DE573826C - Verfahren zur Bestimmung von Kohlenoxyd bei gleichzeitiger Anwesenheit von Wasserstoff durch Verbrennung an Katalysatoren - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von Kohlenoxyd bei gleichzeitiger Anwesenheit von Wasserstoff durch Verbrennung an KatalysatorenInfo
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Description
Die Bestimmung brennbarer Gase durch Messung der Temperaturerhöhung eines durch
einen elektrischen Strom auf eine bestimmte Temperatur erhitzten Platindrahtes ist bekannt;
eine fraktionierte Verbrennung von Kohlenoxyd und Wasserstoff ist jedoch hierbei
nicht möglich.
Katalysatoren, wie z. B. Kupferoxyd, hat man auch schon zur fraktionierten Verbrennung
beispielsweise von Methan und Wasserstoff sowie von Methan und Kohlenoxyd verwendet,
doch eignen sich diese in der Gasanalyse bzw. bei der Verbrennung von Gasen gebräuchlichen Katalysatoren ebensowenig,
wie Platin für die fraktionierte Verbrennung von Kohlenoxyd und Wasserstoff.
Es ist ferner bekannt, einen aus einem Gemisch im wesentlichen von Kupferoxyd und
Mangandioxyd bestehenden Katalysator (Hopcalite) zur Verbrennung von Kohlenoxyd als
solchen zu verwenden; dagegen wurde dieser Katalysator bisher noch nicht zur quantitativen
Bestimmung von Kohlenoxyd auf thermischem Wege benutzt.
Es hat sich nun herausgestellt, daß es möglich ist, auf thermischem Wege mit dem
an sich bekannten Hopcalite-Katalysator Kohlenoxyd auch in Gegenwart von Wasserstoff
auf einfache Weise zu bestimmen.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der an sich bekannte, aus einem
Gemisch im wesentlichen von Kupferoxyd und Mangandioxyd bestehende Katalysator bei einer konstant gehaltenen Temperatur von
etwa 250C benutzt wird, bei welcher Kohlenoxyd
verbrennt und Wasserstoff praktisch noch nicht angegriffen wird.
Bei der Bestimmung z. B. von Methan in Gegenwart von Wasserstoff ist es bereits bekannt,
zunächst den letzteren als leichter brennbares Gas bei einer niedrigen Temperatur
ohne Bestimmung des Prozentgehaltes vollständig zu verbrennen und hierauf in dem
Gasrest das Methan durch Verbrennung bei höherer Temperatur zu bestimmen. Es ist
also bekannt, den Bestandteil eines Gasgemisches, der bei der Verbrennung des zu bestimmenden
Bestandteiles mitverbrennen und so die Messung stören könnte, in einer vorgeschalteten
Kammer vollständig zu verbrennen.
In entsprechender Weise wird in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung
zwecks Bestimmung sowohl des Kohlenoxydes als auch des Wasserstoffs hinter die Meßkammer für das Kohlenoxyd, in weleher
der Katalysator bei etwa 250C zur Wirkung kommt, und vor die Meßkammer
. für den Wasserstoff, in welcher der Katalysator bei etwa 1000C wirkt, eine besondere
Verbrennungskammer geschaltet, in welcher
das Kohlenoxyd "vollständig verbrannt wird, damit es bei der thermischen Bestimmung
des Wasserstoffs nicht stört.
Erfindungsgemäß wird ferner das Gasgemisch durch Vorschaltung einer inerten
Masse auf die erforderliche Temperatur gebracht und die Temperaturerhöhung auf thermoelektrischem Wege in der Weise bestimmt,
daß die kälteren Lötstellen der in ίο Reihe geschalteten Thermoelemente sich in
dieser inerten Masse befinden und so durch Messung der Temperaturdifferenz zwischen
dem mit der inerten Masse gefüllten Raum und dem eigentlichen Katalysatorraum der
durch die Verbrennung erzielte Effekt direkt gemessen wird.
Es ist an sich bekannt, durch Vorschaltung einer inerten Masse ein Gasgemisch auf eine
erforderliche Temperatur gleichmäßig vorzuwärmen. Weiter ist es an sich bekannt, ohne
Vorwärmung durch eine inerte Masse ein Gasgemisch durch einen geteilten, zur Hälfte
mit katalytisch wirksamer Masse und zur Hälfte mit inerter Masse gefüllten Raum zu
führen und die Temperaturdifferenz zwischen beiden Räumen thermoelektrisch zu messen.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Abb. ι ist ein senkrechter Schnitt durch die Kammer mit den Thermoelementen und
dem Katalysator.
