drähte befinden sich zweckmäßig in dem oberen
Rohr i, und die beiden nicht wirksamen in dem unteren Rohr 2. Die beiden Rohre sind
auf einem mittleren Stutzen 3 geschraubt, der auch die Träger d., 5 (Fig. 2) für
die Drähte enthält. Wie aus der Fig.2 ersichtlich, sind die Träger gegen den Stutzen
3 isoliert. Ihre äußeren Enden sind an isolierte Drähte angeschlossen, die außerhalb
des Rohres 2 nach -unten geführt sind. Zum Zwecke des mechanischen Schutzes, sowie
zum Schutz gegen den Luftzug, sind die Drahthalter 4., 5 und ihre Schutzröhren i,
2 von einem äußeren Gehäuse 6 umgeben, auf das Kappen 7, 8 aufgesetzt sind. Letztere
dienen zum Abschluß der Rohre i, 2 und enthalten Zweigrohre g.- In diesen wird der
Luftweg durch Rohre io gebildet, welche das Eintreten von Feuchtigkeit in das Innere
des Apparates verhindern. Die etwa durch die Zweigrohre g eintretende Feuchtigkeit
senkt sich somit auf deren Boden und entweicht durch Öffnungen -i i an der Außenseite
des Gehäuses. Die Üffnungen der Rohre i, 2, g und io sind reit Drahtgaze 12 verschlossen,
um zu verhindern, daß sich Gase außerhalb des Apparates infolge der in ihm stattfindenden
Verbrennung entzünden können. Die Drahtgazestücke werden zweckmäßig durch Federringe
(Fig. 2, oben) gehalten. Die Ein-und Auslaßrohre g müssen nach derselben Seite stehen,
da sonst Schwankungen des Luftzuges in dem Gange große Temperaturänderungen innerhalb
des Gehäuses verursachen würden, infolgederen die Nadel des Anzeigers ausschlagen
und eine richtige Ablesung unmöglich machen würde. Zum Schutz gegen die Einwirkungen
des Luftzuges werden die Rohre g zweckmäßig an ein bescnderes Rohr 13 angeschlossen,
dessen Ein-und Auslaß gegenüber den Rohren g verschiedene Höhenlagen haben. Auch
diese Ein-und Auslaßöffnungen werden zweckmäßig mit Drahtgaze verschlossen. Das
Rohr i3 kann auch durch ein vollständiges äußeres Gehäuse mit einer Ein- und Auslaßöffnung
ersetzt werden.
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Die untere Kappe 8 des Instrumentes geht in einen rohrförmigen Griff
14. über. Einer der isolierten Drähte, der an die Träger 4, 5 angeschlossen ist,
verläuft über einen Schalter 15 in diesem Griff; der durch Druck auf einen Knopf
geschlossen werden kann, und sich beim Aufhören des Druckes selbsttätig öffnet.
Die obere Kappe 7 enthält einen Ring 16, mit dem man das Instrument an
einem
Haken an der Kleidung des Benutzers aufhängen kann. Die obere Kappe kann .ferner
einen Ständer 17 enthalten, an dem eine Kugel 18 aus Mark oder Zelluloid aufgehängt
ist, die zum Anzeigen der Richtung des Luftzuges dient.
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Bei dieser Ausführung ist der elektrische Anzeiger gemäß Fig. 3 von
dem katalytischen Anzeiger, der ini vorstellenden beschrieben. wurde, räumlich getrennt,
und die beiden Instrumente sind nur durch eine biegsame Leitungsschnur verbunden.
Hier enthält der elektrische Anzeiger (Fig. 3 und 4.) ein Galvanometer oder Milliampererneter
19, das in der Brückenleitung der Wheatstoneschen Brücke liegt, die aus den beiden
katalytischen Drähten 2o und den beiden nicht Üatalytischen Drähten 21 gebildet
wird. Wie aus Fig. 4. ersichtlich, erhält die Brücke über den Schalter 15. Strom
voll einer oder mehreren Zellen der Batterie 22, «-elche die Grubenlampe 23 speist.
