DE517323C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kuenstlicher Seide nach dem Trockenspinnverfahren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kuenstlicher Seide nach dem TrockenspinnverfahrenInfo
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- DE517323C DE517323C DEC40088D DEC0040088D DE517323C DE 517323 C DE517323 C DE 517323C DE C40088 D DEC40088 D DE C40088D DE C0040088 D DEC0040088 D DE C0040088D DE 517323 C DE517323 C DE 517323C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/04—Dry spinning methods
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
- Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)
- Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Electric Means (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von künstlicher Seide nach dem Trockenspinnverfahren;,
bei dem eine Lösung eines Celluloseesters oder Celluloseäthers in einem flüchtigen Lösungsmittel durch feine Öffnungen
in eine warme Gasatmosphäre gepreßt wird, wodurch das Lösungsmittel verdampft wird, so daß der Celluloseester oder Celluloseäther
in Form von Fäden zurückbleibt.
Wenn man künstliche Seide aus einer Lösung von Celluloseacetat in Aceton nach dem
Trockenspinnverfahren herstellt, so unterliegt die Beschaffenheit der Seide Änderungen
je nach dem Sättigungsgrad des in der Spinn-
«5 zelle befindlichen Acetondampfgehaltes, wenn im übrigen die Bedingungen die gleichen
bleiben.
Beispielsweise neigen die Fäden bei einem höheren Gehalt an Acetondampf in der Nähe
der Düse dazu, einen flacheren Querschnitt und einen größeren Glanz zu haben, als wenn
der Gehalt an Acetondampf geringer ist. Wenn man eine künstliche Seide von bestimmter
Beschaffenheit herstellen will, so müssen die Bedingungen hinsichtlich des Acetongehaltes
in der Spinnzelle konstant gehalten werden, und außerdem müssen diese Beidingungen
möglichst 'in allen Spinnzellen gleich gehalten werden, in denen man Kunstseide
der gleichen Beschaffenheit herstellen will.
Beim Trockenspinnen von Kunstseide ist es üblich, die Menge der der Spinnzelle
zuzuführenden Luft zu messen.
Es hat sich nun ergeben, daß die Bedingungen hinsichtlich des Gehaltes an Acetondampf
in einer Spinnzelle konstant gehalten werden können, wenn man eine Spinnzelle verwendet,
die mit einem Ventil oder einer anderen Vorrichtung zur Regelung des Lufteintritts in
die Spinnzelle oder des Luftaustritts aus der Spinnzelle und mit einer elektrischen
Meßvorrichtung mit Wheatstonescher Brücke zur Bestimmung des Sättigungsgrades des
Acetondampfgemisches versehen ist. Diese Vorrichtung enthält in bekannter Weise zwei
kleine Drähte oder Drahtspulen, die mittels eines elektrischen Stromes erhitzt werden.
Die beiden Drähte werden in zwei Zweigen einer Wheatstoneschen Brückenschaltung angeordnet,
so daß man ihre Widerstände vergleichen kann, wenn eine der Spulen in einer Atmosphäre von konstanter Zusammensetzung
liegt, während die andere der Wirkung des Gasgemisches ausgesetzt ist, das in der Spinnzelle
enthalten ist. Je nach dem Gehalt an Aceton in diesem Gasgemisch ändert sich der
Betrag des Wärmeverlustes aus dieser Spule und infolgedessen der Unterschied zwischen
dem Widerstände des der Gasmischung ausgesetzten Drahtes und dem Widerstand des
anderen Drahtes, der der Wirkung einer konstanten Atmosphäre unterliegt. Dieser Widerstandsunterschied
wird nach der Methode der Wheatstoneschen Brücke gemessen und
durch ein Galvanometer oder ein anderes in Verbindung mit einer Wheatstoneschen Brücke
gebräuchliches Instrument angezeigt. Damit wird festgestellt, ob die Bedingungen hinsichtlich des Acetondampfgehaltes in jeder einzehren
Spinnzelle konstant bleiben und auch, ob diese Bedingungen in einer Spinnzelle
mehr oder wieniger dieselben sind oder gleich denjenigen sind, die in den anderen Spinnzellen
obwalten. Wenn diese Bedingungen von den normalen Bedingungen abweichen,
die jeweils eingehalten werden sollen, so wird die in die Spinnzelle ein- oder austretende
Luftmenge so geregelt, daß die Bedingungen hinsichtlich des Acetondampfgehaltes wieder
auf das gewünschte Normalmaß gebracht werden. Der Acetondampf gehalt innerhalb der
Spinnzelle kann natürlich je nach den Arbeitsbedingungen wechseln. Wenn man beispielsweise
einen Faden mit höherer Gesamtnummer unter Benutzung derselben Stärke der Zelluloseacetatlösung spinnt, so ist es erforderlich,
eine größere Menge dieser Celluloseaoetatlösung auszuspritzen und infolgedessen
eine größere Menge Aceton zu verdampfen. Wenn man also in dem aus der Spinnzelle austretenden Gas denselben tatsächlichen
Prozentgehalt an Aceton aufrechterhalten will, als wenn ein Faden mit niedrigerer Nummer
gesponnen wird, so ist es bei der höheren Nummer erforderlich, einen größeren Luftstrom
durch die Vorrichtung zu leiten.