Abb. 2 und 3 sind eine Front- und eine Seitenansicht der Thermoelemente.
Abb. 4 ist eine schematische Ansicht einer Abänderung,
Das zu untersuchende Gas wird, nachdem es auf Dampftemperatur erhitzt ist, durch
eine Leitung 27 (Abb. 1) in eine Kammer 28 geführt, die einen Hopcalite-Katalysatqr und
Thermoelemente zum Messen der entwickelten Wärme enthält.
Dieser Apparat besitzt einen inneren Raum 29 mit Öffnungen 30 oben und unten, die
durch Siebe oder Schirme 31 abgedeckt sind. Seitenwände 32 im Raum 29 teilen einen
Raum ab, der die Thermoelemente und den Katalysator enthält. Der untere Teil dieses
Raumes ist mit kornförmigem Bimsstein 33, der obere Teil mit einem Hopcalite-Katalysator
angefüllt, der aus einer besonders hergestellten Mischung von Mangandioxyd mit basischem kohlensaurem Kupfer besteht.
Dieser Katalysator verursacht die Vereinigung des vorhandenen Kohlenoxyds mit dem
Sauerstoff der Luft, wodurch eine Temperatursteigerung herbeigeführt wird, die das
Maß für den an Kohlenoxyd vorhandenen Betrag bildet. Die Temperatursteigerung wird zweckmäßig dadurch gemessen, daß in
dem Raum für den Katalysator mehrere j Thermoelemente in Reihe angeordnet sind.
Wie in den Abb. 1 bis 3 dargestellt ist, sind Platten 35, die von Bimsstein und Hopcalite
umgeben sind, lotrecht aufgestellt. Die Trennungslinie zwischen dem Bimsstein und dem
Hopcalite ist in den Abb. 2 und 3 durch die strichpunktierte Linie angedeutet. Die kalten
Lötstellen 36 liegen in dem Bimsstein, während die warmen Lötstellen 37 von dem Ka-!
talysator umgeben sind. Die kalten Lötstellen 36 werden daher auf der Eintrittstemperatur
des Gases gehalten, während die warmen Lötstellen eine höhere Temperatur annehmen,
die bestimmt ist durch die bei der Berührung des Gasgemisches mit dem Katalysator
entwickelte Wärme. Bleidrähte 38 verbinden, den Apparat mit einem beliebigen
Anzeiger oder Registrierapparat.
Abb. 4 zeigt eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung desApparates für die Mengenbestimmung
von Köhlenoxyd und Wasserstoff in einem Gemisch mit Luft oder Sauerstoff. Bei diesem Apparat wird das gewaschene
und getrocknete Gas durch eine Leitung 23« und eine Schlange 24° in den Katalysatorraum
28° geführt. Diese Teile befinden sich in einem Behälter 25°, der irgendwelche
Heizmittel 43 und Kontrollmittel für die Heizung besitzt. ·
Der Behälter 25° muß im wesentlichen auf
einer Temperatur von 250C gehalten werden.
Bei dieser Temperatur erfolgt eine Oxydation des Kohlenoxyds, während die Oxydation von
Wasserstoff noch nicht erfolgt. Das prozentuale Verhältnis des Kohlenoxyds, das in der
Zelle 28a oxydiert wird, ist im wesentlichen
konstant bei einer bestimmten gegebenen Strömungsgeschwindigkeit, so daß die Temperaturerhöhung
in dem Raum ein sicheres Maß für den Gehalt an Kohlenoxyd ist. Die Zelle ist mit einem nicht dargestellten Temperaturanzeiger
versehen.
Das Gas verläßt die Zelle 28° durch eine Leitung 44 und strömt in eine Schlange 24s
und eine Zelle 28*, die in dem Behälter 25s
enthalten und mit einem Temperaturregler 43s
versehen ist. Die Zelle 286 wird zweckmäßig
auf derselben Temperatur wie die Zelle 28s
gehalten. Sie besitzt keinen Temperatur- no anzeiger, da sie lediglich dazu dient, das
Kohlenoxyd zu oxydieren, das noch in dem Gas zurückgeblieben sein könnte, nachdem es
durch die Zelle 28a hindurchgegangen ist,
und das bei der Oxydation des Wasserstoffs mitverbrennen und so die Bestimmung desselben
fälschen würde.