Da sich die Spannung dieser Batterie ändert, so sind geeignete Mittel vorzusehen,
die es ermöglichen,. daß die Angaben der Vorrichtung stets richtig sind. Dies wird
zweckmäßig dadurch erreicht, daß man die Spannung derart regelt, daß sie an den
Zuführungsklemmen der Brücke stets gleich ist, wenn ein Strom voll bestimmter Siärke
durch sie fließt. Die Stärke dieses Stromes hängt offenbar voll der Beschaffenheit
der Drähte ab, und muß so groß sein, claß die katalvtisclieii. Drähte in wirksamem
Zustande erhalten werden. Zur Regelung der Spannung ist ein N eränderlich.er Widerstand
2I in Reihe finit der Batterie geschaltet. Es ist nun dafür. Sorge zti tragen, claß
man erkennen kann, wenn das Instrument richtig eingestellt ist. -Nun ist es aber
nicht zweckmäßig, zu diesem Zweck tatsächlich Strom durch die Brücke zu schicken,
da diese Einstellung vielleicht all einem Ort vorgenommen werden muß, wo entzündbare
Gase vorhanden sind, wodurch die -Einstellung unrichtig werden würde. Aus .diesem
Grunde ist ein Widerstand 25 vorgesehen, der mittels eines Schalters 26 parallel
zu der Batterie 22 geschaltet werden kann. Dieser Widerstand ist so bemessen, claß
.er dem Widerstand der Wheatstoneschen Brücke etwa gleicht. Um ferner den Strom
anzuzeigen, wird das Galvanometer i9 durch den Schalter 26 .parallel zu dem Widerstand
25 gelegt. Der Stromkreis des Galvanometers enthält einen weiteren Widerstand 27,
der von vornherein so geregelt ist, daß das Galvanometer bei-verhältnismäßig richtigen
Spannung großen einen Ausschlag bestimmten, ergibt. Der der Stromkreis enthält einen
Zweig 2o der Brücke und den Widerstand 27, während der Zweig 21 zu dem Galvanometer
i9 tind dein Zweig 2o parallel liegt. Endlich liegt das Galvanoineter allein im
1 ebenschluß mit den übrigbleibenden Zweigen 2o, 21, Durch den Widerstand 27 werden
die Ströme in allen Zweigen der Brücke während der Einstellung auf die richtige
Stromstärke so stark verringert, wie .es das Galvanometer verlangt, und diese Stromstärken
sind erheblich niedriger als die, welche zum Erwärmen der Drähte auf den wirksamen
Zustand erforderlich sind: Die Widerstände 2q., a5, 27 und der Schalter 26
sind in einem Gehäuse 28 untergebracht, das in Fig. 3 schematisch dargestellt ist,
und an dessen Vorderseite sich das Galvanometer i9 befindet. Das Gehäuse hat Haken
29, die in entsprechende Ösen all dem Ge-.liäuse der Grubenlampen 22, 23 passen.
Letztere hat im allgemeinen die übliche Form, besitzt jedoch außer jenen Ösen zum
Anbrnlgen des Gehäuses 28 noch einen Anschlußkontakt, der nach Art einer Fernsprechklinke
ausgebildet ist und dessen Kontakte an die Klemmen der Batterie oder einer bzw:
mehrerer Zellen der Batterie angeschlossen sind. Ein den Fernsprechstöpseln ähnlicher
Kontaktstöpsel ist finit dem Widerstand 24. und dem Schalter 26 durch eine biegsame
Leitungsschnur 30 verbunden, die hinreichend läng ist, um das Einstöpseln
in den Lampenkontakt zu gestatten, Wenn das Gehäuse 28 mittels der Haken 29 an der
Grubenlampe angebracht ist. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, dient zur Regelung des
Widerstandes 2.I eine Schraubenspindel mit einem geriffelten Knopf 31. Der Schalter
26 wird bewegt, indem man an einem Haken 32 zieht, und er kann zweckmäßig während
der Einstellung dauernd geschlossen werden, indem man den Ring 16 (Fig. i) des katalytischen
Instruinentes in diesen Haken einhängt.
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Die punktierten Linien in Fig.:I gehen die Umgrenzungen der drei mechanisch
getrennten Teile an, aus denen sich der ganze Apparat zusammensetzt. Sie bestehen
i. aus der gewöhnlichen Grubenlampe 23 nebst Batterie 2z, die einen Stöpselkontakt
und Ösen enthält, 2. dem elektrischen Anzeiger, der das Galvanometer i 9 und die
Einstellvorrichtungen in einem, hinter ihm befindlichen Gehäuse 28 umfaßt, sowie
3. dem katalytischen Anzeiger, der aus dem Schutzgehäuse 6 mit den Drähten 2o, 21
in Brückenschaltung besteht.
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Diese Ausführung des Apparates ist zum Tragen sehr geeignet, -da die
Leitungsschnur, welche den elektrischen und katalytischen Allzeiger verbindet, über
die Schulter gelegt werden kann, so daß das eine Instrument auf der einen, und das
ändere auf der anderen Seite des Benutzers hängt, und da man sie ferner in Taschen
stecken oder, wenn erwünscht,
an Haken an der Kleidung atifliäiigen
kann. Die Grubenlampe wird natürlich wie üblich in der Hand getragen.
