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Sicherungseinrichtung in der Art eines Stahlkabel- oder
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Bügelschlosses, insbesondere Schloß zum Sichern von Zweiradfahrzeugen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherungseinrichtung in der Art eines Stahlkabel-
oder Bilgelschlosses, mit einem eine Schloßfalle, die mit entriegelbaren Verrastungsmitteln
versehen ist, aufweisenden Schloßkörper und mit einem einenends am Schloßkörper
befestigten Sicherungsbügel, dessen
anderes Ende einen in der Sicherungsstellung
in die Schloßfalle eingreifenden und durch deren Verrastungsmittel lösbar arretierten
Verrastungszapfen besitzt, insbesondere auf ein Schloß zum Sichern von Zweiradfahrzeugen.
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Derartige Sicherungseinrichtungen sind als Vorhängeschlösser, als
Bügelschlösser oder als Stahlkabelschlösser zum Sichern von Objekten, insbesondere
Zweirädern, gegen Diebstähle allgemein bekannt. Sie vermögen ihrer Zweckbestimmung
jedoch nur bedingt zu genügen. Dies zeigen die den einschlägigen Statistiken der
Versicherungsgesellschaften und der Polizeit entnehmbaren Angaben, wonach Einrichtungen
zur Diebstahlsicherung bei Zweirädern den ständig steigenden Eigentumsdelikten speziell
auf diesem Gebiet offensichtlich keinen Einhalt gebieten können und auch die Erzeugnisse
bekanntester und renommiertester Schloßhersteller,die in bester Verarbeitung und
unter Verwendung bester Materialien bei ausgereifter Konstruktion seit Jahren hergestellt
und verwendet werden, vermögen den erkennbaren Trent zu kaum mehr eindämmbaren Eigentumsdelikten
ersichtlich nicht zu stoppen und das Problem einer wirksamen Sicherung gerade von
Zweiradfahrzeugen offensichtlich nicht zu lösen.
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Die Ursache für diese negative Entwicklung könnte in der Tatsache
zu suchen sein, daß parallel zu der Entwicklung
besserer Schloßqualtitäten
auch laufend bessere Werkzeuge entwickelt worden sind, die es ermöglichen, Schlösser
praktisch jeder Bauweise relativ leicht und schnell zu zerstören.
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Konstruktiven Verbesserungen der herkömmlichen Diebstahlsicherungen
der vorgenannten Art sind daher offenbar natürliche Grenzen gesetzt, denn die gegebene
Forderung nach mehr Widerstand gegen gezielte Zerstörungen ist häufig gleichbedeutend
mit mehr Masse und somit Gewicht. Unter realistischer Abwägung dieser Kriterien
bleibt dem Schloßhersteller nur die Alternative, einem potentiellen Dieb ein Maximum
an mechanischem Widerstand bei vertretbarem Schloßgewicht entgegenzusetzen. Naturgemäß
ist dies inbesondere bei mitzuführenden Diebstahlsicherungen für Zweiradfahrzeuge
problematisch.
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Nachdem mit handelsüblichen, verhältnismäßig einfachen Werkzeugen
jedes Schloß der vorgenannten Art zerstört werden kann, ergibt sich die durch ein
derartiges Schloß vermittelte Sicherheit zwangsweise aus dem für die Zerstörung
erforderlichen Aufwand, letztlich also aus der für die Schloßzerstörung erforderlichen
Verweilzeit eines Diebes am Objekt.
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Hieraus resultiert wiederum, daß jede konventionelle Objektsicherung,
insbesondere
aber Zweiradsicherung, praktisch eine rein psychologische Sicherung darstellt, deren
Sicherungswert in direkter Abhängigkeit von der für die Zerstörung erforderlichen
Verweilzeit steht. Somit ergibt sich für einen potentiellen Dieb, daß hoher Materialwiderstand
eine lange Verweilzeit am Objekt erfordert und demgemäß ein großes Risiko begründet,
entdeckt und erkannt zu werden. Der eigentliche Sicherungswert einer derartigen
Sicherung beruht somit letztlich weitüberwiegend auf psychologischen Grundlagen
und unterliegt daher der jeweils subjektiven Beurteilung eines möglichen Diebes
und insbesondere der von diesem aufgebrachten Risikobereitschaft.
