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Vorrichtung zum Verlegen von mit schweren fließfähigen
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Stoffen bzw. Stoffgemischen, wie Mörtel, Sand o.dgl. zu füllenden
großvolumigen Gewebehüllen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlegen
von schweren fließfähigen Stoffen bzw. Stoffgemischen, wie Mörtel, Sand- Wassergemischen
o.dgl. zu füllenden großvolumigen Gewebehiillen, mit einem Faltmagazin für die leere
Gew-ebehiille, mit mindestens einem in den jeweils vom Faltmagazin abgezogenen Teil
der Gewebehülle mündenden Fiillschlauch und mit einem, bezogen auf die Verlegerichtung
der Gewebehülle, hinter dem Faltmagazin angeordneten Rückhaltemittel fiir die vom
Faltmagazin abzuziehende Gewebehülle.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art, beschrieben in der DE-OS
27 25 552, ist ein in einer lotrechten Ebene übereinander angeordnete, gegeneinander
preßbare Walzen aufweisendes Walzenpaar als Sückhaltemittel vor-
gesehen.
Zwischen den Walzen läuft die vom Faltmagazin abzuziehende Gewebehülle und der Füllschlauch
hindurch, wobei im Durchlaufbereich des Füllschlauches, Rillen in die Walzen eingeformt
sind. Es hat sich gezeigt, daß bei dem bekannten Riickhaltemittel der Anpreßdruck
der walzen nicht immer ausreicht, um ein unkontrolliertes Abziehen der Gewebehülle
vom Faltmagazin zu vermeiden.
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Die Gefahr des unkontrollierten Abziehens ist z.B. dann besonders
gegeben, wenn in der Verlegerichtung der Gewebehülle größere Bodenunebenheiten auftreten,
wie z.B.
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Bodenwellen oder Bodenvertiefungen, die von der Vorrichtlmg zu überwinden
sind. Gerät ein Abschnitt einer Gesebehülle während der Verlege- und Verfüllarbeiten
zufällig in den Randbereich einer solchen Bodenvertiefang, hat die noch nicht ausgehärtete
Fullmasse das Bestreben, zum tiefsten Punkt innerhalb der Gewebehülle zu fließen,
der sich jedoch im Bereich der Bodenvertiefung befindet. Die sich daraus ergebende
ungleichseitige Füllung im Bereich der Bodenvertiefung bewirkt erhöhte örtliche
Relastungen der Gewebehülle, die sich in an der noch nicht gefüllten Gewebehülle
zerrenden Zugkräften äußern. Dies kann zu einem unkontrollierten Abziehen der auf
dem Faltmagazin gespeicherten, leeren Gewebehülle führen, wenn das Rückhaltemittel
solche Zugkräfte, die erhebliche Größenordnungen erreichen, nicht auffangen kann.
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Bei der bekannten Vorrichtung ist die Rückhaltekraft abhängig vom
Druck, mit dem die Walzen gegen die zwischen ihnen durchlaufende Gewebehülle gepreßt
werden. Dieser Druck läßt sich nicht beliebig steigern.
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Der enge Durchlaufspalt zwischen den Walzen hat außerdem den Nachteil,
daß die Gewebehülle in ihrer Gewebestruktur unter Umständen zerstört wird, wenn
bei hohem Anpreßdruck eine Falte im Gewebe mit durchläuft und dabei förmlich zerquetscht
wird.
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Der Erfindung liegt die rufgabe zugrunde, ein RücX-haltemittel zu
schaffen, mit dem bei einfachen und betriebssicheren Verlege- und Verfüllvorgängen
hohe Rückhaltekräfte erzeugbar sind.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden,daß das RiXckhaltemittel
eine in der vom Faltmagazin zum Ablage- und Verlegeort verlaufenden Abzugsbahn der
Gewebehülle angeordnete Umlenkeinrichtung ist.
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Die erfindungsgemäße Maßnahme bewirkt, daß die Gewebehülle auf dem
Sieg vom Faltmagazin zum Ablage- und Verlegeort nicht auf geradliniger Abzugsbahn,
sondern durch die Umlenkeinrichtung mehr oder weniger davon abgelenkt verläuft.