Es ist natürlich zu berücksichtigen, daß die in der Luft der Spinnzelle enthaltene Acetonmenge
an verschiedenen Stellen der Spinnzelle verschieden ist. Wenn beispielsweise die Spinndüse am oberen Ende der Zelle
liegt so daß sich die Fäden abwärts bewegen und am unteren Ende der Zelle austreten,
während die Luft sich entgegengesetzt bewegt, also am unteren Ende der Zelle eintritt
und am oberen Ende austritt, so wird der Acetongehalt an der Eintrittsstelle praktisch
gleich Null sein, wenn man am unteren Ende der Zelle frische Luft eintreten läßt.
Da diese Luft innerhalb der Zelle aufsteigt, wird sie allmählich immer mehr Aceton aus
dem sich abwärts bewegenden Faden aufnehmen, und der Acetongehalt wird infolgedessen
steigen und einen Höchstwert erreichen, wenn die Luft an der Düse vorbeigeht, wo die
Celluloseacetatlösung in Aceton in die Zelle ausgespritzt wird und die Verdampfung des
Acetons beginnt. Um also festzustellen, ob die Bedingungen hinsichtlich des Acetondampfgehaltes
in der gemischten Atmosphäre der Zelle konstant bleiben, ist es, wenn die
elektrische Meßvorrichtung selbst innerhalb der Spinnzelle angebracht ist, erforderlich,
daß sie in ein und derselben Stellung in der Spinnzelle verbleibt und nicht darin von einer
Stelle zur anderen bewegt wird. Wenn dagegen die Meßvorrichtung sich außerhalb der
Spinnzelle befindet und ein Teil der mit Aceton beladenen Luft aus der Zelle entnommen und zu der Meßvorrichtung geleitet wird,
so mußi dieses Acetongasgemisch unter gleichförmigen Bedingungen aus der Spinnzelle entnommen
werden. Beispielsweise soll es immer von derselben Stelle innerhalb der Zelle und
mit derselben Geschwindigkeit abgeleitet werden. Dabei ist es bequem, das Gasgemisch,
das zur Meßvorrichtung geleitet werden soll, aus einem engen Auslaßrohr zu entnehmen,
das mit dem oberen Ende der Spinnzelle verbunden
ist oder dieses obere Ende bildet, da an dieser Stelle in der Gegend der Spinndüse
die Mischung von Luft und Acetondampf praktisch gleichförmig ist und die Durchschnittszusammensetzung des Gasgehaltes der
Spinnzelle darstellt. Ebenso ist zur Feststellung, ob die in einer Spinnzelle obwaltenden
Bedingungen denen ähnlich sind, die in einer oder mehreren anderen Spinnzellen der
Spinnvorrichtung herrschen, erwünscht, daß die Meß vor richtungen in jeder der Spinnzellen
an annähernd derselben Stelle stehen oder daß das zu untersuchende Acetongasgemisch
unter ähnlichen Bedingungen aus jeder Zelle entnommen wird; auch in diesem Falle ist
es bequem, das Gas aus dem engen Rohr zu entnehmen, das den oberen Auslaß jeder
solchen Zelle bildet.