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Da selbst bei den derzeitigen Spitzenprodukten der Schloßhersteller
die besagten. "psychologischen Widerstände" offensichtlich nicht ausreichen3sind
und eine Steigerung auch nicht vertretbar erscheint, kanndlvon ausgegangen werden,
daß die konventionelle Schloßtechnik, in welcher Ausführungs-und Anwendungsform
auch immer, einen technologischen Stand erreicht hat, der keine durchgreifenden
Verbesserungen der durch derartige Schlösser vermittelbaren Sicherheit mehr erwarten
läßt.
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Ausgehend von dieser Erkenntnis, daß die von derartigen Sicherheitseinrichtungen
vermittelte Sicherheit durch Erhöhung
der Widerstandsfähigkeit
gegen mechanische Zerstörungen nicht in gewünschtem Maße erreicht werden kann, bedient
sich die Erfindung in Lösung der aufgezeigten Problemstellung einer dem bisherigen
Sicherheitsdenken nicht geläufigen Technologie insofern, als sie die Ausbildung
der Sicherungseinrichtung als Alarmschloß vorsieht, welches mit einem beim Zerstören
des Sicherungsbügels und/oder Schloßkörpers aus lösbaren optischen und/oder akustischen
Signalgeber ausgerüstet ist.
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Kennzeichnend für die Erfindung ist mithin nicht eine Erhöhung der
Widerstandsfähigkeit einer derartigen Sicherungseinrichtung gegen mechanische Angriffe,
sondern das Aulösen eines Signalgebers wenn ein funktionswichtiges Element der Sicherungseinrichtung
zerstört wird, nämlich der Sicherungsbügel und/oder der Schloßkörper,um dadurch
einen starken psychologischen Druck auf einen Dieb auszuüben, indem durch die Signalgebung
die Aufmerksamkeit der öffentlichkeit auf den beabsichtigten Diebstahl gerichtet
wird. Angesichts dieser psychologischen.
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Belastung eines Diebes darf trotz der schon erfolgten Zerstörung einer
Sicherheitseinrichtung angenommen werden, daß viele durch eine derartige Signalgebung
angezeigte Diebstähle letztlich nicht vollendet werden. Darüber hinaus dürfte die
Abschrackungswirkung derartiger "Alarmschlösser" dazu führen, daß bei der überwiegenden
Merhzahl der sog. Gelegenheitsdiebe
" die Diebstahls-Hemmschwelle
merklich angehoben wird. Insoweit dürfte der erfindungsgemäßen Ausbildung der Sicheu-ung
seinrichtung als Alarmschloß auch eine präventive Bedeutung zukommen.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den nachgeordneten
Patentansprüchen angegeben.
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Bei einer vorteilhaften Ausbildung ist ein Sicherungsmittel gegen
unerwünschtes Auslösen des Signalgebers bei bestittungsgemäßen Gebrauch der Sicherungseinrichtung
vorgesehen, das sich über die Länge des Sicherungsbügels zwischen dessen Verrastungszapfen
und dem Bügelanschluß an den Schloßkörper erstreckt, so daß die durch das Sicherungsmittel
bewirkte Sperre gegen unerwünschtes Auslösen nur im Falle einer Zerstörung des Sicherungsbügels
oder des Schloßkörpers aufgehoben und der Signalgeber in Tätigkeit gesetzt wird,
was eine auf die Schloßzerstörung und den damit beabsichtigen Diebstahl hinweisende
Signalgebung in Gang setzt. Ein anderes vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmla besteht
darin, daß sich als Sicherungsmittel gegen unerwünschtes Auslösen des Signalgetjers
ein Auslösedraht durch eine zentrale Längsausnehmung des Sicherungsbügels hindurcherstreckt.
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Grundsätzlich sind verschiedene Möglichkeiten einer Sicherung des
Signalgebers gegen unerwünschtes Auslösen bei bestimmungsgemäßem Gebrauch möglich.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß durch den unzerstörten
Auslösedraht eine in Auslösebereitschaft stehende Auslösevorrichtung für den Signalgeber
arretiert ist.