Daraus ergibt sich der Vorteil, daß Zugkräfte in der Gewebehülle an den Umlenkelementen
der Umlenkeinrichtung in mehrere Komponenten zerlegt werden, welche, je nach dem
Grad der Umlenkung, in hinter schiedliche Richtungen wirken. Die sich in der Gewebe-
hülle
letztlich als reine Zugkraft fortsetzende Kraftkoponente kann dabei so gering werden,
daß sie im Idealfall von der entgegengesetzt wirkenden Reibung zwischen Gewebehülle
und der Oberfläche des Umlenkelements aufgehoben wird.
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Line Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Umlenkeinrichtung
vorzugsweise zwei quer zur Abzugsrichtung der Gewebehülle ausgerichtete Umlenkkörper
aufweist, die derart zueinander angeordnet sind, daß die Abzugsbahn der Gewebehülle
etwa S-förmig ist.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß die Gewebehülle, die S-förmig
zwischen die Umlenkkörper hindurch geführt wird, eine größere Anlagefläche mit der
Umlenkeinrichtung hat. Die Krümmung der S-Form beeinflußt den Umschlingungswinkel,
das Maß der Ablenkung und somit die Reibung und letztlich die erreichbare Riickhaltekraft.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß jeder Umlenkkörper ein zylinder-oder walzenförmiges Umlenk-Element ist.
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Vorteilhaft dabei ist, daß durch die zylinder-oder walzenförmigen
Elemente eine gute Anlage- und Abgleitflache für die abzuziehende Gewebehülle geschaffen
wird, wobei die zylinderischen- oder walzenförmigen Elemente mit relativ billigen
und einfachen Kon-
n) struktionsmitteln zu realisieren sind. Es
können z.b.
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Sohroa, gebogene Bleche, Balken oder ähnliches verwendet werden. Es
ist allein wesentlich, daß wenigstens eine gebogene runde Gleitfläche vorhanden
ist, über die eine aus der geraden Abzugsbahn abgelenkte Gewebehülle leicht und
sicher gleiten und geführt werden kann.
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Bei einer Ausführungsform ist wenigstens einer der Umlenkkörper ein
mit Sand o.dg gefüllter Gewebeschlauch.
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Bei Verwendung von zwei Gewebeschläuchen bremsen diese durch die Ablenkung
der zwischen ihnen durchzuziehenden Gewebehülle und durch ihr Eigengewicht-. Sie
sind bevorzugt für die Verlegung von Gewebehüllen in seichten Gewässern, an Üferböschungen
oder im Watt geeignet.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht.vor7 daß zwei zylinder-
oder walzenförmig ausgebildete Elemente an einem ebenfalls das Faltmagazin tragenden
Stützgestell angeordnet sind.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß das Fultmagazin und die erfindungsgemäße
Umlenkeinrichtung eine Einheit bilden, und daher leicht auf dem Meeresgrund o.dgl.
abgesenkt und bewegt werden können. Das Stützgestell kann auch an Schreitwerken,
Unterwasserfahrzeugen und dgl.
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befestigt und davon in Verlegerichtung bewegt werden.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor,
daß
das dem Faltmagazin zugekehrte erste Element fest im Stützgestell angeordnet ist
und das zweite Element relativ zum ersten Element und der darüber geführten Abzugsbahn
der Gewebehülle verstellbar am Stützgestell gehalten ist.
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Das hat den Vorteil, daß die Größenordnung der Ablenkung von der
geradlinigen Abzugsrichtung der Gewebeiiülle verstellbar ist. Je größer die Ablenkung
und damit auch der Winkel, mit dem die Gewebehülle jedes Umlenk-Element umschlingt,
desto größer ist die erreichbare Rückhaltekraft. Besonders vorteilhaft ist dabei
die Möglichkeit, z.B. eine Erhöhung der Rückhaltekraft während der Verlegearbeiten
bei Bedarf mit einfachsten Mitteln einstellen zu können. Dabei kann die Verstellung
des zweiten Elements automatisch gesteuert werden.
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Das kann z.B. mit geeigneten Meßfühlern geschehen, die auf eine Steuereinrichtung
arbeiten. Diese weist zum Verschwenken und Halten des zweiten Elements vorgesehene,
um die Längsachse des ersten Elements schwenkbare Hebelarme auf, welche in eine
der benötigten Rückhaltekraft entsprechenden Stellung geschwenkt werden können.