Die Zelle 28* soll einen verhältnismäßig großen Umfang haben, um tatsächlich das
zurückgebliebene Kohlenoxyd zu entfernen.
Aus der Zelle 28* geht das Gas durch eine Leitung 45 und eine Schlange 24C in eine
Zelle 28C, die in einem Behälter 25* untergebracht
ist. Dieser ist mit einem Temperaturregler 43C versehen und wird so eingestellt,
daß eine Temperatur aufrechterhalten wird, die die Oxydation des Wasserstoffs herbeiführt.
Eine Temperatur von etwa ioo° genügt und kann leicht durch ein Dampfbad
erreicht werden.
Der dargestellte Apparat kann benutzt werden, um den Gehalt an Kohlenoxyd zu
bestimmen, der in Luft oder Sauerstoff vorhanden ist, ganz gleich, ob Wasserstoff anwesend
ist oder nicht. Er kann ferner benutzt werden, um den Betrag von Wasserstoff in der Luft festzustellen, gleichgültig, ob
Kohlenoxyd anwesend ist oder nicht. Mit dem Apparat nach der Abb. 4 kann der Betrag
jedes der beiden Gase festgestellt werden.·
Die Empfindlichkeit des Apparates kann durch die Zahl der verwendeten Thermoelemente
geregelt werden, und es ist zweckmäßig, diese in großer Zahl zu benutzen. Bei Anwendung zahlreicher Thermoelemente und
bei Einstellung des Apparates auf die günstigste Strömungsgeschwindigkeit des Gases
können Beträge bis zu einem Millionstel gemessen und registriert werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Bestimmung von Kohlenoxyd bei gleichzeitiger Anwesenheit von Wasserstoff durch Verbrennung an Katalysatoren und Messung der dabei entstehenden Temperaturerhöhung, da- ' durch gekennzeichnet, daß der an sich bekannte, aus einem Gemisch im wesentlichen von Kupferoxyd und Mangandioxyd bestehende Katalysator bei einer konstant gehaltenen Temperatur von etwa 250C benutzt wird, bei welcher Kohlenoxyd verbrennt und Wasserstoff praktisch noch nicht angegriffen wird.
- 2. Verfahren zur Bestimmung von Kohlenoxyd und Wasserstoff nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Bestimmung des Kohlenoxyds und nach der Verbrennungsvollendung, desselben in einer Zwischenkammer das Gasgemisch durch eine weitere Verbrennungskammer geleitet wird, in welcher der Wasserstoff an einem dem ersten gleichen Katalysator bei einer höheren, konstant gehaltenen Temperatur von etwa ioo° C verbrannt und sein Prozentgehalt wieder durch Messung der Temperaturerhöhung bestimmt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch durch Vorschaltung einer inerten Masse auf die erforderliche Temperatur gebracht wird und die Temperaturerhöhung auf thermoelektrischem Wege in der Weise bestimmt wird, daß die kälteren 65 Lötstellen der in Reihe geschalteten Thermoelemente sich in dieser inerten Masse befinden.Hierzu 1" Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US14915A US1578666A (en) | 1925-03-12 | 1925-03-12 | Method and apparatus for quantitative determination of gases |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE573826C true DE573826C (de) | 1933-04-06 |
Family
ID=21768524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (3)
Country | Link |
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US (1) | US1578666A (de) |
DE (1) | DE573826C (de) |
GB (1) | GB249088A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1090882B (de) * | 1952-07-31 | 1960-10-13 | Coal Industry Patents Ltd | Vorrichtung zum Nachweis oxydierbarer Gase in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphaere |
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-
1925
- 1925-03-12 US US14915A patent/US1578666A/en not_active Expired - Lifetime
-
1926
- 1926-02-14 DE DEK97836D patent/DE573826C/de not_active Expired
- 1926-02-15 GB GB4323/26A patent/GB249088A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1578666A (en) | 1926-03-30 |
GB249088A (en) | 1927-05-12 |
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