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Obgleich auch hinsichtlich der Ausgestaltung des Signalgebers die
verschiedenartigsten Lösungsmöglichkeiten vor stellbar sind, hat sich als zweckmäßig
erwiesen, wenn der Signalgeber ein im Falle seiner Auslösung Rauch erzeugendes Mittel
umfaßt. Als geeignet hat sich insoweit eine Rauchpatrone mit einem mittels der Auslösevorrichtung
auslösbaren Zündsatz erwiesen, wobei der auslösende Zündsatz eine Platzpatrone sein
kann.
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Ein ebenfalls geeignetes Mittel ist eine chemische Reaktionskapsel,
bei der entweder durch die Auslösung mittels der Auslösevorrichtung oder infolge
einer Beschädigung des Schloßkörpers und/oder des Sicherungsbügels eine mit Luftsauerstoff
reagierende Substanz der Einwirkung von Luftsauerstoff ausgesetzt bzw. zwei bis
zu einer entsprechenden Auslösung getrennt gehaltene
Substanzen
in Kontakt miteinander und damit zur Reaktion gebracht werden, etwa indem eine in
einer unzerstörbaren Glasampulle aufgenommene Substanz in einer Reaktionssubstanz
eingebettet ist und die Glasampulle zerstört wird.
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Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung besitzt die
Auslösevorrichtung einen durch eine vorgespannte Feder beaufschlagten und mittels
einer durch den unzerstörten Auslösedraht in seiner Auslösebereitschaft arretierten
Schlagbolzen. Zweckmäßigerweise ist dieser Schlagbolzennittels eines Sperriegels
in seiner Auslösebereitschaftsstellung arretiert, wobei der Sperriegel selbst durch
eine vorgespannte Feder in Entriegelungsrichtung beaufschlagt und entgegen dieser
Federwirkung durch den unzerstörten Auslösedraht in der den Schlagbolzen in der
Auslösebereitschaftsstellung arretierenden Sperrlage gehalten ist.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslösevorrichtung einen feststehenden Schlagbolzen und einen gegenüber
diesem bewegbaren Zündsatz für das unter Rauch- und/oder Druckentwicklung reagierende
Mittel aufweist, wobei der Zündsatz von einer vorgespannten Feder in Richtung auf
den Schlagbolzen beaufschlagt und mittels des unzerstörten Auslösedrahtes in seiner
Auslösebereitschaftsstellung arretiert ist. Dabei können das unter Rauch- und/oder
Druckentwicklung
reagierende Mittel und der für dessen Auslösung bestimmte Zündsatz in einer in Richtung
auf den feststehenden Schlagbolzen bewegbaren Hülse aufgenommen sein, die ihrerseits
durch Federkraft in Richtung auf den Schlagbolzen beaufschlagt und mittels des unzerstörten
Auslösedrahtes in ihrer Auslösebereitschaftsstellung gesichert ist.
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Bei einer derartigen Ausbildung der Sicherungseinrichtung erfolgt
mithin die Betätigung des Signalgebers durch eine in Auslösebereitschaft stehende
Auslösevorrichtung, die entweder einen unter der Wirkung einer vorgespannten Feder
in Auslöserichtungbsaufschlagten Schlagbolzen zum Auslösen eines Zündsatzes oder
aber einen in entsprechender Weise durch Federkraft in Richtung auf einen feststehenden
Schlagbolzen beaufschlagten Zündsatz besitzt, wobei der bewegbare Schlagbolzen bzw.
der gegenüber einem feststehenden Schlagbolzen bewegbare Zündsatz mittels des unzerstörten
Auslösedrahtes in der jeweiligen Sicherungsstellung gehalten ist.
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Die Auslösung erfolgt nur im Falle der Zerstörung des Auslöse drahtes,
die mit einer Zerstörung des Sicherungsbügels oder des Schloßkörpers einhergeht.
In diesem Falle treffen der Schlagbolzen und der Zündsatz aufeinander, wodurch der
Signalgeber in Tätigkeit gesetzt wird.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn der Signalgeber nach einem
weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung in einem rohrförmigen Reaktionsteil
aufgenomen ist, welches einstückig mit dem Schloßkörper ausgebildet oder im Sicherungsbügel
angeordnet sein kann.