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Die Anlenkung eines der Elemente über Hebelarme hat dabei den Vorteil,
daß der spalt zwischen beiden Element ten stets gleich bleibt, weil bei einer Verschwenkung
zwecks Verstärkung oder Verminderung der Umlenkung eines der Elemente stets auf
einem Kreisbogen, dessen Radius
gleich der Länge des Hebelarms
ist, um das jeweils andere Element verschwenkt wird. Dabei kommen für die Verschwenkung
der Hebelarme beliebige Arbeitsmittel in Frage. Vorzugsweise sind jedoch Arbeitszylinder
vorgesehen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß der Achsabstand zwischen dem ersten und dem zweiten Umlenk-Element verstellbar
ist.
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Das Verstellen des Achsabstandes zwischen dem ersten und zweiten
Umlenk-Element wird dadurch erreicht, daß die eines der Umlenk-Elemente lenkenden
Hebelarme ein Langloch aufweisen, in welches das Jeweils andere Element mit einer
festen Achse eingreift. Der Hebelarm kann mit einem Arbeitszylinder gegenüber der
feststehenden Achse verschoben werden, wobei sich das vom Hebelarm gelenkte zement
hin- und herbewegt. Da das Langloch parallel zur Längserstreckung des Hebelarmes
ausgerichtet ist, ist eine Verstellung des Achsabstandes in jeder Schwenkstellung
der Hebelarme möglich. Die Verstellung des Achsabstandes hat weiterhin den Vorteil,
daß die Rückhaltekraft bzw. auf die Gewebehülle bringbare Bremswirkung beeinflußt
werden kann, weil eine tnderung des Achsabstandes bzw. der Spaltweite zwischen den
Elementen direkte Auswirkungen auf dem Umschlingungsgrad und die Größenordnung der
Ablenkung der Gewebehiille hat.
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Eine andere l!! ei t erb ildung der Erfindung sieht vor, daß dem
ersten Umlenk-Element ein die Ablaufbahn der Gewebehülle mit seiner umlenkenden
Oberfläche in Anlage haltendes Andruckmittel zugeordnet ist.
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Dadurch wird die Gewebehülle mit Vorteil noch an wenigstens eines
der Umlenk-Elemente angedrückt, woraus sich eine Verbesserung der Riickhaltewirkung
ergibt. Als Andruckmittel ist vorzugsweise ein spannbares Tuch vorgesehen. Es können
jedoch auch Andruckrollen oder dgl.
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eingesetzt werden. Ein Tuch hat dabei jedoch den Vorteil, daß es elastisch,
spannbar und flexibel ist und sich somit der Oberfläche der abzuziehenden Gewebehülle
anpaßt.
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Das Tuch kann sich in der Form einer Gewebebahn ueber die gesamte
Vorrichtung erstrecken, und bietet somit der auf dem Faltmagazin bevorrateten noch
leeren Gewebehülle Schutz vor Wasserströmung und anderen äuReren mechanischen Angriffen.
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Die ßnbrinFung des als Gewebebahn vorliegenden Tuches kann derart
sein, da? ein Ende der Gewebebahn am zweiten Umlenk-Element befestigt ist, die Gewebebahn
über das erste Element hinweggefiihrt ist und schließlich mit ihrem entgegengesetzten
Ende in einer Spanneinrichtung gehalten ist, die sich an der den Umlenkkörper abgekehrten
Endseite des Stützgestells befindet.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß die Gewebebahn auch die Umlenkeinrichtung
abdeckt und den Durchlaufbereich der Gewebehülle durch die umlenkenden Elemente
schützt.
Außerdem kann durch eine Betätigung der Spanneinrichtung das Tuch mehr oder weniger
gestrafft w@rden, woraus sich wiederum eine Vergrößerung oder Verkleinerung der
Andruckkraft ergibt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß die Spanneinrichtung eine Rolle für das Aufwickeln der Gewebebahn aufweist.
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Damit ein leeres Faltniagazin wieder mit Gewebehulle gefüllt werden
kann, ist es erforderlich das Tuch, bzw.