Wenn die Meßvorrichtung außerhalb der Spinnzelle liegt, ist es möglich, eine einzige
Meßvorrichtung zu benutzen, um abwechselnd das Gas aus zwei oder mehreren solcher
Zellen zu' untersuchen, indem man die das Gas führenden Rohrleitungen so anordnet,
daß je nach Wunsch das Gas aus der einen oder der anderen Zelle zur elektrischen Meßvorrichtung
geführt werden kann.
Eine Ausführungsform einer solchen elektrischen
Meßvorrichtung zur Bestimmung des Sättigungsgrades von Acetonluf!gemischen mittels
der Wheatstoneschen Brücke, wie sie gemaß der vorliegenden Erfindung benutzt werden
kann, ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Ein Paar gleichartiger Hohlräume a, ax
ist in einem Metallblock b angebracht, und in jedem dieser Hohlräume ist der eine eines
Paares gleichartiger Drähte c angeordnet. An einem Ende ist jeder Draht elektrisch mit
dem Block verbunden, während das andere Ende isoliert ist. Der eine Hohlraum« ist
luftdicht verschlossen, der andere Hohlraum a1
steht dagegen durch kleine Öffnungen d im
517
Block in Verbindung mit der Außenluft.:
Jeder Draht ist in Reihe mit einem anderen Widerstand e, e1 geschaltet, und die gesamten
Teile sind nach Art der bekannten Wheatstoneschen Brücke miteinander verbunden,
derart, daß ein Galvanometer/ quer zu einem Paa]' von Verbindungen und eine Batterie g
quer zu einem anderen Paar geschaltet ist. Der Metallblock b ist in beliebiger Weise
to so eingerichtet, daß er in eine Stellung gebracht
werden kann, in der er dem zu untersuchenden Gas ausgesetzt und frei dafür zugänglich
ist. Wenn der Strom geschlossen wird, so werden beide Drähte im Block erhitzt. Die zulässige Erhitzung kann verschieden
sein, gewöhnlich genügen aber einige Grade oberhalb der Normaltemperatur des Gases. Wenn die beiden die Drähte umgebenden
Gase gleichartig sind, findet kein Ausschlag des Galvanometers statt. Wenn aber das eine Gas von dem anderen
infolge der Gegenwart eines anderen gasförmigen Bestandteils, z. B. Aceton, abweicht,
so wird das Gleichgewicht gestört.
Das Instrument wird so kalibriert, daß entweder der Ausschlag des Galvanometers oder
die zur Wiederherstellung des Gleichgewichts erforderliche Änderung des Widerstandes
außerhalb der Drähte das Maß für den Acetongehall der Mischung gibt.
Die zur Durchführung des Verfahrens dienende elektrische Meßvorrichtung ist auch
unter dem Namen »Katharometer« bekannt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide nach dem Trockenspinnverfahren,
dadurch !gekennzeichnet, daß zum Konstanthalten des Sättigungsgrades des Aceton- 4c
dampfgemisches innerhalb der Spinnzellen an einer für alle Zellen gleichen Stelle
mittels einer elektrischen Meßvorrichtung mit Wheatstonescher Brücke dauernd während
des Spinnens der Acetondampfgehalt festgestellt und hiernach die in die Zelle ein- oder austretende Luftmenge geregelt
wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr zum Zuleiten des Gases aus der Zelle zur elektrischen Meßvorrichtung
in der Gegend der Spinndüse angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB24585/26A GB275042A (en) | 1926-10-04 | 1926-10-04 | Improvements in the manufacture and production of artificial silk and in apparatus therefor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE517323C true DE517323C (de) | 1931-02-05 |
Family
ID=10213966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC40088D Expired DE517323C (de) | 1926-10-04 | 1927-07-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kuenstlicher Seide nach dem Trockenspinnverfahren |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1790599A (de) |
DE (1) | DE517323C (de) |
FR (1) | FR637130A (de) |
GB (1) | GB275042A (de) |
-
0
- US US1790599D patent/US1790599A/en not_active Expired - Lifetime
-
1926
- 1926-10-04 GB GB24585/26A patent/GB275042A/en not_active Expired
-
1927
- 1927-07-06 FR FR637130D patent/FR637130A/fr not_active Expired
- 1927-07-07 DE DEC40088D patent/DE517323C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR637130A (fr) | 1928-04-24 |
US1790599A (en) | 1931-01-27 |
GB275042A (en) | 1927-08-04 |
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