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Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Reakionskapsel
des Signalgebers in einem sich durch den Sicherungsbügel hindurcherstreckenden Hohlraum
angeordnet ist.
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Als zweckmäßig hat sich auch erwiesen, wenn nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal
der Signalgeber eine im Abströmweg der Reaktionsgase des unter Rauch- und/oder Druckentwicklung
reagierenden Mittels liegende akustische Signaleinrichtung umfaßt, wobei ein den
Abströmweg der Reaktionsgase abschließendes erst beim Erreichen eines vorbestimmten
Druckniveaus zur Beaufschlagung der akustischen Signaleinrichtung freigebendes Überdruckventil
vorteilhaft ist, so daß die akustische Signaleinrichtung immer mit abströmenden
Reaktionsgasen einer bestimmten Vorspannnung beaufschlagt wird, wodurch eie hinreichend.laute
Signalgebung gewährleistet werden kann.
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Bei einer anderen Ausgestaltung kann auch eine mittels der Auslösevorrichtung
auslösbare Platzpatrone als Signalgeber
vorgesehen werden, so daß
neben der beim Abfeuern der Platzpatrone infolge Zerstörung de-s Sicherungsbügels
und/oder des Schloßkörpers auftretenden Rauchentwicklung eine weithin merkbare und
auf die in Diebstahlsabsicht vorgenommenen Manipulationen hinweisende Schallentwicklung
eintritt.
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Anhand der beigefügten Zeichnung sollen nachstehend einige Ausführungsmöglichkeiten
der Erfindung erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen Fig. 1 eine als
Stahlkabel-Alarmschloß ausgebildete Sicherungseinrichtung insbesondere für Zweiräder
in einer Gesamtansicht, Fig. 2 einen Längsschnitt gemäß der Schnittlinie II-II in
Fig. 1 durch den Schloßkörper des Stahlkabelschlosses, Fig. 3 einen Längsschnitt
gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 2 durch den Schloßkörper mit in der Verrastungsstellung
befindlichem Verrastungszapfen des Sicherungsbügels, Fig. 4 einen Querschnitt durch
den Schloßkörper gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5
in einem Ausschnitt aus Fig. 3 ein bei dem Alarmschloß nach den Fig. 1 bis 4 in
Verbindung mit einem akustischen Signalgeber eingesetztes Überdruckventil für sich
allein in einer von Fig. 3 abweichenden Betriebsstellung, Fig. 6 in einer Ansicht
wie in Fig. 3 den mit einem abgewandelten optischen Signalgeber ausgerüsteten Schloßkörper
des gleichen Alarmschlosses, Fig. 7 eine als Bügelschloß ausgebildete Sicherungseinrichtung
mit einem im Sicherungsbügel angeordneten Reaktionsteil in einer Ansicht wie in
Fig. 1, Fig. 8 einen Längsschnitt gemäß der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 7 durch
den Reaktionsteil, Fig. 9 in einer Ansicht wie in Fig. 8 eine alternative Ausbildung
des Reaktionsteils und Fig. 10 alternativ zu den Signalgebern bei der Schloßausführung
nach den Fig. 1 bis 9 einen unmittelbar in einem Sicherungsbügel angeordneten Signalgeber.
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Bei der in Fig. 1 in einer Gesamtansicht veranschaulichten Sicherungseinrichtung
10 handelt es sich um ein typisches Stahlkabelschloß, bestehend aus einem Schloßkörper
11 und einem Sicherungsbügel 12 in Form eines Stahlkabels, das mit seinem einen
Ende in unten noch näher zu erläuternder Weise am Schloßkörper fest angeschlossen
ist und an seinem anderen Ende einen Verrastungszapfen besitzt, der mit einer Schloßfalle
zusammenwirkt und in der Sicherungsstellung in dieser Schloßfalle durch Verrastungsmittel
des Schloßkörpers lösbar gesichert ist. Der Betätigung dieser Verrastungsmittel
dient eine in ihren Einzelheiten hier nicht weiter interessierende Schließung, die
mittels eines abziehbaren Schlüssels 13 betätigbar ist.