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die abdeckende Gewebebahn vorher zu entfernen und nach der Auffüllung
des Faltmagazins mit Gewebehülle wieder auszuspannen. Die Handhabung der abgenommenen
Gewebebahn wird durch die vorteilhafte Maßnahme des ufrollens erleichtet, zumal
solche Arbeiten, wenn sie an ord von Schiffen auszufürhen sind, durch lVindan,Criffe
auf ein loses, nicht aufgerolltes Gewebetuch stark ersch-wert werden können.
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Eine andere vorteilhafte Möglichkeit der erleichterten Auffüllung
eines Faltmagazins kann dadurch erreicht werden, daß das Stiitzgestell aus einem
Umlenkkörper-Tragabschnitt und einem Faltmagazin-Tragabschnitt besteht und riß die
Tragabschnitte lösbar miteinander verbunden sind.
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Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt.
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Die Zeichnung ist eine schematische, teilweise perspektivische Seitenansicht
der Vorrichtung.
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Die Vorrichtung hat ein rahmenartiges Stützgestell, daß einen Umlenkkörper-Tragabschnitt
1 für die Umlenkeinrichtung 2 und einen Faltmagazin-Tragabschnift' 3 zum Speichern
leerer Gewebehüllen 4 aufweist, wobei in die GeNebehiille 4 wenigstens ein Füllschläuch
5 eingeschoben ist.
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Der Umlenkkörper-Tragabschnitt 1 und der Faltmagazin-Tragabschnitt
3 sind über Kupplungselemente 6, z.B. Schraub- oder Steckverbinder, miteinander
lösbar verbunden.
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Der Tragabschnitt 1 trägt zwei walzenförmige Umlenkkörper 7, 8. Die
beiden Endstirnseiten des Umlenkkörpers 7 sind mit dem Tragabschnitt 1 des Stützgestells
der Vorrichtung fest verbunden und die Endstirnseiten des Umlenkkörpers 8 sind uber
beidseitig angeordnete Hebelarme 9 beweglich an dem Tragabschnitt 1 des Stützgestells
angelenkt.
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Der in der Zeichnung sichtbare Hebelarm 9 weist ein parallel zu seiner
Langserstreckung ausgerichtetes Langloch 11 auf, in welches die Mittelachse 10 des
Umlenkkörpers 7 eingreift.
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Mit einem Arbeitszylinder 12, der sich an der Mittelachse 10 abstützt
und am Hebelarm 9 angreift, kann so der Achsabstand zwischen den Umlenkkörpern
7,
8 verstellt werden.
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Mit einem weiteren Arbeitszylinder 13 wird ein Verschwenken des Hebelarmes
9 erreicht, der dabei den an ihm angelenkten Umlenkkörper 8 auf einem Kreisbogen
14 um die Längsachse des Umlenkkörpers 7 führt.
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Der Tragabschnitt 3 weist ein Faltmagazin auf, in welchem die leere
Gewebehülle 4 mit dem durchgehenden Püllschlauch ) gespeichert ist. Außerdem weist
der Tragabschnitt 3 noch einen weiteren, bei diesem Ausführungsbeispiel walzenförmigen
Körper 15, auf an dem eine Spanneinrichtung fiir ein die Vorrichtung überspannendes
Tuch 16 gehalten ist. Das entgegengesetzte Ende. des Tuchs 16 umschlingt den Umlenkkörper
8 und ist über den Umlenkkörper 7 und die Tragabschnitte 1 und 3 gespannt und bis
zur Spanneinrichtung geführt, an welcher es lösbar und spannbar gehalten ist. Zum
Spannen des Tuches 16 hat die Spanneinrichtung einen Arbeitszylinder 17 und einen
um die Mittelachse des walzenförmigen Körpers 15 beweglichen Hebelarm 18. Das freie
Ende des Hebelarms 18 trägt ein Ende einer lösbar damit befestigten Spannschiene
19, an der dg Tuch 16 befestigt ist. Das Tuch kann somit auch aufgerolit werden,
wenn das leere Faltmagazin ausgewechselt werden soll, sobald die auf beiden Endseiten
des walzenförmigen Körpers 15 befindlichen Hebelarme der Spanneinrichtung von der
Spannschiene 19 gelöst sind. Durch
Drehen der Spannschiene wird
auf dieser ein Winkel des Tuches 16 aufgerollt.