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Es ist bei den bekannten Apparaten der gleichen Art allerdings durchaus
üblich, sie zweiteilig auszuführen, so daß der eine Teil aus dem katalytischen,
und der andere aus dem elektrischen Anzeiger besteht. Bisher ist jedoch kein tragbarer
Apparat so ausgebildet worden, daß er sich so tragen und benutzen läßt, wie es im
vorstehenden beschrieben war.
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Will man eine Untersuchung ausführen, so hängt man das Gehäuse 28
mittels der Haken 29 in die Lampe ein und stellt durch die Leitungsschnur
30 und den Kontaktstöpsel die elektrischen Verbindungen her. Die Lampe 23
beleuchtet dann das Blatt und den Zeiger des Galvanometers i9. Nun schließt man
den Schalter 26,-so daß Strom von der Batterie 22 durch die Widerstände 25 und 24
fließt. Zugleich schließt der Schalter Stromkreise über den Widerstand 27 -im Nebenschluß
zu dem Widerstand 25. Der eine dieser Stromkreise enthält den Widerstand 27 und
den rechten Zweig 21 der Brücke. Ein zweiter Stromkreis, der von größerer Bedeutung
ist, enthält den Widerstand 27, das Galvanometer i9 und den rechten Zweig 2o der
Brücke. Außerdem verlaufen noch schwache Ströme über die linken Zweige 2o und 2i
der Brücke; die indessen keine nennenswerte Bedeutung haben. Infolge des vorgeschalteten
Widerstandes z7 sind die Ströme in allen Zweigen der Brücke äußerst schwach und
erhitzen mithin die Zweige nicht nennenswert. Durch Drehung des Knopfes
31 kann die Größe des in dem Stromkreis liegenden Teiles des Widerstandes
24 geregelt werden, wodurch die an den Klemmen des Widerstandes 25 auftretende E.
M. K. und damit auch der, das Galvanometer i9 durchfließende Strom geändert wird.
Indem man nun solange regelt, bis ein gewisser Ausschlag des Galvanometers erhalten
wird, kann man also die für die Ausführung der Prüfung richtige Spannung erhalten.
Darauf öffnet man den Schalter 26 und schließt den Schalter 15. Nun geht durch den
Widerstand 25 kein Strom mehr, dafür fließt aber ein viel stärkerer Strom zu der
Brücke über den Schalter 15 und verzweigt sich auf die beiden Paare von Zweigen,
an welche das Galvanometer in der üblichen Weise dauernd angeschlossen ist. Nach
io oder 2o Sekunden nimmt das Instrument einen.gleichbleibenden Ausschlag an, der
den Gehalt an brennbaren Gäsen anzeigt. Sollte dieser Gehalt sehr beträchtlich sein,
so unterbricht man den Stromkreis der katalytischen Drähte schnell durch Loslassen
des Schalters 15. Indessen kann unter Umständen diese Unterbrechung nicht ausreichen,
um die Drähte schnell genug abkühlen zu lassen, da die katalytische Wirkung vielleicht
heftig genug ist, um sie noch weiter zu erhitzen. In diesem Falle schützt sich jedoch
der Apparat in entzündbaren Gemischen selbsttätig, da die Temperatur, bei welcher
sich die brennbare Mischung entzündet, eher erreicht wird, bevor der katalytische
Draht schmilzt. `Nenn eine derartige Bedingung eintritt, verbrennt das Gas in den
engen . Rohren i, 2 schnell, und die Flamme setzt sich auf der Oberfläche der unteren
Drahtgaze 12 des Rohres fort, das den oder die wirksamen Drähte enthält. Da das
Rohr eng ist, kann die Flamme die ganze Fläche einnehmen, so daß nur verbrannte
Gase zu den Drähten aufsteigen können, die sich somit abkühlen, soweit nicht die
Hitze der Flamme ihre Temperatur aufrecht erhält.
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Wenn erwünscht, kann man auch einen thermischen oder thermo-elektrischen
Anzeiger, z. B. einen Streifen aus zwei verschiedenen Metallen., unmittelbar oberhalb
der unteren Drahtgaze 12 anordnen und in einen Weckerstromkreis einschalten, so
daß die soeben beschriebene Entzündung des Gases ein besonderes Warnungszeichen
zum Ansprechen bringt.
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Stattdessen läßt sich auch ein Ventil zur Steuerung des Durchflusses
des Gases durch die Rohre i, 2 benutzen. Dieses Ventil wäre dann zweckmäßig von
dem Schalter 15 abhängig zu machen, so daß es mit diesem gleichzeitig geöffnet und
geschlossen wird.