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Bei dem Schloßkörper 11 handelt es sich um ein langgestrecktes, im
Querschnitt rechteckiges Gehäuse, mit dessen einer Stirnwand 14 das als Sicherungsbügel
dienende Stahlkabel 12 in der WEise verbunden ist, daß ein Endabschnitt des Stahlkabels
sich durch eine Ausnehmung 15 in dieser Stirnwand 14 hindurch erstreckt und mittels
einer die Ausnehmungsränder übergreifenden Halteplatte 16 gesichert ist. Diese Art
des Anschlusses eines Stahlkabels an einen Schloßkörper ist allgemein bekannt und
bedarf daher keiner weitergehenden Erörterung.
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In der von der den festen Stahlkabelanschluß vermittelnden Stirnwand
14 entfernten Hälfte des Schloßkörpers 11 ist eine sich rechtwinklig zur Schloßlängserstreckung
verlaufende Schloßfalle 18 vorgesehen, in die, wie Fig. 3 zeigt, ein Verrastungszapfen
19 des anderen Endes des Stahlkabels 12 eingeführt und in bekannter Weise durch
Verrastungsmittel 20 lösbar gesichert ist, die mittels einer sich von der vom festen
Stahlkabelanschluß entfernten Stirnseite 21 aus in den Schloßkörper hineinerstreckenden
Schließung 22 mittels des Schlüssels 13 entriegelbar sind.
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Die von der Schließung 22 entfernte Hälfte des Schloßkörpers 11 ist
als Reaktionsteil 23 ausgebildet und mit je einem optischen und akustischen Signalgeber
24,25 ausgerüstet, ferner mit einer an einer sich etwa in der Mitte der Länge des
Schloßkörpers quer durch diesen erstreckenden Zwischenwand 27 angebrachten Auslösevorrichtung
28 zum Ingangsetzen dieser Signalgeber. Es handelt sich mithin bei dem Aufbau des
Schloßkörpers 11 darum, daß einem herkömmlichen Schloßteil mit einer lösbare Verrastungen
20 zum Verriegeln eines einsteckbaren Zapfens 19 des Stahlkabels 12 aufweisenden
Falle 18 ein Reaktionsteil 23 zugeorndet ist, das in unten noch zu beschreibender
Weise bei unzulässigen Manipulationen durch eine optische und/oder akustische Signalgebung
in Aktion tritt.
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Bei dem optischen Signalgeber handelt es sich um eine Rauchpatrone
25 mit einem Zündsatz 26, die im Reaktionsteil 23 an einer Seitenwand des Schloßkörpers
11 mit in dessen Längsrichtung verlaufender Längsachse angebracht ist. Der Zündsatz
besitzt ein auf der der Auslösevorrichtung 28 zugewandten Seite angeordnetes Zündhütchen
und die Auslösevorrichtung besteht im wesentlichen aus einem von einer vorgespannten
Druckfeder 29 beaufschlagten Schlagbolzen 30, der in Richtung der Längsachse der
Rauchtpatrone 25 gefü.hrt ist und mit dem Zündhütchen des Rauchpatronenzündsatzes
26 fluchtet. In dieser vorgenannten Bereitschaftsstellung ist der Schlagbolzen 30
der Auslösevorrichtung mittels eines ebenfalls durch eine vorgespannte Feder 32
beaufschlagten Sperrelementes 33 gehalten, das seinerseits an einen Auslösedraht
34 angeschlossen und quer zur Schlagrichtung des Schlagbolzens 30 -geführt ist.
Der Auslösedraht erstreckt sich durch ein zentrales Führungsrohr 36 hindurch, das
sich seinerseits durch das Stahlkabel 12 hindurcherstreckt und dessen anderes Ende
fest mit dem Verrastungszapfen 19 des Stahlkabels verbunden ist Jede Beschädigung
dieses Auslösedrahtes, die zwangsläufig bei einer Zerstörung des Stahlkabels 12
selbst oder des Reaktionsteils 23 is Schloßkörpers 11 eintritt, führt zu einer Entriegelung
des Sperrlements 33 für die Auslösevorrichtung, wodurch das Sperrlement vermittels
der auf dieses einwirkenden
vorgespannten Feder 32 aus einer Sperrlage
gelangt und der Schlagbolzen 30 der Auslösevorrichtung unter der Wirkung der diesen
beaufschlagenden vorgespannten Feder 29 vorschnellt und auf las Zündhütchen des
Zündsatzes 26 der Rauchpatrone 25 auftrifft. Dadurch wird die Rauchpatrone gezündet
und brennt über eine vorbestimmte Zeitdauer unter starker Rauchgasentwicklung ab.
