DE32068C - Neuerungen an Tageslicht-Reflektoren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

MARTIN DUSHEGYI in BUDA-PEST. Neuerungen an Tageslicht - Refiectoren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom lo. Februar 1885 ab.

Als Reflector wird eine blanke Metallfläche verwendet, die nach Art der Fig. 1 so geformt ist, dafs sie die Strahlen nicht direct in demjenigen Winkel in den zu beleuchtenden Raum abgiebt, in welchem die Fläche des Reflectors zum primären Lichte steht.

Das Licht wird dadurch zerstreut, ist für die Augen nicht nachtheilig, sondern mild und nicht blendend und erhellt einen gröfseren Raum, als dies mittelst Spiegelglases oder glatter Metallfläche zu erreichen ist.

Der Erfinder hat gefunden, dafs radial stehende Wellungen des Bleches zu diesem Zweck am geeignetsten sind, und läfst er vorzugsweise gröfsere und kleinere Wellen in regelmäfsiger oder unregelmäfsiger Reihe einander folgen (s. Querschnitt Fig. 2). Aufserdem versieht er das Blech mittelst Drückens oder „auf andere geeignete Weise mit diagonal stehenden, runden oder prismatisch geformten Erhöhungen, die, auf beiden Seiten der Metallfläche in entgegengesetzten Richtungen laufend, in der Mitte zusammentreffen.

Der Metallfläche wird selbstverständlich der zur Wiederspiegelung erforderliche Glanz gegeben.

Um eine weitere Brechung der Lichtstrahlen zu erzielen und um gleichzeitig die Metallfläche vor Verunreinigung und gegen zerstörende atmosphärische Einflüsse zu schützen, wird die Metallplatte mit einer durchsichtigen, starken Glasplatte überdeckt, deren Oberfläche waagrecht gewellt ist (Querschnitt Fig. 8). Diese starke Glasplatte ist infolge ihrer Stärke und der Form ihrer Oberfläche dem Zerbrechen durch darauffallende harte Körper nicht leicht ausgesetzt und ist im Falle des Zerbrechens durch Einziehen einer ebensolchen Platte leicht ersetzt.

Die Metallplatte wird, wie aus Fig. 4 ersichtlich, in einen Holz- oder Metallrahmen eingespannt, und in einen Falz des letzteren wird die Glasplatte eingelegt, deren Rand durch Kitt hermetisch abgedichtet wird, so dafs die Luft keinen nachtheiligen Einflufs auf das Metall ausüben kann.

Durch einen solchen Reflector wird das Tageslicht oder die Sonnenstrahlen als zerstreute Lichtmasse zurückgeworfen, die in keiner Weise die Augen beleidigt und die sich über einen gröfseren Theil des zu beleuchtenden Raumes vertheilt, als durch das betreffende Fenster eingenommen wird.

Daneben läfst sich ein solcher Reflector, obgleich die wiederspiegelnde Fläche aus einer Metallplatte besteht, jederzeit bequem durch einen feuchten Schwamm reinigen, mit dem man waagrecht über die geriffelte Glasplatte fährt.

Um die Beleuchtung auf einen noch gröfseren Raum auszudehnen, wenn dies erforderlich ist, wird der Reflector mit durch Scharniere an ihm befestigten Seitenklappen versehen, die, in geeignetem Winkel eingestellt, das primäre Licht als zerstreute Masse nach denjenigen Theilen des . zu beleuchtenden Raumes werfen, die seitlich von dem Fenster entfernt liegen.

Die Klappen bestehen ebenfalls aus Rahmen zur Aufnahme der Metall- und der Glasplatte, Fig. 4 und 5.

Der Reflector, der entweder aus nur einer reflectirenden Platte oder aus dreien (Hauptplatte mit zwei Seitenklappen) besteht, wird mit seitlichen Zapfen versehen, die in im Fenstergewände angebrachten Bankeisen Lagerung finden, Fig. 5, so dafs der Reflector in geeignetem Winkel durch Ketten oder Seile eingestellt werden kann, die vom Reflector durch den ■Fensterrahmen über Rollen nach innen gehen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Die Zusammensetzung eines Reflectors zur Beleuchtung von Räumen mittelst Tageslichts durch eine radial gewellte Metallplatte, welche von einer gewellten Glasplatte überdeckt ist.

2. Die Anbringung von verstellbaren Seiten-. klappen an dem Reflector, die ebenfalls aus radial gewellten Metallplatten bestehen, die von gewellten Glasplatten überdeckt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.