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Bei der Ausführung nach Fig. 5 und 6 sind die katalytisch wirksamen
und nicht wirksamen Drähte nicht über-, sondern nebeneinander angeordnet. Jedes
Drahtpaar befindet sich in einem Blechgehäuse 33, auf dessen eine mit -einem Flansch
versehene Seite ein flacher Deckel aufgesetzt werden kann. Dieser besteht bei der
gezeichneten Ausführung aus einem Glimmerblatt 3q., das durch einen Metallring 35
gehalten wird, so daß man die Drähte sehen kann. Die beiden Gehäuse können durch
Lagen von Asbest oder einem ähnlichen, die Wärme nicht leitenden Material 36 oder
nur durch einen Luftraum getrennt sein. Sie haben oben und unten Öffnungen 37 zum
Ein- und Austritt des Gases.
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Bei dieser Ausführung ist es sehr wichtig, daß durch die beiden Kammern
33 gleich viel Gas strömt, da jeder Unterschied der Gasmengen falsche Anzeigen veranlaßt.
Zu diesem Zweck sind die Kammern in einem äußeren Gehäuse angeordnet, dessen Ein-
und Auslaß in bezug auf die Kammern genau symmetrisch stehen. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, sind die beiden Ein- und Auslässe durch Hauben 38 zu gemeinsamen Kanälen
vereinigt,
die beide durch Rohre 39 in derselben Ebene außerhalb des Schutzgehäuses 40 enden.
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Bei beiden beschriebenen Ausführungen wird der Strom des zu prüfenden
Gases nach den katalytischen Drähten hin durch den natürlichen Zug erhalten. Unter
Umständen ist es jedoch vorteilhafter, den Apparat so auszubilden, daß für gewöhnlich
die umgebende Atmosphäre nicht in ihn eintreten kann, sondern erst besonders zugeführt
werden muß, während man eine Untersuchung ausführt. Die Ausführung gemäß den 1#
ig. i, 2 und 5, 6 lassen sich leicht in dieser Weise umgestalten, indem man sie
mit weiteren Schichten von Drahtgaze oder einem anderen Stoff versieht, die den
Durchfluß des Gases praktisch vollkommen verhindern, und indem man ferner mit den
Apparaten eine kleine Pumpe verbindet, durch welche das Gas eingedrückt werden kann.
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Der angegebene Gedanke ist indessen bei der Ausführung gemäß Fig.
7 und 8 besser verwirklicht. Hier besitzt das Gehäuse 4i an seinem Boden und oben
Löcher 42 und umschließt einen Behälter 43, in welchem die katalytischen Drähte
untergebracht sind. Dieser Behälter 43 kann z. B. gemäß Fig. i und oder 5 und 6
ausgeführt werden, wobei jedoch in jedem Falle das äußere Gehäuse 6 bzw. 40 dieser
Ausführungen fortgelassen werden kann. Die unteren öffnungen 42, durch welche das
Gas eintritt, befinden sich in einem falschen Boden .14, unterhalb dessen mehrere
Lagen 45 von Drahtgaze und Asbestfasern oder einem ähnlichen Filtermaterial 46 angeordnet
sind. Die oberen Löcher 42 sind in ähnlicher Weise zu schützen. Die umgebende Luft
kann durch das Filtermaterial und die Drahtgaze mittels einer Pumpe, die zweckmäßig
aus einem Gummiball 47 besteht, in das Innere des Gehäuses 41 gedrückt werden. In
den .Schlauch 49 kann zwecks Aufrechterhaltung eines konstanten Durchflusses ein
zweiter Ball 48 eingeschaltet werden. Auch lassen sich weitere Staubfilter in den
Schlauch 49 einschalten.
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Auf dem Deckel des Gehäuses 41 ist der elektrische Anzeiger 5o mit
einem Gehäuse 51
angeordnet, das dieVorrichtungen zum Regeln des Stromes enthält.
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind für diese die Formen gemäß Fig. 3
angenommen, mit dem-Unterschiede, daß keine Haken 29 vorhanden sind und der Schalter
26 durch einen Druckknopf 52 auf der Oberseite des Gehäuses bewegt wird. Ferner
ist auch der Schalter 15 gemäß Fig. i durch einen zweiten Druckknopf 53 ersetzt.
Das Gehäuse hat an seinen Ecken Ringe 54, an denen es mittels eines Gurtes um die
Schultern gehängt werden kann. Ebenso können der Stöpsel 55 und die Pumpe 47 je
einen Ring erhalten, um sie an Haken an der Kleidung aufhängen zu können, so daß
sie bei Nichtgebrauch des Instrumentes nicht im Wege sind.