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Der sich durch das expandierende Rauchgas innerhalb des Reaktionsteils
23 entwickelnde Druck entspannt sich huber das ebenfalls im Bereich einer seitlichen
Wand des Schloßgehäuses angeordnetes Überdruckventil 38 mit der akustischen Signaleinrichtung
24, die im Abströmweg des Überdruckventils angeordnet ist.Das überdruckventil besitzt
eine Ausströmdüse 40, die sich durch eine den Reaktionsteil 23 umschließende Gehäusewand
hindurcherstreckt und durch einen unter der Wirkung einer leicht vorgespannten Feder
41 stehenden Kolben 42 in Schließlage gehalten ist. Sobald sich im Inneren des Reaktionsteils
infolge der Rauchgasentwicklung ein Überdruck aufbaut, wird infolge Druckbeaufschlagung
des genannten Kolbens 42 die rückseitig auf diesen einwirkende Federkraft überwunden
und der Kolben aus der aus Fig. 5 ersichtlichen Schließlage in die aus Fig. 3 ersichtliche
öffnungslage axial verschoben, wodurch die Abströmdüse 40 freigegeben wird und eine
dem Überdruckventil 3
im Abströmweg zugeordnete Signalpfeife als
akustische Signaleinrichtung einen Signalton erzeugt.
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Im Falle einer Zerstörung des Stahl- bügels 12 oder des Reaktionsteils
23 des Schloßkörpers 11 wird mithin durch Zünden der Rauchpatrone 25 eine starke
Rauchentwicklung einerseits und angesichts des Abströmens der vorgespannten Rauchgase
durch das mit einer Signalpfeife ausgerüstete Überdruckventil 26 eine beachtliche
akustische Signalgebung andererseits erzielt die gemeinsam zu einer optimalen Signalwirkung
führen.
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Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich nur
hinsichtlich des optischen Signalgebers von der obenbeschriebenen Ausführungsform
insofern, als keine durch einen Zündsatz auslösbare Rauchpatrone vorgesehen ist,
sondern eine Rauchkapsel 25', in der zwei unter Rauchentwicklung chemisch reagiereride
Substanzen 44,45 getennt voneinander untergebracht sind. Zum Auslösen dieser optischen
Signaleinrichtung dient die gleiche Auslösevorrichtung wie bben beschrieben, wobei
im Auslösefalle der Schlagbolzen 30 der Auslösevorrichtung beispielsweise eine in
einer festen chemischen Substanz 44 aufgenommene Glasampulle 46 zerstört, in der
sich die Reaktionssubstanz 45 befindet, so daß eine Reaktion mit der erstgenannten
Substanz und damit die gewünschte Signalgebung eintritt.
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Bei der in Fig. 7 bis 9 veranschaulichten Ausführungsform sind für
gleiche Teile wie in den Fig. 1 bis 6 die gleichen Bezugszeichen verwendet worden,
jedoch zur Unterscheidung um 100 erhöht.
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Bei dieser Ausführungsform der Sicherungseinrichtung handelt es sich
um ein sog. Stahlbügelschloß 100, von dessen Schloßkörper 111 sich ein fester Stahlbügel
112 forterstreckt, dessen eines Ende mit einem Verrastungszapfen 119 versehen ist.
Das andere Ende des Stahlbügels 112 ist in hier nicht weiter interessierender Weise
fest, jedoch in Richtung des Doppelpfeils 117 so beweglich an den Schloßkörper 111
angeschlossen, daß es gelingt, den Verrastungszapfen 119 in eine Falle des Schloßkörpers
einzuführen und dort zu verriegeln. bzw. nach dem Entriegeln den Verrastungszapfen
außer Eingriff mit der Schloßfalle zu bringen.
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Bei dem festen Sicherungsbügel 112 handelt es sich, wie aus Fig. 8
ersichtlich, um ein bügelförmig gebogenes Rohr, in das im Anschluß an den Verrastungszapfen
119 das vom Schloßkörper 111 getrennte Reaktionsteil 123 fest eingefügt ist. Bei
diesem Reaktionsteil handelt es sich um ein rohrförmiges, an seinen beiden Enden
durch Stirnwände 114,127 abgeschlossenes Gehäuse,
durch das sich
ein zentrales, mit radialen Ausnehmungen 131 versehenes Rohr 135 hindurcherstreckt.
Das eine Ende dieses Rohres 135 ist auf ein Außengewinde 137 des als fester Rohrbügel
ausgebildeten Sicherungsbügelsll2 aufgeschraubt, während in ein Innengewinde 139
am anderen Ende dieses zentralen Rohres 135 der mit Außengewinde versehene Verrastungszapfen
119 fest eingeschraubt ist.
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In dem sich durch den Reaktionsteil 123 axial hindurcherstreckenden
Rohr 135 sind ein Rauchsatz 125 und als Zündsatz für diesen eine Platzpatrone 126
koaxial zueinander fest angeordnet, und zwar die Platzpatrone in dem an den Verrastungszapfen
119 angrenzenden Abschnitt des Rohrs 135 mit dem Zündhütchen zu dem Verrastungszapfen
hinweisend. Als Auslösevorrichtung für die Platzpatrone 126 ist fluchtend mit deren
Zündhütchen im Verrastungszapfen 119 ein axial geführter und durch eine vorgespannte
Druckfeder 129 beaufschlagter Schlagbolzen 130 aufgenommen, der mittels eines quer
zur Längsachse der Schlagbolzenführung bewegbaren Sperrelements 133 in seiner Auslösebereitschaftsstellung
gehalten ist. Dieses Sperrelement erstreckt sich quer durch das zentrale Rohr 135
im Reaktionsteil 123 hindurch und ist einerseits mittels einer vorgespannten Blattfeder
132
in Richtung einer den Schlagbolzen 130 zur Einwirkung auf das
Zündhütchen der Platzpatrone 126 freigebenden Stellung beaufschlagt und andererseits
durch den sich in Längsrichtung durch eine Mittelausnehmung 136 des rohrförmigen
Sicherungsbügels 112 hindurcherstreckenden Auslösedraht 134 in seiner Sicherungsstellung
gehalten.
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Hinsichtlich der Auslösevorrichtung und deren Sicherung unterscheidet
sich die Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 nicht von den oben erläuterten Ausführungsformen
nach den Fig. 1 bis 6.
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iiei der Ausführungsform nach Fig. 9 ist ebenfalls im Anchluß an den
Verrastungszapfen 11cit der Reaktionsteil 123' in den Sicherungsbügel 112' integriert.
Es erstreckt sich jedoch kein zentrales Rohr durch das rohrförmige Gehäuse des Reaktionsteils
hindurch, sondern der Verrastungszapfen 119' einerseits und das vom Schloßkörper
entfernte Ende des als Rohrbügel ausgebildeten Sicherungsbügels 112' andererseits
sind in im einzelnen hier nicht interessiererl(lrr Weise mit den stirnseitigen Abschlußwänden
114', 127' des Reaktionsteils fest verbunden. Innerhalb dieses Gehäuses ist eine
an dem vom Verrastungszapfen 119' entfernten Ende geschlossene Hülse 135' längsverschieblich
geführt.
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Auf der vom Verrastungszapfen 119' entfernten Seite ist in dieser
Hülse ein Rauchsatz 125' aufgenommen5 während in das dem Verrastungszapfen benachbarte
Ende eine Platzpatrone 126' mit zum Verrastungszapfen hinweisendan Zündhütchen eingesetzt
ist.
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Die Auslösevorrichtung besteht bei dieser Ausführungsform aus einem
in der Längsachse der genannten Hülse 135' fest im Verrastungszapfen 119' angeordneten
Schlagbolzen 130'. Die innerhalb des Reaktionsteils 123' axial verschieblich gelagerte,
den Rauchsatz und die Platzpatrone aufnehmende Hülse 135' ist in Richtung auf den
Schlagbolzen 130' durch eine vorgespannte Druckfeder 129' beaufschlagt und mittels
des sich durch eine Längsausnehmung 136 des Sicherungsbügels hindurch erstreckenden
Auslösedrahtes 134' in der in Fig. 9 gezeigten Sicherungsstellung gehalten.
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Während bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 8 das eine Ende
des Auslösedrahtes im Bereich des Anschlusses des Sicherungsbügles an den Schloßkörper
festgelegt war, ist bei der Ausführungsform nach Fig. 9 der Auslösedraht 134' als
im Anschlußbereich des Sicherungsbügels 112' an den Schloßkörper umgelenkte Drahtschlaufe
ausgebildet,
deren eines Ende im Verrastungszapfen 119' befestigt ist, während das andere Ende
auf der vom Verrastungszapfen entfernten Seite an die axial bewegbar geführte und
mittels der vorgespannten Druckfeder 129' in Richtung auf den Schlagbolzen 130'
beaufschlagten Hülse 135' angeschlossen ist. Zu diesem Zwecke ist die Hülse 135'
mit einer Öse 137' versehen, in die ein mit dem Auslösedraht 134' verbundener Haken
139' eingreift, der bei Überschreitung einer vorbestimmten Zugkraft eine plastische
Verformung erfährt, wodurch die axial verschiebliche Hülse 135' freigegeben wird
und infolge der rückseitigen Federkraftbeaufschlagung in Richtung auf den Schlagbolzen
130' vorschnellt. Bei dieser Ausführungsform tritt mithin nicht erst im Falle einer
Druchtrennung des Auslösedrahtes die Alarmauslösung ein, sondern auch dann, wenn
infolge unzulässiger Manipulationen der Auslösebügel gewaltsam aus seiner aus Fig.
7 ersichtlichen icherungsstellung in Richtung auf seine Öffnungsstellung betätigt
wird.
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Der Einsatz einer Platzpatrone als Zündsatz für den als optischen
Signalgeber eingesetzten Rauchsatz ist vorteilhaft insofern, als die Platzpatrone
unter erheblicher Druckentwicklung reagiert und dabei einerseits den Rauchsatz zur
Entzündung bringt, andererseits aber auch etwaige Abklebungen der das Gehäuse des
Reaktionsteils durchbrechenden Rauchabzugsöffnungen zersört.
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Bei der in Fig. 10 veranschaulichten Ausführungsform ist ähnlich wie
bei Fig. 6 eine rein chemische Alarmauslösung vorgesehen, indem in einem als Rohr
ausgebildeten Sicherungsbügel 112'' ein Fuhrtstoffschlauch 147 mit einer Flüssigkeit
148 aufgenemmen ist, die beim @inzutreten von Luftsauerstoff unter starker Rauchentwicklung
reaglert. Dieser Schlauch 147 mit der Flüssigkeit 148 bildet die chemische Reaktionskapsel,
die @ich vom Verrastungszapfen des Sicherungsbügels über dessen gesamte Länge bis
zum Bügelanschluß an den Schloßkörper erstreckt und im Falle einer Beschädigung
des Sicherungsbügels notwendig ebenfalls beschädigt wird, so daß infolge des dann
freien Zutrittes von Luftsauerstoff eine chemische Reaktion unter stakrer Rauchentwicklung
und dadurch die gewünschte Signalgebung eintritt.
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@ei erfindungsgemäßen Alarschlössern, gleich welcher Ausgestaltung
und welcher Funktionsweise, wird mit der @erstörung einen funktionswichtigen Teils,
beispielsweise des Sicherungsbügels, eine schloßeigene Signaleinrichtung ausgelöst,
etwa ein akustischer und/oder optischer Signalgeber, und eine weithin sichtbare
Rauchwolke in Verbindung mit einem schrillen Pfeifton erzeugt, die einen am Schloß
maipulierenden Dieb mit einem hohen Maß an
Wahrscheinlichtkeit
veranlassen dürfte, seine Diebstahlsabsicht angesichts des mit der Vollendung des
Diebstahls verbundenen Risikos aufzugeben. Damit schafft das erfindungsgemäße AlarmschloR
einen auf potentielle Täter hemmend wirkenden psychologischen Druck, der bei der
Verwendung des Alarmschlosses als Zweiradsicherung eine die mechanische Widerstansfähigkeit
derartiger Sicherungseinrichtungen weit übersteigende Sicherungsfunktion erfüllen
dürfte.